Einer der letzten Asiatischen Geparden im Iran gestorben

Teheran (dpa) – Der Asiatische Gepard ist vom Aussterben bedroht, die letzten verbliebenen Exemplare der Art leben heute im Iran. Nun ist ein weiteres der seltenen Raubtiere verendet: Wie iranische Medien berichteten, starb der etwa zehn Monate alte Gepard namens Pirus an Nierenversagen. Als einer der letzten seiner Art hatte er große Bekanntheit im Iran erlangt, viele Menschen sorgten sich bis zuletzt um den Gesundheitszustand des Tieres. Weiterlesen

Morde im Amazonas: Lula-Delegation besucht Indigenen-Gebiet

Atalaia do Norte (dpa) – Knapp neun Monate nach der Ermordung des britischen Journalisten Dom Phillips und des Indigenen-Experten Bruno Pereira haben sich Vertreter der Indigenen und der brasilianischen Regierung im Amazonasgebiet getroffen.

Ziel der Zusammenkunft im Javari-Tal sei es gewesen, Zusammenhalt bei der Verteidigung der Völker der Region zu zeigen, berichtete die brasilianische Nachrichtenagentur «Agência Brasil». Die Bereitschaft der neu angetretenen Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, sich für Indigene einzusetzen, sei «eine Chance», sagte die Indigenen-Ministerin, Sônia Guajajara.

Pereiras Witwe Beatriz Matos hatte vor kurzem einen Posten im neu geschaffenen Ministerium für Indigene Angelegenheiten angetreten. Sie und Phillips’ Witwe waren bei dem Ortsbesuch mit dabei. Weiterlesen

100 Jahre «Bambi» – ein Klischee aus dem Wald

Von Irena Güttel, dpa

München (dpa) – Große Kulleraugen, ein fröhlich wippendes Schwänzchen und vier staksige Beine – seit «Bambi» haben viele Menschen eine klare Vorstellung von der Rollenverteilung im Wald: auf der einen Seite das niedliche Reh, auf der anderen Seite die Jäger, die «Bambis» Mutter töten.

Doch jetzt steht dieses Bild Kopf: Forstleute und Naturschutzverbände fordern, mehr Rehe zu schießen, denn diese bremsen ihnen zufolge den in der Klimakrise so wichtigen Waldumbau – so manche Jägerinnen und Jäger aber zögern. Um «Bambi» ist eine Art Kulturkampf ausgebrochen.

Vor etwa 100 Jahre erschien der Roman «Bambi – Eine Lebensgeschichte aus dem Wald» des österreichischen Schriftstellers Felix Salten. Berühmt machte «Bambi» dann rund 20 Jahre später der Zeichentrickfilm von Disney, der auf dem Buch basiert. Für Generationen von Kindern war dieser prägend – auch für die Münchner Medienwissenschaftlerin Maya Götz: «Er prägt unser Bild, wie geht es einem Reh. Und er prägt das Bild vom Jäger – nämlich: Er schießt Rehe.»

Zentrale Szene des Films wirkt nach

Vor allem die Szene, in der «Bambis» Mutter bei einer Treibjagd erschossen wird, wirkt noch Jahrzehnte später nach, wie Götz in einer Studie zu Angst und Alpträumen herausfand, die Filme hervorrufen. Dazu befragte sie rund 630 Erwachsene aus acht Ländern. «”Bambi” war einer der am häufigsten genannten Filme», sagt die Expertin vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen des Bayerischen Rundfunks.

«Bambi» sei bis heute ein «Supergau für die Forstwirtschaft», meint der bayerische Heimatpfleger Rudolf Neumaier, der ein Buch über Rehe geschrieben hat. «Das Wildtier Reh ist durch die Marke “Bambi” so populär geworden, dass es schwierig ist, eine Geschichte zu erzählen, in der es ein Schädling ist.» Neumaier ist Jäger und beobachtet die Debatte um die Abschusszahlen ganz genau. «Ich finde, es wird zu schnell gefordert, die Rehbestände anzupassen – oder zu regulieren, wie es euphemistisch heißt.»

Rehe und Hirsche knabbern junge Bäume an

Das fordert zum Beispiel Ralf Straußberger vom Bund Naturschutz in Bayern. Etwa 450.000 Hektar Wald müssen nach Angaben des Bundesagrarministeriums in den nächsten Jahren in Deutschland wieder aufgeforstet werden. Doch oft hätten die jungen Bäumchen keine Chance hochzuwachsen, weil Rehe und Hirsche diese anknabberten, sagt Straußberger. Vor allem in Gebieten, wo der Wald geschädigt sei, müssten die Abschussquoten deshalb steigen.

Dass eine solche Forderung auch auf Unverständnis stößt, liege auch an «Bambi», meint Straußberger. «Viele glauben auch wegen des Films, dass der Hirsch das männliche Reh ist. Da sieht man, wie man mit einer Erzählung einen völlig falschen Eindruck erweckt», erläutert der Naturschützer. In Saltens Roman ist «Bambi» ein Rehbock. Im Film, der in Nordamerika spielt, wird daraus aber ein Weißwedelhirsch.

1,2 Millionen Rehe werden jährlich erlegt

Auch der Forstwissenschaftler Ulrich Schraml sieht ein besonderes Verhältnis zu Rehen und Hirschen in Deutschland. «Da wird beim Abschuss ganz anderes diskutiert als beim Wildschwein.» Aus ökologischer Sicht kann es ihm zufolge aber durchaus Sinn machen, dort verstärkt Rehe zu jagen, wo man den Wald umbaut.

1,2 Millionen Rehe werden nach Angaben des Deutschen Jagdverbands jährlich in Deutschland erlegt. Die Debatte, wie viele es zum Schutz des Waldes mehr sein müssten, greift nach Ansicht von Sprecher Torsten Reinwald zu kurz. «Man braucht eine wildökologische Raumplanung.» Das bedeute neben verstärkter Jagd in Aufforstungsflächen zum Beispiel auch Ruhezone mit attraktivem Nahrungsangebot.

Ähnlich sieht es Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg. In Gegenden, wo Stürme oder der Borkenkäfer gewütet hätten, spiele die Jagd eine wichtige Rolle, sei aber nicht die alleinige Lösung. Neu gepflanzte Bäume aus der Baumschule wie Douglasie oder Roteiche müssten in den ersten Jahren zusätzlich geschützt werden. Denn diese seien mit ihrem hohen Nährstoffgehalt ein Leckerbissen für Rehe.

In der Debatte um die Abschusszahlen könnte «Bambi» dem Reh sogar eher geschadet haben, meint Kinser. «Ohne das Klischee gebe es nicht so viel Emotionalität in der Debatte. Das macht es nicht leichter.»

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Heidebogen: Polizei beginnt Einsatz wegen Protestcamps

Dresden/Ottendorf-Okrilla (dpa) – Die Polizei hat einen Einsatz an einem Protestcamp im Waldstück Heidebogen nördlich von Dresden begonnen – es wird eine Räumung geprüft. Mittwochvormittag soll es eine gemeinsame Begehung mit Vertretern des Landratsamts Bautzen und des Sachsenforsts geben, wie die Polizei Sachsen am Morgen per Twitter mitteilte. Dabei solle geklärt werden, ob das Protestcamp wegen eines Verstoßes gegen Auflagen aufgelöst werden müsse, hieß es. Im Heidebogen – im lokalen Sprachgebrauch Heibo genannt – haben sich seit etwa eineinhalb Jahren Klimaaktivisten und Naturschützer verschanzt, um gegen den Kiesabbau zu protestieren. Weiterlesen

Mit oder ohne Plastik? «Strüßjer»-Streit vor Rosenmontag

Köln (dpa) – Rund 300.000 «Strüßjer» werfen die Karnevalisten beim Kölner Rosenmontagszug in die Menge. Die Zuschauer fangen sie eifrig auf und stopfen sie in ihre Beutel. Wegen dieser etwas groben Behandlung sind die kleinen Sträußchen – bestehend aus einer Blume und grünem Beiwerk – traditionell in Plastik verpackt. Doch wenn es nach dem Festkomitee Kölner Karneval geht, sollen die Zugteilnehmer künftig auf die Plastikverpackung verzichten.

«Wir setzen an verschiedenen Stellen an, um den Rosenmontagszug Schritt für Schritt nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten», erklärt Zugleiter Holger Kirsch. «Dazu gehört ganz klar auch Müllvermeidung, etwa durch Mehrwegbecher im Pfandsystem oder eben auch durch umweltfreundlich verpackte Strüßjer.» Plastikverpackungen seien da nicht nötig. «Das Festkomitee verzichtet daher ganz darauf und hat auch seine Gesellschaften dazu aufgerufen.» Weiterlesen

In der Arktis liegt Müll aus aller Welt

Bremerhaven (dpa) – In der Arktis findet sich einer Studie zufolge Müll aus aller Welt. Auch aus Deutschland gelange Plastik und anderer Abfall in das nördliche Polarmeer, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven mit. In die Auswertung wurde demnach Müll einbezogen, den Teilnehmende von Arktisreisen in fünf Jahren an den Stränden von Spitzbergen gesammelt hatten.

Der Großteil der insgesamt gefundenen Abfälle gehe auf Fischerei und Schifffahrt zurück, hieß es. Etwa ein Drittel des eindeutig identifizierbaren Mülls stamme aus Europa, ein großer Teil aus Deutschland. «Plastikmüll ist ein globales Problem, das auch die scheinbar unberührte Wildnis des hohen Nordens nicht verschont», hieß es in der AWI-Mitteilung. Die Studie ist im Fachmagazin <<Frontiers in Marine Science>> veröffentlicht. Weiterlesen

FDP drengt auf beschleunigten Autobahnausbau A643

Mainz (dpa/lrs) – Grüne und FDP sind auch in Rheinland-Pfalz uneins, ob und wie schnell die Autobahnen ausgebaut werden sollen. «Die Liste der wichtigen Vorhaben in Rheinland-Pfalz ist lang», erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Philipp Fernis am Freitag in Mainz und wandte sich gegen die Kritik der grünen Klimaschutzministerin Katrin Eder an einer beschleunigten Planung bei Autobahnen wie der A643 durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand.

«Der Ausbau der A643 im Rhein-Main-Gebiet ist nur eines von zahlreichen Projekten, die schnell realisiert werden müssen», sagte Fernis. «Völlig klar ist, dass wir auch beim Lückenschluss der A1 in der Eifel, beim Bau der Rheinbrücken im Mittelrheintal und bei Wörth sowie auch bei der Rheinvertiefung endlich vorankommen müssen.» Er kritisierte die lange Dauer von Verfahren bei Infrastrukturvorhaben: «Durch tonnenweise Bürokratie planen wir uns in die vollständige Lähmung. Damit muss Schluss sein.» Weiterlesen

Eder lehnt schnelle Planung bei Autobahn ab

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder hat sich entschieden gegen eine beschleunigte Planung bei Autobahnen wie der A643 durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand ausgesprochen. «Der Mainzer Sand ist von der naturschutzfachlichen Bedeutung eines der wertvollsten Gebiete, die wir haben», sagte die Grünen-Politikerin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es könne nicht sein, dass diese Schutzkriterien für eine Planungsbeschleunigung hintangestellt werden. Als Umweltministerin habe sie eine besondere Verantwortung für Schutzgebiete wie den Mainzer Sand.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will erreichen, dass der Neubau und Ausbau bestehender Straßen wie der Ausbau erneuerbarer Energien als überragendes öffentliches Interesse eingestuft wird, um Planungsverfahren zu beschleunigen. Dies wird von den Grünen in der Berliner Ampel-Koalition abgelehnt. Weiterlesen

Wälder im Klimastress: Buchen werden weiter geschont

Mainz (dpa/lrs) – Die Wälder in Rheinland-Pfalz werden nach Einschätzung des Klimaschutzministeriums auch in den nächsten Jahren unter Klimastress bleiben. «Die Schwächung der Buche wird sich weiter fortsetzen», sagte Ministerin Katrin Eder (Grüne) am Donnerstag bei der Besprechung des Waldzustandsberichts 2022 im Landtag in Mainz. «Vorsorglich werden Eingriffe in über 100-jährigen Buchenwäldern weiter zurückgestellt.»

Eder plädierte dafür, bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Anpassungsfähigkeit der Wälder in engem Austausch mit Forstwirtschaft und Naturschutz zu bleiben. «Es geht um den Erhalt des Waldes, es geht um den Wiederaufbau des Waldes – wir brauchen das Wasser dafür und wir brauchen den Wald als Hotspot der Artenvielfalt.» Weiterlesen

Mehr Tauben, weniger Bergfinken in Rheinland-Pfalz gesehen

Mainz (dpa/lrs) – Zur Nabu-Aktion «Stunde der Wintervögel» haben sich diesmal deutlich weniger Vögel blicken lassen als in vergangenen Jahren. «Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben», sagte Nabu-Geschäftsführer Olaf Strub am Mittwoch bei der Vorstellung der Endergebnisse der Zählaktion.

Die Sichtungen von Bergfinken gingen in Rheinland-Pfalz um 61 Prozent, von Wacholderdrosseln um 32 Prozent zurück. Rar an den Futterstellen machten sich auch im Wald lebende Arten wie Eichelhäher (minus 56 Prozent), Buntspecht und Kleiber (jeweils minus 31 Prozent). Da diese im Wald genügend Nahrung finden, halten sie sich von Siedlungen fern. Weiterlesen

Mehr Tauben, weniger Amseln und Bergfinken gesehen

Mainz (dpa/lrs) – Bei den milden Temperaturen in diesem Januar lassen sich weniger Vögel in Gärten und Parks blicken als sonst. So lautet ein erstes Ergebnis der Nabu-Aktion «Stunde der Wintervögel» in Rheinland-Pfalz wie in ganz Deutschland.

«Dieses Jahr war eher eine Stunde der Regenvögel», erklärte Nabu-Ornithologe Stefan Bosch. Typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa machten sich rar, weil sie vermutlich aufgrund des milden Wetters in ihren Brutgebieten geblieben seien. So gingen die Sichtungen von Bergfinken in Rheinland-Pfalz um 60 Prozent, von Wacholderdrosseln um 44 Prozent zurück. Rar an den Futterstellen machten sich auch im Wald lebende Arten wie Eichelhäher (minus 55 Prozent), Buntspecht (minus 29 Prozent) und Kleiber (minus 30 Prozent). Da diese im Wald noch genügend Nahrung finden, halten sie sich von Siedlungen fern. Weiterlesen

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