«Unsäglich schwer ums Herz»: Abschied von getöteter Luise

von Marc Herwig, dpa

Freudenberg (dpa) – Mit vielen Tränen und einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde der getöteten Luise aus Freudenberg Abschied von dem zwölfjährigen Mädchen genommen. «Uns allen ist jetzt unsäglich schwer ums Herz», sagte Gemeindepfarrer Thomas Ijewski am Mittwochabend in der kleinen evangelischen Kirche der Stadt. «Zwölf Jahre lang hatte sie ein wunderschönes Leben. Oft war Eure Liese erfüllt von unbändiger Freude, laut und flippig werdet Ihr sie in Erinnerung behalten.»

Nur die Familie und enge Weggefährten waren in der kleinen evangelischen Kirche zusammengekommen, draußen schirmte die Polizei das Gelände weiträumig ab. Mitschülerinnen und Mitschüler trafen sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Etwa 1000 Menschen waren insgesamt gekommen.

Der gewaltsame Tod der Zwölfjährigen am 11. März hat viele Menschen in der Stadt Freudenberg bei Siegen geschockt. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kannten sich die drei. In dem Gottesdienst wurden die mutmaßlichen Täterinnen nicht erwähnt.

Ijewski erinnerte an die Tat vor eineinhalb Wochen, als Luise zunächst als vermisst galt und Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot nach ihr suchten. «Eine stockfinstere Nacht, erhellt nur durch die flackernden Blaulichter und die Lichtkegel der Suchmannschaften. Stunden der Hoffnung, Stunden des vollen Einsatzes von so vielen, Stunden, wo unzählige Gebete in den Himmel geschickt wurden. Doch am Ende alles umsonst.» In einem abgelegenen Waldstück in Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen fand die Polizei am nächsten Morgen die Leiche der Zwölfjährigen.

Das habe für Luises Familie und Freunde alles verändert. «Wie gerne hätten wir sie begleitet in die Zukunft, wären gespannt gewesen auf Klassenfahrten, auf den ersten Freund, auf die Berufswahl und vielleicht die Gründung einer Familie. All das ist nun vorbei, bevor es angefangen hat.»

Die evangelische Kirche in Freudenberg war mit zart-rosa Blumen geschmückt. Vorn stand der weiße Sarg. «In dieser Kirche haben wir Luise getauft. Haben sie Gott ans Herz gelegt. Hier nehmen wir auch von ihr Abschied», sagte Ijewski.

Es war auf Wunsch der Familie ein eher schlichter Gottesdienst. Nur Gemeindepastor Ijewski sprach zur Gemeinde. Statt Orgelmusik erklangen moderne Lieder aus den Lautsprechern: «Flugzeug aus Papier» von Sarah Connor und «Dancing in the Sky» der flämischen «The Voice Kids»-Teilnehmerin Zita.

Es falle ihm schwer, der Familie und den Freunden von Luise tröstende Worte zuzusprechen, sagte der Gemeindepfarrer. Fast zaghaft fragte er: «Darf ich Euch diese Hoffnung ins Herz legen, dass der auferstandene, lebendige Jesus schon längst die Luise in seine Arme geschlossen hat?»

Über die Motive der beiden 12- und 13-Jährigen, die die Tat gestanden haben, wird die Öffentlichkeit womöglich nie etwas erfahren. Die Ermittler halten sich mit Angaben zu den Hintergründen des Falls äußerst bedeckt, weil die mutmaßlichen Täterinnen selbst noch Kinder und somit nicht schuldfähig sind. Die beiden Mädchen sind in der Obhut des Jugendamts.

Die Stelle im Wald, an der Luise einige Kilometer von Freudenberg entfernt getötet wurde, wird immer stärker zum Anziehungspunkt für trauernde Menschen. Unzählige Blumen liegen dort, Kerzen brennen, Engel, Herzen und bemalte Steine erinnern an das zwölfjährige Mädchen.

Auf dem Pausenhof von Luises Schule hielten die Menschen nach dem Gottesdienst noch eine ganze Zeit lang schweigend inne. Dann stiegen Luftballons in den Himmel – Luises Name und große Herzen waren darauf gemalt.

