BASF-Tochter Wintershall Dea mit Milliardenverlust

Kassel (dpa) – Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im vergangenen Jahr von deutlich gestiegenen Öl- und Gaspreisen profitiert. Ohne das Russland-Geschäft legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) 2022 auf gut 5,9 Milliarden Euro zu, wie die BASF-Mehrheitsbeteiligung am Donnerstag in Kassel mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Wintershall Dea rund 3,1 Milliarden ausgewiesen. Inklusive dem Segment Russland betrug das operative Ergebnis knapp 7,7 Milliarden Euro.

Unter dem Strich fiel aufgrund milliardenschwerer Abschreibungen ein auf die Anteilseigner entfallener Verlust von 4,85 Milliarden Euro an. Hierin enthalten waren nicht zahlungswirksame Wertminderungen in Höhe von knapp sieben Milliarden Euro, vor allem Abschreibungen auf das Geschäft in Russland, wo sich Wintershall Dea zurückzieht. Wintershall Dea hatte bereits im Januar angekündigt, dass mit dem Ende des Russland-Geschäfts ein einmaliger Milliardenaufwand anfällt. 2021 hatte das Unternehmen noch einen auf die Anteilseigner entfallenen Gewinn von 553 Millionen Euro gemacht.

Zudem nahm der Konzern auch Wertberichtigungen auf das europäische Gastransport-Geschäft der Gesellschaft vor und schrieb die Beteiligung an der Pipeline-Gesellschaft Nord Stream AG komplett ab. Bereinigt um Sondereffekte wie vor allem die Abschreibung legte der Überschuss ohne dem Russland-Geschäft dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise von 403 Millionen auf 928 Millionen Euro zu.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding und der Dea hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg beschäftigt weltweit knapp 2500 Mitarbeiter. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft, in der der russische Oligarch Michail Fridman seine Dea-Anteile gebündelt hat.

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