Russische Regierung will Düngemittelexport verzollen

Moskau (dpa) – Vor dem Hintergrund der weltweiten Lebensmittelkrise plant die russische Regierung nach einem Medienbericht den Export von Düngemitteln durch Zölle zu verteuern.

Der Exportzoll auf Düngemittel solle dem russischen Haushalt Zusatzeinnahmen von 105 Milliarden Rubel (1,75 Milliarden Euro) pro Jahr sichern, schrieb die Tageszeitung «Kommersant». Kremlchef Wladimir Putin hatte kürzlich die westlichen Sanktionen beklagt, die die Ausfuhr russischer Dünge- und Lebensmittel behinderten und damit eine Hungerkrise in den armen Ländern provozierten. Weiterlesen

Historische Rebsorten werden in der Klimakrise neu entdeckt

Weinbau
Von Peter Zschunke, dpa

Nierstein/Geisenheim (dpa) – Nach dem heißen Sommer ist es für Weinbaubetriebe nicht einfach, die Nachfrage nach trockenen und leichten Weißweinen zu bedienen. Trotz des frühen Beginns der Lese haben die Trauben oft einen hohen Zuckergehalt, was im Fass leicht zu erhöhten Alkoholwerten führt. Und sie enthalten weniger Säure als in kühlen Jahren. Einige Winzerinnen und Winzer setzen daher auf historische Rebsorten, die oft deutlich später reifen als klassische Sorten wie Riesling oder Grauburgunder.

«Der Gelbe Orleans ist für uns die Antwort auf den Klimawandel», sagt die Niersteiner Winzerin Gina Gehring beim Blick auf die großen grüngelben Trauben ihres Weinbergs im Niersteiner Roten Hang, dessen Weine von den mineralischen Noten des rötlich schimmernden Tonschiefers geprägt sind. «Letztes Jahr hatten wir wirklich Probleme, ihn reif zu bekommen, weil es so kühl war. Aber in diesem Jahr passt alles zusammen für den Gelben Orleans.» Weiterlesen

Agrarminister bekräftigt Pläne zu Pestizid-Exportverbot

Berlin (dpa) – Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Pläne der Ampelkoalition bekräftigt, den Export gesundheitsschädlicher Agrarchemie zu verbieten. «Es geht nicht an, dass wir nach wie vor Pestizide produzieren und exportieren, die wir bei uns mit Blick auf die Gesundheit der Menschen zurecht verboten haben», sagte der Grünen-Politiker der Funke-Mediengruppe (Sonntag). Menschen hätten überall das gleiche Recht auf Gesundheit, was auch für Bauern in anderen Ländern gelte. Weiterlesen

Wurstmarkt eröffnet: Mehr als 600.000 Menschen erwartet

Bad Dürkheim (dpa/lrs) – Mit einem feierlichen Platzkonzert und dem anschließenden Zug der Schausteller und Winzer zum nahen Festplatz ist am Freitag der traditionelle Dürkheimer Wurstmarkt eröffnet worden. Nach zweijähriger Corona-Pause erwartet die pfälzische Kommune Bad Dürkheim bis zum 19. September wieder mehr als 600.000 Menschen. Das Spektakel gilt als größtes Weinfest der Welt.

In diesem Jahr stehen an 57 Ausschankstellen 294 Weine und Sekte aus Bad Dürkheimer Weinbergen und Weinkellern im Mittelpunkt. Die am stärksten vertretene Rebsorte ist der Riesling. Ihren Ursprung hat die Feier im 12. Jahrhundert, als Winzer und Bauern ihre Produkte Pilgern anboten. Diese reisten alljährlich Ende September zur Wallfahrt an. In diesem Jahr erlebt das Weinfest seine 606. Auflage. Weiterlesen

Bauer gegen Großkonzern: Kläger will Verbrenner-Aus bei VW

Detmold (dpa) – Der Klimaschutz-Streit zwischen einem Biobauern und dem Autokonzern Volkswagen geht weiter. Das Detmolder Landgericht gab am Freitag bekannt, dass es am 3. Februar 2023 eine mündliche Verhandlung geben werde. Der Vorsitzende Richter Manfred Pohlmeier kritisierte einen Antrag des Klägers und forderte Konkretisierungen.

Inhaltlich ging er nicht weiter ein auf die Vorwürfe gegen den Autokonzern. Die Anwältin des Klägers, Roda Verheyen, wertete es als Erfolg, dass die Klage nicht abgewiesen worden sei und dass im Februar in der Sache verhandelt werde. Es sei zudem gut, dass der Richter einen anderen Klageantrag nicht erwähnt habe und dieser somit zulässig sei. Weiterlesen

Krieg und Klimakrise: Aufruf zu weniger Fleischkonsum

Berlin (dpa) – Angesichts hoher Lebensmittelpreise wegen des Ukraine-Kriegs und der eskalierenden Klimakrise rufen Forscher und Hilfsorganisationen dazu auf, deutlich weniger Fleisch und Milchprodukte zu essen. Nur so könne verhindert werden, dass die Landwirtschaft immer mehr Ökosysteme zerstöre und damit Klimarisiken wie Extremwetter und Missernten zunehmen, warnten am Donnerstag unter anderem Experten von Misereor, den Vereinten Nationen und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

