Weniger Vögel bei Zählaktion gesichtet

Berlin (dpa) – Weniger gesichtete Vögel und Hobby-Beobachter – das nass-graue Wetter am vergangenen Wochenende hat die Zwischenbilanz bei der «Stunde der Wintervögel» getrübt. Bei der Mitmachaktion vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und dem bayerischen Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) meldeten mehr als 77.000 Menschen knapp 1,9 Millionen Vögel, die sie im Garten, im Park, vor dem Balkon oder vor dem Fenster gezählt hatten. Oft zählen mehrere Menschen gemeinsam an einem Punkt. Wie im vergangenen Jahr zeigten sich am häufigsten Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise an den Futterstellen. Weiterlesen

Ministerin fährt Bus: «Die Fahrgäste sind wieder zurück!»

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder sieht im Ausbau des offentlichen Nahverkehrs ein zentrales Instrument für saubere Luft und die Eindämmung der globalen Erwärmung. Ein entscheidender Schritt, um noch mehr Menschen von der ÖPNV-Nutzung zu überzeugen, werde das 49-Euro-Ticket sein, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in der Landtagsdebatte über den Etat für ihr Ressort.

«Das Deutschland-Ticket ist ein Systemwechsel in der Tarifstruktur, es ist eine Revolution», sagte Eder. «Ich bin mit dem Bus gekommen und habe mich in der Linie 60 umgeguckt und gesehen: Die Fahrgäste sind wieder zurück!» Nach dem Einbruch während der Corona-Pandemie würden Bus und Straßenbahn wieder angenommen. «Wir gehen auch voran mit dem Thema Eisenbahnausbau», sagte die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität und nannte als Beispiel die Reaktivierung der 1966 für den Personenverkehr eingestellten Wieslauterbahn in der Pfalz. Weiterlesen

Nach Artenschutz-Abkommen: Umweltschützer fordern Umsetzung

Montreal/Berlin (dpa) – Nach der Verabschiedung eines Abkommens zur Artenvielfalt beim Weltnaturgipfel im kanadischen Montreal haben Umweltschützer weltweit dessen strenge und rasche Umsetzung angemahnt. «Wir fangen endlich an, Frieden mit der Natur zu schmieden», sagte UN-Generalsekretär António Guterres in New York. «Dieses Abkommen ist ein wichtiger Schritt für die entschlossene Diplomatie und ich rufe alle Länder auf, es einzulösen.»

Auch Vertreter von Nichtregierungsorganisationen forderten die rund 200 Teilnehmerstaaten des Gipfels dringend zur Umsetzung der in dem Abkommen vereinbarten Ziele auf. «Die Regierungen haben sich in Montreal auf die richtige Seite der Geschichte gestellt, aber die Geschichte wird über sie richten, wenn sie sich an die gemachten Versprechen nicht halten», sagte der Direktor des Verbands WWF International, Marco Lambertini. Weiterlesen

Eder begrüßt weltweites Abkommen für Artenvielfalt

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hat das Ergebnis der Weltnaturkonferenz in Kanada als großen Erfolg begrüßt. Mit den 23 Zielen, die Natur bis zum Jahr 2030 auf einen Pfad der Erholung zu bringen, werde der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf der Erde geregelt, teilte das Ministerium am Montag in Mainz mit. Als wichtigste Maßnahme gilt das Vorhaben, 30 Prozent aller Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Weiterlesen

Weltnaturgipfel: Durchbruch für die Artenvielfalt?

Von Christina Horsten und Axel Hofmann, dpa

Montreal (dpa) – Rund zwei Wochen lang haben Vertreter von rund 200 Staaten auf dem Weltnaturgipfel im kanadischen Montreal um ein neues Abkommen für den Artenschutz gerungen. Lange sah es nicht so aus, als ob ein Kompromiss zustande kommt, doch dann wurde am Montag doch noch eine Abschlusserklärung verabschiedet.

Was wurde auf dem Gipfel beschlossen?

Die Abschlusserklärung ist eigentlich ein Paket aus mehreren Dokumenten, die insgesamt 4 Vorsätze und 23 Zielsetzungen umfassen. Unter anderem sollen bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. Außerdem soll mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgegeben werden. Dafür sollen beispielsweise reichere Länder ärmeren Ländern bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar jährlich zukommen lassen. Die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide soll bis 2030 halbiert und umweltschädliche Subventionen abgebaut werden.

Was bedeutet das 30-Prozent-bis-2030-Ziel?

