Uniper mit Milliardenverlust im ersten Halbjahr

Düsseldorf (dpa) – Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Verlust von mehr als 12 Milliarden Euro gemacht. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Davon stehen 6,5 Milliarden Euro im Zusammenhang mit Unterbrechungen von Gaslieferungen aus Russland. Außerdem sind in der Summe bereits bekannte 2,7 Milliarden Euro an Abschreibungen enthalten – unter anderem für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2.

Uniper rechnet mit einer Besserung erst in den kommenden Jahren. «Für 2023 erwarten wir eine Ergebnisverbesserung und streben an, ab 2024 die Verlustzone zu verlassen», sagte Finanzchefin Tiina Tuomela laut Mitteilung zur Vorlage der Halbjahreszahlen. Weiterlesen

Tod eines 16-Jährigen: Polizei-Bodycams waren nicht an

Dortmund (dpa) – Bei einem tödlichen Polizeieinsatz in Dortmund waren die Bodycams der beteiligten Beamten nicht eingeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Der «Kölner Stadt-Anzeiger» hatte zuvor berichtet. Innenminister Herbert Reul (CDU) hat unterdessen Landtagspolitiker in einem Brief über den Vorfall in Dortmund informiert.

Die Kameras an den Westen der Polizisten hätten im Zweifel mehr Erkenntnisse über den Einsatz bringen können, bei dem ein 16-jähriger Senegalese durch fünf Kugeln tödlich verletzt wurde. Laut Ermittlerkreisen war der Einsatz nach Angaben der Polizei Dortmund zunächst aber nicht für eine Bodycam geeignet – da der Jugendliche sich mit dem Messer augenscheinlich umbringen wollte. Als die Situation kippte und der 16-Jährige mit dem Messer auf die Polizisten zuging, wurde die Lage für die Beamten binnen Sekunden demnach so stressig, dass keiner an die Bodycam gedacht habe. Weiterlesen

Urlaubsverlust bei Quarantäne? Fall für den EuGH

Arbeitsrecht
Von Simone Rothe, dpa

Erfurt (dpa) – Pech gehabt? Diese Frage stellen sich seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder Arbeitnehmer, wenn sie während ihres Urlaubs in Quarantäne oder Isolation müssen, ohne Symptome und damit ohne Krankenschein. Doch sind die Urlaubstage damit verloren, oder müssen sie vom Arbeitgeber gutgeschrieben werden?

Bei der Antwort auf die strittige Frage ist nun der Europäische Gerichtshof (EuGH) gefragt. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt legte den Richtern in Luxemburg das Problem vor – und damit den Fall eines Schlossers aus Nordrhein-Westfalen. Weiterlesen

«Einer hat sich verplappert» – Anwalt als Zeuge im Säureprozess

Wuppertal (dpa) – Nach dem Säureanschlag auf Topmanager Bernhard Günther in Haan bei Düsseldorf soll sich einer der Täter selbst verraten haben. Das hat ein Rechtsanwalt am Dienstag am Wuppertaler Landgericht ausgesagt. Er schilderte seine Treffen mit einem anonymen Tippgeber. Dieser hatte die bereits eingestellten Ermittlungen wieder ins Rollen gebracht und dafür eine Belohnung kassiert.

Er habe zuerst einen Kampfsportler genannt, der an dem Anschlag beteiligt gewesen sein soll und dann, gegen eine weitere Zahlung, Hinweise auf den jetzigen Angeklagten gegeben. Auf die Frage, wie er an die brisanten Informationen gekommen sei, habe der Tippgeber gesagt: «Einer von beiden hat sich verplappert.» Weiterlesen

Extreme Trockenheit: Rekord-Tiefststände am Rhein möglich

Emmerich/Köln (dpa) – Nach Monaten ohne ausreichende Niederschläge könnten am Rhein weitere Rekord-Tiefstände des Wasserpegels gemessen werden. In Emmerich, wo am Montagmittag nur noch zwei Zentimeter angezeigt wurden, seien bald sogar ein Pegelstand von Null und später sogar negative Messwerte möglich, teilte die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung über ihr Portal «Elwis» mit. Der bisherige Tiefstand hatte bei sieben Zentimetern Ende Oktober 2018 gelegen.

