Auf dem Oktoberfest startet der Glühwein-Verkauf

München (dpa) – Erstmals seit vielen Jahren soll es auf dem Münchner Oktoberfest wegen dauerhaft kalten und nassen Wetters Glühwein geben. Noch am Montag will etwa Eisstandbetreiber Marcell Pichler den Verkauf starten.

Er habe Mehrwegbecher besorgt und den Kessel geholt. Im Großhandel gebe es das winterliche Getränk auch schon. Aber: «Es hängt ein bisschen mehr dran, als nur schnell den Glühwein aufzuwärmen», sagte er über die Vorbereitungen. Bis zum Abend hoffe er, den ersten Glühwein ausschenken zu können. Bereits am Sonntag habe eine Besucherin danach gefragt. Weiterlesen

Südlicher Schneeferner verliert Status als Gletscher

Klimawandel
Von Sabine Dobel, dpa

Garmisch-Partenkirchen (dpa) – Der heiße Sommer hat es weiter beschleunigt: Die Gletscher Deutschlands schwinden, viel schneller als von Wissenschaftlern noch vor kurzem erwartet. Nun verliert der Südliche Schneeferner seinen Status als Gletscher, wie die Bayerische Akademie der Wissenschaften am Montag mitteilte.

«Aufgrund der geringen Eisdicke kann auch keine Eisbewegung mehr erwartet werden, so dass der Südliche Schneeferner nicht länger als eigenständiger Gletscher betrachtet wird.» Nun gibt es in Deutschland nur noch vier Gletscher – die ebenfalls vom Abschmelzen bedroht sind.

 «Es passiert schneller als wir dachten»

Neue Georadar-Messungen von Mitte September zeigten das große Ausmaß des Verlustes am Südlichen Schneeferner, teilten die Forscher mit. Er ist demnach nur noch halb so groß wie vor vier Jahren, hat massiv an Dicke eingebüßt – und fließt wohl nicht mehr. In ein, zwei Jahren, so die Prognose, dürfte er ganz verschwunden sein.

Gletscher sind große Massen hauptsächlich aus Schnee, Firn und Eis, die meist von Bergen langsam in Richtung Tal strömen. Nur sich wenigstens in wesentlichen Teilen eigenständig bewegende Massen werden als Gletscher bezeichnet. Die meisten der heute existierenden Gletscher entstanden während der letzten Eiszeit vor etwa 15 000 Jahren.

Ein extremes Abschmelzen gerade in diesem Jahr beobachteten Glaziologen auch in anderen Teilen der Alpen. Nach Daten der Universität Innsbruck hat etwa der sieben Quadratkilometer große Hintereisferner im Ötztal, einer der größten Gletscher Österreichs, dieses Jahr fünf Prozent seines Volumens verloren.

Wissenschaftler sehen als Ursache den Klimawandel und warnen seit langem vor den Folgen. Die Lage am Südlichen Schneeferner sei nicht überraschend, aber «für alle, die sich damit beschäftigen», sei es dennoch eine schlechte Nachricht, sagte der Glaziologe Olaf Eisen vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. «Es passiert schneller als wir dachten. Vielleicht wacht der Rest der Republik jetzt auf und versteht, auf welchem Weg wir hinsichtlich der Klimakrise gerade sind – und welche Auswirkungen das in Deutschland haben wird.»

Saharastaub ist eine Ursache des Abschmelzens

Erst im vergangenen Jahr hatte ein Expertengremium seine Prognose für die den Gletschern verbleibende Zeit von zuvor 30 auf nur noch rund 10 Jahre zurückgenommen – selbst das scheint nun überholt. Neben der extremen Hitze des Sommers spielte in diesem Jahr der Saharastaub im März eine Rolle, der sich als rötliche Schicht auf den Schnee legte. Der dunklere Staub absorbierte mehr Energie, das Eis darunter taute stärker.

Die Dicke des Eises am Südlichen Schneeferner nahm laut Bayerischer Akademie der Wissenschaften in weiten Bereichen weiter deutlich ab und erreicht an den meisten Stellen nicht einmal mehr zwei Meter. Selbst an der tiefsten Stelle sei das Eis inzwischen weniger als sechs Meter dick, im Vergleich zu etwa zehn Metern 2018. «Daraus lässt sich schließen, dass das verbleibende Eis innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahre vollständig abschmelzen wird», urteilen die Wissenschaftler. Zugleich habe sich die Gletscherfläche seit 2018 auf weniger als einen Hektar halbiert.

