Ermittler kritisieren Gerüchte im Fall Luise

Freudenberg/Siegen (dpa). Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg sehen Polizei und Staatsanwaltschaft sich veranlasst, gegen Falschmeldungen in die Offensive zu gehen. Weiterlesen

AnnenMayKantereit direkt auf Platz eins

Baden-Baden (dpa) – Das Deutschpop-Trio AnnenMayKantereit hat sich mit seinem neuen Werk «Es ist Abend und wir sitzen bei mir» direkt Platz eins der deutschen Album-Charts gesichert. Es ist die zweite Spitzenplatzierung der Kölner nach «Alles nix Konkretes» aus dem Jahr 2016, wie GfK Entertainment am Freitag mitteilte. Weiterlesen

Neue Verhandlungsrunde im Post-Tarifkonflikt begonnen

Düsseldorf/Bonn (dpa) – Im Tarifstreit bei der Deutschen Post sind Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeber in Düsseldorf zu einer weiteren Verhandlungsrunde zusammengekommen. In der kurzfristig angesetzten vierten Runde wollen die Tarifparteien einen neuen Versuch unternehmen, sich zu einigen. Beobachter halten es für möglich, dass die Verhandlungen bis in die Nacht dauern werden. Der genaue Tagungsort wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

In der Auseinandersetzung droht ein Streik. In einer Urabstimmung beim Bonner Konzern hatten sich 85,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder gegen ein Tarifangebot des Unternehmens und für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Dennoch hatte Verdi sich nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Donnerstag zu Verhandlungen bereit erklärt. Weiterlesen

Land im Bundeszentrum für Bevölkerungsschutz vertreten

Bonn/Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz ist von April an im Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz in Bonn präsent. Rheinland-Pfalz entsende «als eines der ersten Bundesländer» einen Vertreter in diese 2022 geschaffene Kooperationsplattform von Bund und Ländern, teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) am Freitag mit. Der Experte Thomas Norpoth sei mit seiner Erfahrung in Katastrophenschutz und Feuerwehrausbildung ideal dafür geeignet. Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist beim Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) angesiedelt. Weiterlesen

Steinkohle statt Gas: 14 Kraftwerke kehrten an Markt zurück

Essen (dpa) – Die seit vergangenem Sommer zur Bekämpfung der Gaskrise reaktivierten Steinkohlekraftwerke sind allesamt weiterhin am Markt. Insgesamt kehrten bislang 14 Steinkohle-Kraftwerke und ein Mineralöl-Kraftwerk ans Netz zurück oder wurden nicht stillgelegt, wie aus einer Übersicht der Bundesnetzagentur hervorgeht. Es lägen keine Anzeigen hinsichtlich der vorzeitigen Beendigung des Markteinsatzes vor, sagte ein Behördensprecher auf Anfrage der dpa.

Eine Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, bis Ende März 2024. Ob sich die Stromproduktion für Kraftwerksbetreiber lohnt, hängt unter anderem von den aktuellen Strom-Großhandelspreisen ab. Mit der Maßnahme soll Erdgas aus dem Strommarkt verdrängt werden. Weiterlesen

Post: Beschäftigte stimmen für unbefristeten Streik

Bonn (dpa) – Bei der Deutschen Post gehen die Tarif-Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi nach einem klaren Streikvotum schon an diesem Freitag weiter. In der Urabstimmung sprachen sich zwar 85,9 Prozent der Befragten gegen das Tarifangebot der Post und für einen unbefristeten Streik aus.

Einen Arbeitskampf wird es aber zunächst nicht geben. Denn die Gewerkschaft will die Verhandlungen, die sie im Februar für gescheitert erklärt hatte, trotz des Streikvotums wiederaufnehmen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Damit komme man der Forderung der Post nach, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Donnerstag. «Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen.» Weiterlesen

Warnstreiks in Nahverkehr und bei Müllentsorgung NRW und Berlin

Dortmund/Berlin (dpa) – In Nordrhein-Westfalen und Berlin sind Beschäftigte von Bund und Kommunen erneut in Warnstreiks getreten. In NRW steht der öffentliche Nahverkehr in Dortmund seit dem Morgen still. Die rund 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom DSW21 hätten die Arbeit zum Dienstbeginn um 4.00 Uhr niedergelegt, sagte Frank Fligge, Pressesprecher des DSW21. Alle Busse und Bahnen seien im Depot geblieben. Der Streik dauere bis Dienstende um kurz nach Mitternacht.

