Industrie fordert größere digitale Souveränität der G7

Düsseldorf (dpa) – In der Digitalpolitik und Cybersicherheit fordert der Industrieverband BDI einen engeren Schulterschluss unter den großen demokratischen Industriestaaten der G7-Gruppe.

«Der Krieg in der Ukraine ist der Weckruf für eine stärkere digitale Souveränität der G7», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm mit Blick auf ein Treffen der G7-Digitalminister, das heute in Düsseldorf beginnt und am Mittwoch mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung enden soll. Weiterlesen

Bundesnetzagentur untersagt Nulltarif-Optionen im Mobilfunk

Bonn (dpa) – Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Telekom und Vodafone die Vermarktung ihrer Mobilfunk-Tarife «Telekom StreamOn» und «Vodafone Pass» untersagt.

Ab Juli dürfen sie nicht mehr vertrieben werden, wie die Aufsichtsbehörde mitteilte. Bestehende Verträge müssen bis spätestens Ende März 2023 abgewickelt werden. Weiterlesen

Nach US-Sanktionen: Huawei investiert massiv in Innovation

Shenzhen (dpa) – Mit starken Investitionen in Forschung und Entwicklung reagiert der chinesische Telekomriese Huawei auf die Sanktionen der USA und geopolitische Krisen.

«Wir glauben, dass wir nur durch Non-Stop-Innovation am Ball bleiben können», sagte der Vorstandschef Ken Hu am Dienstag auf einem Treffen mit Analysten am Konzernsitz im südchinesischen Shenzhen. «Wir machen sehr starke Investitionen in Forschung und Entwicklung.» Weiterlesen

Russische Cybertruppen können westliche Sanktionen aushebeln

Internet
Von Christoph Dernbach, dpa

Berlin (dpa) – Beim Angriff Russlands auf die Ukraine hat der Kreml bislang nur begrenzt Cyberattacken eingesetzt.

Doch das könnte sich bald ändern. Ziel wären unter Umständen aber Einrichtungen im Westen, um die finanziellen Schäden durch die verhängten Sanktionen auszugleichen. Zumindest warnen Experten eindringlich davor, dass Hacker im Auftrag Russland versuchen werden, mit Cyberangriffen die Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen zumindest teilweise auszugleichen.

Die russischen Cybertruppen seien beispielsweise in der Lage, Geld über Finanzmarktmanipulationen zu besorgen, sagte Sandro Gaycken, Gründer des Digital Society Institute an der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin der Deutschen Presse-Agentur. «Denkbar ist auch, dass sie mit kriminellen Ransomware-Gangs zusammenarbeiten, um von attackierten Firmen im Westen Lösegelder zu erpressen.»

Warnungen aus den USA

Zuvor hatten bereits mehrere US-Experten davor gewarnt, dass der Kreml die Sanktionen mit gezielten Cyberangriffen beantworten werde. US-Präsident Joe Biden verwies auf «sich entwickelnden Erkenntnisse», «dass die russische Regierung Optionen für potenzielle Cyberangriffe prüft». Er rief Unternehmen und Organisationen dazu auf, sich sofort um die Verstärkung der Cyber-Verteidigung zu kümmern.

Russland werde subversive Maßnahmen ergreifen, um an frisches Geld zu kommen, sagte Gaycken. «Sie sind in der Lage, den Börsenhandel zu manipulieren, man kann Wetten auf sinkende Aktienkurse kriminell beeinflussen.» Auch bei Firmenzusammenschlüssen und Übernahmen seien kriminelle Machenschaften möglich. Dazu könnten auch Tarnfirmen der russischen Oligarchen verwendet werden. «Wenn Russland schnell sehr viel Geld braucht, wonach es derzeit aussieht, dann kann dies in massiven manipulativen Angriffen auf die Weltwirtschaft münden. Für den Westen heißt das, dass die Abwehrkräfte gesteigert werden müssen, wenn wir uns nicht und total beklauen lassen wollen.»

«Hackbacks»: Angriff als Verteidigung

Der Berliner Sicherheits-Experte wies darauf hin, dass für die Erpressungsangriffe Kryptowährungen eine wichtige Rolle spielen. Sie würden eingesetzt, um Werte zu übertragen, wenn beispielsweise Gelder versteckt werden sollen. «Man kann aber gleichzeitig auf der Blockchain die einzelnen Schritte gut nachvollziehen.» Dafür benötige man aber Spezialisten, die das machen könnten. «Die paar Leute, die es in diesem Bereich gibt, werden eher von den Banken abgeworben.»

