Heckler & Koch versetzt Mitarbeiter mit russischen Wurzeln

Oberndorf (dpa) – Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat der Waffenhersteller Heckler & Koch Mitarbeiter mit russischen Wurzeln von ihren bisherigen Aufgaben abgezogen.

Es geht um eine einstellige Zahl von Beschäftigten, die am Stammwerk in Oberndorf im Schwarzwald im «Beschuss» arbeiten, wo also Waffen am Schießstand geprüft werden. Die Betroffenen sind Deutsche, einige von ihnen dienten bei der Bundeswehr. Sie haben eine familiäre Migrationsgeschichte, die auf Russland oder andere Nachfolgestaaten der Sowjetunion verweist.

H&K begründete den Schritt mit der «Pflicht zur Fürsorge für unsere Mitarbeiter». Daher habe man entschieden, «Mitarbeiter aus dem sicherheitssensiblen Bereich des Beschusses für eine Zeit lang in andere Bereiche der Produktion einzugliedern». Die Betroffenen bleiben auf dem Oberndorfer Werksgelände eingesetzt. Weiterlesen

Mainz verabschiedet die Direktorin des Gutenberg-Museums

Mainz (dpa/lrs) – Abschied von einem «Glücksfall» für Mainz: So bezeichnete Oberbürgermeister Michael Ebling am Dienstag die langjährige Direktorin des Gutenberg-Museums, Annette Ludwig.Nachfolger wird im April der Kunsthistoriker Ulf Sölter, der zuletzt Direktor des Gustav-Lübcke-Museums der Stadt Hamm war.

Die Kunsthistorikerin übernimmt nach zwölf Jahren in Mainz die Direktion für die 21 Museen der Klassik Stiftung Weimar. Damit gehe eine Ära für das Gutenberg-Museum und die Stadt zu Ende, sagte Ebling bei einer Feierstunde im Stadthaus. Annette Ludwig habe aber auch schon die anstehende Neuausrichtung des Museums auf den Weg gebracht – von der Standortsuche für den Neubau über die Finanzierung bis hin zu Ideen für die künftige Trägerschaft. Weiterlesen

Tausende Erzieherinnen und Erzieher streiken

Berlin (dpa) – Tausende Erzieherinnen und Erzieher an kommunalen Kitas und andere Beschäftigte sozialer Berufe sind am Dienstag bundesweit für mehr Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zum Weltfrauentag am 8. März zu Warnstreiks und Protestkundgebungen aufgerufen, um damit den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die sozialen Dienste zu erhöhen. Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin beteiligten sich daran bundesweit mehr als 22.000 Beschäftigte. Zu Warnstreiks aufgerufen waren auch kommunale Mitarbeiter der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe. Zum Teil wurden Notbetreuungen eingerichtet.

Nach Angaben eines Sprechers des Verdi-Landesbezirks Niedersachsen und Bremen beteiligten sich rund 3000 Beschäftigte in den beiden Bundesländern an den Aktionen. In Sachsen nahmen Hunderte an ähnlichen Veranstaltungen teil. Auch aus anderen Bundesländern wurden zahlreiche bestreikte Einrichtungen gemeldet.

Tarifverhandlungen verschoben

Die Tarifverhandlungen für die sozialen Dienste waren eigentlich für das Frühjahr 2020 geplant, nach dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf Eis gelegt worden. Die Gewerkschaften argumentieren, dass die Erzieherinnen und Erzieher insbesondere nach zwei Jahren Pandemie mehr Wertschätzung erfahren sollten. Verdi fordert für die rund 330.000 betroffenen Beschäftigten keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern höhere Eingruppierungen der sozialen Berufe in den Besoldungsstufen. Die kommunalen Arbeitgeber argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe.

Verdi wirft der Arbeitgebervereinigung VKA mangelndes Entgegenkommen bei den Gesprächen vor. Derzeit sind noch zwei Gesprächsrunden geplant. Die nach bisherigem Stand voraussichtlich entscheidende soll am 16. und 17. Mai in Potsdam stattfinden. «Der Internationale Frauentag ist perfekt, um zu streiken, nachdem die erste Verhandlungsrunde eine einzige Enttäuschung war», betonte Verdi.

In den sozialen Berufen seien insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent. Es gehe also auch um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben – deshalb der Termin für die Warnstreiks am internationalen Frauentag.

 

 

Studie: Pandemie verändert Geschlechterrollen kaum

Nürnberg (dpa) – Die Corona-Krise hat die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen bei Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung kaum verändert.

Zwar beteiligten sich Männer vor allem zu Beginn der Pandemie stärker an der Kinderbetreuung, wie eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab. Den weitaus größeren Teil übernahmen aber nach wie vor Mütter. Weiterlesen

Überraschender Chefwechsel an Unikliniken soll Lage beruhigen

An den Unikliniken in Rostock und Greifswald steht ein Wechsel an der Spitze der Aufsichtsräte an. Das Wissenschaftsministerium sieht dies als nötigen Schritt für einen Neustart der defizitären Häuser. Auch ein Untersuchungsausschuss des Landtags befasst sich mit der Sache.

