Britische Veteranen feiern 100. Geburtstag per Zoom

Brighton (dpa) – Mit einem Videoanruf haben Margaret Wilson und Ken Hobbs, blinde britische Veteranen, ihre 100. Geburtstage gefeiert. Die beiden wünschten sich Happy Birthday und zeigten sich ihre Geburtstagskarten, die sie von König Charles III. erhalten hatten, wie die Nachrichtenagentur PA am Montag meldete. «Es fühlt sich fantastisch an, 100 zu werden», sagte Hobbs. Er habe eine große Familie. «Aber dass ich diesen Tag mit meiner ebenfalls blinden Co-Veteranin Margaret teilen konnte, war die Kirsche auf der Torte.» Weiterlesen

Zahl der Pub-Schließungen in Großbritannien steigt stark

London (dpa) – Last orders: In Großbritannien ist einer Analyse zufolge 2022 die Zahl der Pub-Insolvenzen stark gestiegen. 512 Kneipen hätten Zahlungsunfähigkeit angemeldet, zitierte die Nachrichtenagentur PA aus einer Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens UHY Hacker Young. 2021 waren es 280 Pubs.

Viele Gaststätten hätten mit steigenden Energiekosten zu kämpfen, hieß es zur Begründung. Nach der Pandemie hätten viele Pub-Besitzer auch keine Rücklagen mehr. Zudem blieben die Kunden wegen der hohen Inflation weg. Auch die langen Bahnstreiks hätten eine Rolle gespielt: Es kamen weniger Pendler. Weiterlesen

Schluss mit schottischer Whisky-Idylle?

Von Benedikt von Imhoff, dpa

Edinburgh (dpa) – Der weite Blick schweift über die Highlands, in der Ferne funkelt ein See – daneben eine Flasche Whisky. Oder ein gemütlich knisterndes Kaminfeuer, über den Beinen eine Decke mit bunten Karos – und in der Hand ein Tumbler Whisky. Es sind solche Bilder, mit denen die schottische Tourismusindustrie für Urlaub in dem britischen Landesteil wirbt. Der hochprozentige Alkohol ist eines der bekanntesten Symbole Schottlands – und damit auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wie der Verband Scotch Whisky Association am Freitag mitteilte, stiegen die Exporte im vergangenen Jahr um 37 Prozent auf 6,2 Milliarden Pfund (7 Mrd Euro).

Doch mit den Erfolgen, so fürchtet die Branche, könnte es bald vorbei sein. Denn die Regionalregierung in Edinburgh steht unter Druck. In Großbritannien sind 2021 – laut jüngsten verfügbaren Daten – so viele Menschen wie noch nie an den Folgen schweren Alkoholkonsums gestorben. In Schottland war die Quote am höchsten. «Schottland hat eine tiefe, langjährige und problematische Beziehung zum Alkohol», räumt die Regierung ein. Um gerade jüngere Menschen vom Konsum abzuhalten, erwägt sie nun ein weitreichendes Alkohol-Werbeverbot und hat dafür eine «consultation» gestartet, eine öffentliche Beratung.

Zur Debatte steht etwa ein Werbeverbot auf Tafeln und in Zeitungen sowie von Merchandising mit Alkoholbezug. Vorschläge sehen vor, dass Brennereien oder Pubs keine T-Shirts oder Gläser mehr verkaufen dürfen. Im Raum steht auch, dass Brauereien und andere Alkoholhersteller keine Sport- und Kulturveranstaltungen mehr sponsern dürfen. «Wenn alle Maßnahmen, die diskutiert werden, zu Gesetz werden, könnte dies sogar bedeuten, dass Geschäfte ihren Alkohol verstecken müssen», kommentierte die Zeitung «Herald».

Hersteller: «Zerstört Schottlands Getränkeindustrie nicht»

Die Pläne alarmieren die Wirtschaft. «Zerstört Schottlands Getränkeindustrie nicht», warnten mehrere Getränkeriesen wie Diageo, Budweiser und Tennent’s in einem offenen Brief. Junge Marken fürchten um ihre Existenz, wenn sie nicht mehr als Sponsor auf sich aufmerksam machen dürfen. Aber auch die Tourismusbranche ist in Aufregung. «Den Verkauf von allen mit Alkohol verbundenen Artikeln effektiv zu verbieten, würde sich auf sehr viele Tourismusunternehmen auswirken, nicht nur auf die Brennereien», sagte Gordon Morrison, Chef des Verbands Association of Scottish Visitor Attractions.

Mit schätzungsweise 84 Millionen Pfund (95 Mio. Euro) im Jahr spielt Whisky-Tourismus eine wichtige Rolle. Erst in den vergangenen Jahren hätten Whiskyunternehmen viel Geld investiert, sagte Morrison und verweist auf Beispiele wie den 140 Millionen Pfund teuren Ausbau der Macallan-Brennerei in Craigellachie zu einer Besucherattraktion. «Die Brennereien befinden sich oft in Teilen von Schottland, die recht abgelegen sind», sagte Morrison. «Dort gibt es häufig nichts anderes zu tun. Sie bringen Besucher in die Gemeinden.»

