Jugendamt zuständig für erschossenen 16-Jährigen

Dortmund (dpa/lrs) – Der in Dortmund durch Schüsse aus einer Polizei-Maschinenpistole getötete Jugendliche ist wohl erst wenige Tage vor dem Einsatz in der Stadt untergebracht worden. Das teilte die Stadt Dortmund am Freitag auf Nachfrage mit. Für ihn zuständig ist das Jugendamt im Rhein-Pfalz-Kreis, weil er nach seiner Ankunft in Deutschland nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel – der die Verteilung von Flüchtlingen regelt – Rheinland-Pfalz zugewiesen worden war. Weiterlesen

Behörde: Einstellung des Schiffsverkehrs unwahrscheinlich

Kiel (dpa) – Trotz anhaltender Trockenheit können Schiffe nach Einschätzung des Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt dieses Jahr durchgehend auf dem Rhein fahren. Er rechne nicht mit einer Einstellung des Schiffsverkehrs auf dem Fluss, sagte Hans-Heinrich Witte der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Theoretisch ist das möglich, aber ich halte es nicht für wahrscheinlich.»

Allerdings könnten die Schiffe bei niedrigem Wasserstand erheblich weniger Fracht transportieren. «Das bedeutet: Frachtraum auf Schiffen ist knapp», sagte der Behördenchef. Dies erschwere auch den Transport von Kohle und Öl auf dem Rhein. «Da muss dann viel über Straße und Schiene laufen.» Weiterlesen

Wirtschaftliche Folgen des Rhein-Niedrigwassers schmerzhaft

Kiel (dpa) – Die wirtschaftlichen Folgen des Rhein-Niedrigwassers sind nach Einschätzung des Ökonomen Prof. Stefan Kooths vom Kiel Institut für Weltwirtschaft schmerzhaft. «Berechnungen zu den Folgen des Niedrigwasser 2018 im Rhein zeigen, dass die Industrieproduktion um etwa 1 Prozent abnimmt, wenn die Pegelstände an der Messstelle Kaub die kritische Marke von 78 Zentimetern für einen Zeitraum von 30 Tagen unterschritten haben», erläuterte Kooths.

In der Spitze sei die Industrieproduktion 2018 um etwa 1,5 Prozent gedrückt worden, so Kooths weiter. Auf Jahressicht dürfte das Niedrigwasser etwa 0,4 Prozent an Wirtschaftsleistung gekostet haben. «Allerdings ist die damalige Situation nicht eins zu eins auf heute übertragbar», erklärte der Wissenschaftler. So sei die «Fallhöhe» für die deutsche Industrieproduktion damals viel größer gewesen. Weiterlesen

Thyssenkrupp profitiert von Stahlpreisen

Essen (dpa) – Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp profitiert trotz stark gestiegener Rohstoff- und Energiekosten weiter von den gestiegenen Stahlpreisen. Umsatz und operatives Ergebnis legten im dritten Geschäftsquartal deutlich zu, wie das Unternehmen in Essen berichtete.

Dagegen belasten den Konzern die gestiegenen Zinsen: Hier musste Thyssenkrupp millionenschwere Wertminderungen vornehmen, was den Nettogewinn drückte. Das Unternehmen senkte daher die Prognose für den Jahresüberschuss.

Die Zukunft der derzeit gut verdienenden Stahlsparte ist aktuell weiter offen. Thyssenkrupp will das Geschäft gerne abspalten, derzeit ist die Umsetzung aber wegen des instabilen Umfeldes unsicher. Finanzchef Klaus Keysberg hält die Verselbstständigung des Stahls weiter für die beste Option. «Wir arbeiten weiter dran», sagte er in einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Die genaue Form steht jedoch nicht fest. Dazu könne man derzeit keine konkreten Aussagen machen. Weiterlesen

Behördenmitarbeiterin mit Messer verletzt – Festnahme

Wuppertal (dpa) – Im Wuppertaler Haus der Integration ist eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde mit einem Messer schwer verletzt worden. Die Stadt Wuppertal berichtete von einem Messerangriff auf eine Mitarbeiterin in der städtischen Einrichtung, die dabei verletzt worden sei. Kollegen hätten den mutmaßlichen Täter festgesetzt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Ein Motiv des mutmaßlichen Täters sei nicht bekannt, erklärte die Stadt und verwies dabei auf die laufenden Ermittlungen der Polizei. Das Haus der Integration verbindet nach Angaben der Stadt Institutionen, die sich in Wuppertal um Zugewanderte und Geflüchtete kümmern. Weiterlesen

Europäische Hilfe für Frankreich im Kampf gegen Waldbrände

Bordeaux (dpa) – Im Kampf gegen die heftigen Waldbrände an der Atlantikküste erhält Frankreich europäische Unterstützung. Die EU-Kommission hat über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus vier Feuerwehrflugzeuge nach Frankreich entsandt, die bislang in Griechenland und Spanien stationiert waren, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.

