FFP2-Maske: Unterschiedliche Äußerungen zu breiterem Einsatz

Berlin (dpa) – Mit Blick auf die Corona-Vorgaben für den Herbst sind unterschiedliche Experteneinschätzungen zu einem breiteren Einsatz von FFP2-Masken deutlich geworden. Der Immunologe Leif-Erik Sander von der Berliner Charité sagte am Montag in einer Bundestagsanhörung, FFP2-Masken könnten auch über längere Zeit die Übertragung von Viren effektiv verhindern, wenn sie gut getragen würden. Er glaube, dass viele Menschen darin jetzt auch außerhalb des medizinischen Bereichs gut geübt seien. Im Herbst sei eine Reduktion der Virus-Transmission erheblich, weil das Infektionsgeschehen negativ beeinflusst werden könne und so sicherlich andere Maßnahmen verhindert werden könnten. Weiterlesen

Erster Teststart für «Artemis»-Mondmission der Nasa

Cape Canaveral (dpa) – Vor rund 50 Jahren ist der bislang letzte Mensch auf dem Mond gewesen – nun treibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre nächste Mission zum Erdtrabanten voran. Ein erster noch unbemannter Testflug der «Artemis»-Mission soll heute (ab 14.33 Uhr MESZ) starten. Die «Orion»-Kapsel soll mit Hilfe der Schwerlastrakete «Space Launch System» vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus abheben, dann den Mond umkreisen und rund 40 Tage später wieder im Pazifik landen. Beim Start werden auch Vizepräsidentin Kamala Harris und ihr Ehemann Doug Emhoff in Cape Canaveral erwartet, wie das Weiße Haus mitteilte. Weiterlesen

Lemke erwartet großen Schaden für Oder

Fischsterben
Von Jeanette Bederke und Oliver von Riegen, dpa

Berlin/Gartz (dpa) – Das dramatische Fischsterben in der Oder hat nach Ansicht von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) langfristige Schäden verursacht.

«In der Oder als Ökosystem entstand weit größerer Schaden als das Fischsterben allein. Die ersten Untersuchungsergebnisse lassen befürchten, dass es gravierendere Schäden geben könnte», sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Am Montag wollen Lemke und ihre polnische Amtskollegin Anna Moskwa beim Deutsch-Polnischen Umweltrat in Bad Saarow auch über die Umweltkatastrophe sprechen. Ein Wiederansiedlungsprojekt für den Baltischen Stör hat bereits einen herben Rückschlag erlitten. Weiterlesen

Deutschlands älteste Eichen trotzen der Trockenheit

Ivenack (dpa) – Deutschland erstes «Nationales Naturmonument» – die jahrhundertealten Ivenacker Eichen (Mecklenburgische Seenplatte) – trotzen auch 2022 der Trockenheit, haben aber weniger Besucher.

«Das Jahr 2022 war für die Baumriesen wettertechnisch nicht mal eine große Herausforderung», sagte Forstamtsleiter Ralf Hecker der Deutschen Presse-Agentur. Die lehmigen Böden nehmen die wenigen Regenschauer gut auf und können das Wasser lange speichern. Bei Buchen und Eichen zeichne sich sogar ein «Mastjahr» für die Tiere ab, also ein Jahr mit vielen Früchten wie Eicheln und Bucheckern. Weiterlesen

Kein Schutz für die Hochsee: Konferenz ohne Ergebnis

New York (dpa) – Eine UN-Konferenz für ein neues Abkommen zum Schutz der Hohen See ist in New York ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Eigentlich hatten sich die Länder der Welt bei der zweiwöchigen Konferenz im Hauptquartier der Vereinten Nationen am East River in Manhattan erstmals auf einen global verbindlichen Vertrag zum Schutz der Hochsee einigen wollen. Es habe zwar Fortschritte, aber keine endgültige Einigung gegeben, hieß es aus Teilnehmerkreisen nach dem Ende der Konferenz in der Nacht zum Samstag.