Die Pegelstände sind nicht zu verwechseln mit dem tiefsten Punkt im Fluss. Die Fahrrinnen für die Berufsschifffahrt sind deutlich tiefer als der Wasserstand laut Pegel. Dieser zeigt lediglich die Differenz zwischen der Wasseroberfläche und dem sogenannten Pegelnullpunkt, der nicht am tiefsten Punkt der Flusssohle liegt. Weiterlesen

Mehr als 100 Karpfen aus fast ausgetrocknetem Teich gerettet

Mettmann (dpa) – Helfer haben mehr als 100 Karpfen aus einem fast ausgetrockneten Teich in Mettmann in Nordrhein-Westfalen gerettet. Später wurden die Fische an anderer Stelle wieder ausgesetzt. Die Aktion am Sonntag habe sich sehr schwierig gestaltet, weil das matschige Gelände schwer zugänglich war, berichtete Willi Schaefer, der an der Aktion beteiligt war. Weiterlesen

Niedrigwasser am Rhein macht Probleme

Kaub (dpa) – Vergleichsweise hohe Preise an den Tankstellen in Süddeutschland, Engpässe bei Kohletransporten zu den Kraftwerken und Riesenumwege für Pendler, weil Fähren am Ufer bleiben: Das Niedrigwasser am Rhein sorgt für immer mehr Probleme in vielen Lebensbereichen, denn Deutschlands größter Fluss ist ein unersetzlicher Transportweg.

Die Situation

Durch die Trockenheit ist der Wasserstand des Rheins in den vergangenen Wochen immer weiter zurückgegangen. In Emmerich kurz vor der niederländischen Grenze erreichte der Pegel am Morgen nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit vier Zentimetern einen historischen Tiefstand. In Kaub zwischen Mainz und Koblenz – einem für die Schifffahrt besonders wichtigen Nadelöhr – lag der Pegel bei 31 Zentimetern. Die Fahrrinnentiefe betrug damit 1,43 Meter. Weiterlesen

Erzbistums-Mitarbeiter distanzieren sich von Woelki

Köln (dpa) – Mehr als 60 Pfarrer, Gemeindereferentinnen und andere Funktionsträger des Erzbistums Köln haben sich in einer Erklärung von Kardinal Rainer Maria Woelki distanziert. «Es ist eine ungeheuer dynamische Entwicklung, viele wollen unterzeichnen», sagte Pfarrer Dirk Peters am Montag in Köln der Deutschen Presse-Agentur. In der Erklärung hieß es: «Wir fordern einen wirklichen Neuanfang. Dazu gehören auch personelle und systemische Veränderungen.»

Protest gegen Woelki im größten katholischen Bistum in Deutschland manifestiert sich seit langem, unter anderem zeigten dem Kardinal Mitglieder einer Düsseldorfer Gemeinde die Rote Karte. Dass sich nun aber auch so viele Mitarbeitende des Erzbistums gegen ihren obersten Chef stellen, ist eine neue Dimension des Widerstands. Weiterlesen

Von Polizei erschossener 16-Jähriger soll beerdigt werden

Dortmund/Ludwigshafen (dpa/lrs) – Die für Montag angesetzte Beerdigung des in Dortmund von der Polizei erschossenen und nach seiner Ankunft in Deutschland zunächst in Rheinland-Pfalz untergebrachten Jugendlichen ist kurzfristig abgesagt worden. Nach Auskunft der senegalesischen Botschaft gebe es in dem Land Angehörige, die eine Überführung wünschten, teilte die Stadt Dortmund mit. Sein Leichnam werde nun für die Überführung vorbereitet. Zuvor hatten die «Ruhr Nachrichten» darüber berichtet. Weiterlesen

Rhein-Schifffahrt: Pegel bei Kaub bei 32 Zentimetern

Kaub (dpa) – Der für die Schifffahrt auf dem Rhein wichtige Pegelstand bei Kaub zwischen Mainz und Koblenz ist weiter gefallen. Er lag nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Montagmorgen bei 32 Zentimetern und damit rund 5 Zentimeter niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vortags. Einer Prognose der Behörde zufolge könnte der Pegelstand bis zum Freitag zwischen 31 und 33 Zentimetern pendeln. Weiterlesen

Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung kritisiert Woelki

Köln/Berlin (dpa) – Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, hat den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wegen seines Umgangs mit Missbrauchsbetroffenen kritisiert. Zwischen den Aussagen des Erzbistums und der Wahrnehmung der Betroffenen liege «offenkundig eine Kluft», sagte Claus dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Die jüngste Erklärung von Woelkis Stellvertreter Guido Assmann reiche nicht aus, um die Vorwürfe auszuräumen.

Der «Kölner Stadt-Anzeiger» hatte in der vergangenen Woche offen gelegt, dass PR-Berater Woelkis Ende 2020 auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Erzbistum Köln Pläne für dessen «Überleben» im Amt entworfen hatten. Dem Bericht zufolge schlugen ihm die Kommunikationsexperten vor, den Beirat von Betroffenen sexuellen Missbrauchs auf seine Seite zu ziehen. Tatsächlich konnte Woelki den Beirat dann dazu bewegen, seine Linie zu unterstützen. Assmann wies den Vorwurf der Instrumentalisierung jedoch zurück. Weiterlesen

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