Schwerin/Rostock/Greifswald (dpa/mv) – Der am Montagabend überraschend bekannt gegebene Wechsel an der Spitze der Aufsichtsräte der Unikliniken in Rostock und Greifswald soll laut dem Wissenschaftsministerium die Lage beruhigen. «Das sind große Herausforderungen, die in den nächsten Jahren anstehen an den Universitätsmedizinen in Mecklenburg-Vorpommern», sagte die Ministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag in Schwerin. Statt dem bisherigen Aufsichtsratschef – dem früheren Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) – soll nun der ehemalige Präsident des Landesrechnungshofes, Tilmann Schweisfurth, die Posten an beiden Kliniken übernehmen. Weiterlesen

Kardinal Marx: Kirche muss sich neu orientieren

Bad Staffelstein (dpa) – Die katholische Kirche muss sich aus Sicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx neu orientieren. «Wie können wir neu finden, wo es langgehen könnte?», fragte der Erzbischof von München und Freising am Dienstag bei einem Gottesdienst zur Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein. «Die Frage nach der wahren Kirche stellt sich ganz neu», betonte er.

Dabei dürfe es nicht nur um Dogmen gehen. «Was nützt mir ein Bekenntnis, dogmatisch sauber», sagte Marx. «Und in der Praxis wird eine Diktatur unterstützt» Die Kirche müsse sich fragen, «was ihre Wahrheit ist – nur ein dogmatischer Text oder ein Bekenntnis, das ich unterschreibe? Oder ist sie eine Lebenspraxis – oder ist sie beides?» Was nütze ein dogmatisches Bekenntnis, «wenn das Reich Gottes nicht wirklich in mir selbst ankommt, wenn der Glaube unterdrückt wird». Weiterlesen

Dörte Hansen: «Mainz ist für mich ein unbeschriebenes Blatt»

Mainz (dpa) – Aus Friesland an den Rhein: Die Schriftstellerin Dörte Hansen wird am heutigen Mittwoch (15.30 Uhr) die neue Stadtschreiberin von Mainz. Die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 12.500 Euro und einer Wohnung auf Zeit im Schatten des Doms verbunden ist, wird von Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und dem designierten ZDF-Intendanten Norbert Himmler überreicht. Dörte Hansen ist Nachfolgerin des Schriftstellers Eugen Ruge, der pandemiebedingt zwei Jahre lang Mainzer Stadtschreiber war. Weiterlesen

Streik und Proteste für bessere Arbeitsbedingungen in Kita

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Hunderte von Beschäftigten in Kitas und sozialen Diensten haben am heutigen Dienstag in Rheinland-Pfalz und im Saarland die Arbeit niedergelegt, um für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld einzutreten. Dem Aufruf zum Warnstreik seien in beiden Bundesländern jeweils etwa 1300 Menschen gefolgt, teilte Verdi-Tarifkoordinator Volker Euskirchen mit. In Rheinland-Pfalz unterstrichen die Gewerkschaftsmitglieder ihre Forderungen auf mehreren Kundgebungen, im Saarland blieben sie nach dem Motto «stay at home» der Arbeit in der Einrichtung fern. Weiterlesen

Landkreise: Noch offene Fragen zur Impfpflicht in der Pflege

Saarlouis (dpa) – Der Deutsche Landkreistag verlangt die Klärung noch offener Fragen für die Umsetzung der Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen. «Wir benötigen von Bund und Ländern entsprechende Leitplanken für den Vollzug, damit eine Umsetzung der Impfpflicht gut funktionieren kann», sagte Verbandspräsident Reinhard Sager am Dienstag nach einer Präsidiumssitzung in Saarlouis. Dies sei bislang teilweise geschehen.

Vom 15. März an gilt in Deutschland eine sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht. Ab dann müssen Beschäftigte etwa von Pflegeeinrichtungen gegen das Coronavirus geimpft sein. Der Umgang mit Mitarbeitern, die bis dahin nicht wie vorgeschrieben geimpft sind, wurde aber nicht genau festgelegt und in das Ermessen der örtlichen Gesundheitsämter gestellt. Weiterlesen

Deutsche Bischöfe proben die Veränderung

Bad Staffelstein (dpa) – Katholische Bischöfe proben bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bad Staffelsteindie Veränderung.

Nach Ansicht des Vorsitzenden Georg Bätzing steht eins schon fest: «Ich glaube, die Resistenz der Kirche gegenüber Veränderungen hat nicht mehr länger Halt» Die Gläubigen wenden sich seinen Angaben zufolge «in Scharen» von der Kirche ab.

«Vielleicht will uns der Herr durch die gegenwärtige tiefe Krise der Kirche dazu bewegen, uns nicht mehr über andere zu erheben, sondern umzukehren», sagt er im Eröffnungsgottesdienst. Die Kirche müsse «wohl noch etliche Barrieren überwinden, Durchbrüche wagen und bisher gültige Denkweisen verändern». Weiterlesen

Lässt die Politik Alleinerziehende in Deutschland alleine?

Weltfrauentag
Von Fatima Abbas, dpa

Berlin (dpa) – Vieles habe sie damals «kalt überrascht», sagt Sara Buschmann. Von den Tücken der Teilzeit bis hin zur schwierigen Suche nach einem Kitaplatz für ihre Tochter – auf vieles war die 43-jährige Alleinerziehende aus Nordrhein-Westfalen nicht gefasst.

«Als es dann wirklich so weit war, war ich wirklich negativ überrascht, wie sehr die Strukturen und der Staat es einem heute noch schwer machen, alleinerziehend zu sein», sagt Buschmann am Telefon. Weiterlesen

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