«Das ist bedauerlich, denn der katastrophale Zustand der Meere ist allen bekannt und verschlimmert sich rasant», sagte dazu Fabienne McLellan, Geschäftsführerin der Meeresschutzorganisation Oceancare. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnete das Scheitern als «empörend und traurig». Weiterlesen

Raucherquote in Deutschland in Pandemie deutlich gestiegen

Düsseldorf/Heidelberg/Hamm (dpa) – Der Anteil der Raucher in Deutschland ist einer Langzeitstudie zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Er liegt derzeit bei den Menschen ab 14 Jahren bei über einem Drittel (34,5 Prozent), wie aus der repräsentativen «Deutschen Befragung zum Rauchverhalten» (Debra) hervorgeht. Vor der Corona-Pandemie (Anfang 2020) waren es noch etwa 27 Prozent. Momentan rauchen also ein Viertel mehr Menschen als kurz vor der Pandemie.

Es sei eine erschreckende Entwicklung, sagte der Epidemiologe und Debra-Leiter Daniel Kotz der Deutschen Presse-Agentur. Kotz, der an der Uni-Klinik Düsseldorf am Centre for Health and Society den Sucht-Forschungsschwerpunkt leitet, führt den Trend in erster Linie auf die Rückfälligkeit von Ex-Rauchern zurück, die im Zuge sogenannten Corona-Stresses wieder angefangen haben. Zu beobachten sei aber weiterhin, dass viele junge Leute in Deutschland gar nicht erst anfingen zu rauchen – anders als in den 70er, 80er und 90er Jahren. Weiterlesen

Maurer: Griff zum Waschlappen ist individuelle Entscheidung

Saarbrücken (dpa) – Waschlappen oder Dusche? Was in Zeiten von Gasknappheit und steigenden Preisen mancherorts heiß diskutiert wird, war für Matthias Maurer zwangsweise ein halbes Jahr lang kein Thema. Rund sechs Monate lang konnte der Saarländer nicht duschen und musste stattdessen ein seifehaltiges Tuch benutzen – quasi von Berufs wegen: Maurer umrundete von November 2021 bis Mai 2022 die Erde in der Internationalen Raumstation ISS. Auf dem Außenposten der Menschheit gibt es zwar viele moderne Forschungsplätze – aber keine Dusche.

Körperhygiene in der Schwerelosigkeit rund 400 Kilometer über der Erde sei trotzdem recht entspannend gewesen, sagte Maurer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: «Auf diesen Moment habe ich mich immer sehr gefreut, da ich dies als sehr erholend empfand.» Weiterlesen

Biontech vervollständigt Antrag für aktualisierten Impfstoff

Mainz (dpa) – Biontech und Pfizer haben bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ihren Zulassungsantrag für einen an die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff vervollständigt. Wie das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner am Freitag mitteilten, besteht der Impfstoffkandidat zur Hälfte aus dem bisherigen Vakzin Comirnaty und zur anderen Hälfte aus einem Botenmolekül (mRNA), das auf das Spike-Protein der Subtypen BA.4/5 zugeschnitten ist. Bis auf diese Ergänzung seien all anderen Bestandteile des Impfstoffs unverändert. Weiterlesen

Schildkröte Salina schwimmt nun Langstrecke im Mittelmeer

Madrid (dpa) – Ein Jahr nach ihrer aufsehenerregenden Rettung ist die Meeresschildkröte Salina wieder munter im Mittelmeer unterwegs.

Nach einjähriger Pflege und Rückführung in die freie Natur habe das Tier in einem Monat 1500 Kilometer zurückgelegt, teilte das Tierrehabilitationszentrum Zoomarine in Porto d’Abrigo im Süden Portugals mit. Das sind im Schnitt 50 Kilometer pro Tag.

Das Schicksal der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) hatte in Portugal viel Aufmerksamkeit erregt. Das Tier war im Juni 2021 vom Fischer Ricardo Gonçalves im Fluss Guadiana gerettet worden. Die Meeresschildkröte war damals dem Tode nahe. Sie war laut Zoomarine in einem Netz gefangen und hatte einen Haken im Mageneingang stecken. Überlebt habe sie nur dank der ungewöhnlich schnellen Reaktion von Gonçalves. Weiterlesen

Klimawandel: Warum historische Dürren kein Gegenbeweis sind

Berlin (dpa) – Aber früher war es auch mal trocken! Manch einer wird nicht müde, einzelne lange zurückliegende Wetter-Ereignisse als Beleg dafür heranzuziehen, die aktuelle extreme Trockenheit könne auf keinen Fall etwas mit der Klimaerwärmung zu tun haben. Doch das ist nicht haltbar.

