Berlin (dpa) – Das Wohngeld soll nach dem Willen der SPD-Bundestagsfraktion im kommenden Jahr durch eine frühere Anhebung der Sätze und durch neue Berechnungsmethoden steigen. Der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Bernhard Daldrup, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gehe um eine «vorgezogene Dynamisierung» und die Integration einer Klima- sowie einer Heizkostenkomponente. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Freitag mit Blick auf die steigenden Belastungen der Bürger eine «große Wohngeldreform» angekündigt. Details blieben zunächst offen. Weiterlesen
Kühnert: Gern Mieter – keine Lust auf eigene Immobilie
Berlin (dpa) – SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (33) ist laut eigener Aussage lieber Mieter als Wohnungseigentümer. Eine eigene Wohnung entspreche nicht seiner Vorstellung von Wohnen, sagte der in Berlin lebende Politiker der «Augsburger Allgemeinen». Weiterlesen
Deutlicher Rückgang bei Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser
Wiesbaden (dpa) – Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres gesunken. Insgesamt bewilligten die Behörden von Januar bis Mai den Neu- und Umbau von 155.347 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Mai wurde ein Minus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sprach von einem Warnzeichen.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Mai insgesamt 135.133 Wohnungen genehmigt und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein deutliches Minus von 17,8 Prozent auf 34.809 gab es bei Einfamilienhäuser. Bei den Zweifamilienhäusern legte die Zahl genehmigter Wohnungen hingegen um 2,1 Prozent auf 14.076 zu. Bei Mehrfamilienhäusern wurde ein Anstieg um 9,1 Prozent auf 83.308 bewilligte Wohnungen verzeichnet.
Keine Kapazität bei Bau und Handwerk
Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden häufig genehmigte Wohnungen zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen großer Nachfrage keine Kapazitäten haben.
Dem Baugewerbe zufolge verunsichern inzwischen zudem hohe Energiepreise, stark gestiegene Materialkosten, Lieferengpässe und steigende Bauzinsen immer mehr Investoren und Bauherren. In den vergangenen Monaten seien immer weniger Aufträge eingegangen und ungewöhnlich viele Bauprojekte storniert worden, berichtete der Zentralverband.
Sollte dieser Trend anhalten, «werden wir schon bald eine tiefe Delle in der Baukonjunktur sehen», warnte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Felix Pakleppa. Die Ampel-Koalition müsse jetzt Vertrauen und Zuversicht schaffen. «Private Bauherren brauchen zuverlässige Förder- und Rahmenbedingungen für ihre Neubau- und Sanierungsprojekte.»
178.000 Wohnungslose zum Jahresbeginn in Unterkünften
Wiesbaden (dpa) – In Deutschland waren Ende Januar dieses Jahres rund 178.000 wohnungslose Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften sowie vorübergehenden Übernachtungsmöglichkeiten untergebracht.
Die deutliche Mehrheit davon waren mit 62 Prozent Männer, 37 Prozent der untergebrachten Wohnungslosen waren Frauen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Für ein Prozent der Menschen sei das Geschlecht mit «unbekannt» angegeben worden. Die erstmals erstellte Statistik basiert demnach auf Meldungen von Kommunen und Einrichtungen.
Mit jeweils knapp 36.000 Menschen lebten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen Ende Januar die meisten Wohnungslosen in den Unterkünften, gefolgt von Berlin mit knapp 26.000 Personen. Am wenigsten untergebrachte Wohnungslose gab es zum Stichtag 31. Januar 2022 in Sachsen-Anhalt (365 Personen), Mecklenburg-Vorpommern (405) und Bremen (790).
Durchschnittlich waren die Betroffenen zum Stichtag 32 Jahre alt. Mehr als ein Drittel von ihnen (37 Prozent) war jünger als 25 Jahre, und knapp 5 Prozent der Personen war 65 Jahre und älter.
Knapp 74.000 der untergebrachten Wohnungslosen waren alleinstehend, ein Drittel oder knapp 59.000 waren innerhalb eines gemeinsamen Haushalts als Familie beziehungsweise als Paar mit Kindern untergebracht. Rund 23.000 Personen oder 13 Prozent einschließlich der Kinder lebten während der Unterbringung in einem Alleinerziehenden-Haushalt. Drei Prozent der Betroffenen waren als Paare ohne Kinder untergebracht, für die übrigen zehn Prozent galt der Haushaltstyp «sonstiger Mehrpersonenhaushalt», oder der Haushaltstyp war unbekannt.
Ein knappes Drittel (31 Prozent) der Betroffenen hatte die deutsche Staatsangehörigkeit, 64 Prozent waren ausländische Staatsbürger. Bei knapp fünf Prozent der Personen lagen entweder keine Angaben zur Staatsangehörigkeit vor, diese war ungeklärt oder es handelte sich um Staatenlose, wie die Statistiker erläuterten.
