Wie Chicago: Auch New York hat jetzt eine «Bohne»

New York (dpa) – Eine verspiegelte und bohnenförmige Skulptur gilt als große Attraktion von Chicago – und jetzt hat auch New York so eine «Bohne». In Chicago steht die offiziell «Cloud Gate» betitelte Skulptur des indisch-britischen Künstlers Anish Kapoor seit 2006 im Stadtzentrum und gilt bei Einheimischen und Besuchern als beliebter Ort für Fotos. Weiterlesen

London: Streit zwischen Kreml und Wagner-Gruppe vielsagend

London (dpa) – Britische Geheimdienste werten Spannungen zwischen der russischen Regierung und der russischen Privatarmee Wagner als Zeichen für die prekäre Lage im Ukraine-Krieg.

Die teils öffentlich ausgetragenen Konflikte machten deutlich, wie schwierig es in der aktuellen russischen Offensive sei, ein ausreichendes Niveau an Personal und Munition aufrechtzuerhalten, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, hatte bereits mehrfach Kritik an der russischen Militärführung geübt. Nach Darstellung Prigoschins haben die Wagner-Kämpfer Bachmut blockiert, nun versuchten wiederum die ukrainischen Soldaten, die russischen Einheiten einzukesseln und die Blockade aufzulösen.

Prigoschin: «Wir sollten unsere Arbeit auch bis zum Ende machen»

«Die ukrainischen Streitkräfte werden um Artjomowsk (russische Bezeichnung für Bachmut) bis zum Ende kämpfen, das ist offensichtlich. Wir sollten unsere Arbeit auch bis zum Ende machen», so Prigoschin. Er verlangte erneut mehr Munition von der russischen Militärführung.

Dass die Ukraine die schwer umkämpfte Stadt Bachmut weiter verteidige, schwäche die Streitkräfte auf beiden Seiten, hieß es von den Briten. Am Wochenende hätten die Ukrainer mutmaßlich ihre Verteidigungslinie stabilisieren können, nachdem die russischen Truppen zuvor in den Norden der Stadt eingedrungen waren.

Die Versorgung werde hingegen immer schwieriger, weil wichtige Zufahrtswege zerstört seien und die Ukrainer für Nachschub zunehmend auf schlammige, unbefestigte Wege ausweichen müssten.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Bandenkrieg in Liverpool – Warum musste Olivia sterben?

Liverpool/Manchester (dpa) – Wohl kaum eine Stadt in England ist so stolz auf ihre Gemeinschaft wie Liverpool. Der Zusammenhalt hat es sogar in die inoffizielle Stadthymne geschafft: «You’ll Never Walk Alone» – in etwa: «Du bist nicht alleine» – singen die Fans des heimischen Fußballclubs FC Liverpool inbrünstig. Doch das Miteinander ist unter Druck. Grund ist ein brutaler Bandenkrieg, dem mehrere Unschuldige zum Opfer gefallen sind, auch die neunjährige Olivia.

Am Montag begann in Manchester der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Der 34-Jährige soll das Kind versehentlich getötet haben, als er im August 2022 einen Mann verfolgte. Der Gejagte drang in das Haus von Olivias Familie ein, der Schütze feuerte hinterher. Dabei wurde der Flüchtige, ein verurteilter Einbrecher, schwer verletzt. Auch Olivias Mutter wurde verwundet – und das Mädchen tödlich getroffen.

Der Aufschrei war groß. Im Anfield-Stadion gedachten die Fans der Neunjährigen mit herzzerreißendem Klatschen, und Trainer Jürgen Klopp zeigte sich entsetzt. Doch die Ermittlungen sind schwierig. Denn auf der Suche nach Tätern und Hintermännern stößt die Polizei auf eine Mauer des Schweigens, es gibt Vergleiche zur «Omertà», der Schweigepflicht der Mafia. Anders als im berühmten Fußballsong ist sich in Liverpool offenbar doch jeder selbst der Nächste. Weiterlesen

Londons Pläne für Flüchtlinge sorgen für Entsetzen

London (dpa) – Radikale Pläne der britischen Regierung zur Abweisung von Schutzsuchenden haben bei Opposition und Flüchtlingsorganisationen für Entsetzen gesorgt. «Die Mehrheit der Männer, Frauen und Kinder, die den Ärmelkanal überqueren, tun dies, weil sie aus Verzweiflung vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen», sagte Enver Solomon vom britischen Flüchtlingsrat der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge.

Großbritannien verrate seine Verpflichtung im Rahmen der UN-Flüchtlingskonvention, Menschen unabhängig von ihrem Ankunftsweg eine faire Anhörung zu gewähren. Weiterlesen

Schottischer Stein für britischen König?