Behauptung

Historische Extremwetter-Ereignisse widerlegen, dass es eine menschengemachte Erderwärmung gibt.

Bewertung

Falsch.

Fakten

Teils jahrhundertealte Aufnahmen trockener Flussbetten oder Seen werden in sozialen Medien herumgereicht.

Die ausgetrocknete Elbe

Im Jahr 1904 gab es an der Elbe in Dresden ein außergewöhnliches Niedrigwasser, wie historische Berichte belegen. «Seit Ende Mai 1904 hatte es kaum noch geregnet. Der Elbpegel fiel ständig. (…) Die Sonne brannte erbarmungslos, viel länger als gewöhnlich», beschrieb die «Sächsische Zeitung» 2015 die Situation rund 100 Jahre zuvor. Schließlich war die Elbe 1904 so ausgetrocknet, dass man im Flussbett spazieren gehen oder nach vermuteten Schätzen graben konnte.

Dürre vor knapp 500 Jahren

Ganz Europa war im Jahr 1540 von extremer Trockenheit betroffen. Chroniken berichten von extrem niedrigen Pegelständen der großen Gewässer – darunter auch der Bodensee. Im August 1540 sank der Wasserspiegel demnach so tief, dass der hügelige Seeboden fast an der Oberfläche auftauchte. Für eine Studie untersuchte ein Team der Universität Bern mehr als 300 historische Dokumente aus mehreren europäischen Staaten. Im Gebiet der heutigen Schweiz regnete es demnach damals zwischen Februar und September kaum.

Wetter ist nicht Klima

Sind diese historischen Ereignisse indes Beweise dafür, dass die aktuelle extreme Trockenheit nichts mit der Klimaerwärmung zu tun haben kann? Nein. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt auf seiner Webseite den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Wetter bezieht sich auf ein Ereignis an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Der Begriff Klima hingegen meint die Gesamtheit von Wetter-Phänomenen über einen längeren Zeitraum.

Einzelne Extremwetter-Ereignisse wie etwa die derzeitige Trockenheit können zwar nicht einfach und direkt der menschengemachten globalen Erwärmung zugeordnet werden. Denn entsprechende Wetterlagen können bei bestimmten Faktoren auf natürliche Weise entstehen, so das Umweltbundesamt. Doch treten solche Ereignisse über einen bestimmten Zeitraum häufiger auf, kann dies darauf hinweisen, dass sich das Klima verändert hat. Und Klima-Experten gehen eben genau davon aus: Extreme Wetterereignisse werden häufiger.

Lufttemperatur gestiegen

Von 1881 bis 2021 ist das Jahresmittel der Lufttemperatur in Deutschland gesichert um 1,6 Grad gestiegen, so der DWD. Markante Hitzeperioden oder Trockentage haben zugenommen, vor allem im Sommer. Dies wirkt sich wiederum auf die Wasserkreisläufe aus – etwa bei der Verdunstung von Wasser – und kann Niedrigwasser-Ereignisse begünstigen. Dass Hitze- und Dürrephasen in Zukunft wahrscheinlicher werden, erklärt auch die Helmholtz-Klima-Initiative.

 

 

RKI: Höhepunkt schwerer Corona-Erkrankungen überschritten

Berlin (dpa) – Das Abebben der Omikron-Welle in diesem Sommer zeigt sich auch bei den schweren Corona-Erkrankungen. «Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist», heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 von Donnerstagabend. Die Autoren beschreiben darin rückläufige Entwicklungen bei der Zahl der Patienten mit Covid-19 auf deutschen Intensivstationen und bei Covid-19-Diagnosen.

«Trotz insgesamt weiter rückläufiger Fallzahlen bleibt der Infektionsdruck in der Allgemeinbevölkerung in allen Altersgruppen hoch», warnt das RKI. Es schätzt, dass vergangene Woche 300.000 bis 800.000 Menschen in Deutschland erkrankten, angenommen werden 190.000 Arztbesuche in dem Zusammenhang. Auch dies sei ein Rückgang verglichen mit der Woche zuvor, hieß es. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz, die auf der Zahl positiver PCR-Tests basiert, sank laut Bericht im Wochenvergleich um insgesamt zwölf Prozent. Weiterlesen

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