Sturgeon will pragmatisch handeln

Die Konservative Partei, in Edinburgh in der Opposition, will das populäre Thema nutzen, spricht von «drakonischen» Regeln. «Das wird nicht nur Jobs in Schottland kosten, sondern es für die Branche auch erheblich erschweren, in die EU und nach anderswo zu exportieren», kritisierte der Abgeordnete David Mundell im britischen Unterhaus. Die konservative Regierung in London nahm den Ball dankbar auf: Handels-Staatssekretär Nigel Huddleston warnte prompt vor «erheblichen negativen Auswirkungen».

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon fühlt sich missverstanden. «Einige Andeutungen der vergangenen Wochen, dass etwa handgemalte Schilder auf Brennereien oder Besucherzentren im Visier seien, sind derzeit nicht Teil unserer Vorstellungen, lassen Sie mich das ganz klar sagen», betonte Sturgeon. Es gebe einen Unterschied zwischen einer Werbetafel nahe einer Schule und einer Mütze mit dem Logo einer Whisky-Marke. «Wir müssen das pragmatisch und ernsthaft betrachten», sagte Sturgeon. Am 9. März endet die «consultation».

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Prinzessin Kate umarmt ihren früheren Geschichtslehrer

Falmouth (dpa) – Die britische Prinzessin Kate (41) hat sich bei einem Besuch in der englischen Grafschaft Cornwall von ihrer nahbaren Seite gezeigt. Als sie ihren früheren Geschichtslehrer in der Menge der Schaulustigen entdeckte, schloss sie den Mann kurzerhand in die Arme.

«Oh mein Gott! Ich erkenne Sie», sagte die Frau von Thronfolger Prinz William (40) bei dem unverhofften Wiedersehen der BBC zufolge. Weiterlesen

England: Segnung für gleichgeschlechtliche Paare

London (dpa) – Gleichgeschlechtliche Paare sollen sich in der anglikanischen Kirche nach einer bürgerlichen Eheschließung künftig segnen lassen dürfen. Dafür stimmte die zuständige Generalsynode, eine Art kirchliches Parlament, am Donnerstag nach stundenlanger Debatte in London.

Kirchliche Eheschließungen bleiben den Paaren allerdings weiterhin verwehrt. Einige begrüßten die Entscheidung als langersehnten Fortschritt, anderen ging sie nicht weit genug. Weiterlesen

König Charles III. hält Ende März Rede im Bundestag

Berlin (dpa) – Der britische König Charles III. will Ende März eine Rede im Bundestag halten. Katja Mast, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur: «Ich freue mich, dass das britische Oberhaupt König Charles III. im Bundestag sprechen wird. Die deutsch-britische Freundschaft ist von ganz besonderer Bedeutung für Europa und die Welt, gerade auch nach dem Brexit und in Zeiten des völkerrechtswidrigen imperialistischen Angriffskrieg von Putin in der Ukraine.»

Zuerst hatte das Nachrichtenportal «The Pioneer» von der geplanten Rede des Königs berichtet. Dies wurde der Deutschen Presse-Agentur in Koalitionskreisen bestätigt. Demnach soll Charles III. die Rede im Parlament am 30. März halten. Weiterlesen

Kreml: Kampfjet-Debatte führt den Westen tiefer in den Krieg

Moskau (dpa) – Die Debatte über die Lieferung britischer Kampfjets an Kiew verstrickt den Westen nach Ansicht des Kremls tiefer in den Ukraine-Krieg.

«Wir fassen das als wachsende Beteiligung Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs am Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auf. Allmählich verschwindet die Grenze zwischen einer indirekten und einer direkten Beteiligung», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland führt seit fast einem Jahr einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die vom Westen Waffen zur Verteidigung erhält.

Am Mittwoch hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Überraschungsbesuch in London seine Forderung nach Kampfjets erneuert. Großbritanniens Premier Rishi Sunak versprach daraufhin, die Verfügbarkeit von Flugzeugen zu prüfen. In Paris traf Selenskyj anschließend Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Deutschland hatte sich zuletzt zur Lieferung von Kampfpanzern bereit erklärt. Weiterlesen

Hölle im Kopf: Die Thrillerserie «Marcella» auf Netflix

Von Christof Bock, dpa

Berlin (dpa) – Niemand möchte so aufwachen. Sergeant Marcella Backland (Anna Friel) kommt nackt in ihrer Badewanne zu Bewusstsein – mit Blut, Erde und Schrammen übersät. Wo war sie in dieser Nacht? Was ist geschehen? Erste Flashbacks kommen in der Londonerin hoch.

