Neue Diskussionen um Maskenpflicht für den Herbst

Berlin (dpa) – Signale von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) für eine Maskenpflicht in Innenräumen im Herbst sind auf ein geteiltes Echo gestoßen. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, zeigte sich skeptisch. «Ich halte eine gezielte Maskenempfehlung für besser als eine allgemeine Maskentragepflicht», sagte er der «Welt». Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er, eine Maskenpflicht halte er nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen für angemessen.

Unions-Fraktionsvize Andrea Lindholz ist für eine Differenzierung. «Eine Maskenpflicht muss mindestens überall dort gelten, wo sich auch besonders gefährdete Personen aufhalten müssen, wie zum Beispiel im Supermarkt oder in Apotheken und natürlich weiterhin in Bus oder Bahn», sagte sie der «Welt». Die Linke im Bundestag befürwortet eine Maskenpflicht in vielen Bereichen, etwa im Einzelhandel, bei körpernahen Dienstleistungen oder bei Veranstaltungen in Innenräumen. Die gesundheitspolitische Sprecherin Kathrin Vogler betonte gegenüber der Zeitung: «Die Pandemie ist noch nicht vorbei».

Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds forderte in der «Welt», die «Sars-CoV-2-Arbeitsschutzregel wieder in Kraft zu setzen». Dazu gehöre auch das Maskentragen als «persönliche Schutzmaßnahme». Lehrerverbandschef Heinz-Peter Meidinger forderte von der Regierung, eine Maskenpflicht in Klassenzimmern bereits ab Anfang August zu ermöglichen. Der «jetzige Zeitplan der Bundesregierung» sei nicht geeignet, «rechtzeitig zum Schulstart beim Gesundheitsschutz an Schulen gut aufgestellt zu sein».

Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Ingrid Hartges, pochte auf eine Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen: «Wir erleben aktuell zwar einen Anstieg der Infektionen, aber vor allem milde Verläufe. Und da sind drastische Einschnitte definitiv nicht gerechtfertigt.»

Bei den Vorbereitungen für einen wieder ausgeweiteten Corona-Schutz im Herbst zeichnen sich derzeit Regelungen zur Maskenpflicht ab. Justizminister Buschmann hatte die Wirksamkeit von Masken gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe als «unstreitig» bezeichnet. «Deswegen wird eine Form der Maskenpflicht in Innenräumen in unserem Konzept sicher eine Rolle spielen.» Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist grundsätzlich für Vorgaben zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Ein neues Konzept für den Herbst ist geplant, weil die im Frühjahr deutlich zurückgefahrenen Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz am 23. September auslaufen.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 744,2

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 744,2 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 708,6 gelegen (Vorwoche: 702,4; Vormonat: 421,9). Weiterlesen

RKI präzisiert Corona-Impfquoten der Bundesländer

Berlin (dpa) – Die Corona-Impfquoten der Bundesländer unterscheiden sich teils deutlich von den bisher bekannten Werten, wenn statt des Orts der Impfung der Wohnort der Geimpften herangezogen wird. Das geht aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor, den «Spiegel Online» am Donnerstagabend aufgegriffen hat.

Besonders betroffen sind davon die Stadtstaaten sowie die umliegenden Bundesländer. So lag die Impfquote von Bremen – der Anteil der mindestens einmal Geimpften – zum Stichtag 31. Dezember 2021 – nach der bisherigen Berechnung bei 88,3 Prozent, nach der neuen jedoch lediglich bei 77,4 Prozent.

Unterschiedliche Methoden der Erfassung

Der Unterschied erklärt sich dadurch, dass in den Stadtstaaten viele Menschen geimpft wurden, die anderswo lebten. In Bremen traf dies dem RKI-Bericht zufolge auf 17 Prozent der Impfungen zu, in Hamburg auf 13 Prozent. In Berlin entfielen 7 Prozent der Impfungen auf Menschen mit Wohnsitz außerhalb der Hauptstadt, bei weiteren 6 Prozent war dort keine Zuordnung des Wohnorts möglich.