Anstieg der Baupreise – Industrie fürchtet um Aufträge
Wiesbaden (dpa) – Angesichts stark gestiegener Baupreise sorgt sich die Branche um neue Aufträge. «Wir befürchten, dass neue Wohnungsbauprojekte aufgrund der gestiegenen Baukosten und der wieder anziehenden Zinsen erst einmal zurückgestellt werden», sagte am Freitag der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim Oliver Müller. Bei privaten Bauvorhaben könnten zusätzlich die höheren Energie- und Lebenshaltungskosten das Budget vom Eigenheim-Traum in Frage stellen.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt berichtet, dass auf den deutschen Baustellen die Preise so stark gestiegen sind wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. Für Bauleistungen mussten im Mai dieses Jahres 17,6 Prozent mehr gezahlt werden als ein Jahr zuvor. Das war der höchste Anstieg seit Mai 1970, als die Preise in der Jahresfrist um 18,9 Prozent angezogen hatten. Im vorherigen Berichtsmonat Februar 2022 betrug die Steigerung 14,3 Prozent. Weiterlesen
Vermieter: Sozialer Frieden wegen Energiepreisen in Gefahr
Berlin (dpa) – Die großen Vermieter in Deutschland warnen wegen der Energiepreise vor deutlichen Kostensteigerungen für Mieter. «Die Situation ist mehr als dramatisch, und der soziale Frieden in Deutschland ist massiv in Gefahr», erklärte der Branchenverband GdW am Donnerstag.
In Folge des russischen Krieges in der Ukraine seien die Preise über alle Energiearten hinweg gemittelt bis Mai um 37 Prozent gestiegen. Für einen Ein-Personen-Haushalt bedeute das eine Mehrbelastung von 508 Euro im Jahr verglichen mit 2021. Es seien noch deutlich höhere Steigerungen und eine vierstellige Mehrbelastung zu erwarten. Weiterlesen
Mieterbund fordert Entlastungspaket
Haus und Grund kritisiert Unterschiede bei Müllgebühren
Berlin (dpa) – Die Müllgebühren in den deutschen Großstädten klaffen einer Studie zufolge teils deutlich auseinander. Besonders teuer sei es in Leverkusen, Trier und Bergisch Gladbach – besonders günstig in Nürnberg, Flensburg und Wolfsburg, ermittelte das Institut der deutschen Wirtschaft für den Eigentümerverband Haus und Grund.
Im Durchschnitt seien die Abfallgebühren der 100 größten deutschen Städte seit der letzten Untersuchung vor drei Jahren um acht Prozent auf 312 Euro gestiegen, teilte der Verband am Dienstag mit. Weiterlesen
Keine großen Preissprünge mehr bei Immobilien erwartet
Mainz (dpa/lrs) – Auf dem rheinland-pfälzischen Immobilienmarkt könnte angesichts steigender Finanzierungs- und Baukosten etwas Ruhe einkehren. Nach den teils enorm gestiegenen Preisen für Eigenheime und Eigentumswohnungen in den vergangenen Jahren erwarten Experten des Immobilienverbands Deutschland (IVD) für die nähere Zukunft «keine dramatischen Preissteigerungen» mehr. Landesweit sei – von besonderen Lagen einmal abgesehen – sogar eher mit stagnierenden Immobilienpreisen zu rechnen, erklärten die Marktbeobachter am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen IVD-Preisspiegels. Weiterlesen
Wohnungswirtschaft bei Gasmangel für geringere Mindesttemperatur
Berlin (dpa) – Bei einem Gasmangel fordert der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) eine Absenkung der Mindesttemperatur in den Wohnungen. «Sollten die Gaslieferungen nach Deutschland künftig weiter deutlich eingeschränkt werden und es zu einer Mangelsituation kommen, sollte der Rechtsrahmen so angepasst werden, dass weitere Absenkungen der Mindesttemperatur auf eine maximale Untergrenze von 18 Grad tagsüber und 16 Grad nachts möglich werden», sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Derzeit muss im Winter eine Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius gewährleistet werden. Weiterlesen
Weniger Baugenehmigungen für Wohnungen im laufenden Jahr
Wiesbaden (dpa) – In Deutschland haben die Behörden im laufenden Jahr trotz eines Anstiegs im April bisher weniger Baugenehmigungen für Wohnraum erteilt als ein Jahr zuvor.
Von Januar bis einschließlich April wurde der Neu- oder Umbau von 123 659 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde 1,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Nach zwei Monaten mit rückläufigen Zahlen gab es im April jedoch wieder mehr Baugenehmigungen für Wohnungen als vor Jahresfrist: 31 152 waren 5,1 Prozent mehr als im April 2021. Weiterlesen