Wie Ehemann Jason (Nicholas Pinnock) ihr kalt die Trennung verkündet hat. Wie sie ihm eine riesige Szene gemacht hat. Dann Verwirrung, Dunkelheit. Offensichtlich hat sie eine Frauenleiche in einem Wald vergraben. Wen? Warum? Die britische Thrillerserie «Marcella» zählt zu jenen Schmuckstücken von Netflix, die inmitten des riesigen Outputs der vergangenen Monate eher in den Hintergrund geraten sind. 2016 erschien die erste Staffel, 2020 die dritte und bisher letzte.

Anti-Heldin mit Bewusstseinsstörungen

Hinter der taffen Anti-Heldin mit Bewusstseinsstörungen und jeder Menge vertrackten Familienproblemen steckt einer der besten Köpfe der skandinavischen Krimilandschaft. Der Schwede Hans Rosenfeldt ist einer der beiden Väter der Bestseller-Buchreihe um den Stockholmer Profiler und Möchtegern-Casanova Sebastian Bergman. Von ihm stammt das Drehbuch zur schwedisch-dänischen TV-Serie «Die Brücke – Transit in den Tod», die mit vier Staffeln im ZDF lief.

Genau wie dort verwirrt in «Marcella» ein Heer von Verdächtigen das Publikum. Beide Serien haben auch gemeinsam, dass sie nichts für Zartbesaitete sind. Denn die Morde, die hier London erschüttern, sind äußerst brutal.

Deutsche TV-Zuschauer erkennen Hauptdarstellerin Anna Friel wohl am ehesten aus der bunten US-Mysteryserie «Pushing Daisies», in der sie ein durch übernatürliche Kräfte wiederauferwecktes Mordopfer spielte. Das britische Publikum sah sie in vielen romantischen Filmen. Umso krasser ist der Kontrast zu der Figur Marcella Backland. Eine Frau um die 40, die von ihren Kindern meistens gerade gehasst wird, von ihrem Ehemann hintergegangen wird und sich mit Serienmördern herumschlägt.

Doch die größte Baustelle der Kriminalistin ist, dass sie sich nicht nur gut in kranke Hirne von Killern hineinversetzen kann – auch in ihrem Kopf brennt eine Hölle, aus der sie nicht herausfindet. Offensichtlich haben die immer neuen Bewusstseinsaussetzer mit einem Ereignis in ihrer Vergangenheit zu tun. Und: Die Polizistin hat die Verbrechen nicht nur aufzuklären, sie wird auch privat verwickelt.

Ihr bleibt nur, Beweise zu fälschen, damit sie nicht mit einem Mord in Verbindung gebracht wird. Dabei weiß sie selbst nicht: War sie nur eine Zeugin? Oder hat sie die Geliebte ihres Mannes umgebracht?

Royal Mail zeigt neue Briefmarken mit König Charles

London (dpa) – Die britische Royal Mail hat ihr Design für die neuen Briefmarken mit dem Antlitz von König Charles III. vorgestellt. Die neuen Marken sollen ab dem 4. April in den Verkauf gehen, wie die britische Post am Mittwoch ankündigte. Wie bereits seine Mutter Queen Elizabeth II. ist der Monarch darauf scherenschnittartig im Profil zu sehen. Anders als seine Mutter trägt Charles darauf jedoch keine Krone. Weiterlesen

Ukrainischer Präsident Selenskyj reist nach Großbritannien

London (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird im Rahmen einer seltenen Auslandsreise am Mittwoch in Großbritannien erwartet. Selenskyj werde in London den britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, sich ans Parlament wenden sowie ukrainische Soldaten besuchen, die von der britischen Armee ausgebildet werden, teilte Downing Street am Mittwochmorgen überraschend mit.

Die erste und bislang einzige öffentlich bekannte Auslandsreise Selenskyjs nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte den Präsidenten kurz vor Weihnachten nach Washington geführt. Großbritannien zählt mit den USA und der EU zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Insbesondere zu Ex-Premier Boris Johnson hatte Selenskyj eine enge Verbindung. Auch Sunak, der seit Oktober an der Spitze der britischen Regierung steht, ist bereits nach Kiew gereist, hat der Ukraine Kampfpanzer zugesagt und kontinuierliche militärische Unterstützung versprochen. Weiterlesen

London: Russland kommt bei Offensiven in Ukraine nicht voran

London (dpa) – Russische Truppen kommen im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung bei neuen Angriffen nicht voran. Den Streitkräften sei es lediglich gelungen, «mehrere Hundert Meter» pro Woche zu erobern, teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienstbericht mit. «Dies liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit daran, dass Russland nun die für erfolgreiche Offensiven erforderliche Munition und Manövriereinheiten fehlen.»

Seit Jahresbeginn versuche Russland offenbar, größere Offensiven wieder aufzunehmen. Ziel sei vermutlich, die noch von der Ukraine gehaltenen Teile des ostukrainischen Gebiets Donezk zu erobern, das Russland völkerrechtswidrig annektiert hat. Weiterlesen

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