Die unterschiedlichen Methoden der Erfassung wirken sich auch auf das Bundesländer-Ranking des Impffortschritts aus. Galt bisher Bremen als bundesweiter Spitzenreiter, lag das Bundesland anhand der neuen Daten zum Jahreswechsel lediglich auf Rang sieben. Spitzenreiter war demnach Schleswig-Holstein, gefolgt von Niedersachsen, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen.

Hintergrund der neuen Impfquoten ist eine geänderte Datenbasis: Wurden bisher Angaben aus dem Meldeportal der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) herangezogen, fand die neue Berechnung anhand von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) statt. Diese enthalten zusätzlich die Wohnort-Postleitzahl der Geimpften, stehen aber erst mit mehreren Monaten Verzug zur Verfügung.

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109.694 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 719,2

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 719,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:00 Uhr wiedergeben.

Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 720,4 gelegen (Vorwoche: 699,5; Vormonat: 472,4). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 109.694 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 117.732) und 115 Todesfälle (Vorwoche: 131) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.633.000 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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Lauterbach empfiehlt vierte Corona-Impfung auch für unter 60-Jährige

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt auch Menschen unter 60 Jahren, sich nach Rücksprache mit dem Arzt ein viertes Mal gegen Corona impfen zu lassen.

Wolle man den Sommer ohne das Risiko einer Erkrankung genießen, dann würde er «in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen», sagte der SPD-Politiker dem «Spiegel». Mit der zweiten Booster-Impfung habe man «eine ganz andere Sicherheit». Sie verringere das Infektionsrisiko für mehrere paar Monate deutlich. Auch das Risiko, an Long Covid zu erkranken, sei deutlich geringer.

Führende EU-Behörden hatten sich Anfang der Woche angesichts der neuen Corona-Welle in Europa für eine weitere Auffrischung für alle über 60 ausgesprochen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) – das für Deutschland zuständige Gremium – empfiehlt einen zweiten Booster bislang nur Menschen über 70 Jahren sowie einigen anderen Gruppen, darunter Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, Pflegeheimbewohner und Personal medizinischer Einrichtungen. Viele Ärzte orientieren sich an der Stiko-Empfehlung.

Die Impfentscheidung sei immer eine Entscheidung zwischen Hausarzt und Betroffenen, sagte Lauterbach. Die Stiko «empfiehlt ja nur im Allgemeinen». Der Minister riet Menschen über 60 zudem, «auf keinen Fall» auf einen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff zu warten. Die verfügbaren Impfstoffe schützten zuverlässig davor, an Covid zu erkranken oder infolge einer Corona-Infektion zu sterben.

 

 

 

Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 720,4

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 720,4 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 691,8 gelegen (Vorwoche: 690,6; Vormonat: 447,3). Weiterlesen

Corona-Welle macht Kliniken zu schaffen

Mainz (dpa/lrs) – Die neue Corona-Welle macht den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz deutlich zu schaffen. «Auch bei uns kommt es immer wieder zu Personalengpässen in Kliniken, die auch zu Abmeldungen von Abteilungen oder Stationen oder Notfallaufnahmen oder auch zu Verschiebungen von Operationen führen», sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, Andreas Wermter, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Nur sehr wenige der erkrankten Beschäftigten könnten sich nach fünf Tagen frei testen, die meisten fielen mindestens zwei Wochen aus. Planung sei bei dem dynamischen Geschehen schwierig. «Durch die anstehende Ferienzeit wird sich die personelle Situation weiter verschärfen.»

Besonders treffe es den Pflegedienst in den Krankenhäusern, sagte Wermter. In einigen Krankenhäusern seien es bereits jetzt rund zehn Prozent, auf einigen Intensivstationen noch deutlich mehr. Auch bei den Ärzten gebe es zeitweilig zu wenig Personal. Die Kliniken in den fünf Versorgungsregionen des Bundeslandes stimmen sich im Rahmen ihrer Zusammenarbeit ab, um die Patientenversorgung weiterhin zu gewährleisten.