Gaycken forderte, sich nicht nur auf die reine Abwehr zu beschränken: «Etliche Banken haben gute Erfahrungen damit gemacht, Angriffe auf ihre Infrastruktur mit gezielten “Hackbacks” zu beantworten. Diese Fälle haben gezeigt, dass man solche Gegenangriffe sehr präzise führen kann, ohne einen größeren Kollateralschaden zu erleiden.» Auch im Bereich Krypto könnte man die Angreifer mit «Hackbacks» massiv stören. «Man könnte die sogenannten Wallets, also die Kryptokonten, ausspüren und einfrieren. Das ist technisch alles möglich. Das wird aber alles nicht gemacht, auch weil wir uns da politisch und rechtlich im Weg stehen.»

Identifizierung schwierig bis unmöglich

Sicherheitsexperte Rüdiger Trost vom Cyberabwehr-Spezialisten WithSecure warnte dagegen vor «Hackbacks»: Es sei ganz grundsätzlich schwierig oder gar unmöglich, den Aggressor einer Hackerattacke zweifelsfrei zu identifizieren. «Cyberkriminelle versuchen ja bereits heute erfolgreich, falsche Spuren zu legen. Wie will man da sicherstellen, dass man den Aggressor zurück hackt – und nicht aus Versehen einen Unbeteiligten angreift? Das ist eine große Gefahr.»

Trost erklärte, es sei durchaus denkbar, dass Russland jetzt versuche, seine Cyberkapazitäten auszubauen. «Aber auch in Russland wachsen IT-Fachkräfte nicht auf den Bäumen. Und gerade jetzt deutet ja vieles darauf hin, dass die junge Bildungselite Russland zusehends den Rücken kehrt und auswandert. Das schwächt natürlich die IT-Fähigkeiten eines Landes insgesamt.»

Probleme bei Cyberabwehr: Beschaffung und Besoldung 

Gaycken sagte, es gebe zwei große Probleme bei der Cyberabwehr in den westlichen Ländern: Beschaffung und Besoldung. Der Einkauf von Technologien, die man für die Cyberabwehr benötige, dauere in Deutschland durchschnittlich 18 bis 36 Monate. In diesem Zeitraum seien aber die ins Auge gefassten Lösungen schon wieder veraltet. «Man kann die Offensiv-Technologien gar nicht vernünftig einkaufen mit dem aktuellen Beschaffungsmechanismen.»

Und für die Benutzung dieser Technologien, die Anpassung auf das Angriffsziel und das Ausliefern der Software benötige man im Tagesbetrieb auch gut ausgebildete Experten. «Die werden aber auch von der IT-Industrie ganz dringend benötigt. Große Silicon-Valley-Konzerne zahlen Jahresgehälter von anfangs 300.000 Euro bis zu 1,2 Millionen Euro für gute Hacker.»

Die Behörden bezahlten aber nur einen Bruchteil davon nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Entweder müsse der Staat seine Besoldungsstruktur ändern oder stärker mit externen Firmen arbeiten.

 

 

 

 

Funklöcher bleiben ein Ärgernis

Heidelberg (dpa) – Obwohl Deutschlands Mobilfunk-Firmen regelmäßig Fortschritte beim Netzausbau verkünden, bleiben Funklöcher aus Sicht der Handynutzer ein gravierendes Problem.

Wie eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergab, haben 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger oft oder sehr oft Netzausfälle oder abgebrochene Verbindungen. Bei Pendlern liegt der Wert sogar bei 62 Prozent. Vor allem in der Bahn und auf Autobahnen ärgern sich viele Menschen über schlechte Verbindungen. Die repräsentative Umfrage wurde im März durchgeführt, 1011 Menschen ab 18 Jahren nahmen den Angaben zufolge teil. Weiterlesen

Post-Chef Appel neuer Aufsichtsratschef der Telekom

Bonn (dpa) – Der Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, führt künftig auch den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom.

Das Kontrollgremium des größten deutschen Telekommunikationskonzerns wählte Appel am Donnerstagabend im Anschluss an die Hauptversammlung zum Aufsichtsratsvorsitzenden, wie die Telekom in Bonn mitteilte. Zuvor hatten die Telekom-Aktionäre den Weg für den Post-Chef frei gemacht, in Personalunion auch den Aufsichtsrat zu führen.

Zwar äußerte eine ganze Reihe von Aktionären Bedenken wegen der Doppelbelastung des Managers. Doch erhielt Appel auf dem Aktionärstreffen der Telekom in Bonn am Ende doch die notwendige Mehrheit für den Einzug ins Kontrollgremium. Insgesamt stimmten knapp 84 Prozent des anwesenden Grundkapitals für den Manager. Appel tritt die Nachfolge von Ulrich Lehner an, der nach 14 Jahren aus dem Telekom-Aufsichtsrat ausscheidet. Weiterlesen

3000 Temposünder kommen nach Hackerangriff ohne Strafe davon

Parchim (dpa) – Rund 3000 Temposünder kommen in Mecklenburg-Vorpommern wegen eines großen Hackerangriffs vom vergangenen Jahr im Landkreis Ludwigslust-Parchim ohne Strafe davon.

Die Verfahren mit geblitzten Autofahrern seien verfallen, weil der Landkreis die Daten nicht verarbeiten konnte und Fristen überschritten wurden, bestätigte ein Kreissprecher. Zuvor hatte die «Schweriner Volkszeitung» berichtet. Weiterlesen

Amazon sichert sich Start-Kapazitäten für Satelliten-Netz

Seattle (dpa) – Der Online-Riese Amazon hat sich Platz bei Dutzenden Raketenstarts für sein geplantes Satelliten-Netz mit schnellen Internet-Zugängen gesichert. Bei neuen Verträgen unter anderem mit dem europäischen Anbieter Arianespace und der Raumfahrtfirma Blue Origin geht es um bis zu 83 Starts, wie Amazon am Dienstag mitteilte. Das Netz mit dem Namen Kuiper soll 3236 Satelliten umfassen. Amazon konkurriert damit unter anderem mit dem Starlink-Netz der Firma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk. Weiterlesen

Das Festnetz-Telefon bleibt hoch im Kurs

Bonn (dpa) – Die Bundesbürger greifen weiterhin viel häufiger zum Festnetz-Telefon als vor der Corona-Pandemie. Im vergangenen Jahr seien auf das deutsche Festnetz etwa 102 Milliarden Gesprächsminuten entfallen, heißt es in einem Bericht der Bundesnetzagentur, welcher der dpa vorliegt. Weiterlesen

Mobilfunk-Firmen schließen Funklöcher

Telekommunikation
Von Wolf von Dewitz, dpa

Bonn/Düsseldorf (dpa) – Deutschlands Telekommunikationsbranche kommt beim Schließen von Funklöchern auf dem Land etwas voran.

Die Deutsche Telekom und Vodafone gaben am Dienstag ein Zwischenergebnis für eine Kooperation bekannt: Als Folge dieser Zusammenarbeit verschwanden seit Sommer 2021 im Bundesgebiet mehr als 2000 «graue Flecken». Mit «grauen Flecken» ist gemeint, dass dort nur einer der drei deutschen Netzbetreiber funkt – Kunden der anderen beiden haben dort keinen 4G-Empfang. Es geht je zur Hälfte um Standorte von der Telekom und von Vodafone. Wer also zum Beispiel das Vodafone-Netz nutzt, hat deutschlandweit nun gut 1000 Funklöcher weniger. Weiterlesen

Messungen belegen teils zu langsames Internet in Deutschland

Kommunikation
Von Wolf von Dewitz, dpa

Bonn (dpa) – Festnetz-Internet ist in vielen Fällen deutlich schlechter als vertraglich vereinbart. Wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, bekamen Verbraucher im Rahmen eines seit Dezember gültigen Minderungsrechts bisher knapp 15.000 sogenannter Messprotokolle.

Dabei wurde «fast ausschließlich» ein Minderungsanspruch festgestellt – die Leistung war also so mies, dass die Verbraucher Anspruch auf eine niedrigere Bezahlung hatten. Wie hoch die Minderung ist, besagen die Protokolle nicht – das sollen die Verbraucher mit ihren Anbietern klären. Netzagentur-Chef Klaus Müller sagte, man freue sich, dass das Messtool «breitbandmessung.de» gut angenommen werde.  Weiterlesen

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