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Maren Kroymann würde gern noch mehr ernste Rollen spielen

Köln (dpa) – Die Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann würde im Fernsehen gern noch mehr ernste Rollen spielen. «Ich werde momentan sehr stark als Person im komischen Bereich begriffen – das freut mich wirklich sehr. Aber das soll nicht dazu führen, dass die Leute sagen: Ach, das ist die Lustige, die man nur nehmen kann, wenn es um Pointen geht», sagte die 73-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Köln. «Ich möchte schon gerne auch dramatische Rollen spielen – wie ich das ja auch schon gemacht habe.» Weiterlesen

Tödlicher Messerangriff – Tatverdächtiger weiter gesucht

Münster (dpa) – Nach dem tödlichen Messerangriff auf einer Kirmes in Münster ist ein dringend tatverdächtiger 21-Jähriger noch nicht gefunden. «Wir suchen noch», sagte ein Polizeisprecher in Münster am Mittwochmorgen der dpa. Bei der Polizei seien zahlreiche Hinweise eingegangen. Darunter befanden sich auch sehr viele vage Hinweise.

Nach dem 21-Jährigen wird mit Haftbefehl wegen Mordverdachts gefahndet. Er soll am Samstagabend auf einer Kirmes mit einem Messer auf einen 31-Jährigen eingestochen haben. Der Mann starb trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen vor Ort. Wie die Ermittler nach der Obduktion mitteilten, traf der Stich den Mann ins Herz. Weiterlesen

Nach Lützerath-Räumung: Polizei zählt 600 Strafverfahren

Erkelenz (dpa) – Die Zahl der Ermittlungsverfahren rund um die Räumung des Ortes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler ist rund acht Wochen danach stark angestiegen. Unter anderem durch die Auswertung von Videoaufnahmen laufen laut Polizei Aachen inzwischen mehr als 600 Verfahren. Davon 150 wegen tätlicher Angriffe auf Polizeibeamte. Weiterlesen

«Goethe» mit Knopfaugen: Süße Verstärkung für die Polizei

Duisburg (dpa) – Er heißt «Goethe», ist gerade vier Monate alt, hat braue Knopfaugen, große Ohren, ist noch ziemlich verspielt – und er ist der jüngste Polizei-Anwärter in Duisburg. Hundeführerin Silke Lichtner bei der Polizeihundestaffel in der Stadt in Nordrhein-Westfalen bildet den schwarzen Schäferhund-Welpen seit einigen Wochen aus, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Mit eineinhalb bis zwei Jahren soll der Rüde als Schutzhund bei der Polizei eingesetzt werden. Doch dafür muss er noch viel lernen – angefangen beim Bei-Fuß-Gehen. Später kommt das Witterung aufnehmen, verbellen, zufassen und loslassen hinzu – alles auf Kommando der Hundeführerin. Weiterlesen

Abschied von Luise: Trauerfeier für getötete Zwölfjährige

Freudenberg (dpa) – Mit einer Trauerfeier nehmen Angehörige, Freunde und Mitschüler der getöteten zwölfjährigen Luise aus Freudenberg im Siegerland Abschied von dem Mädchen. In der kleinen evangelischen Kirche kommen ihre engsten Wegbegleiter heute Abend zu einem Gottesdienst zusammen. Mitschülerinnen und Mitschüler haben die Möglichkeit, sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule zu treffen. Dort wird eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören sein.

Der gewaltsame Tod der Zwölfjährigen am 11. März hat viele Menschen in der kleinen Stadt geschockt. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kannten sich die drei. Weiterlesen

Tödliche Attacke beim CSD in Münster: Urteil erwartet

Münster (dpa) – Rund sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Transmannes beim Christopher Street Day (CSD) in Münster will das Landgericht heute sein Urteil verkünden. Die Staatsanwaltschaft hatte gestern für den 20 Jahre alten Angeklagten eine Jugendstrafe von fünf Jahren gefordert. Sie plädierte zudem für eine Unterbringung in einer Erziehungsanstalt. Dem Mann wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

Der Angeklagte soll Malte C. beim CSD im August 2022 gegen den Kopf geschlagen haben, als dieser sich schützend vor Personen stellte, die daran teilgenommen hatten. Der 25-Jährige fiel mit dem Hinterkopf auf den Asphalt und starb Tage später an den Folgen eines Schädelhirntraumas. Die Verteidigung hatte sich für eine «angemessene Jugendstrafe» ausgesprochen – ohne ein genaues Strafmaß zu nennen. Das Wichtigste für den Mandanten sei eine Therapie. Zudem solle er von Drogensucht und Alkoholismus wegkommen. Weiterlesen