Nun gelten die verbliebenden Eismassen nicht mehr als Gletscher. Als Konsequenz würden die Vermessungen eingestellt, die erstmals 1892 stattfanden und seit der Mitte des 20. Jahrhunderts regelmäßig wiederholt wurden, hieß es.

Auch das Eis der anderen vier Gletscher in Deutschland – Nördlicher Schneeferner und Höllentalferner an der Zugspitze sowie Blaueis und Watzmanngletscher in Berchtesgadener Alpen – war in diesem Sommer weiter geschmolzen.

Seit der Kaltzeit Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich das Eis immer weiter zurückgezogen. Damals waren Südlicher und Nördlicher Schneeferner sowie Höllentalferner an der Zugspitze ein großer Gletscher namens Plattachferner, wie Inga Beck, Sprecherin der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus erläuterte. Er soll zeitweise eine Ausdehnung von etwa 300 Hektar gehabt haben. Zum Vergleich: Der Höllentalferner, der sich bisher recht gut hielt, hatte 2018 noch 16,7 Hektar – etwa die Hälfte des Oktoberfest-Geländes.

 

 

Herbstbeginn mit viel Regen und kühlen Temperaturen

Offenbach (dpa/lrs) – Nach dem Start in den Herbst müssen sich die Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland auf eine regnerische Woche einstellen. Der Montag beginnt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Südosten noch leicht bewölkt, im Verlauf des Vormittags ziehen aber von Nordwesten aus immer mehr Wolken auf. Es kommt zu Regenschauern, vor allem im Bergland begleitet von starken bis stürmischen Böen. Die Höchsttemperaturen liegen bei 13 bis 16 Grad, im Bergland 8 bis 12 Grad. Weiterlesen

Wegen Tropensturms Hunderte Flüge zu den Kanaren gestrichen

Las Palmas de Gran Canaria (dpa) – Über die Touristen-Inseln der Kanaren ist ein Tropensturm hinweggefegt und hat den Flugverkehr stark beeinträchtigt. Mehr als 250 Flüge zu den Inseln im Atlantik vor der Westküste Afrikas sowie zwischen den Inseln wurden gestrichen, wie der spanische Flughafenbetreiber Aena mitteilte.

Am Montagmorgen begann sich die Lage etwas zu entspannen. Allerdings saßen noch viele Passagiere an Flughäfen der zu Spanien gehörenden Inseln fest. Auf der Internetseite von Aena waren Flüge als gestrichen oder stark verspätet aufgeführt. Weiterlesen

Hunderttausende in Puerto Rico weiter ohne Strom

San Juan (dpa) – Eine Woche nach dem Durchzug des Hurrikans «Fiona» in Puerto Rico ist bei Hunderttausenden Menschen die Stromversorgung noch nicht wieder hergestellt worden. Rund 44 Prozent der Anschlüsse hatten am Sonntag weiterhin keinen Strom, wie aus einem Tweet des Stromanbieters Luma Energy hervorging.

Nach Angaben der Wasserbehörde AAA war bei 19 Prozent der Anschlüsse die Wasserversorgung noch nicht wieder hergestellt. Manche Menschen seien noch von der Außenwelt abgeschnitten, sagte der Chef des Katastrophenschutzes, Nino Correa, in einem Facebook-Video. Weiterlesen

Deutschland erhöht Fluthilfe für Pakistan

Augsburg (dpa) – Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan sollen weitere Unterstützung aus Deutschland erhalten. Nachdem Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze kürzlich Mittel in Höhe von 13 Millionen Euro zugesagt hatte, erhöht ihr Ministerium die Hilfen nun um weitere 26 Millionen Euro, wie die «Augsburger Allgemeine» berichtet. «Die Situation in Pakistan entwickelt sich zur Katastrophe nach der Katastrophe», sagte die SPD-Politikerin und beklagte, die Überschwemmungen hätten die «Entwicklungserfolge der letzten Jahre in kürzester Zeit zunichte gemacht». Weiterlesen

Wirbelsturm «Fiona» richtet in Kanada schwere Schäden an

Halifax (dpa) – Mit heftigen Regenfällen und Sturmfluten hat Wirbelsturm «Fiona» entlang Kanadas Ostküste schwere Schäden angerichtet. In einigen Gebieten wurde der Notstand ausgerufen. Hunderttausende Menschen waren ohne Strom. Der kanadische Premier Justin Trudeau kündigte rasche Hilfe für die betroffenen Regionen an. Auch das Militär sollte bei den Aufräumarbeiten eingesetzt werden.