Es soll «sichergestellt und ermöglicht» werden, so heißt es im Text der Erklärung, dass bis 2030 auf der Erde mindestens 30 Prozent der Landflächen, der Binnengewässer und der Küsten- und Meeresflächen «wirkungsvoll konserviert» werden. Das soll wo möglich auch in Zusammenarbeit mit indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften passieren. Die «30 bis 30»-Zielsetzung galt schon im Vorfeld als herausragend wichtig, ihre Verabschiedung feiern Umweltschützer als großen Erfolg. «Ein Biodiversitäts-Ziel von diesem Ausmaß gab es noch nie», sagt Brian O’Donnell von der Organisation Campaign for Nature. Kritisiert wird allerdings, dass im Text zu wenig spezifiert sei, was «wirkungsvoll konserviert» eigentlich genau bedeute.

Was bedeutet die Vereinbarung für Deutschland?

In der Bundesrepublik ist das 30-Prozent-Ziel nach Angaben des Umweltministeriums schon erreicht. In Deutschland seien 45 Prozent der Meeresflächen geschützt. An Land liege die Quote – wenn man Landschaftsschutzgebiete einbezieht – ebenfalls deutlich über 30 Prozent, erläuterte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Es gebe aber auch «Hausaufgaben» für die Bundesregierung – etwa beim Abbau schädlicher Subventionen.

Warum haben die Verhandlungen so lange gedauert?

Meinungsverschiedenheiten gab es an allen Ecken und Enden. Einige Länder wollten die Formulierungen gerne vage halten, andere wünschten sich klare, messbare Ziele. Vor allem aber gab es Differenzen bei der Finanzierung. Viele ärmere Länder forderten deutlich mehr finanzielle Unterstützung von reicheren Ländern. Aus Protest hatte eine Gruppe von Entwicklungs- und Schwellenländern, angeführt von Brasilien, die Verhandlungen sogar zeitweise verlassen. Letztendlich wurde nach einem Verhandlungsmarathon im Kongresszentrum im winterlich verschneiten Montreal zum Schluss ein Kompromiss gefunden – aber nach dessen Verabschiedung um 3.30 Uhr Ortszeit am Montagmorgen drückte der Vertreter der Demokratischen Republik Kongo noch einmal sein Unbehagen über die Finanzierung aus.

Ist die Erklärung jetzt der Durchbruch?

Es ist ein Erfolg, dass es überhaupt zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung gekommen ist – da sind sich Teilnehmer, Experten und Beobachter einig. Aber während die chinesische Gipfelpräsidentschaft von einem «historischen Moment» sprach und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) von einem «guten Tag für den weltweiten Natur- und Umweltschutz», sahen andere das deutlich kritischer. «Die Welt rast in der Natur- und Klimakrise auf einen Abgrund zu», warnte beispielsweise der Präsident des Naturschutzbundes Nabu, Jörg-Andreas Krüger. «Doch statt entschieden zu bremsen, geht sie lediglich etwas vom Gas.»

Auf was kommt es jetzt an?

Einig sind sich alle, dass das Abkommen erst der Anfang ist. Jetzt geht es an die Umsetzung – und die dürfte deutlich schwieriger werden. Das Dokument ist rechtlich nicht bindend und viele Zielsetzungen darin sind recht vage gehalten. Jeder Teilnehmerstaat muss nun schauen, wie er die Ziele konkret für sich umsetzt. Das sei das wirklich Wichtige, hatte die Chefin der UN-Biodiversitätskonvention, Elizabeth Maruma Mrema, schon im Vorfeld angemahnt. Ansonsten sei die Abschlusserklärung nicht mehr als «ein schönes Dokument, mit dem wir unsere Regale schmücken können».

Weiterlesen

Weltnaturgipfel einigt sich auf Abschlusserklärung

Montreal (dpa) – Nach rund zweiwöchigen Verhandlungen haben sich die Teilnehmer des Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal am Montag auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Darin stellen sich die rund 200 Staaten unter anderem das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Außerdem wollen sie mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgeben.

