Interesse der Winzer an Drohnen wächst

Trier/Simmertal (dpa/lrs) – Immer mehr Winzer in Rheinland-Pfalz interessieren sich für den Einsatz von Drohnen zum Pflanzenschutz in ihrem Weinberg. «Wir haben viele Anfragen», sagte der Geschäftsführer des Unternehmens Plantivo, Andreas Schlarb, am Freitag anlässlich eines Termins in einem Weinberg in Trier. Mit Weinbaudrohnen habe seine Firma in dieser Saison bereits 50 Hektar Steillagen an Mosel, Saar und Ahr bewirtschaftet. «Wir haben mehrere Tausend Flüge gemacht», sagte er.

Plantivo in Simmertal (Kreis Bad Kreuznach) ist nach eigenen Angaben und nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Mainz das erste und derzeit einzige Unternehmen mit luftrechtlichen Genehmigungen zum Einsatz dieser Technik in rheinland-pfälzischen Weinbergslagen. Seit Beginn der Zulassung in diesem Jahr seien Drohnen auch für Bio-Winzer unterwegs. Ein Weinberg am Kloster Bethanien in Trier sei der erste im Land gewesen, der seit Mai per Drohne mit biologischer Pflanzenschutzspritzung behandelt wurde.

Im Bioweinbau werde mit einem Gemisch aus Wasser, Schwefel und Kupfer gespritzt. Das sei anders als beim konventionellen Pflanzenschutz, sagte Schlarb. Die Pflanzenschutz-Saison gehe in der Regel von Mai bis Anfang August.

Der Trierer Weinbergspächter Joachim Molz sagte: «Wir versprechen uns damit, einen flexiblen Pflanzenschutz bei null Bodenbelastung durch die Drohne durchführen zu können.» Der Bio-Weinbau sei besonders arbeitsintensiv und es sei wichtig, die richtigen Anwendungstermine zu treffen. «Die Drohne ist da unschlagbar flexibel im Vergleich zum Hubschrauber oder anderen Verfahren.»

 

Schlarb will für die nächste Saison weitere Drohnen anschaffen.

Ein Vorreiter sei die Schweiz: Dort seien mittlerweile 60 dieser Drohnen unterwegs und es fliege kein Hubschrauber zum Spritzen mehr.

«Da ist komplett umgestellt. Da wird bei uns wohl auch die Reise hingehen», sagte er.

 

Vor allem in steilen Lagen kann die Drohnentechnologie dazu beitragen, über das zielgenaue Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln die Arbeit im Weinberg einfacher und somit wirtschaftlicher zu machen. Experten nennen zudem weniger Abdrift beim Einsatz der Spritzmittel, geringere Lärmentwicklung und mehr Sicherheit als Vorteile.

 

 

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