Dax-Debüt für Rüstungskonzern Rheinmetall

Frankfurt/Main/Düsseldorf (dpa) – Der Rüstungs- und Technologiekonzern Rheinmetall zählt seit Montag zum deutschen Leitindex Dax. In der ersten deutschen Börsenliga ersetzt das Düsseldorfer Unternehmen den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care, der den Index der mittelgroßen Werte, den MDax, abgestiegen ist.

Rheinmetall ist Deutschlands größter Rüstungskonzern. Bei Militärfahrzeugen und im Munitionsgeschäft zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben zu den drei größten Herstellern der westlichen Welt. Rheinmetall hat derzeit einen Börsenwert von rund 10,4 Milliarden Euro. Seit der russischen Invasion in die Ukraine vor gut einem Jahr hat sich der Börsenkurs der Aktie mehr als verdoppelt. In seinen zivil ausgerichteten Bereichen ist Rheinmetall unter anderem Zulieferer für die Autoindustrie. Weiterlesen

Alkoholfreier Wein zunehmend gefragt

Von Ira Schaible und Volker Danisch, dpa

Düsseldorf/Mainz (dpa) – Bouquet- und Aromarebsorten eignen sich nach Einschätzung des Kellermeisters von Kolonne Null besonders für Weine ohne Alkohol. «Nur aus gutem Wein kann alkoholfreier werden», ist Felix Fischer von dem Berliner Unternehmen überzeugt. Seit mehr als vier Jahren entalkoholisiert es ausgewählte Weine aus Europa und forscht in einem eigenen Labor am Geschmack. Immer mehr Weingüter, Winzergenossenschaften und Handelskellereien bieten entalkoholisierte Weine an, wie Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut berichtet.

So oft wie prickelnde alkoholfreie Schaumweine werden sie aber noch nicht ausgeschenkt. Der Anteil von Riesling, Rosé oder Cuvées ohne Prozente lag 2022 nach Büschers Schätzungen noch bei unter einem Prozent am gesamtdeutschen Weinkonsum. «Allerdings mit wachsender Tendenz, wie nahezu alle Anbieter berichten.» Im Lebensmitteleinzelhandel habe der Absatzzuwachs 2022 bei etwa 18 Prozent gelegen. Absolute Zahlen dazu gibt es aber nicht.

«No and Low Alcohol» im Trend

Eine Prognose vom Marktforschungsinstitut IWSR lasse aber immerhin ein jährliches Wachstum von sieben Prozent erwarten, sagt Michael Degen von der Düsseldorfer Messe GmbH, Veranstalter der international führenden Weinfachmesse ProWein. «No and Low Alcohol» sei ein wichtiger Trend. «Man kommt da überhaupt nicht mehr dran vorbei.» Ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und ein verändertes Konsumverhalten der jungen Generation haben die Messe-Veranstalter als Treiber des Trends ausgemacht.

«Neben den Jüngeren fragen auch viele Frauen nach alkoholfreiem Wein», berichtet Verkaufsleiter Wilhelm Keicher von der Genossenschaftskellerei Heilbronn. Frauen greifen auch nach einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Nielsen aus dem Jahr 2020 lieber zu alkoholfreiem Wein als Männer (60 bis 66 Prozent).

Dazu kommen «Leute, die gerne was Weiniges trinken, aber wo der Arzt gesagt hat, es wäre gut, wenn sie keinen Wein mehr trinken würden», sagt Keicher. Zwischen 80.000 bis 100.000 Flaschen mit alkoholfreiem Wein verkaufe die Einzelgenossenschaft im Jahr, sechs bis acht Prozent der gesamten Produktion.

«Riesling ist einer der Bestseller», sagt Firmenmitbegründer und CEO Philipp Rößle von Kolonne Null. Ungefähr 700.000 Flaschen verkaufen die Berliner nach eigenen Angaben inzwischen – doppelt so viel wie zu Beginn. «Der Mangel an einem vernünftigen alkoholfreien Essensbegleiter», hat Rößle, der eigentlich aus der Kunst kommt, auf die Geschäftsidee gebracht.

