Ministerium: Tragen unseren Anteil bei Flüchtlingsunterbringung

Mehr Kapazitäten in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sind aus Sicht der Regierung Mecklenburg-Vorpommerns keine Lösung für die aktuellen Herausforderungen. Das Innenministerium spielt den Ball zurück zu den Kommunen.

Das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns hält mehr Kapazitäten in Erstaufnahmeeinrichtungen nicht für die richtige Lösung bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Die aktuell 1700 Plätze entsprächen bereits 36,5 Prozent der Zuzugszahlen von Asylbewerbern im Jahr 2022, teilte das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur mit. Weiterlesen

Zusehends mehr Pflegebedürftige im Heim mit Sozialhilfe

Berlin (dpa) – Angesichts steigender Kosten für die Pflege im Heim dürften laut einer Studie wieder zusehends mehr Pflegebedürftige auf Sozialhilfe angewiesen sein. In diesem Jahr dürften knapp ein Drittel (32,5 Prozent) der Bewohnerinnen und Bewohner die sogenannte Hilfe zur Pflege bekommen, wie die Analyse im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergab – und das trotz einer kräftigen Rentenerhöhung 2022.

Damit würde die Sozialhilfequote schon wieder steigen, nachdem sie im vergangenen Jahr dank neuer Entlastungszuschläge für selbst zu tragende Pflegekosten deutlich auf 30,5 Prozent gesunken war.

Im nächsten Jahr könnte der Anteil der Pflegebedürftigen im Heim mit Sozialhilfe laut der Modellrechnung des Gesundheitsökonomen Heinz Rothgang von der Universität Bremen weiter auf 34,2 Prozent steigen und bis 2026 dann noch weiter auf 36 Prozent. Weiterlesen

Heil und Schulz in Afrika: «Global Verantwortung übernehmen»

Berlin (dpa) – Nach dem Inkrafttreten des deutschen Lieferkettengesetzes will die Bundesregierung beispielhaft für faire Produktion von Kakao und Textil in Westafrika eintreten. Bei der Umsetzung der neuen Regeln komme es darauf an, dass sie den Menschen «am Anfang der Lieferkette» helfen, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze vor einer gemeinsamen Reise mit Arbeitsminister Hubertus Heil.

Die beiden SPD-Minister brachen, dem UN-«Welttag der sozialen Gerechtigkeit», nach Ghana und in die Elfenbeinküste auf. Ziel der fünftägigen Reise sind unter anderem Orte der Kakao- und Textilproduktion.

Die deutsche Wirtschaft warnte vor unerwünschten Folgen des Lieferkettengesetzes. Der Industrieverband BDI betonte, vor allem Afrika gewinne für Deutschland rasant an strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung, um die Abhängigkeit einzelner Branchen von Asien zu reduzieren. Das Lieferkettengesetz erschwere aber Diversifizierungsbemühungen der deutschen Industrie und konterkariere in vielen Bereichen sogar ein stärkeres Engagement in Afrika, sagte Wolfgang Niedermark von der BDI-Hauptgeschäftsführung dem RND. Weiterlesen

Männer gehen deutlich häufiger wegen Sucht in Reha

Berlin (dpa) – Deutlich mehr Männer als Frauen gehen wegen einer Suchterkrankung in Reha. Im vergangenen Jahr lag das Verhältnis bei den Rehas der Rentenversicherung in diesem Bereich bei etwa drei zu eins. Das geht aus aktuellen Daten der Rentenkasse hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. In Hannover findet ein Kongress der Rentenversicherung zum Thema Rehabilitation statt.

Hauptgründe für derartige Rehas sind Abhängigkeiten von Alkohol und Drogen. Bei Männern wird die Rehabilitation zu 60 Prozent aufgrund einer Alkoholabhängigkeit und zu 39 Prozent wegen des Konsums von Drogen durchgeführt. Bei Frauen erfolgt die Leistung zu 73 Prozent wegen Alkohol und zu 25 Prozent wegen Drogen. Medikamentensucht führt zu einem beziehungsweise zwei Prozent solcher Reha-Maßnahmen. Weiterlesen

Land errichtet zentrale Sammelstelle für Erdbebenopfer

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz hat in der Landeshauptstadt Mainz eine zentrale Spendensammelstelle für die Erdbebenopfer in der Türkei eingerichtet. In dem Gebäude der ehemaligen Fachhochschule im Stadtteil Gonsenheim sollen von nächster Woche an Hilfsgüter für die Menschen in den betroffenen Gebieten gesammelt, sortiert und für den Transport vorbereitet werden. Die Eröffnung der Sammelstelle ist für Mittwoch (22. Februar) geplant, wie die Stadtverwaltung Mainz am Freitag mitteilte. «Wir stehen in dieser schwierigen Situation zusammen», sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) den Angaben zufolge. In dem Haus war zuletzt ein Impfzentrum untergebracht.