Auch im Bereich der Müllentsorgung sind laut Verdi NRW verschiedene Warnstreiks in einer ganzen Reihe von Städten mit den Schwerpunkten Ruhrgebiet sowie Rheinland geplant. Am Morgen seien ab 5.00 Uhr unter anderem Beschäftigte der USB Bochum, der Best Bottrop und der Gelsendienste in Gelsenkirchen in Streik getreten, sagte Verdi-Sprecher Oliver Kolberg. Betroffen seien die Müllabfuhr und die Straßenreinigung. In Gelsenkirchen hätten darüber hinaus Beschäftigte der Sparkasse, der Stadtämter und des Musiktheaters ihre Arbeit niedergelegt. Weiterlesen

Sorgen trotz Rekordzahlen: Die Post steht vor einem Streik

Bonn (dpa) – Für die Post ist es ein Tag mit zwei Seiten: Am Donnerstagvormittag steht die Verkündung eines Rekordergebnisses auf dem Programm – für Firmenchef Frank Appel ist das Grund zur Freude. Doch nur wenige Stunden später könnte der Manager einen Dämpfer bekommen: Dann will die Gewerkschaft Verdi das Ergebnis ihrer Urabstimmung bei dem Bonner Logistiker bekanntgeben – und könnte danach einen unbefristeten Streik ausrufen, wenn drei Viertel der befragten Post-Beschäftigten das Tarifangebot ihres Arbeitgebers abgelehnt haben.

Warum droht nun ein Streik?

Verdi wollte in Tarifverhandlungen ein Entgeltplus von 15 Prozent in einem einjährigen Vertrag durchsetzen und begründete das unter anderem mit der hohen Inflation. Die Post lehnte die Forderung als wirtschaftlich nicht tragbar ab. Sie bot einen zwei Jahre laufenden Vertrag an, der eine Tariferhöhung in zwei Stufen ab 2024 vorsieht. Nach ihren Berechnungen würde sich die Bezahlung der Beschäftigten um durchschnittlich 11,5 Prozent verbessern. Separat hierzu sollen die Beschäftigten schon ab diesem Jahr schrittweise 3000 Euro netto bekommen, die als Inflationsausgleichsprämie fließen.

Wann gab es zuletzt einen Streik bei der Post?

Warnstreiks gab es immer mal wieder, zuletzt im Februar. Solche Arbeitsniederlegungen sind zeitlich befristet und örtlich begrenzt. Einen unbefristeten Streik nach Abbruch der Verhandlungen gab es zuletzt 2015 bei der Post, damals sorgte die Ausgründung von Paket-Tochterfirmen mit niedrigerer Bezahlung für Unmut. Streik ist eine Seltenheit beim Gelben Riesen und ein gravierender Schritt, den Verdi ginge.

Welche Folgen hätte ein Streik für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Bei den jüngsten Warnstreiks im Januar und Februar blieben Millionen Briefe und Pakete zwischenzeitlich liegen. Im Verhältnis zu den Gesamtmengen waren das aber nur geringe Prozentwerte. Mancher Empfänger hatte Pech und musste zwei, drei Tage warten, andere bekamen die Warnstreik-Folgen gar nicht mit. Beim Streik wäre das aller Voraussicht nach anders: Es dürfte erhebliche Verzögerungen geben. Laut Verdi sind von den 200.000 Beschäftigten im Stammgeschäft mehr als 100.000 Verdi-Mitglieder – rechnerisch wäre also circa jeder Zweite streikberechtigt. Tatsächlich dürfte die Beteiligung aber schwanken und je nach Region unterschiedlich ausfallen.

Wie sehr würde ein möglicher Streik die Post treffen?

Die Post müsste Extrakosten stemmen, um den Sendungsfluss mit Ach und Krach aufrechtzuerhalten. Grob gesagt: Mangels Personals dürften sich große Mengen an Paketen und Briefen in den Standorten stapeln. Die Firma müsste externe Lager anmieten und Personal von externen Dienstleistern einsetzen. Eine teure Sache. Beim Streik im Jahr 2015 bezifferte die Post die Kosten auf 100 Millionen Euro.

Wie lange würde ein möglicher Streik dauern?

