Deutsche Patentanmeldungen lassen nach

München (dpa) – Deutschlands Erfinder in Industrie und Forschung schwächeln bei ihren jährlichen Patentanmeldungen – im Gegensatz zur ausländischen Konkurrenz. Die Zahl der einheimischen Patentanmeldungen ist im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf 37.194 zurückgegangen, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) in München am Donnerstag berichtete. Aus dem Ausland wurden 20.020 Erfindungen und Entwicklungen zur Patentierung angemeldet, das waren 6,8 Prozent mehr als 2021.

Eine wichtige Rolle spielen dabei vor allem die USA, Japan und Südkorea. Rasant zugenommen hat die Zahl der Patentanmeldungen aus China, auch wenn deren absolute Zahl nach wie vor vergleichsweise niedrig ist. Die Fachleute des DPMA sehen in den Zahlen ein Indiz für «strukturellen Wandel in der Innovationstätigkeit»: Erfindungen im Bereich Elektrotechnik nehmen laut DPMA zu, gleichzeitig sinkt die Zahl der Patentanmeldungen aus Maschinenbau und Autobranche, zwei traditionell sehr starken Zweigen der deutschen Industrie. Weiterlesen

Deutschlands jüngste Uni legt Entwicklungsplan bis 2030 vor

Koblenz (dpa/lrs) – Deutschlands jüngste Uni hat ihren Entwicklungsplan bis 2030 vorgelegt. Die Universität Koblenz teilte am Mittwoch mit, dieser sei in den vergangenen drei Jahren von vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Studenten und Studentinnen in einem umfangreichen Prozess erarbeitet worden. Die Hochschule war erst vor zwei Monaten selbstständig geworden. Bis dahin war sie Teil der einstigen Uni Koblenz-Landau gewesen – ein bundesweit einmaliges Doppelmodell mit rund 180 Kilometern zwischen beiden Standorten. Weiterlesen

Kabinett beschließt «Zukunftsstrategie» für Forschung

Berlin (dpa) – Das Bundeskabinett hat eine «Zukunftsstrategie Forschung und Innovation» beschlossen. Das Vorhaben hatte die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. In dem gut 80-seitigen Papier setzt sich die Regierung Ziele und formuliert Prioritäten für ihre Forschungs- und Innovationspolitik der kommenden Jahre. In der Strategie ist von «Missionen» die Rede. Weiterlesen

Dreyer: Gesundheitsdaten besser für Forschung nutzen

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht sich für Vereinfachungen bei der Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung aus. Für Forschende, die ihre Ergebnisse sehr schnell ans Krankenbett bringen wollten, sei es schwierig, die in Deutschland eigentlich zur Verfügung stehenden Gesundheitsdaten nutzen zu dürfen, kritisierte sie. «In Großbritannien sind die Datenschutzbestimmungen bei der Verwendung von Gesundheitsdaten für Forschungszwecke weniger strikt als in Deutschland. Das müssen wir im Sinne des medizinischen Fortschritts angehen», betonte die Regierungschefin. Das sei auch im Koalitionsvertrag auf Bundesebene als politisches Ziel formuliert worden. Weiterlesen

Rheinland-pfälzische Weinkiste in der Antarktis angekommen

Neustadt/Weinstraße (dpa/lrs) – Aus Rheinhessen und der Pfalz zur Antarktis: Eine Holzkiste mit 70 Flaschen Wein aus Rheinland-Pfalz hat nach mehrmonatiger Reise ihr Ziel erreicht, wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt/Weinstraße am Mittwoch mitteilte. Den Wein hatte Behördenpräsident Hannes Kopf im August 2022 auf den Weg zum Forschungsteam der Neumayer-Station III geschickt. Den Angaben zufolge legte der Eisbrecher Polarstern Anfang Januar in der Atka-Bucht in der Antarktis an und lud die überdimensionierte Weinkiste dort ab. Weiterlesen

Japan und EU bei Wasserstoff-Patenten vorn

München (dpa) – Bei der Wasserstoff-Technologie nehmen Japan und die EU Spitzenpositionen ein. Das geht aus einer Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. EPA-Präsident António Campinos sagte: «Das Potenzial von Wasserstoff zu nutzen, ist ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050.»

