WTO: Welthandel trotz russischer Invasion «gut gehalten»

Genf (dpa) – Der befürchtete Einbruch des Welthandels nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist nach Angaben der WTO ausgeblieben. Grund sei unter anderem, dass Länder trotz Versorgungsängsten keine Handelsbarrieren aufgebaut hätten, berichtete die Welthandelsorganisation (WTO) heute in Genf.

Sie geht für 2022 von deutlich mehr als drei Prozent Wachstum des Welthandels aus. Die Zahlen werden im April veröffentlicht. «Der Welthandel hat sich vor dem Hintergrund des Kriegs gut gehalten», sagte WTO-Chefökonom Ralph Ossa.

Preise stiegen weniger stark als befürchtet

Auch die Preise von Gütern, die vom Krieg betroffen waren, stiegen weniger scharf als befürchtet. Weil Russland ukrainische Exporte behinderte und wegen Sanktionen selbst Exportprobleme bekam, hatten Ökonomen einen Preisanstieg in ärmeren Ländern um 85 Prozent nicht ausgeschlossen. Tatsächlich stieg er dort um 17 Prozent, so die WTO. Den größten Preisanstieg habe es bei Mais gegeben: plus 24,2 Prozent. Weiterlesen

Gasspeicher in Deutschland zu 71,4 Prozent gefüllt

Brüssel/Bonn (dpa) – Die Füllstände der deutschen Gasspeicher sinken weiter leicht. Am Mittwochmorgen lag der Gesamt-Füllstand bei rund 71,4 Prozent. Das waren knapp 0,2 Prozentpunkte weniger als am Vortag, wie am Donnerstag aus Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervorging.

Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete einen Füllstand von 86,6 Prozent. EU-weit lag der Füllstand bei rund 63,4 Prozent. Das waren 0,3 Prozentpunkte weniger als am Vortag. Weiterlesen

Energiepreise seit Kriegsbeginn auf breiter Front gestiegen

Wiesbaden (dpa) – Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sich Energie in Deutschland auf breiter Front verteuert. Die Einfuhr von Energie kostete mehr, die Verkaufspreise der Hersteller stiegen ebenso wie die Preise, die Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen müssen, wie aus heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Die Einfuhr von Gas kostete im Januar des laufenden Jahres 24,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Mineralölerzeugnisse waren 14,6 Prozent teurer. Der Import von Strom verteuerte sich um 45,7 Prozent. Weiterlesen

BASF-Tochter Wintershall Dea mit Milliardenverlust

Kassel (dpa) – Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im vergangenen Jahr von deutlich gestiegenen Öl- und Gaspreisen profitiert. Ohne das Russland-Geschäft legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) 2022 auf gut 5,9 Milliarden Euro zu, wie die BASF-Mehrheitsbeteiligung am Donnerstag in Kassel mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Wintershall Dea rund 3,1 Milliarden ausgewiesen. Inklusive dem Segment Russland betrug das operative Ergebnis knapp 7,7 Milliarden Euro. Weiterlesen

Bombenfund in Koblenzer Waldstück

Koblenz (dpa/lrs) – In einem Waldstück im Koblenzer Stadtteil Güls ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Es handelt sich um eine britische 500-Kilogramm-Bombe, deren Zünder noch intakt ist, wie die Stadt Koblenz am Mittwoch mitteilte. Die Bombe sei bei routinemäßigen Sondierungsarbeiten des Kampfmittelräumdienstes gefunden worden. Nach Angaben der Stadt soll die Entschärfung am Vormittag des kommenden Dienstags stattfinden. Nach derzeitigem Stand seien rund 900 Anwohner betroffen. Weitere Informationen wie etwa zur Evakuierung und der genauen Uhrzeit sollen im Laufe des Donnerstagnachmittags unter anderem auf der Internetseite der Stadt abrufbar sein.

Inflationsrate im Saarland Im Januar bei 8,1 Prozent

Saarbrücken (dpa/lrs) – Steigende Preise für Energie und Lebensmittel haben die Inflationsrate im Saarland im Januar auf 8,1 Prozent getrieben. Noch im Dezember hatte der vergleichbare Wert bei 6,7 Prozent gelegen, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Saarbrücken berichtete. Weiterlesen

Erneuerbare: EU spart Milliarden durch vermiedene Gasimporte

Brüssel (dpa) – Durch mehr Strom aus Wind- und Solarkraft hat die EU einer Untersuchung zufolge seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zwölf Milliarden Euro für Gasimporte einsparen können.

«Dank wachsender Kapazitäten und günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert», heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Analyse der Denkfabrik Ember Climate. Weiterlesen

EU-Staaten übertreffen eigenes Gassparziel

Luxemburg (dpa) – Die EU-Staaten haben ihren Gasverbrauch seit Mitte 2022 um mehr als 19 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren gesenkt und damit ihr eigenes Einsparungsziel übertroffen. Deutschland liegt mit gut 19 Prozent im Durchschnitt, wie aus den Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat hervorgeht.

Nachdem Russland nach der Invasion in die Ukraine die Gasimporte in die EU stark reduziert hatte, verpflichteten sich die EU-Länder, ihren Bedarf in den Monaten zwischen August und März um 15 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt des gleichen Zeitraums in den fünf Vorjahren zu senken. Weiterlesen

Ökonom: Konzerne haben Abhängigkeiten bisher nicht reduziert

Stuttgart (dpa) – Deutsche Unternehmen haben ihr Abhängigkeiten von einzelnen Märkten einem Ökonomen zufolge auch ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine nicht nennenswert reduziert. «Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem, was man hört und was erzählt wird, und dem, was Unternehmen jetzt schon machen», sagte der amtierende Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Holger Görg, der Deutschen Presse-Agentur. In den Daten sei von einer Diversifizierung noch nicht viel zu sehen. Weiterlesen

Erstmals seit 40 Tagen: Anstieg in den Gasspeichern

Bonn (dpa) – Nach 40 Tagen sinkender Füllstände ist in den deutschen Gasspeichern am Samstag erstmals wieder eingespeichert worden. Nach vorläufigen Zahlen des europäischen Speicherverbandes GIE erhöhte sich der Füllstand um 0,07 Punkte auf 71,58 Prozent. Zuletzt war zuvor in Deutschland am 8. Januar Gas eingespeichert worden. Durch regelmäßige Entnahmen sank seitdem der Speicherstand von 91,2 auf 71,58 Prozent.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zeigte sich erfreut. «Die milden Temperaturen und das Gassparen helfen und tragen zur Vorsorge für den Winter 23/24 bei», schrieb er auf Twitter. Weiterlesen

Ukraine-Krieg: DIW-Präsident rechnet mit Wachstumsverlusten

Berlin (dpa) – Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, erwartet durch den Ukraine-Krieg weiter steigende Kosten für die deutsche Wirtschaft und hohe Wachstumsverluste. «Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Explosion der Energiekosten hat Deutschland im Jahr 2022 knapp 2,5 Prozent oder 100 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung gekostet. Diese Kosten werden in den kommenden Jahren weiter wachsen», sagte Fratzscher der «Rheinischen Post» (Montag). Weiterlesen

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