Um die notwendige wirtschaftliche Absicherung bei fehlender Belegung zu erreichen, bräuchten die Kliniken aber «dringend finanzielle Hilfen», sonst werde sich die wirtschaftliche Schieflage vieler Kliniken zuspitzen, forderte Wermter. Der Bund müsse die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Ausgleichszahlungen schaffen. Zudem sei eine sofortige finanzielle Unterstützung notwendig, «um die massiven Kostensteigerungen ansatzweise kompensieren zu können». Dazu kämen Inflation und «Preisexplosionen». Nur 15 Prozent der Krankenhäuser im Land rechneten im laufenden Jahr mit einem positiven Ergebnis.

 

 

Sieben-Tage-Inzidenz klettert über 700er-Marke

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 702,4 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 661,4 gelegen (Vorwoche: 687,7; Vormonat: 333,7).

Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Vergleiche der Daten nur eingeschränkt möglich

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 154.729 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 147.489) und 165 Todesfälle (Vorwoche: 102) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 29.180.489 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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EU-Behörden empfehlen zweite Booster-Impfung für alle ab 60

Stockholm (dpa) – Führende EU-Behörden halten es angesichts einer neuen Corona-Welle in Europa für sinnvoll, allen Menschen im Alter ab 60 Jahren eine weitere Auffrischimpfung gegen Covid-19 zu geben. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfahlen am Montag, zweite Booster-Impfungen für Personen ab 60 sowie für Vorerkrankte in Betracht zu ziehen.

Diese könnten mindestens vier Monate nach der vorherigen Impfung verabreicht werden. Bereits im April hatten die in Stockholm und Amsterdam ansässigen Behörden solche Auffrischdosen für alle ab 80 empfohlen.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides forderte am Montag die Regierungen der Mitgliedstaaten auf, sofort für alle ab 60 und für alle anderen schutzbedürftigen Personen eine zweite Booster-Impfung anzubieten. «Es gibt keine Zeit zu verlieren», betonte sie. An die Bürger appellierte sie, die Impfangebote wahrzunehmen. «Angesichts der Tatsache, dass die Fallzahlen und die Krankenhauseinweisungen mit dem Beginn in die Sommerperiode zunehmen, fordere ich jeden auf, sich so schnell wie möglich impfen und boostern zu lassen», sagte sie.

Warnung vor streigenden Fallzahlen

ECDC-Direktorin Andrea Ammon warnte, dass man derzeit steigende Corona-Fallzahlen sehe. Auch bei den Einweisungen in Krankenhäuser und der Belegung von Intensivstationen gehe der Trend in mehreren Ländern nach oben. Hauptgrund für diese Entwicklungen sei die Ausbreitung der Omikron-Untervariante BA.5.

«Dies signalisiert den Beginn einer neuen, weit verbreiteten Covid-19-Welle in der Europäischen Union», erklärte die deutsche Medizinerin. Menschen ab 60 und medizinisch anfällige Bevölkerungsgruppen seien diejenigen mit dem höchsten Risiko schwerwiegender Erkrankungen. Diesen Menschen nun einen zweiten Booster zu geben, werde eine erhebliche Zahl an Krankenhauseinweisungen und Todesfällen verhindern.

Für Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) einen zweiten Booster bislang nur Menschen ab 70 Jahren sowie einigen anderen Gruppen, darunter Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, Pflegeheimbewohnern und Personal medizinischer Einrichtungen. Nach aktuellen Angaben haben bislang 7,3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine zweite Auffrischimpfung bekommen.

 

 

 

Deutschland-Tourismus erreicht fast Vorkrisen-Niveau

Wiesbaden (dpa) – Der Deutschland-Tourismus hat sich im Mai nahezu auf Vorkrisen-Niveau erholt. Laut Statistischem Bundesamt wurden in dem Monat 43 Millionen Übernachtungen registriert. Das waren drei Mal so viele wie im Lockdown-Mai 2021 und nur noch 3,4 Prozent weniger als im Mai 2019, als von der Corona-Pandemie noch niemand etwas ahnte. Weiterlesen

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