«Alkoholfreie Weine werden zum Teil sehr rational gekauft», berichtet Marian Kopp, Geschäftsführer der Genossenschaft Lauffener Weingärtner. «Man will mittrinken bei einer Tischgesellschaft, aber keinen Alkohol.» Oft sei alkoholfreier Wein aber noch eine große Enttäuschung. «Wir lernen gerade wie die Bier-Branche gelernt hat, die uns 40 Jahre voraus ist», sagt Kopp. «Wir sind jetzt da, wo die Enttäuschung rapide abnimmt.»

Unterschied zu Traubensaft

«Viele Menschen, die beim Weingenuss auf den Alkohol verzichten möchten, glauben, dass man stattdessen Traubensaft trinken könnte», sagt Büscher. «Doch der beinhaltet nur die fruchtigen Aromen aus den Trauben.» Ihm fehle der «weinige» Geschmack, der erst durch die Gärung entstehe.

Entalkoholisierter Wein schmecke dank neuer Technologien und Prozessoptimierungen viel besser als noch vor einigen Jahren, sagt Büscher. «So geschieht die Entalkoholisierung der Weine mittlerweile sehr aromaschonend bei relativ niedrigen Temperaturen von unter 30 Grad Celsius durch Vakuumdestillation oder auch in einer Schleuderkegelkolonne.»

Die deutschen Hersteller seien bei der Herstellung international führend. Etwa 15 Prozent des Volumens des Weins gingen bei der Entalkoholisierung verloren sagt Büscher auch mit Blick auf die Preise.

Für den Geschmack sei es wichtig, auf aromastarke Rebsorten und gute Qualitäten zu achten, damit möglichst viel Aromastoffe in das Fass und die Flasche übergehen könnten, sagt Büscher. So lasse sich der fehlende Alkoholanteil im Wein ein Stück ausgleichen. «Denn Alkohol ist ein Geschmacksträger, wie das Fett im Essen.»

Es wird viel probiert

«Die Branche möchte mit dem Endprodukt so nah wie möglich an den Wein ran», sagt Büscher. Um das Aroma das Ausgangsprodukts noch besser zu treffen, wird viel probiert. Dazu gehört auch der Zusatz von fruchtigen Aromen, Vanille oder Verjus – ein saurer Saft aus ausgepressten unreifen Trauben. «Mit Fruchtwein hat das nichts zu tun», betont Büscher. «Es ist ja 99,9 Prozent Wein.»

Limone lässt sich beim alkoholfreien Riesling mit Rivaner der Lauffener Weingärtner schmecken. Die Manufaktur Jörg Geiger aus dem baden-württembergischen Schlat setzt auch auf Blüten und Kräuter. Probiert werden auch aufwendige Verfahren, bei denen das Aroma des destillierten Alkohols zurückgewonnen und dem entalkoholisierten Wein zugesetzt wird, wie Büscher berichtet.

Rechtlich muss der Wein «entalkoholisiert» heißen, denn er darf noch maximal 0,5 Volumenprozent haben. In diesem Jahr wurde er ins Weingesetz aufgenommen. Die Weine, denen nach dem Entzug des Alkohols Aromen zugesetzt werden, fallen nicht darunter. Sie heißen etwa alkoholfreies Mischgetränk auf der Basis entalkoholisierten Weins oder entalkoholisiertes aromatisiertes weinhaltiges Getränk.

Gefragt seien Weine ohne oder mit wenig Alkohol vor allem zu besonderen Anlässen, außer Haus, zu einem guten Essen und bei Tagungen, heißt es in der Branche. «Meine Prognose ist, dass in fünf bis zehn Jahren jedes Weingut, so wie es heute einen Secco oder Sekt hat, dann einen alkoholfreien Wein im Sortiment hat», sagt Büscher.

Weiterlesen

Tödlicher Streit bei Volksfest – Täter weiter flüchtig

Münster (dpa) – Zwei Tage nach dem tödlichen Streit auf einer Kirmes in Münster ist der Täter weiter auf der Flucht. Das sagte ein Polizeisprecher.