Nötig seien fundamentale Änderungen in den Ernährungssystemen, sagte etwa der Direktor des UN-Welternährungsprogramms für Deutschland, Österreich und Liechtenstein, Martin Frick. «Die Zahl der akut Hungernden hat sich in den letzten drei Jahren fast verdreifacht und steht bei 345 Millionen.» Armen und krisengeplagten Ländern müsse geholfen werden, eine kleinbäuerliche, nachhaltige und unabhängige Landwirtschaft aufzubauen. Weiterlesen

Rheinhessenwein: «Das wird ein besonderes Jahr»

Mainz (dpa/lrs) – Die Winzer im größten deutschen Anbaugebiet Rheinhessen erwarten einen insgesamt guten Weinjahrgang 2022. «Das wird ein besonderes Jahr», sagte der Vorsitzende des Vereins Rheinhessenwein, Stefan Braunewell, am Donnerstag in Mainz.

Der Jahrgang werde geprägt sein von den bisher meisten Sonnenscheinstunden seit Beginn der Klimaaufzeichnungen, sagte der Winzer. Inzwischen sei der Ausbildungsstand in der neuen Winzergeneration so hoch, dass die Kolleginnen und Kollegen damit umzugehen wüssten – als Ziel nannte Braunewell eine «geschmackliche Tiefe, ohne dass die Weine den Alkoholhammer haben müssen». Bei der Erntemenge erwartet Braunewell nach den Regenfällen der letzten Tage, dass sich der Minderertrag auf etwa zehn Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt begrenzen lässt. Weiterlesen

Zahl der Schweine deutlich gesunken

Bad Ems (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz leben deutlich weniger Schweine als noch vor einem Jahr. Der Bestand sei im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Fünftel auf 108.900 Tiere gesunken, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems am Dienstag mit. Dies sei der niedrigste bislang registrierte Stand. So lebten im Jahr 2013 noch fast doppelt so viele Schweine im Land. Gründe für den Rückgang sind laut früherer Angaben des Deutschen Bauernverbands «eine dichte Folge von Einzelkrisen beginnend mit der Corona-Pandemie bis hin zur Ukrainekrise». Die Erlöse seien unzureichend, zudem seien Futter- und Energiekosten sprunghaft gestiegen. Weiterlesen

Spanisches Feuchtgebiet Coto de Doñana ist ausgetrocknet

Madrid (dpa) – Eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas, der Nationalpark Coto de Doñana im Süden Spaniens, ist ausgetrocknet. Die letzte Lagune, Santa Olalla, sei vollkommen trocken, berichteten die spanische Zeitung «El País» und regionale Medien über das auch als Rastplatz für Zugvögel wichtige Gebiet.

Als Gründe gelten die übermäßige Entnahme von Grundwasser etwa für Erdbeerfelder und Tourismusanlagen sowie die langandauernde Dürre, die nach Einschätzung von Experten vom Klimawandel verstärkt wird.

In dem 1969 gegründeten Nationalpark, der zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer «Pufferzone» knapp 1300 Quadratkilometer umfasst und damit halb so groß wie das Saarland ist, geht der Grundwasserspiegel schon seit Jahren dramatisch zurück, wie WWF und andere Umweltschutzorganisationen klagen. Weiterlesen

Interesse der Winzer an Drohnen wächst

Trier/Simmertal (dpa/lrs) – Immer mehr Winzer in Rheinland-Pfalz interessieren sich für den Einsatz von Drohnen zum Pflanzenschutz in ihrem Weinberg. «Wir haben viele Anfragen», sagte der Geschäftsführer des Unternehmens Plantivo, Andreas Schlarb, am Freitag anlässlich eines Termins in einem Weinberg in Trier. Mit Weinbaudrohnen habe seine Firma in dieser Saison bereits 50 Hektar Steillagen an Mosel, Saar und Ahr bewirtschaftet. «Wir haben mehrere Tausend Flüge gemacht», sagte er. Weiterlesen

Land zahlt wieder Prämien für Weidekuhhaltung

Hannover (dpa/lni) – Ab dem kommenden Jahr können Milchkuhhalter in Niedersachsen wieder Prämien für die Weidehaltung beantragen. Nach Angaben von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) vom Donnerstag in Hannover hat das Land sich für die Maßnahme entsprechende EU-Mittel gesichert. Die Prämienhöhe betrage 75 Euro je Milchkuh in der konventionellen Landwirtschaft sowie 51 Euro je Milchkuh in der ökologischen Landwirtschaft. Möglich ist eine Förderung für Betriebe, die ihre Tiere vom 16. Mai bis zum 15. September für mindestens sechs Stunden pro Tag auf der Weide halten. Weiterlesen

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