EU-Kommission schlägt Gaspreisdeckel im EU-Großhandel vor

Straßburg (dpa) – Die Europäische Kommission hat nach monatelangen Diskussionen einen festen Gaspreisdeckel im europäischen Großhandel vorgeschlagen. Unter bestimmten Bedingungen soll es einen Maximalpreis für Gas geben, das einen Monat im Voraus am Großhandelsplatz TTF gehandelt wird.

«Es ist ein Mechanismus der letzten Instanz, um übermäßig hohe Preise, die nicht mit den globalen Preistrends übereinstimmen, zu verhindern und wenn nötig zu bekämpfen», sagte EU-Energiekommissarin Simson am Dienstag in Straßburg. Die EU-Staaten müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Die Bundesregierung sieht einen solchen Gaspreisdeckel kritisch, viele andere EU-Staaten bestehen jedoch darauf. Weiterlesen

Land hilft Kommunen mit zusätzlichen Millionen in Energiekrise

Schwerin (dpa/mv) – Das Land Mecklenburg-Vorpommern hilft den Kommunen mit einem dreistelligen Millionenbetrag bei der Bewältigung der Energiekrise. Dabei handelt es sich einerseits um zusätzliche Hilfen und andererseits um das Vorziehen ohnehin zu zahlender Leistungen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einem fünfstündigen Kommunalgipfel am Montagabend in Schwerin deutlich machte.

Die Kommunen selbst sollen 50 Millionen Euro aus ihren Steuermehreinnahmen einbringen. Insgesamt sollen den Städten, Gemeinden und Landkreisen im kommenden Jahr 185 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen als bisher geplant. Weiterlesen

Schwimmende LNG-Terminals deutlich teurer als geplant

Berlin (dpa) – Die Anschaffung und der Unterhalt schwimmender Flüssigerdgas-Terminals kosten Deutschland mindestens dreieinhalb Milliarden Euro mehr als bislang geplant. Der Gesamtbedarf hat sich 2022 auf rund 6,56 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln erhöht, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin bestätigte. Hinzu kämen weitere Haushaltsmittel im Jahr 2023.

«Diese Erhöhung war in einer zweiten Phase aufgrund der sich dynamisch entwickelnden Situation notwendig», hieß es. «Mittlerweile konnten in umfangreichen Abstimmungen mit zahlreichen Akteuren weitere Kosten bestimmt und zunächst prognostizierte Kosten konkretisiert werden.» Die Mehrkosten dienten «direkt der Finanzierung von Vorhaben, die essenziell für die deutsche Energiesicherheit für die kommenden Winter sind». Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet. Weiterlesen

Geberkonferenz soll weitere Hilfen für Moldau mobilisieren

Ex-Sowjetrepublik
Von Michael Evers und Jörg Blank, dpa

Paris (dpa) – Eine internationale Geberkonferenz will an diesem Montag in Paris weitere Unterstützung für die besonders unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidende Republik Moldau organisieren. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) kündigte vor ihrem Abflug nach Frankreich weitere Hilfen für die Ex-Sowjetrepublik an, nannte aber keine Summen. «Nun, wo der klirrende Winter vor der Tür steht, werden wir bei der dritten Konferenz der Moldau-Unterstützungsplattform noch einmal nachlegen», sagte sie. Das zwischen Rumänien und der Ukraine liegende Moldau mit rund 2,6 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder Europas.

Neben Baerbock sind an dem Treffen ihre französische Amtskollegin Catherine Colonna sowie die Außenminister von Rumänien und Moldau beteiligt, Bogdan Aurescu und Nicu Popescu. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Moldaus Präsidentin Maia Sandu wollen zum Abschluss der Konferenz sprechen. Für den Nachmittag war auch ein bilaterales Treffen Baerbocks mit Macron geplant. Weiterlesen

EU-Kommission erwägt Gaspreisdeckel am Großhandelsplatz TTF

Brüssel (dpa) – Die Europäische Kommission arbeitet an einem festen Gaspreisdeckel am Großhandelsplatz TTF. Der Deckel würde greifen, wenn der Preis am TTF einen vorher festgelegten Höchstwert erreicht und gleichzeitig die Preise am Weltmarkt für Flüssiggas (LNG) übersteigt, wie aus einem Entwurf der EU-Kommission hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Ab welchem Wert der Mechanismus ausgelöst würde, stand noch nicht fest. Um Engpässe bei der Versorgung zu vermeiden, sollte der Preisdeckel zudem regelmäßig überprüft und jederzeit außer Kraft gesetzt werden können, heißt es in dem Papier.

Der Mechanismus könnte der Kommission zufolge Preisspitzen vorübergehend eindämmen und so die Märkte zu beruhigen. Er ist demnach aber kein Instrument, um die Preise dauerhaft zu senken – etwa für Verbraucher. Angesichts des drastischen Rückgangs russischer Gaslieferungen erreichte der Gaspreis am Großhandelsplatz TTF im August einen Höchststand. Seitdem ist er wieder gesunken, allerdings immer noch auf ein Vielfaches im Vergleich zum vergangenen Jahr. Weiterlesen

Milliardeneinnahmen der Ölkonzerne lassen Gewinne sprudeln

Verbraucher
Von Benedikt von Imhoff, dpa

London (dpa) – Die Milliardengewinne der Ölkonzerne treiben die Dividenden ihrer Aktionäre in die Höhe. Weltweit hätten Ölproduzenten im dritten Quartal Dividenden in Höhe von 46,4 Milliarden US-Dollar (44,7 Mrd Euro) ausgezahlt, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch aus einer Studie der Londoner Investmentgesellschaft Janus Henderson. Das sei ein Plus von mehr als drei Vierteln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Anstieg war angesichts der verkündeten Ergebnisse von Energieriesen wie BP, Shell oder Saudi Aramco erwartet worden. Seit Jahresbeginn hatten die Ölpreise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine und einem Nachfrageboom durch die Erholung nach der Pandemie enorm zugelegt. Dennoch dürfte die Analyse die Debatte um eine Übergewinnsteuer vorantreiben. Weiterlesen

Irland steuert auf schwere Energiekrise mit Blackouts zu

Dublin (dpa) – Angesichts geringer Versorgung und fehlender Speicher steuert das EU-Mitglied Irland nach Ansicht einer Expertin auf eine schwere Energiekrise zu.