Energiekonzern RWE sieht sich als Treiber der Energiewende

Essen (dpa) – Bei der umweltfreundlichen Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Wasser will der Energiekonzern RWE weiterhin kräftig mitmischen. «Unser Fokus ist auf den Aufbau einer klimaneutralen Energieversorgung gerichtet», bekräftigte RWE-Chef Markus Krebber am Dienstag in Essen. RWE wolle jedes Projekt bauen, das möglich sei. «Was wir verdienen, investieren wir in unsere grüne Transformation.» International gehöre RWE zu den Treibern der Energiewende.

Nachdem RWE im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Euro investiert habe, wolle man im laufenden Jahr noch einmal deutlich mehr investieren. Krebber kündigte unter anderem an, dass sich RWE an den großen deutschen Windkraft-auf-See-Auktionen im Sommer dieses Jahres beteiligen werde. Weiter Wachsen wolle man auch bei Windkraft an Land und Solar. Weiterlesen

Tod beim CSD – Anklage fordert fünf Jahre Jugendstrafe

Münster (dpa) – Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Transmanns Malte C. beim Christopher Street Day in Münster hat die Anklage eine Jugendstrafe von fünf Jahren für den Angeklagten gefordert. Man werde beantragen, den 20-Jährigen in einer Erziehungsanstalt unterbringen zu lassen, sagte der Vertreter der Staatsanwaltschaft am Dienstag bei dem Verfahren vor dem Landgericht. Dem Angeklagten wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Weiterlesen

Grimme-Preise für Böhmermann und das Sandmännchen

Köln (dpa) – Der eine Kinderstar, der andere Kritikerliebling: Satiriker Jan Böhmermann und das berühmte Sandmännchen aus dem Kinderfernsehen werden in diesem Jahr mit Grimme-Preisen ausgezeichnet. Das teilte das Grimme-Institut am Dienstag in Köln mit. Der Grimme-Preis gilt als renommierteste Auszeichnung, die man in Deutschland für eine Fernsehproduktion bekommen kann.

Böhmermann, bereits mit vielen Trophäen dekoriert, erhält die Ehrung 2023 zusammen mit seinem Team für seine ZDF-Sendung «ZDF Magazin Royale», die Satire und Comedy mit investigativer Recherche kombiniert. Böhmermann hatte das Format nach seinem Wechsel vom Spartensender ZDFneo im ZDF-Hauptprogramm etabliert. Nach Angabe des Grimme-Instituts ist es bereits der sechste Grimme-Preis in der Karriere des Moderators. Weiterlesen

Helene Fischer verschiebt ihren Tourauftakt

Bremen/Köln (dpa) – Tourstart wegen Rippenfraktur verschoben: Fans der Sängerin Helene Fischer haben oft mit Genesungswünschen auf die Zwangspause der 38-Jährigen reagiert. «Selbst wenn die Tour erst 2024 ist! Hauptsache, du wirst schnell wieder gesund!», schrieb ein Nutzer am Montagabend bei Instagram.

Dort hatte Fischer mitgeteilt, den ursprünglich für diesen Dienstag in Bremen geplanten Tourbeginn verschieben zu müssen. «Die Gesundheit geht definitiv vor», schrieb ein weiterer Fan. Ein anderer kommentierte, entscheidend sei Fischers Gesang auf der Bühne – auch wenn sie dabei nur sitze.

Nach Angaben des Tourneeveranstalters Live Nation erlitt die Sängerin bei Proben eine Rippenfraktur, weshalb die Shows in Bremen und Köln verschoben werden. Manchmal seien «höhere Mächte am Werk», schrieb Fischer (38, «Atemlos») bei Instagram. «Wir müssen daher schweren Herzens die Premiere verschieben (…).» Neue Termine in Bremen seien vom 10. bis 12. Mai, in Köln vom 25. August bis 2. September. «Sämtliche Eintrittskarten für die Konzerte behalten ihre Gültigkeit», hieß es. Weiterlesen

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