Neue Schwergewichte bei Wasserstoffpatenten

Die neuen Schwergewichte bei Wasserstoffpatenten seien Unternehmen aus der Auto- und Chemiebranche, die sich schwerpunktmäßig mit Elektrolyse- und Brennstoffzellentechnologien befassten, heißt es in der Studie. Ein Elektrolyseur kann mit Strom aus Wind- und Solaranlagen Wasserstoff erzeugen und so Energie speichern. «Die innovativsten Regionen konkurrieren nun um die erste Phase der industriellen Einführung, wobei die Daten darauf hindeuten, dass Europa als Standort für Investitionen in neue Produktionskapazitäten für Elektrolyseure an Vorsprung gewinnt.» Weiterlesen

Biontech plant größte Übernahme in seiner Firmengeschichte

Mainz (dpa) – Das Pharmaunternehmen Biontech will ein auf künstliche Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen. Mit einer geplanten Vorabzahlung von rund 362 Millionen Pfund (410 Millionen Euro) in bar und Biontech-Aktien wäre die Übernahme von InstaDeep die größte in der bisherigen Firmengeschichte, wie das Mainzer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die angestrebte Übernahme erweitere die Belegschaft um rund 240 Fachkräfte und eröffne einen Zugang zu einem globalen Netzwerk von Forschungspartnern in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Data Science.

Zwischen beiden Unternehmen besteht den Angaben zufolge bereits eine mehrjährige strategische Partnerschaft; Biontech hält bereits InstaDeep-Anteile. Über die 362 Millionen Pfund hinaus sollen InstaDeep-Anteilseigner erfolgsabhängige Zahlungen in einer Gesamtsumme von bis zu 200 Millionen Pfund erhalten. Weiterlesen

Erste Konzepte für neues Forschungszentrum zum Altern

Mainz (dpa/lrs) – Mehr als ein Jahr nach dem Beschluss der Berliner Regierungskoalition, ein neues Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft für Alternsforschung zu errichten, liegen die ersten Konzepte dafür vor. «Wir haben inhaltliche und strukturelle Konzepte vorbereitet», sagte der Mainzer Resilienzforscher und Psychiater Klaus Lieb im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «2023 wird ein sehr wichtiges Jahr, in dem viele Weichen für das geplante Forschungszentrum gestellt werden.»

Dort soll aus unterschiedlichen Ansätzen der Biochemie, Medizin und Psychologie die letzte Lebensphase in den Blick genommen werden. Nach früheren Angaben des für das Projekt federführenden Bundesforschungsministeriums geht es darum, wie die bereits vorhandene vielfältige Expertise in diesem Bereich sinnvoll ergänzt werden kann. Weiterlesen

Krebsforschung: London schließt Partnerschaft mit Biontech

London (dpa) – Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech will in Großbritannien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen. Darauf hat sich das für seinen früh verfügbaren Corona-Impfstoff bekannte Unternehmen mit dem britischen Gesundheitsministerium geeinigt, wie die Regierung in London am Freitag mitteilte. Ziel sei es, bis 2030 bis zu 10 000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien zu behandeln. Im Rahmen klinischer Studien sei ein frühzeitiger Zugang zu solchen bisher nicht zugelassenen Therapien möglich.

Die nächsten Schritte der Zusammenarbeit sind laut Biontech die Auswahl der Produktkandidaten, der Studienstandorte und die Erstellung eines Entwicklungsplans mit dem Ziel, bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 den ersten Krebspatienten in eine Studie aufzunehmen. Bei der mehrjährigen Kooperation geht es zudem auch um Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten, wie es von Biontech hieß. Weiterlesen

Biontech startet klinische Studie zu Malaria-Impfstoff

Mainz (dpa) – Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech hat eine Studie für einen Malaria-Impfstoff begonnen. Dabei sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten mit der Bezeichnung BNT165b1 untersucht werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Die Phase-1-Studie soll rund 60 gesunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne vorherige oder aktuelle Malariainfektion an mehreren Standorten in den USA einschließen. Der Impfstoffkandidat soll in drei verschiedenen Dosisstufen untersucht werden. Weiterlesen

Biotechnik-Beirat: Bedarf bei Fachkräften

Mainz (dpa/lrs) – Der Biotechnologie-Beirat des Landes Rheinland-Pfalz sieht weiter Handlungsbedarf bei der Fachkräftegewinnung und der Internationalisierung in der Branche. Das erklärte die Beiratsvorsitzende, Sabine Nikolaus, am Montag nach der zweiten Sitzung des Gremiums. Rheinland-Pfalz sei ein dynamischer Standort für Biotechnologie. Seit der ersten Sitzung im März habe sich viel getan – etwa mit der Gründung der Biotechnologie-Akademie, bei der Förderung von Forschungsgeräten für die Wissenschaft und der Campus-Entwicklung der Stadt Mainz, sagte Nikolaus, die auch Deutschland-Chefin des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim ist. Weiterlesen

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