Edinburgh (dpa) – Das Ringen um eine Unabhängigkeit Schottlands droht die Vorbereitungen für die Krönung von Charles III. zu belasten. Der sogenannte Krönungsstein solle nicht aus Schottland zur Krönung am 6. Mai nach London gebracht werden, sagte Ash Regan, eine von drei Bewerberinnen um die Nachfolge der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon. Der auch als Stein von Scone oder Schicksalsstein benannte Sandsteinblock müsse an seinem «rechtmäßigen Platz» im nördlichsten britischen Landesteil bleiben, forderte sie.

Der Krönungsstein ist ein Symbol der schottischen Monarchie. Er wurde 1296 vom englischen König Edward I. den Schotten genommen und in einen neuen Thron in London eingebaut und fortan in allen Krönungen verwendet, auch bei der Zeremonie für Queen Elizabeth II. 1953. Erst 1996 wurde der Stein offiziell nach Schottland zurückgebracht und ist seither in der Burg von Edinburgh ausgestellt. Bei der Krönung von Charles und Queen Camilla soll er aber genutzt werden. Weiterlesen

London: Russland setzt in Ukraine jahrzehntealte Panzer ein

London (dpa) – Wegen Materialmangel ersetzt Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zerstörte Fahrzeuge durch jahrzehntealte Modelle. Zuletzt seien sogar Transportpanzer des sowjetischen Typs BTR-50 in der Ukraine eingesetzt worden, die seit 1954 hergestellt wurden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Weiterlesen

«Times»: Johnson will Vater zum Sir ernennen lassen

London (dpa) – Gegen den früheren Premierminister Boris Johnson gibt es einmal mehr Vorwürfe der Vetternwirtschaft. In den traditionellen «Resignation Honours», mit denen die britischen Regierungschefs nach ihrem Abschied verdiente Persönlichkeiten ehren können, wolle der konservative Politiker seinen Vater Stanley Johnson (82) mit dem Titel «Sir» würdigen lassen, berichtet die Zeitung <<Times>>. Der frühere Europaabgeordnete sei einer von etwa 100 Menschen auf Johnsons Liste.

Die «Times» kritisierte die Pläne als moralisch falsch. Kulturministerin Michelle Donelan gab sich hingegen gelassen. Es gebe deutlich größere Probleme, sagte sie dem Sender LBC. Weiterlesen

Toxische Männlichkeit: Reale Strafen und Hass im Netz

Von Benedikt von Imhoff, dpa

Chelmsford (dpa) – Der Hilferuf einer Lehrerin zeigt, wie sehr das Problem verbreitet ist. Schulen sollten sich den Namen Andrew Tate merken, mahnte Kirsty Pole. Der Influencer, dessen Tiktok-Videos milliardenfach angeschaut wurden, sei «gefährlich, frauenverachtend und homophob», sagte Pole bereits vor einigen Monaten.

Für Tate – der bekannt ist für großspuriges Auftreten mit dicker Zigarre, in Luxusvillen und mit teuren Autos, umgeben von knapp bekleideten Frauen – kippt die Lage derzeit. Seit Wochen sitzt er mit Bruder Tristan sowie zwei mutmaßlichen Komplizen in Rumänien in Untersuchungshaft. Vorwurf: Sie hätten Frauen sexuell ausgebeutet. Seine Anwältin weist die Vorwürfe zurück. Zu den sexistischen Aussagen und Clips des 36-Jährigen, die weiter im Netz zu finden sind, sagte Tina Glandian dem britischen Sender Times Radio, Tate spiele nur eine Rolle, das sei alles nicht ernst.

Junge Männer radikalisieren sich zunehmend

Doch Kritiker betonen, gerade soziale Medien wie Tiktok, in denen Kinder und Jugendliche in der Regel ungefiltert sexistische Aussagen wahrnehmen, seien gefährlich. Es gebe eine «potenzielle Radikalisierung junger männlicher Nutzer», sagte Andrea Simon von der britischen Initiative «End Violence Against Women» (zu Deutsch etwa: Beendet Gewalt gegen Frauen) bereits im vorigen Jahr der Zeitung «Guardian». Hannah Ruschen von der Kinderschutzorganisation NSPCC betonte: «Das Betrachten solcher Materialien in jungen Jahren kann die Erfahrungen und Einstellungen eines Kindes prägen, was zu weiterem Schaden für Frauen und Mädchen in und außerhalb der Schule und online führt.»

Bei Tate kommen enge Beziehungen zu Neonazis, Islamhassern und Verschwörungstheoretikern hinzu, wie Beobachter warnen. Auch Reality-TV-Formate böten eine gefährliche Bühne für Frauenhasser, warnte Teresa Parker von der Organisation Women’s Aid. «Wenn Männer auf dem Bildschirm frauenfeindlich sind und dies als akzeptabel oder lustig angesehen wird, bestätigt und fördert dies ein ähnliches Verhalten außerhalb des Bildschirms», sagte Parker jüngst der Zeitung «Metro». Zudem seien radikale Mitwirkende wie Tate oder auch der Brite Stephen Bear nötig, weil die Sender mit immer kontroverserem Verhalten nach Aufmerksamkeit suchten.

Schon früh mit sexistischen Sprüchen aufgefallen

Bear wurde ebenfalls mit Reality-TV bekannt, er gewann 2016 die TV-Show «Celebrity Big Brother» und nahm anschließend an einer Reihe anderer Formate teil. Schon damals fiel der heute 33-Jährige mit sexistischen Sprüchen auf. Auf seinem Twitter-Profil hat er ein Video festgepinnt, das ihn beim Oralsex mit seiner aktuellen Partnerin zeigt. Wie egal ihm die Gefühle anderer zu sein scheinen, zeigte er, als er 2020 den einvernehmlichen Sex mit seiner Ex-Freundin filmte – ohne deren Wissen. Obwohl ihn die Frau bat, die Aufnahme zu löschen, lud er das Video auf der Online-Plattform OnlyFans hoch, wo er damit 40.000 Pfund (gut 45.200 Euro) einfuhr.

Doch die Betrogene schwieg nicht. Stattdessen machte Georgia Harrison den Fall öffentlich und ließ dafür die ihr zustehende Anonymität fallen. Sie wolle anderen Opfern von sogenannten Rachepornos Mut machen, Gerechtigkeit zu suchen und zeigen, dass sie sich «für absolut nichts zu schämen haben», begründete die 28-Jährige ihren Vorstoß. Bear wurde schuldig gesprochen und am Freitag zu 21 Monaten Haft verurteilt. Noch vor Gericht präsentierte er sich exzentrisch mit Pelzmantel und vergoldetem Knauf am Gehstock, ließ sich in einer Limousine vorfahren. Bear zeige keine Reue, kritisierte der Richter am Gericht in Chelmsford. Wie zur Bestätigung grüßte der Influencer nach seiner Verurteilung in den Saal: «Genießt das Wochenende!»

In Deutschland hätte Bear vermutlich eine Bewährungsstrafe bekommen. Paragraf 201a des Strafgesetzbuchs – Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen – sieht eine Höchststrafe von zwei Jahren vor, erklärte die Anwältin Gül Pinar. Es gebe aber Bestrebungen, die Strafen zu verschärfen.

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König Charles III. reist Ende März nach Berlin und Hamburg

London (dpa) – König Charles III. wird Ende März nach Deutschland reisen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender werden den 74-Jährigen und seine Ehefrau Queen Camilla (75) im Rahmen ihrer ersten Auslandsreise als neues Königspaar am 29. März in Berlin begrüßen, wie das Bundespräsidialamt am Freitag mitteilte. Nach einem Empfang mit militärischen Ehren sei am Abend ein Staatsbankett im Schloss Bellevue geplant.

Für den 30. März sind demnach Termine in Berlin und Brandenburg geplant. So soll Charles dem Vernehmen nach auch im Bundestag eine Rede halten. Zum Abschluss des Besuchs begleiten Steinmeier und Büdenbender das Paar nach Hamburg. Weiterlesen

Britpop-Band: Pulp-Bassist Steve Mackey gestorben

London (dpa) – Der Bassist der Britpop-Band Pulp, Steve Mackey, ist am Donnerstag im Alter von 56 Jahren gestorben. Das teilten seine Frau Katie Grand und die Band Pulp auf Instagram mit.

«Nach drei Monaten im Krankenhaus, wo er mit all seiner Kraft und Entschlossenheit kämpfte, sind wir schockiert und am Boden zerstört, dass wir uns von meinem brillanten, schönen Ehemann verabschieden müssen», schrieb Grand. Mackey sei der talentierteste Mann, den sie gekannt habe, «ein außergewöhnlicher Musiker, Produzent, Fotograf und Filmemacher». Die Todesursache wurde nicht genannt. Pulp zählte zu den wichtigsten Vertretern des Britpops in den 90er Jahren und ist bekannt für Hits wie «Common People» und «Disco 2000». Weiterlesen

Scones mit Aussicht: Britin isst sich durch Ausflugsziele

London (dpa) – An jedem Ausflugsziel in der Natur einen Scone genießen: Dieses selbst gesteckte Ziel hat die Britin Sarah Merker zumindest in England, Wales und Nordirland nun erreicht. Über die vergangenen zehn Jahre hinweg besuchte die 49-jährige Londonerin alle 244 von der Stiftung National Trust verwalteten Ausflugsorte und verspeiste dort jeweils einen Scone – eine typisch britische, süße Backspezialität, die klassischerweise mit Tee, Marmelade und «clotted cream» serviert wird. Auf einem Blog dokumentierte Merker ihr süßes Abenteuer, das sie in den ersten Jahren mit ihrem 2018 an Krebs gestorbenen Mann Peter teilte. Weiterlesen

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