Heil und Schulze prüfen Arbeitsbedingungen in Westafrika

Berlin (dpa) – Kurz nach dem Start des Lieferkettengesetzes besuchen Arbeitsminister Hubertus Heil und Entwicklungsministerin Svenja Schulze Orte der Kakao- und Textilproduktion in Westafrika. Während der Reise nach Ghana und in die Elfenbeinküste in der kommenden Woche besucht das SPD-Ministerduo unter anderem eine Textilfabrik und eine Kakaoplantage, wie die Ministerien in Berlin mitteilten.

Zu Jahresbeginn war nach langem Ringen das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft getreten. Unternehmen haben die Pflicht, Sorgfalt für die Einhaltung von Menschenrechten bei der gesamten Produktion zu tragen. Sie müssen unter anderem Berichte vorlegen. Ihnen drohen Bußgelder. Weiterlesen

Bestatterteam verlängert Einsatz in Türkei

Wörth (dpa/lrs) – Ein ehrenamtliches Team von Bestattern hat seinen Einsatz nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet verlängert. Ein erstes Team war vergangene Woche von Frankfurt aus in die Türkei aufgebrochen und sei nun abgelöst worden, wie der Bundesverband Deutscher Bestatter mitteilte. Die Gruppe ist Teil des ehrenamtlichen Vereins Deathcare Embalming Team mit Sitz im rheinland-pfälzischen Wörth am Rhein. Weiterlesen

Kommunen pochen auf mehr Geld für Flüchtlingsunterbringung

Berlin (dpa) – Nach dem Flüchtlingsgipfel bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bleibt der Deutsche Städte- und Gemeindebund bei seiner Forderung einer finanziellen Entlastung der Kommunen. «Die Ergebnisse des Flüchtlingsgipfels bei der Bundesinnenministerin zeigen Licht und Schatten. Leider bleibt die drängende Frage der finanziellen Entlastung der Kommunen ungelöst», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der «Rheinischen Post».

Bei dem Gipfel am Donnerstag in Berlin hatten Bund, Länder und Kommunen eine bessere Abstimmung zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen vereinbart. So soll ein digitales «Dashboard» zur Migration bis auf die Landkreis-Ebene hinunter für «Transparenz» sorgen. Vereinbarungen über Geld vom Bund gab es nicht. Faeser sagte, es gebe einen klaren Fahrplan, um die Finanzierung weiter zu regeln und Bilanz zu ziehen. «Hierüber werden auch der Bundeskanzler und die Ministerpräsidenten an Ostern weiter verhandeln», sagte sie. Weiterlesen

Neue Proteste in mehreren iranischen Städten

Teheran (dpa) – Im Iran haben erneut zahlreiche Menschen gegen die politische und geistliche Führung demonstriert. Proteste gab es nach Berichten von Augenzeugen am Donnerstagabend unter anderem in der Hauptstadt Teheran, der Millionenstadt Maschhad im Nordosten sowie den Kurdengebieten.

Aktivisten hatten nach der traditionellen Trauer von 40 Tagen um zwei hingerichtete Demonstranten zu neuen Protesten aufgerufen. Auslöser der jüngsten Protestwelle in der Islamischen Republik war der Tod einer iranischen Kurdin vor fünf Monaten.

Augenzeugen berichteten über heftige Proteste in den kurdischen Städten Sanandadsch und Ghorweh, wo Demonstranten Barrikaden errichteten und Mülltonnen in Brand steckten. Sicherheitskräfte reagierten demnach mit Warnschüssen. Mehrere Jugendliche sollen in Polizeiautos gezerrt worden sein. Weiterlesen

Ernie und Bert im Museum: Hamburg feiert die «Sesamstraße»

Von Carola Große-Wilde, dpa

Hamburg (dpa) – «Der, die, das, wieso, weshalb, warum»: Das 50-jährige Jubiläum der «Sesamstraße» feiert das Hamburger Auswanderermuseum Ballinstadt mit einer Sonderausstellung. Zu sehen sind Puppen, Requisiten und Kostüme aus fünf Jahrzehnten der «Sesamstraße», die in Deutschland seit 1973 von Sesame Workshop und dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) koproduziert wird, teilte das Museum in Hamburg mit.

Mal in die Fußstapfen von Bibo und Grobi treten

Für Kinder gibt es eine «Schnitzeljagd» mit vielen interaktiven Stationen – dabei können sie beispielsweise ihre eigene Körpergröße mit denen der Sesamstraßen-Charaktere vergleichen, in die Fußstapfen von Bibo oder Grobi treten und beim Sesamstraßen-Memory ihr Können zeigen.

