Bauern macht Trockenheit schwer zu schaffen

Gundersheim (dpa/lrs) – Nach heißen und trockenen Wochen ist Getreide in ganz Rheinland-Pfalz früher reif geworden als sonst, bei meist unterdurchschnittlichen Erträgen und in geringerer Qualität. «Reich werden wir auch in diesem Jahr nicht», sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, am Donnerstag in Gundersheim (Kreis Alzey-Worms). Für die nördlichen Regionen im Bundesland sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Michael Horper: «Der Weizen leidet, auf den weniger schweren Böden geht das in Richtung Notreife.»

In Rheinhessen und der Pfalz bleibt die Ernte in diesem Jahr nach Angaben Hartelts um 15 bis 20 Prozent hinter dem langjährigen Durchschnitt zurück. In der Nordpfalz, wo auch Hartelt seine Felder bestellt, sei die Situation teilweise dramatisch. Dort habe es im Mai und Juni kaum Niederschläge gegeben so dass die inzwischen weitgehend abgeschlossene Ernte um 50 Prozent eingebrochen sei. In der Westpfalz sehe es etwas besser aus. Dort gebe es überraschend positive Ergebnisse beim Raps im Raum Pirmasens. «Aber auch in der Vorder- und Südpfalz wird dringend Regen gebraucht.»

Bei der für die Brauereien bestimmten Wintergerste fiel das Ernteergebnis besser aus als beim Weizen. «So extreme Temperaturen wie im Mai hält die Weizenpflanze nicht aus», sagte der Vorsitzende des Verbandsausschusses Pflanzenbau, Adolf Dahlem, auf dem von ihm geführten Hof. «Sie sagt dann: Ich wachse nicht weiter und lasse die Körner reifen, die da sind.» Der Proteingehalt der Weizenkörner erreiche teilweise nicht die für Brot geforderte Qualität. Für das nördliche Rheinland-Pfalz, wo die Ernte noch nicht so weit vorangeschritten ist, sagte Horper im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, dass der Weizen sein Potenzial in diesem Jahr nicht ausschöpfen könne, «weil uns die Trockenheit zu schaffen macht».

Wetterbedingte Schwankungen seien die Betriebe gewohnt, sagte Dahlem- «Was wir nie hatten, war die kaufmännische Extremlage mit großen Preisunterschieden.» Die stark gestiegenen Preise im Mai und Juni als Folge des Krieges in der Ukraine seien inzwischen wieder rückläufig. Weil viele Bauern einen Teiln ihrer Ernte schon im vergangenen Jahr mit Vorverträgen verkauft hätten, könnten sie kaum von den höheren Erzeugerpreisen profitieren, seien aber gleichzeitig von gestiegenen Düngemittel- und Dieselpreisen betroffen.

Hartelt wandte sich gegen Überlegungen in der EU für eine pauschale Flächenstilllegung zugunsten des Artenschutzes, gegen Einschränkungen beim Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln und gegen Vorgaben zur Fruchtfolge. Damit würde das Höfesterben weiter gefördert. «Wir müssen jetzt planen, wir müssen unsere Äcker vorbereiten», sagte der Bauernverbandspräsident. «Im Moment hängen wir in der Luft. Wir wissen nicht, was von Brüssel kommt und was nicht.»

«Ich bin stinkesauer», sagte Dahlem zu den aktuellen Diskussionen in der Agrarpolitik. Es werde nicht honoriert, dass die meisten Landwirte sehr umweltbewusst arbeiteten. Wenn das Düngen weiter eingeschränkt werde, werde der Anbau von Weizen wirtschaftlich nicht mehr lohnend sein. Dann werde auf seinem 1250 Jahre alten Hofgut kein Weizen mehr fürs tägliche Brot angebaut.

 

 

 

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Bauern-Proteste in den Niederlanden: Wo kommt die Wut her?

Den Haag (dpa) – Aus Protest gegen strenge Umweltauflagen sind die Bauern in den Niederlanden seit mehr als zwei Wochen im Aufstand. Mit Treckern versperren sie Autobahnen, sie verbrennen Heuballen an den Straßen, blockieren Großlager von Supermarktketten.

Worum geht es eigentlich?

Seit Jahrzehnten überschreiten die Niederlande die europäischen Normen für Stickstoff-Ausstoß. Dadurch werden auch Naturgebiete beschädigt. Nachdem alle Pläne zur Reduzierung nichts brachten, zog 2019 das höchste Gericht die Notbremse: Das Land muss sich an die Normen halten. Im Frühjahr legte die Regierung einen Plan vor. Danach soll bis 2030 der Stickstoff-Ausstoß landesweit im Schnitt um 50 Prozent reduziert werden, bei Naturgebieten sogar um mehr als 70 Prozent. Weiterlesen

Erneut Bauernproteste in den Niederlanden

Amsterdam (dpa) – Aus Protest gegen geplante Umweltauflagen haben Bauern in den Niederlanden Distributionszentren von Supermärkten blockiert. Mit Treckern und Heuballen versperrten sie am Montag an mehreren Stellen im Land die Zufahrten.

