Studie: Haushalte heizten weniger trotz Homeoffice-Booms

Frankfurt/Berlin (dpa) – In den Corona-Jahren 2020 und 2021 haben die Haushalte in Deutschland trotz vermehrter Homeoffice-Arbeit weniger Geld für Heizenergie ausgegeben. Auch wurde temperaturbereinigt etwas weniger geheizt, wie der «Wärmemonitor» des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt.

Für die Studie wurden Heizkostenabrechnungen des Energiedienstleisters Ista von rund 250.000 Mehrparteienhäusern hierzulande ausgewertet. Für dieses Jahr sagen die DIW-Forscher indes eine Verdoppelung der Heizkosten oder mehr für Verbraucher voraus.

Laut der Analyse ist der Heizenergiebedarf 2020 bereinigt um Temperatureffekte um 0,7 Prozent zum Vorjahr gesunken. 2021 gab es eine weitere Abnahme um 1,5 Prozent auf 128,7 Kilowattstunden je Quadratmeter beheizter Wohnfläche. Betrachtet wurden Gas, Heizöl, Fernwärme und Strom. Weiterlesen

CO2-Kosten für Mieter: FDP bremst bei Gesetz zur Aufteilung

Berlin (dpa) – Mieter müssen möglicherweise auch im kommenden Jahr den CO2-Preis beim Heizen alleine tragen. Die FDP hat das Gesetz zur Aufteilung dieser Kosten zwischen Mietern und Vermietern im Bundestag vorerst gestoppt. Anders als geplant könne es in dieser Sitzungswoche nicht beschlossen werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch.

Der wohnungspolitische Sprecher der Fraktion, Daniel Föst, bestätigte: «Wir diskutieren in der Koalition, ob in der aktuellen Ausnahmesituation Kleinst- und Kleinvermieter mit enormer Bürokratie belastet werden müssen.» Die FDP stelle nicht das Gesetz an sich in Frage, sondern den Zeitpunkt, ab wann die neue Regelung angewendet werden solle. Weiterlesen

Studie: Immer mehr Menschen verlassen Großstädte ins Umland

Frankfurt/Main (dpa) – Die Metropolen in Deutschland verlieren laut einer Studie zunehmend Menschen an das Umland. Profitierten die Großstädte einst von einem Zustrom, hat sich der Trend zur Stadtflucht in den vergangenen Jahren verstärkt. Das zeigt eine Auswertung der Datenanalysefirma Empirica Regio für Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart.

Wanderten im Jahr 2018 unterm Strich mehr als 47.000 Menschen aus den sieben größten deutschen Städte in direkt angrenzende Landkreise oder kreisfreie Städte ab, waren es 2021 rund 56.600, zeigt die Studie, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Besonders aus Berlin (17.249), Hamburg (11.145), Köln (7894) und Frankfurt (6653) zog es demnach im Saldo viele Menschen ins Umland. Weiterlesen

Immer weniger Baugenehmigungen – trotz Wohnungsnot

Wiesbaden (dpa) – Die Talfahrt bei den Baugenehmigungen setzt sich fort. Im August bewilligten die Behörden den Bau oder Umbau von 28.180 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das waren 9,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Von Januar bis August summierte sich die Zahl den Angaben zufolge auf 244.605 – ein Minus von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach Einschätzung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie bremsen hohe Kosten und Unsicherheit den Wohnungsneubau aus.

Die Politik müsse mit angemessenen Investitionsanreizen gegensteuern, die den hohen Wohnungsbauzielen auch gerecht würden, forderte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller. Die Bundesregierung will ungeachtet der Energiepreiskrise das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr erreichen. Gelingen soll dies mit rund 190 Maßnahmen, auf die sich Bauwirtschaft, Gewerkschaften, Länder, Kommunen und weitere Verbände im «Bündnis bezahlbarer Wohnraum» vergangene Woche verständigten. Weiterlesen

Akutes Risiko für Immobilienblase in Frankfurt und München

Frankfurt/Main (dpa) – Frankfurt und München weisen weltweit mit das höchste Risiko für eine Immobilienblase auf. Das Finanzzentrum am Main steht nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS diesbezüglich auf Platz zwei nach Toronto. Auch in München sei der Wohnungsmarkt stark überhitzt. Die Stadt liege, so das Ergebnis einer Studie, unter allen 25 untersuchten Metropolen auf Platz vier, knapp nach Zürich.

«Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen, sollten derzeit Vorsicht walten lassen», riet Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege in Deutschland.

Die Bank errechnete in ihrem am Mittwoch veröffentlichten «Global Real Estate Bubble Index» für Frankfurt einen Wert von 2,21 und für München von 1,80 – bei mehr als 1,5 Punkten besteht ein Blasenrisiko. Als stark überbewertet jenseits von 1,5 Punkten gelten demnach auch Toronto, Amsterdam, Tokio, Vancouver und Hongkong. Als etwas weniger überhitzt sieht UBS etwa London, Paris, Los Angeles und Sydney. Weiterlesen

Stornowelle im Wohnungsbau hält an

München (dpa) – Im deutschen Wohnungsbau mehren sich die Krisenzeichen. Bei einer steigenden Zahl von Bauunternehmen gehen nach der monatlichen Erhebung des Ifo-Instituts Auftragsstornierungen ein. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Immobilienkrediten.