Nach der Verabschiedung brach bei der Plenarsitzung im Kongresszentrum in Montreal, die zuvor immer wieder zeitlich nach hinten verschoben worden war, lauter Jubel aus. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hatten bis zuletzt gehofft, dass bei dem Treffen noch ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz verabschiedet werden kann. Weiterlesen

Weltnaturgipfel endet – mit Chance auf Abschlussdokument

Montreal (dpa) – Kurz vor Ende des Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal sind die Chancen auf die Verabschiedung einer gemeinsamen Abschlusserklärung für den Artenschutz gestiegen. Nachdem die chinesische Präsidentschaft einen ersten Entwurf für eine solche Erklärung vorgelegt hatte, stand noch für den späten Abend (Ortszeit) eine Plenarsitzung mit dem Ziel der Verabschiedung des Papiers auf dem Programm, die allerdings zeitlich immer weiter nach hinten verschoben wurde. Hinter den Kulissen wurde weiter verhandelt.

Beobachter hielten auch eine Verabschiedung der Erklärung am Montag, dem offiziell letzten Gipfeltag, für möglich. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hofften weiter auf ein richtungsweisendes globales Abkommen – ähnlich dem Pariser Klimaschutz-Abkommen. Weiterlesen

Braunkehlchen im Blick: Vogelschutzwarte nimmt Arbeit auf

Mainz (dpa/lrs) – Der Vogelschutz in Rheinland-Pfalz wird neu aufgestellt. Angesichts der Gefährdung vieler einst häufiger Arten hat die neue Staatliche Vogelschutzwarte ihre Arbeit aufgenommen, wie Umweltministerin Katrin Eder am Freitag in Mainz mitteilte. Eingebettet ist die Warte in ein Kompetenzzentrum zur Artenvielfalt in der Energiewende – dieses soll den Bau von Windrädern und Solaranlagen mit Naturschutzzielen in Einklang bringen.

«Erstmals übernimmt das Land Rheinland-Pfalz diese wichtige Aufgabe in Eigenverantwortung», sagte Eder mit Blick auf die 2021 aufgelöste gemeinsame Vogelschutzwarte mit Hessen. Das Kippen von Ökosystemen habe verheerende Auswirkungen für die Menschheit. So sei die Artenvielfalt bei fortschreitender Klimakrise von entscheidender Bedeutung für die Bewohnbarkeit des Planeten Erde. Manche könnten fragen, warum das Braunkehlchen denn so wichtig sei. Dabei machten sich viele nicht bewusst, «dass die biologische Vielfalt dazu führt, dass unser Planet resilient ist in Bezug auf den Klimawandel». Weiterlesen

Rheinland-Pfalz bekommt eigene Vogelschutzwarte

Mainz (dpa/lrs) – Nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit Hessen hat Rheinland-Pfalz eine eigene staatliche Vogelschutzwarte. Die Landesregierung setzt damit ein Vorhaben ihres Koalitionsvertrags von 2021 um. Vorgestellt wird die Vogelschutzwarte an diesem Freitag (13.00 Uhr) in Mainz von Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) und dem Präsidenten des Landesamts für Umwelt, Frank Wissmann. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz stellt Waldzustandsbericht vor

Mainz (dpa/lrs) – Wie geht es Buchen und Eichen in Rheinland-Pfalz? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt heute die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne).

Die jährlichen Waldzustandsberichte aus ihrem Haus erfassen wie eine Fieberkurve das Ausmaß der Schädigung. Grundlage ist die fachliche Begutachtung von 3696 Bäumen an 154 über das ganze Land verteilten Orten. Untersucht werden der Zustand der Baumkronen und der Waldboden.

Im vergangenen Jahr gab der Waldzustandsbericht den Anteil geschädigter Bäume mit 82 Prozent an, nachdem es 2020 noch 84 Prozent waren. Vor 2018, als die Serie ungewöhnlich heißer und trockener Jahre begann, waren es erst 73 Prozent. Ursache der zunehmenden Schäden sind die Erderwärmung, aber auch Luftschadstoffe wie Stickstoff.

Grünen-Politiker warnt vor Scheitern der Weltnaturkonferenz

Berlin (dpa) – Mit Blick auf die weitreichenden Folgen des weltweiten Artensterbens hat der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jan-Niclas Gesenhues, vor einem Scheitern der anstehenden Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal gewarnt. «Die Konferenz darf nicht scheitern, denn es geht um nichts weniger als um das globale Netz der Arten und Ökosysteme, das unsere Lebensversicherung ist», sagte Gesenhues der Deutschen Presse-Agentur.

Die Menschheit müsse ihr Verhältnis zur Natur «grundlegend ändern» und von Zerstörung und Ausbeutung wegkommen, erklärte der Grünen-Politiker weiter. Die Konferenz biete dafür eine «große Chance». Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen