Bittere Bilanz: Was nach 100 Tagen documenta bleibt

Kassel (dpa) – Hinter der documenta fifteen liegen 100 Tage voller hitziger Debatten – am Sonntag ist die von Antisemitismus-Vorwürfen überschattete Weltkunstausstellung in Kassel zu Ende gegangen.

«Der besondere Zauber einer jeden documenta, der auch diesen Sommer wieder für ein besonderes Flair und eine internationale Atmosphäre in unserer Stadt gesorgt hat, wurde diesmal leider getrübt», sagte der Oberbürgermeister der nordhessischen Stadt, Christian Geselle (SPD), laut Pressemitteilung zum Abschluss. Einzelne Kunstwerke hätten durch mangelnde Einordnung Gefühle verletzt, Dialog verhindert und Fronten verhärtet. Weiterlesen

Auschwitz-Komitee: documenta steht vor «Scherbenhaufen»

Berlin (dpa) – Zum Ende der documenta fifteen in Kassel hat das Internationale Auschwitz Komitee der Weltkunstschau ein miserables Zeugnis ausgestellt. «Die documenta steht vor einem Scherbenhaufen, aber auch aus Scherben lässt sich eine neue Welt zusammenfügen», sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, laut einer Mitteilung.

«Am Ende der documenta fifteen ist das trotzige Beharren vieler Verantwortlicher und der Rückzug hinter die Mauern der eigenen Arroganz zur traurigen Realität dieses Kunstfestes geworden.»

Nach 100 Tagen endet an diesem Sonntag die documenta fifteen. Die neben der Biennale in Venedig bedeutsamste Ausstellung für zeitgenössische Kunst wurde vor und während ihrer Laufzeit überschattet von immer neuen Antisemitismus-Vorwürfen. Weiterlesen

Hasso Plattner eröffnet neues Minsk-Kunsthaus

Potsdam (dpa) – DDR-Kunst im ehemaligen Terrassenrestaurant: Nach zwei Jahren Umbauzeit ist am Samstag das neue Kunsthaus «Das Minsk» von der Stiftung des Kunstmäzens und Unternehmers Hasso Plattner eröffnet worden.

Werke aus der ehemaligen DDR, die Teil der Kunstsammlung Hasso Plattner sind, werden dort ebenso gezeigt wie Gegenwartskunst. Die 3200 Einlasstickets für das Eröffnungswochenende waren schnell vergriffen. Weiterlesen

Völklinger Hütte zeigt Werkschau von Julian Rosefeldt

Völklingen (dpa/lrs) – Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte widmet sich den Werken des Münchner Filmkünstlers Julian Rosefeldt. Neben seiner neuen Videoinstallation «Euphoria» werden sechs seiner Multimedia-Arbeiten aus den vergangenen 20 Jahren ab dem 11. Dezember in der Gebläsehalle zu sehen sein, teilte das Weltkulturerbe Völklinger Hütte am Freitag mit. Die große Werkschau «Julian Rosefeldt. When We Are Gone» sei «ein Gesamtkunstwerk aus Film, Tanz, Text und Musik». Sie geht bis zum 3. September 2023. Weiterlesen

Koblenzer Ludwig Museum feiert 30-jähriges Bestehen

Koblenz (dpa/lrs) – Ständiger Dialog mit französischer Kunst: Das Ludwig Museum am Zusammenfluss von Rhein und Mosel in Koblenz feiert an diesem Sonntag mit einem Fest sein 30-jähriges Bestehen. Am 18. September 1992 übergab das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig das Haus für zeitgenössische Kunst der Öffentlichkeit. Seinen Fokus legt das Museum auf französische Kunst nach 1945. Das Gründerehepaar rief auch andernorts Museen ins Leben, Peter Ludwig (1925-1996) war aber in Koblenz geboren worden und aufgewachsen.

Das Museum am Deutschen Eck in der Rhein-Mosel-Stadt ist auf mehreren Etagen im ursprünglich 1216 erbauten Deutschherrenhaus untergebracht. «Die Besucher können die Vielfalt der circa 500 Objekte umfassenden Sammlung in einem ständigen Wechsel der Dauerpräsentation kennenlernen», teilt das Ludwig Museum mit. Hinzu kommen Sonderausstellungen, die Entwicklungen in der internationalen Kunst von Amerika bis China verdeutlichen sollen. Weiterlesen

Auschwitz-Komitee wirft documenta Zynismus vor

Kassel/Berlin (dpa) – Nach neuen Diskussionen auf der documenta in Kassel um einen als antisemitisch eingeschätzten Film hat der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees die Schau scharf kritisiert. «Die Reaktion der documenta-Verantwortlichen bezüglich der Aussagen und Forderungen des Expertengremiums zum Antisemitismus macht einmal mehr deutlich, dass diese documenta als documenta des Zynismus in die Geschichte eingehen wird», sagte Christoph Heubner in Berlin. «Über Wochen hinweg hat man bei der documenta fifteen allen antisemitischen Entgleisungen zum Trotz die Kassen klingeln lassen.» Weiterlesen

Offizielle Gemälde von Barack und Michelle Obama enthüllt

Washington (dpa) – Ex-US-Präsident Barack Obama und die ehemalige First Lady Michelle Obama haben im Weißen Haus ihre offiziellen Porträts enthüllt. Die Obamas kehrten für die feierliche Zeremonie am Mittwoch für einen Tag zurück in das Haus, in dem sie acht Jahre lang mit ihren Töchtern Sasha und Malia lebten.

«Du wirst als einer der wichtigsten Präsidenten der Geschichte gelten, zusammen mit einer der wichtigsten First Ladies», würdigte der gegenwärtige Präsident und ehemalige Obama-Vize Joe Biden die beiden – unter dem Applaus zahlreicher geladener Gäste. Weiterlesen

Restaurierung von Dresdner Damaskuszimmer abgeschlossen

Seine Entdeckung 1997 war selbst für Fachleute eine Sensation. Dem Dresdner Damaskuszimmer die alte Pracht zurückzugeben, dauerte über zwei Jahrzehnte – es ging nur Stück für Stück.

Dresden (dpa) – Mit dem Dresdner Damaskuszimmer ist nach einem Vierteljahrhundert eine seit fast 100 Jahren im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen befindliche Rarität restauriert. «Es ist eines der schönsten Objekte und einzigartig», sagte die Direktorin des Museums für Völkerkunde, Léontine Meijer-van Mensch, am Mittwoch bei der Präsentation. Es gebe zwar noch mehrere solcher Zimmer, historische und moderne, aber keines aus einem Guss. «Das wieder erleben zu können, ist ein Glück.» Die rund eine Million Euro teure Restaurierung wurde aus privaten Spenden und von mehreren Stiftungen finanziert. Weiterlesen

Insel Stein mit Vulkan im Unesco-Gartenreich restauriert

Fast drei Jahrzehnte haben die Arbeiten gedauert. Der Zahn der Zeit hat an der Insel Stein im Wörlitzer Park genagt. Zu den spektakulären Bauten zählt der Nachbau des Vesuvs – in Kleinformat. Und noch mehr.

Oranienbaum-Wörlitz (dpa/sa) – Die Insel Stein im Dessau-Wörlitzer Gartenreich erstrahlt in neuem Glanz. «Es war ein umfangreiches und kompliziertes Unterfangen», sagte eine Sprecherin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Knapp drei Jahrzehnte haben die Restaurierungsarbeiten in mehreren Abschnitten in Anspruch genommen. Rund zwölf Millionen Euro seien investiert worden. «Die Bausubstanz war im Laufe der Jahre stark angegriffen», sagte sie. Dazu gehört der Nachbau des Vesuvs. Die Insel im Gartenreich kann ab Freitag wieder besichtigt werden Weiterlesen

Claudia Roth zu documenta-Eklat: «Hätte lauter sein müssen»

Hamburg/Kassel (dpa) – Kulturstaatsministerin Claudia Roth bedauert, sich nicht bereits vor der von Antisemitismus-Vorwürfen geprägten documenta-Eröffnung entschiedener zu Wort gemeldet zu haben.

«Mir ist bewusst, dass es nicht reicht, wenn ich sage: Ich konnte nicht mehr tun. Auch wenn es objektiv stimmt. Vielleicht hätte ich bei den Diskussionen im Vorfeld der documenta-Eröffnung lauter und deutlicher sein sollen, sein müssen», sagte die Grünen-Politikerin dem Nachrichtenmagazin «Stern». Die Vorkommnisse in Kassel nannte Roth eine «Kette der Verantwortungslosigkeit, wo am Ende keiner verantwortlich gewesen sein will». Weiterlesen

Protest gegen Folter-Kunstwerk bei der Berlin Biennale

Berlin (dpa) – Gegen ein bei der Berlin Biennale installiertes Kunstwerk mit den bekannten Fotos von Folterszenen aus dem Gefängnis Abu Ghraib im Irak gibt es Proteste. Der französische Künstler Jean-Jacques Lebel hat in den Rieckhallen des Museums Hamburger Bahnhof aus den von US-Soldaten aufgenommenen Fotos von Erniedrigungen und Folterungen an irakischen Gefangenen ein Labyrinth des Schreckens gebaut mit großformatigen Ausschnitten, die als leinwandgroße Ausdrucke an Wänden und im Raum hängen. Vor dem Betreten des abgetrennten und von außen nicht einsehbaren Raumes werden Besucherinnen und Besucher auf die grausamen Darstellungen hingewiesen. Weiterlesen

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