Im September meldeten 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen stornierte Aufträge, deutlich mehr als im August (11,6 Prozent), wie das Ifo-Institut mitteilte. Grund sind demnach die rasch steigenden Material- und Energiepreise sowie die höheren Kreditzinsen. «Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar. Sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine», sagte Ifo-Experte Felix Leiss. «Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß.» Das Ifo-Institut befragt für seine Konjunkturprognosen monatlich Tausende Unternehmen, darunter Baufirmen. Weiterlesen

Energiekosten und Wohngeldreform treiben Wohngeldanträge in die Höhe

Steigende Energiekosten bereiten den Mietern Sorge. Einige Städte verbuchen eine steigende Anzahl von Wohngeldanträgen. Bei den Verbraucherzentralen boomt die Energieberatung – auch eine andere Beratungsstelle hat Zulauf

Dresden (dpa/sn) – Die angekündigte Wohngeldreform ab 2023 und der versprochene Heizkostenzuschuss lassen in Sachsen bei vielen Sozialämtern jetzt schon die Wohngeldanträge in die Höhe schießen. «Die Zahl der Erstanträge hat sich im September verglichen mit dem Vormonat mehr als verdoppelt», sagte in Dresden eine Stadtsprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der explodierenden Energiekosten suchen zudem immer mehr Menschen den Rat der Verbraucherzentrale in Sachen Energie. Aus Furcht, wegen der steigenden Energiekosten die Miete nicht mehr bezahlen zu können, kommen auch immer mehr Menschen in die Schuldnerberatung der Sozialverbände. Weiterlesen

Verband: «Böses Erwachen» bei Indexmietverträgen erwartet

Mainz/Koblenz (dpa/lrs) – Menschen mit Indexmietverträgen müssen nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Mieterbundes mit erheblichen Mietsteigerungen rechnen. «Das kann wegen der stark gestiegenen Inflationsrate für einige Mieter jetzt ein böses Erwachen geben», sagte Franz Obst, Landesvorsitzender des Deutschen Mieterbundes Rheinland-Pfalz, der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen Jahren sei diese Art von Mietverträgen kein großes Thema gewesen, weil sich die allgemeine Teuerungsrate nicht extrem auf oder ab bewegt habe. Aber in der aktuellen Situation, in der der Verbraucherpreisindex zuletzt um zehn Prozent gestiegen sei, habe sich das für die Mieter mit entsprechenden Verträgen geändert. Weiterlesen

Studie: Erschwinglichkeit von Mieten sinkt

Köln (dpa) – Wenn Mieter in Deutschland umziehen, können sie sich einer Studie zufolge häufig nur noch kleinere Wohnungen leisten. In drei Vierteln der deutschen Kreise und kreisfreien Städte habe die Erschwinglichkeit der Mieten im Zeitraum 2018 bis 2021 abgenommen, heißt es in einer veröffentlichten Untersuchung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Damit ist gemeint, dass die bei Neuvermietungen geforderten Mieten stärker gestiegen sind als die Löhne. Die IW-Experten hatten bei ihren Berechnungen auf Daten aus Mietinseraten zurückgegriffen. Weiterlesen

IG BAU: Mehr Wohnungen und Soforthilfe bei der Kaltmiete

Kassel (dpa) – Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt vor einem massiven Anstieg der Wohnungsnot. In Deutschland fehlten bis zum Jahresende weit über 700.000 Wohnungen, sagte der Vorsitzende Robert Feiger auf dem IG-BAU-Gewerkschaftstag in Kassel. Er stützte sich auf Berechnungen des Pestel-Instituts Hannover.

Es mangele besonders an bezahlbaren Wohnungen und Sozialwohnungen. «Wir werden in diesem Jahr eine neue Talsohle beim sozialen Wohnen erreichen. Und das bei einem gleichzeitig deutlichen Zuwanderungshoch.» Weiterlesen

Kabinett beschließt Wohngeldreform

Berlin (dpa) – Ab Januar sollen mehr Haushalte in Deutschland einen staatlichen Mietzuschuss bekommen. Das Wohngeld soll zudem um durchschnittlich 190 Euro im Monat aufgestockt werden. Parallel dazu gibt es für Wohngeldbezieher sowie viele Studenten und Azubis einen zweiten Zuschuss zu den Heizkosten. Entsprechende Pläne von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) beschloss am Mittwoch das Bundeskabinett. «Viele Menschen in unserem Land haben Angst vor dem kalten Winter. Sie wissen nicht, ob sie Gas und Strom bezahlen können, wenn die Wohnkosten schon einen Großteil ihres Haushaltseinkommens ausmachen», begründete Geywitz die Reformen. Als nächstes ist der Bundestag am Zug.

Das Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zur Miete für Haushalte, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Künftig sollen auch Menschen Wohngeld beantragen können, die Mindestlohn verdienen oder eine Rente in vergleichbarer Höhe haben. Das hatte sich die Ampel-Koalition im Zuge des dritten Entlastungspakets angesichts der hohen Energiepreise vorgenommen. Weiterlesen

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