Stark betroffen war etwa der Küstenort Port aux Basques in der Provinz Neufundland und Labrador, wo mehrere Häuser von hohen Wellen weggerissen wurden. Die Polizei hatte die Bewohner zuvor angewiesen, Gefahrenzonen zu verlassen. Der Bürgermeister des Ortes, Brian Button, sprach in einem Facebook-Video von einer «Kriegszone». Überall gäbe es Bilder der Zerstörung. Weiterlesen

Polare Kaltluft mit Regen statt Altweibersommer

Offenbach (dpa) – Der Altweibersommer macht sich rar. «Im Gegenteil: In der neuen Woche wird es zeitweise ziemlich ungemütlich», teilt Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Der Herbst schlage «richtig zu. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet über der Norwegischen See lenkt einen großen Schwall polarer Kaltluft direkt aus Norden zu uns nach Deutschland.»

Am Montag regnet es vor allem im Westen. «In Küstennähe kann es dabei mitunter blitzen», erklärt Dietzsch. Auch windig soll es werden.

Fortsetzung in den Folgetagen: «Grau in grau präsentiert sich der Himmel, von der Sonne wird so gut wie nichts zu sehen sein. Immer wieder regnet es, dabei ist Richtung Nordsee auch wiederholt das ein oder andere Graupelgewitter mit von der Partie», ergänzte der DWD-Experte. Weiterlesen

Nasa: Weiterer «Artemis»-Startversuch abgesagt

Cape Canaveral (dpa) – Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einen für Dienstag anvisierten Startversuch für die problemgeplagte Mondmission «Artemis» aus Wettergründen abgesagt. Als Grund nannte die Nasa in einer Mitteilung am Samstagvormittag (Ortszeit) einen heranziehenden Tropensturm, der sich auf den US-Staat Florida zubewegt.

Statt weiter an dem Startversuch zu arbeiten, wollen die Nasa-Fachleute Vorbereitungen treffen, um die Rakete von der Startplattform zurück in den Hangar zu fahren, teilte die Nasa mit. Eine endgültige Entscheidung darüber sollte aber erst am Sonntag getroffen werden. Man gehe Schritt für Schritt vor: Einerseits gelte es, die eigenen Angestellten zu schützen. Andererseits wolle man sich die Möglichkeit eines weiteren Versuchs im derzeitigen Startfenster – das sich laut Nasa am 4. Oktober schließt – offenhalten, falls die Wettervorhersagen doch noch günstiger werden. Weiterlesen

Wirbelsturm «Fiona» legt Stromversorgung in Kanada lahm

Halifax (dpa) – Mit heftigen Regenfällen und Winden in Hurrikan-Stärke hat Wirbelsturm «Fiona» Kanadas Ostküste erreicht. Als sogenannter posttropischer Sturm traf er am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 148 Stundenkilometern in der Provinz Nova Scotia auf Land, wie das kanadische Hurrikanzentrum mitteilte.

Auf der Insel Beaver Island, etwa 60 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Halifax, seien Windböen von 161 Stundenkilometern gemessen worden, hieß es. Das Hurrikanzentrum warnte vor Sturmfluten in Teilen von Nova Scotia, im nördlich gelegenen Golf von St. Lawrence und im Westen von Neufundland. Weiterlesen

«Wasser hat meine Träume weggespült»

Überschwemmungen in Pakistan
Von Qamar Zaman und Nabila Lalee, dpa

Islamabad (dpa) – Es war nach Mitternacht, als Ahmad Aleem Khan von einem ungewöhnlichen Donnern aus dem Schlaf gerissen wurde. Wasser, das von den Bergen herabstürzte, schlug gegen die Wände seines Hauses im malerischen Swat-Tal, eigentlich ein beliebtes Touristenziel im Nordwesten Pakistans.

Der 62-Jährige konnte nur noch dabei zusehen, wie sein Haus am Morgen des 26. August unter den Wassermassen zusammenstürzte. «Ich habe alles verloren», sagte Khan der Deutschen Presse-Agentur (dpa), während er auf die Ruinen blickt, die einst das Zuhause seiner Familie waren. Weiterlesen

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