«Die Sesamstraße verfolgt seit 50 Jahren das Konzept, Kinder durch frühe Bildung und Selbstvertrauen für ihren weiteren Lebensweg zu stärken. Mit sympathischen Figuren und kindgerechten Inhalten ist sie von Hamburg aus zu einer Kultsendung geworden, mit der ganze Generationen aufgewachsen sind», sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). NDR-Intendant Joachim Knuth bezeichnete die «Sesamstraße» als «absoluten Sympathieträger» und als «ein Paradebeispiel dafür, wie man den öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag ausführen kann». «Die “Sesamstraße” vermittelt positive Werte, die für unsere Gesellschaft so wichtig sind: Freundschaft, Fairness, Toleranz und Respekt.»

Auftritte von Musikstars in der «Sesamstraße»

Der Museumsgeschäftsführer Volker Reimers betonte: «Unsere Sonderausstellung ist ein generationenverbindendes Erlebnis für alle Menschen, die mit der “Sesamstraße” aufgewachsen sind.» So können die Besucher an einer Jukebox erleben, welche berühmten Musiker schon in der «Sesamstraße» aufgetreten sind – so sang Herbert Grönemeyer mit den Puppen «Jeder kann, was er kann», Jan Delay «Klar» und Lena Meyer-Landrut «Bert oh Bert!». Zu allen Stationen gibt es Informationen für Erwachsene und Extraschilder für Kinder. So erfahren die großen und kleinen Besucher zum Beispiel, dass alle Puppen an einem bestimmten Tag Geburtstag haben und dass das Krümelmonster von zwei Menschen gleichzeitig gespielt wird.

Erstmals ausgestrahlt wurde die «Sesame Street», so der Originaltitel, am 10. November 1969 im US-Fernsehen. Die Idee, eine Sendung speziell für Vorschulkinder zu machen, hatte die amerikanische Fernsehproduzentin Joan Ganz Cooney. Sie konnte den legendären Puppenspieler Jim Henson für die Sendung gewinnen. Produziert wurde die Sendung vom Sesame Workshop, eine gemeinnützige Medien- und Bildungsorganisation, die mittlerweile in 150 Ländern präsent ist. «Der Sesame Workshop ermöglicht nahezu 150 Millionen Kindern Zugang zu Bildung, wichtigen Gesundheitslektionen und bietet Familien Unterstützung in schwierigen Situationen», sagte Geschäftsführer Stefan Kastenmüller.

Angebote für Flüchtlingscamps

So entwickelt Sesame Workshop beispielsweise Angebote in Flüchtlingscamps in Syrien und Bangladesch sowie für ukrainische Familien, die nach dem Einmarsch der russischen Armee ihre Heimat verlassen mussten. Das Puppenmädchen Raya vermittelt als Gesundheitsbotschafterin wichtige Hygieneregeln, die sie gelernt hat. Eines der ersten Sozial-Projekte war ein Projekt in Gefängnissen, das es bis heute in den USA gibt. Es hilft Gefängnis-Insassen, mit ihren Familien und vor allem Kindern wieder einen guten Kontakt aufzubauen.

Neben der Ballinstadt zeigt auch das Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) in Kooperation mit dem NDR vom 7. Mai an eine Sonderausstellung zur «Sesamstraße». Die Schau richtet den Fokus auf die Gestaltung und handwerkliche Produktion der Sendung und fragt danach, wie die Puppen, Kulissen, Kostüme, Requisiten und Musikstücke entwickelt werden und wer die kreativen Köpfe und geschickten Hände hinter den fantasievollen Figuren, Animationen und Schauplätzen sind.

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Afghanische Frauen fordern mehr Einsatz für ihre Rechte

Genf (dpa) – Die Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan droht nach Befürchtung von Aktivistinnen in Vergessenheit zu geraten. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr tun, verlangten sie auf einer Geberkonferenz zur Finanzierung von Schulprogrammen für Kinder in Notsituationen. «Sonst geraten die Mädchen bald in Vergessenheit», sagte Friedensnobelpreisträgerin und Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan in einer Videobotschaft. «Nur reden und nichts tun, reicht nicht aus», sagte die 20-jährige Somaya Faruqi, Kapitänin des afghanischen Robotik-Frauenteams, am Donnerstag in Genf.

Faruqi konnte Afghanistan nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban im Sommer 2021 verlassen. Die Taliban grenzen Mädchen und Frauen immer weiter vom gesellschaftlichen Leben aus. Sie dürfen keine weiterführenden Schulen mehr besuchen und dürfen sich nicht mehr zu Aufnahmeprüfungen an Universitäten anmelden. Weiterlesen

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