Auch einige Häfen wurden von Fischern blockiert, die die Landwirte unterstützen. Dadurch konnten nach Angaben der Reeder die Fähren zu fast allen Wattenmeer-Inseln im Norden nicht auslaufen. Weiterlesen

Getreidefeld durch Flächenbrand vernichtet

Dickesbach (dpa/lrs) – Ein Feuer hat ein Getreidefeld bei Dickesbach im Kreis Birkenfeld vernichtet. Ersten Erkenntnissen zufolge löste ein Mähdrescher den Brand am Donnerstagnachmittag aus, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Beim Dreschen seien Steine aneinandergeraten, woraufhin ein Funkenflug entstanden sei. Eine Schadenshöhe konnte die Polizei zunächst nicht nennen. Verletzt wurde niemand. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Bauernprotest vor Parlament in Den Haag

Den Haag (dpa) – Niederländische Bauern sind mit Dutzenden von Treckern zum Parlament in Den Haag gezogen aus Protest gegen angekündigte Umweltauflagen. Vor dem Parlamentsgebäude demonstrierten die Landwirte am Dienstag auch mit zwei Kühen.

Wie bereits am Vortag sorgten Straßenblockaden erneut für lange Staus in einigen Teilen des Landes. Auch steckten Bauern am Rande von Autobahnen große Mengen von Heu in Brand. Durch die Rauchwolken wurde die Sicht von Autofahrern extrem behindert. Weiterlesen

Weizenpreis fällt auf tiefsten Stand seit vier Monaten

Singapur/Frankfurt (dpa) – Der Preis für Weizen ist in der Nacht zu Montag auf den tiefsten Stand seit vier Monaten gefallen. Zeitweise wurde ein Scheffel – etwa 27 Kilogramm – an der Börse in Singapur für 9,26 US-Dollar gehandelt. So niedrig war der Weizenpreis zuletzt Ende Februar, als Russland den Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen hat.

Marktbeobachter verweisen zur Begründung für den aktuellen Preisrückgang auf Meldungen aus Ägypten. Demnach plant das Land, die Weizenimporte zu senken. Weiterlesen

Niedrigster Schweinebestand seit deutscher Wiedervereinigung

Wiesbaden (dpa) – Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine ist auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 gesunken.

Zum Stichtag 3. Mai 2022 lag der Bestand bei 22,3 Millionen Tieren, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Jahr 1990 wurden noch 30,8 Millionen Schweine gehalten. Gegenüber der letzten Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. November 2021 verringerte sich die Zahl der Tiere um 6,2 Prozent oder 1,48 Millionen. Es war den Angaben zufolge der dritte deutliche Rückgang in Folge. Weiterlesen

Bauern erwarten wegen Trockenheit geringere Ernteerträge

Dahme (dpa) – Wegen der anhaltenden Trockenheit in vielen Regionen Deutschlands steht den Bauern eine unterdurchschnittliche Ernte bevor – mit regionalen Unterschieden.

«In Summe ist es in vielen Teilen Deutschlands zu trocken. Das heißt letztendlich auch, dass wir im zweiten Jahr in Folge eine kleinere Ernte einfahren werden», sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, zum Erntestart im brandenburgischen Dahme/Mark.

Sorgen macht den Bauern auch die Energiekrise wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Entscheidend für die zuverlässige Versorgung mit Lebensmitteln ist aus Sicht des DBV-Präsidenten die Verfügbarkeit von Gas. Weiterlesen

Spargelbauern im Bund ziehen durchwachsenes Fazit der Saison

Mainz (dpa/lrs) – Zum offiziellen Ende der Spargel-Saison hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd ein durchwachsenes Fazit gezogen. «Die Bilanz ist sehr gedämpft», sagte Andrea Adams, Hauptgeschäftsführerin des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd in Mainz, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Vermarktung und Umsätze sind deutlich eingebrochen. Viele Verbraucher waren offenbar auch wegen der Inflation nicht bereit, Spargel zu kaufen.» Weiterlesen

EU-Kommission will Natur vor dem Kollaps retten

Brüssel (dpa) – Die EU-Kommission hat ein umfassendes Paket für mehr Umwelt- und Klimaschutz vorgelegt, das unter anderem den Verbrauch von Pestiziden bis 2030 halbieren soll.

Ein weiteres vorgestelltes Vorhaben zielt darauf, beschädigte Naturlandschaften wiederherzustellen: So sollen trockengelegte Moore wieder vernässt und Wälder aufgeforstet werden. Ein weiteres Ziel: mehr Grün auch in Städten.

Die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Flüssen, Wäldern, Ökosystemen in Meeren, aber auch von Natur in städtischen Umgebungen sei eine entscheidende Investition in Ernährungssicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden, erklärte die Brüsseler Behörde. Rund 80 Prozent der europäischen Lebensräume befänden sich in einem schlechten Zustand. Weiterlesen

Bauern klagen über Trockenheit: Mähdrescher schon unterwegs

Mainz/Koblenz (dpa/lrs) – Trotz wiederholten Regens klagen zum Start der Getreideernte vor allem Bauern im südlichen Rheinland-Pfalz über zu viel Trockenheit. «Örtlich sind die ersten Mähdrescher schon unterwegs», sagte der Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd mit Sitz in Mainz, Andreas Köhr, der Deutschen Presse-Agentur. Die Ernte der frühen Getreideart Wintergerste habe im Süden begonnen. «Da werden schon Ertragseinbußen erwartet. In welcher Höhe wissen wir noch nicht», ergänzte Köhr. Bei späteren Getreidesorten könne sich genug neuer Regen noch positiv auswirken.

Insgesamt sei der Frühling für alle Kulturen zu trocken gewesen. Oft gebe es punktuelle und teils unwetterartige Niederschläge, jedoch kaum noch den klassischen flächendeckenden Landregen, erklärte der Verbandssprecher. «Starkregen aber fließt schnell ab, weil ausgetrocknete Böden weniger Wasser aufnehmen können.» Weiterlesen

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