Bereits im bevorstehenden Winter könne es unter bestimmten Umständen zu Stromausfällen kommen, warnte Muireann Lynch vom Forschungsinstitut Economic and Social Research Institute (ESRI) in Dublin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Im Winter 2023/24 seien solche Blackouts dann kaum noch zu vermeiden. Lynch verwies auf das starke Wirtschaftswachstum des EU-Landes sowie die zunehmende Bevölkerung. Zudem würden immer mehr Rechenzentren ans Netz gehen. Dies alles erhöhe die Nachfrage. Weiterlesen

Erster Anleger für Flüssigerdgas in Wilhelmshaven fertig

Wilhelmshaven (dpa) – Der erste Anleger für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland ist fertiggestellt und am Dienstag eröffnet worden. In rund einem Monat soll ein beladenes Spezialschiff, eine sogenannte schwimmende Speicher- und Regasifizierungsanlage (FSRU), an dem Landungsplatz anlegen.

Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung von Niedersachsen Ports hervor, einem Hafenbetreiber im Besitz des Landes. Niedersachsen Ports hat den Anleger bauen lassen. Von Mitte Januar an sollen dann Tanker mit LNG in Wilhelmshaven eintreffen. Weiterlesen

Energiekrise löst Run auf Kaminöfen aus

 St. Augustin (dpa) – Wegen der stark gestiegenen Energiepreise hat die Nachfrage nach Kaminöfen in Deutschland deutlich zugelegt. «Wir haben im Moment 60 bis 75 Prozent mehr Beratungsanfragen in diesem Jahr als in den Jahren davor», sagte der Sprecher des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks, Andreas Walburg, der Deutschen Presse-Agentur. «Das liegt einfach daran, dass die Gas-, Öl- und Strompreise explodiert sind.» Allerdings müsse jeder für sich selbst rechnen, denn auch die Holzpreise seien deutlich gestiegen.

Wie viele andere treibt auch Haus- und Wohnungseigentümer zudem eine andere Sorge um. «Viele haben Angst vor einem Blackout und wollen deshalb mehr Alternativen, um ihr Haus zu beheizen, damit sie im Winter nicht im Kalten stehen.» Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Verbandes etwa 11,3 Millionen Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe, darunter Kaminöfen, Kamineinsätze, offene Kamine und Heizungsherde. Die meisten Stellen würden mit geschlossenem Feuerraum betrieben. Offene Kamine, die in den 1970er und 1980er Jahre modern gewesen seien, habe kaum noch jemand. Diese würden heute als «Energiefresser» angesehen. Weiterlesen

Flucht in die Esoterik: Amulett und Psycho-Coach

Krisen
Von Rolf Schraa, dpa

Essen/Berlin/Freiburg (dpa) – Im Krisenumfeld von Ukrainekrieg, Corona und Inflation greifen Menschen verstärkt zu esoterischen Hilfs-Angeboten. Das berichten mehrere Beratungsstellen.

«Angebliche Schamanen, unseriöse Coachings und aggressive Verschwörungstheoretiker haben deutlichen Zulauf», sagte die Leiterin des vom NRW-Familienministerium geförderten Vereins Sekten-Info NRW, Sabine Riede, der dpa.

Ähnliches berichten zwei weitere staatlich geförderte Stellen: die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen (Zebra) für den süddeutschen Raum in Freiburg und die Sekteninfo Berlin. «Auf dem spirituellen Markt entstehen derzeit ständig neue Angebote, die schießen wie Pilze aus dem Boden», sagt «Zebra»-Leiterin Sarah Pohl.

Ein Coaching-Angebot verspreche etwa, alle Probleme des Ratsuchenden in 30 Minuten zu lösen, berichtet Karol Küenzlen-Zielinski von der Sekteninfo Berlin. Ein anderes verspreche den garantierten «Partner der Träume», ein Coaching-Anbieter verlange für sechs Monate Zugriff auf Digitalangebote und regelmäßige Zoomkonferenzen 5000 Euro. Das seien «zynische Angebote», die vor allem labile Menschen ansprächen und krisenhafte Situationen ausnutzten, sagt der Fachmann. Weiterlesen

EU-Parlament und Länder einigen sich auf EU-Haushalt 2023

Kurz vor Auslaufen der Deadline einigen sich EU-Parlament und Mitgliedstaaten auf einen neuen EU-Haushalt für nächstes Jahr. Dabei spielen die gegenwärtigen Krisen eine besondere Rolle.

Brüssel (dpa) – Im kommenden Jahr will die EU mehr Geld für die Energiewende sowie zur Bewältigung der Folgen des Ukraine-Kriegs ausgeben. Kurz vor Mitternacht am Montagabend einigten sich Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten darauf, dass 2023 rund 186 Milliarden Euro verplant werden können, wie der tschechische Vizefinanzminister Jirí Georgiev mitteilte. Hätten sie sich nicht vor Mitternacht geeinigt, hätte die EU-Kommission einen neuen Budgetvorschlag vorlegen müssen. Weiterlesen

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