Außerdem seien Feuerwehrteams aus Deutschland, Polen, Österreich und Rumänien auf dem Weg nach Frankreich, um die französischen Kräfte zu unterstützen. «Unsere Partner helfen Frankreich», bedankte sich Präsident Emmanuel Macron. «Die europäische Solidarität funktioniert.» Weiterlesen

Energiekonzern RWE will Gasumlage nicht in Anspruch nehmen

Essen (dpa) – Der Energiekonzern RWE will die geplante Gasumlage zur Rettung systemrelevanter Gasimporteure nicht für sich in Anspruch nehmen. «RWE ist ein finanzstarkes und robustes Unternehmen. Wir erwägen daher, bis auf Weiteres darauf zu verzichten, unsere Verluste aus der Gasersatzbeschaffung für diese Umlage geltend zu machen», sagte RWE-Vorstandschef Markus Krebber am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Essen. «Wir würden diese dann (…) selber tragen.»

Über die erwartete Höhe der Verluste machte RWE keine Angaben. Deren Höhe werde davon abhängen, wie viel Gas noch aus Russland komme. «Es geht hier schon um einen relevanten Betrag», sagte Krebber. Der Vorstandschef bezeichnet es als «richtige Lösung», dass die Gasumlage von den Gaskunden getragen werden soll. «Denn das gibt natürlich einen Anreiz durch die dann steigenden Gaspreise, weiterhin Gas einzusparen.» Weiterlesen

Hat Woelki Missbrauchsbetroffene nach «Drehbuch» ausgenutzt?

Kirche
Von Christoph Driessen, dpa

Köln (dpa) – Hat Kardinal Rainer Maria Woelki Betroffene von sexuellem Missbrauch nach einem «Drehbuch» von PR-Experten instrumentalisiert? Das ist die Frage, die derzeit das größte deutsche Bistum Köln bewegt.

Und darum geht es: 2020 hatte Woelki entschieden, ein seit langem angekündigtes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Kindesmissbrauchs nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an und gab stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag. Die Entscheidung war hochgradig umstritten und zog massive Kritik nach sich. Immerhin: Der Betroffenenbeirat des Erzbistums unterstützte Woelkis Vorgehen zunächst. Dann allerdings distanzierten sich die beiden Beiratssprecher Patrick Bauer und Karl Haucke davon, traten von ihren Ämtern zurück und warfen Woelki einen «erneuten Missbrauch von Missbrauchsopfern» vor. «Wir wurden völlig überrannt», sagte Bauer damals. Weiterlesen

RWE investiert überplanmäßig in erneuerbare Energien

Essen (dpa) – Der Energiekonzern RWE profitiert von den Bestrebungen zu mehr Klimaschutz und erneuerbarer Energieerzeugung. RWE werde dieses Jahr mehr als fünf Milliarden Euro in den Ausbau des grünen Portfolios investieren, hieß es am Donnerstag von Konzernchef Markus Krebber in Essen bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das zweite Quartal. Das seien 30 Prozent mehr als ursprünglich geplant. Weiterlesen

Sozialverband fordert Schutz für Obdachlose bei Hitzewellen

Düsseldorf (dpa) – Der Paritätische Wohlfahrtsverband hält die Hilfsangebote in deutschen Städten für Obdachlose im Sommer für unzureichend. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider fordert mehr Unterstützung durch die Kommunen. «Die Gefahr durch Hitze wird noch viel zu wenig wahrgenommen. Hier braucht es dringend unbürokratische Hilfsangebote, vergleichbar mit denen der Kältehilfe im Winter», sagte Schneider der «Rheinischen Post» (Donnerstag). Weiterlesen

Reserveoffizier als mutmaßlicher Spion vor Gericht

Düsseldorf (dpa) – Ein Reserveoffizier der Bundeswehr soll einen russischen Geheimdienst jahrelang mit Informationen versorgt haben. Von diesem Donnerstag an muss sich der 65-Jährige wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten.

Laut Anklage der Bundesanwaltschaft hat der Mann aus Erkrath bei Düsseldorf Informationen zum deutschen Reservistenwesen und zur zivil-militärischen Zusammenarbeit in Krisensituationen verraten. Außerdem sei es um die Auswirkungen der 2014 verhängten Russland-Sanktionen und die inzwischen gestoppte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gegangen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen