Streik und Proteste für bessere Arbeitsbedingungen in Kita

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Hunderte von Beschäftigten in Kitas und sozialen Diensten haben am heutigen Dienstag in Rheinland-Pfalz und im Saarland die Arbeit niedergelegt, um für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld einzutreten. Dem Aufruf zum Warnstreik seien in beiden Bundesländern jeweils etwa 1300 Menschen gefolgt, teilte Verdi-Tarifkoordinator Volker Euskirchen mit. In Rheinland-Pfalz unterstrichen die Gewerkschaftsmitglieder ihre Forderungen auf mehreren Kundgebungen, im Saarland blieben sie nach dem Motto «stay at home» der Arbeit in der Einrichtung fern.

Mit Trillerpfeifen und Kinder-Ratschen zogen rund 300 Demonstrantinnen und Demonstranten am Internationalen Frauentag bei strahlendem Sonnenschein lautstark durch die Straßen von Mainz. «Kitas am Limit», hieß es auf einem Plakat von zwei Erzieherinnen. Die Veränderungen durch das neue Kita-Gesetz in Rheinland-Pfalz und die Corona-Situation hätten die Beschäftigten zusätzlich zum Protest motiviert, sagte Euskirchen. Unterstützung habe es vom Stadtelternbeirat in Mainz gegeben.

Die Verhandlungen zu den beiden Bereichen Eingruppierung und Gesundheitsschutz im Manteltarifvertrag begannen nach Angaben des Gewerkschafters bereits im Sommer 2019, mussten dann aber wegen der Pandemie im April 2020 unterbrochen werden. Die Gewerkschaft fordert Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnt die Forderungen bislang ab.

Bundesweit betrifft der Tarifvertrag rund 330.000 Beschäftigte. Streikaktionen fanden am Dienstag auch in den meisten anderen Bundesländern statt. In Rheinland-Pfalz blicken rund 23 000 Beschäftigte auf das Ergebnis der Verhandlungen, neben den Einrichtungen der kommunalen Träger auch Erzieherinnen und Erzieher von Kitas der Evangelischen Kirche der Pfalz, die den Tarifvertrag übernimmt. Die anderen kirchlichen Träger orientieren sich zumindest daran. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 20. und 21. März geplant. «Wir hoffen, dass der Streik Wirkung gezeigt hat», sagte Verdi-Gewerkschafter Euskirchen.

 

 

 

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