2015 dauerte es vier Wochen, bis der unbefristete Streik vorbei war – zuvor hatte es mehrere Monate lang immer mal wieder Warnstreiks gegeben. Wie lange ein möglicher Streik nun dauern könnte, ist unklar. Beide Seiten betonen, dass sich der andere bewegen müsse. Bis die Bereitschaft zum Kompromiss reift, dürfte es noch dauern.

Wie läuft das Geschäft bei der Deutschen Post?

Alles in allem glänzend. Die Fracht- und Express-Sparten boomen, und auch der Paketversand im Ausland und Lieferketten-Dienstleistungen laufen gut. Laut einer Firmenprognose vom Oktober 2022 erwartet der Logistiker für das vergangene Jahr bis zu 8,4 Milliarden Euro Betriebsgewinn und damit über fünf Prozent mehr als 2021. Da das Unternehmen diese Einschätzung seither nicht geändert hat, dürfte es die Vorgabe in etwa erfüllt haben.

Wie hat sich die Post verändert?

Das einstmals urdeutsche Unternehmen hat sich zum globalen Großkonzern mit breitem Portfolio entwickelt. Als Frank Appel 2008 Vorstandsvorsitzender wurde, machten der Brief- und Paketversand in Deutschland circa 85 Prozent des operativen Gewinns (Ebit) aus, der Rest kam nur auf 15 Prozent. Seither hat der Konzern enormes Wachstum hinter sich und die Verhältnisse haben sich umgekehrt: Das Stammgeschäft kommt nur noch auf grob gesagt 15 Prozent des operativen Gewinns und der Rest auf 85. Das macht deutlich: Die Musik spielt im Ausland.

Wie ist die Lage im Inland?

Circa ein Drittel der Belegschaft ist in der Sparte Post & Paket Deutschland tätig – rund 200.000 Menschen. Hier macht sich der Strukturwandel bemerkbar: Die Briefmengen sinken, weil die Menschen immer stärker auf digitale Kommunikation setzen. Die Paketmengen steigen hingegen, in den Coronajahren kam es hier zu einem Extra-Schub wegen des Versandhandelsbooms. Inzwischen hat sich der Zuwachs an Paketen normalisiert. Im Vergleich zu anderen Konzernteilen ist Post & Paket Deutschland nur mäßig profitabel. Als «Universaldienstleister» hat die Firma staatliche Pflichten zu erfüllen. In der anstehenden Reform des veralteten Postgesetzes hofft die Firma auf Lockerungen.

Was passiert im Vorstand?

Seit 15 Jahren steht der frühere McKinsey-Berater Frank Appel an der Konzernspitze. In zwei Monaten ist Schluss: Dann räumt der 61-Jährige seinen Chefposten und der 47 Jahre alte Vorstandskollege Tobias Meyer übernimmt. Künftig wird sich Appel auf seine Tätigkeit als Telekom-Aufsichtsratsvorsitzender konzentrieren. Damit bleibt er einem anderen Teil der früheren Bundespost erhalten. Sein Nachfolger Meyer kennt die Post gut, von 2019 bis 2022 leitete er das Stammgeschäft des Logistikers, den Konzernbereich Post & Paket Deutschland. Meyer war früher ebenfalls bei McKinsey tätig, seit 2013 ist er beim Bonner Konzern.

Duisburger Brauerei will Abwärme statt Braunkohle nutzen

Bitburg/Duisburg (dpa) – Die Bitburger Braugruppe will mittelfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen werden und setzt dabei unter anderem auf Projekte mit Wärmepumpen und Abwärmenutzung. Innerhalb der nächsten fünf Jahre solle mit verschiedenen Projekten aus einem Großteil der fossilen Brennstoffe ausgestiegen werden, sagte der Geschäftsführer Umwelt und Vertrieb, Jan Niewodniczanski, am Mittwoch anlässlich der Jahresbilanz der Bitburger Braugruppe.

Besonders weit sei ein Projekt in Duisburg bei der König-Brauerei. Dieser zweitgrößte Standort der Bitburger Braugruppe werde Abwärme von Thyssenkrupp zur Bierherstellung nutzen und damit die bisherige Wärmeerzeugung durch Braunkohle ersetzen. Das vor zwei Jahren mit dem Versorger Eon gestartete Projekt werde demnächst abgeschlossen, sodass dann die Brauerei über eine Leitung mit Dampf versorgt werde. Der Testbetrieb für das Abwärmeprojekt starte bereits Ende März. Weiterlesen

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