Ein Unbekannter war am Samstagabend an einem Karussell mit einem 31-Jährigen in Streit geraten. Der Täter soll mit einem Messer auf sein Opfer eingestochen haben. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen starb der 31-Jährige noch vor Ort an seinen Verletzungen. Eine Mordkomission hat die Ermittlungen aufgenommen. Weiterlesen

Mit Luxusauto auf Probefahrt und nie zurückgekehrt

Simmern (dpa/lrs) – Ein Mann hat mit einem Autohaus in Simmern im Hunsrück eine Probefahrt mit einem Luxuswagen vereinbart – und ist für immer davongefahren. Er hatte am Freitag Kaufinteresse an dem SUV mit einem Wert von rund 100.000 Euro vorgespiegelt und offensichtlich eine gefälschte deutsche Aufenthaltsbestätigung vorgelegt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. «Bei der Überprüfung der zuvor angegebenen Personalien konnte dann ermittelt werden, dass diese so nicht existent waren», hieß es weiter. Zudem fanden die Beamten heraus, dass vermutlich derselbe Mann noch am selben Tag in Nordrhein-Westfalen auf die gleiche Art einen Cabrio-Sportwagen im Wert von rund 30.000 Euro unterschlagen hatte.

Ermittler kritisieren Gerüchte im Fall Luise

Freudenberg/Siegen (dpa). Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg sehen Polizei und Staatsanwaltschaft sich veranlasst, gegen Falschmeldungen in die Offensive zu gehen. Weiterlesen

AnnenMayKantereit direkt auf Platz eins

Baden-Baden (dpa) – Das Deutschpop-Trio AnnenMayKantereit hat sich mit seinem neuen Werk «Es ist Abend und wir sitzen bei mir» direkt Platz eins der deutschen Album-Charts gesichert. Es ist die zweite Spitzenplatzierung der Kölner nach «Alles nix Konkretes» aus dem Jahr 2016, wie GfK Entertainment am Freitag mitteilte. Weiterlesen

Neue Verhandlungsrunde im Post-Tarifkonflikt begonnen

Düsseldorf/Bonn (dpa) – Im Tarifstreit bei der Deutschen Post sind Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeber in Düsseldorf zu einer weiteren Verhandlungsrunde zusammengekommen. In der kurzfristig angesetzten vierten Runde wollen die Tarifparteien einen neuen Versuch unternehmen, sich zu einigen. Beobachter halten es für möglich, dass die Verhandlungen bis in die Nacht dauern werden. Der genaue Tagungsort wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

In der Auseinandersetzung droht ein Streik. In einer Urabstimmung beim Bonner Konzern hatten sich 85,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder gegen ein Tarifangebot des Unternehmens und für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Dennoch hatte Verdi sich nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Donnerstag zu Verhandlungen bereit erklärt. Weiterlesen

Land im Bundeszentrum für Bevölkerungsschutz vertreten

Bonn/Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz ist von April an im Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz in Bonn präsent. Rheinland-Pfalz entsende «als eines der ersten Bundesländer» einen Vertreter in diese 2022 geschaffene Kooperationsplattform von Bund und Ländern, teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) am Freitag mit. Der Experte Thomas Norpoth sei mit seiner Erfahrung in Katastrophenschutz und Feuerwehrausbildung ideal dafür geeignet. Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist beim Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) angesiedelt. Weiterlesen

Steinkohle statt Gas: 14 Kraftwerke kehrten an Markt zurück

Essen (dpa) – Die seit vergangenem Sommer zur Bekämpfung der Gaskrise reaktivierten Steinkohlekraftwerke sind allesamt weiterhin am Markt. Insgesamt kehrten bislang 14 Steinkohle-Kraftwerke und ein Mineralöl-Kraftwerk ans Netz zurück oder wurden nicht stillgelegt, wie aus einer Übersicht der Bundesnetzagentur hervorgeht. Es lägen keine Anzeigen hinsichtlich der vorzeitigen Beendigung des Markteinsatzes vor, sagte ein Behördensprecher auf Anfrage der dpa.

Eine Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, bis Ende März 2024. Ob sich die Stromproduktion für Kraftwerksbetreiber lohnt, hängt unter anderem von den aktuellen Strom-Großhandelspreisen ab. Mit der Maßnahme soll Erdgas aus dem Strommarkt verdrängt werden. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen