Bei «Kaufland» vertriebener Gorgonzola zurückgerufen

Beilstein (dpa) – Wegen Listerien ruft der Hersteller V.I.P. Vertrieb italienischer Food Produkte GmbH einen Gorgonzola-Käse zurück. Betroffen ist der «K-Favourites Gorgonzola DOP mild 200g» mit Mindesthaltbarkeitsdatum 10.04.2023, wie das Unternehmen mitteilte. Der betroffene Gorgonzola sei bei der Supermarkt-Kette «Kaufland» in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland verkauft worden. Grund für den Rückruf ist der Nachweis des Bakteriums Listeria Monocytogenes. Die Firma rät wegen möglicher Gesundheitsrisiken vom Verzehr des Gorgonzola ab. Weiterlesen

Fußball-Krimi schlägt Schweden-Romanze

Berlin (dpa) – Im Quotenduell zwischen dem Fußball-Krimi der ARD und der Schweden-Romanze im ZDF hat der Liebesfilm am Dienstagabend klar den Kürzeren gezogen.

6,81 Millionen Zuschauer (26,4 Prozent) verfolgten im Ersten die 2:1-Niederlage des FC Bayern München gegen den SC Freiburg im Viertelfinale um den DFB-Pokal. Der ZDF-Film «Inga Lindström: Liebesreigen in Samlund» mit Anja Knauer, Ole Eisfeld und Nikola Kastner erreichte nur 3,55 Millionen (12,9 Prozent).

ZDFneo strahlte den Krimi «München Mord: Das Kamel und die Blume» mit Bernadette Heerwagen, Marcus Mittermeier und Alexander Held aus, das wollten 1,55 Millionen (5,7 Prozent) sehen. Die US-Krimiserie «Navy CIS: Hawaii» mit Vanessa Lachey Alex Tarrant und Noah Mills holten sich auf Sat.1 1,23 Millionen (4,5 Prozent) ins Haus. Weiterlesen

Zehnjährige tot in Kinderhilfe-Einrichtung gefunden

Wunsiedel (dpa) – Ein zehn Jahre altes Mädchen ist tot in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel in Oberfranken gefunden worden. Angestellte der Einrichtung hätten das Kind am Dienstag in seinem Zimmer leblos entdeckt, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken. Weiterlesen

Das sind die Eistrends in diesem Jahr

Von Irena Güttel, dpa

Schwabach (dpa) – Wenn es ums Eis geht, experimentiert Luca de Rocco gerne. Fenchel-Kokos, Löwenzahn-Blüten, Parmesan-Birne, Tannenspitzen mit Waldhonig – diese eher ungewöhnlichen Sorten hat er zum Beispiel schon kreiert. Theoretisch sei bei Eis alles möglich, meint der preisgekrönte Eismacher aus Schwabach am Rande Nürnbergs. «Aber es muss auch schmecken.»

Auch andere Eiscafés in Deutschland zaubern vor dem Start der Eissaison in ihren Versuchsküchen, um die Gaumen ihrer Kundschaft mit Geschmackserlebnissen zu kitzeln – zum Teil mit recht unkonventionellem Ergebnis: Currywurst-, Sauerkraut-, Spargel- oder Insekten-Eis. Doch welche Sorten können in diesem Jahr zum Trend werden? Und was schmeckt den meisten Menschen eigentlich am besten?

«Tiziano» – Erdbeertrauben und Prosecco – hat die Union der italienischen Speiseeishersteller Uniteis mit Sitz in Berlin als Sorte des Jahres 2023 ausgerufen. «Das ist ein Fruchteis für Erwachsene», sagt Sprecherin Annalisa Carnio. «Ob das ein Zugpferd in den Eisdielen wird, kann man noch nicht sagen.»

Das hänge auch vom Wetter ab: In heißen Sommern wie im vergangenen Jahr verkaufe sich Fruchteis besonders gut. «Das ist leichter und sehr erfrischend.»

«Biereis ist eine meiner meistverkauften Eissorten»

Auch Matthias Münz aus München, der sich «Der verrückte Eismacher» nennt, hält Kompositionen mit Alkohol wie Champagner-Himbeere, Bier oder Gin-Tonic für erfolgversprechend. «Biereis ist eine meiner meistverkauften Eissorten und auch sehr lecker», sagt er.

Selbst vor Experimenten mit Sushi, Stierhoden oder Mehlwürmern schreckt Münz nicht zurück – mal trifft er damit voll den Geschmack der Leute, mal weniger. Eissorten wie Pizza, Currywurst und Käsespätzle sind sehr beliebt, wie Münz sagt. Sauerkraut sei hingegen eher etwas für Eisesser, die hart im Nehmen seien. Was immer gut ankomme, sei Fruchteis mit Kräutern oder Gewürzen und veganes Eis.

«Der Vegan-Trend ist stark im Kurs», berichtet auch Carnio. «Da kommen immer mehr Sorten dazu, weil auch die Nachfrage wächst.» Das spüren nicht nur Eisdielen.

Die industriellen Speiseeis-Hersteller bauen ihre Produktpalette ebenfalls «wegen ständig wachsender Nachfrage» bei veganem Eis aus, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Neu seien zum Beispiel Erdnuss-Banane oder Meersalz-Karamell. Neben Soja, Mandel und Hafer komme dabei auch Erbsenprotein als pflanzliche Quelle zum Einsatz.

Verkaufsschlager: Vanille-Eis

«Besonders die Sorbets sind sehr beliebt», hat Luca de Rocco festgestellt. 2017 hatte er zusammen mit seinem Vater beim internationalen Wettbewerb «Gelato World Tour» mit einem Sorbet aus Weintrauben und karamellisierten Walnüssen den zweiten Platz geholt. Der 33-Jährige sieht aber auch Infusionen aus Blüten wie Holunder und Löwenzahn groß im Kommen.

Die Blüten dafür sammele er selbst in der Umgebung – das Eis gebe es also immer nur für kurze Zeit. Doch wenn der Sommer kühl sei, gingen Milch- und Schokoladen-Eis besser, berichtet de Rocco. Sein Verkaufsschlager ist allerdings ganz klassisch: Vanille-Eis. «Das ist immer gefragt», sagt er.

Wie viel Eis bei den mehr als 2000 Eisdielen italienischer Tradition in Deutschland jährlich über die Theke geht, ist bei Uniteis nicht bekannt. Der BDSI schätzt, dass 2021 etwa 84 Prozent des in Deutschland verspeisten Eises auf industriell gefertigtes Speiseeis entfielen, 13,5 Prozent auf Eisdielen und 2,5 Prozent auf Softeis, das vor allem über Fast-Food-Ketten und Automaten vertrieben wird.

Demnach verkauften die deutschen Markeneishersteller 2021 fast 538 Millionen Liter Eis. Die Zahlen für 2022 liegen einem Sprecher zufolge noch nicht vor. Die beliebteste Sorte bei den Eispackungen war eindeutig: Vanille. Danach folgen Keks, Fruchteis wie Zitrone oder Erdbeere, Schokolade, Karamell und Walnuss.

Möglicherweise könnte das auch damit zusammenhängen, das oft Kinder unter den Eis-Genießerinnen und -genießern sind. In den Eisdielen zeigten diese meist wenig Experimentierlust, meint Carnio. «Kinder sind konservativ. Die bestellen Erdbeere, Schoko, Mango.»

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Bayerische Opposition fordert Razzia in CSU-Zentrale

München (dpa) – Im Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags zum Nürnberger Zukunftsmuseum wird der Ton zwischen Opposition und CSU immer rauer: SPD, Grüne und FDP haben gestern Abend die Durchsuchung der CSU-Parteizentrale in München beantragt. Die drei Fraktionen vermuten dort Unterlagen zu Parteispenden des Nürnberger Unternehmers Gerd Schmelzer. Dieser ist Besitzer des Augustinerhofs und hat die Immobilie langfristig für den Museumsbetrieb vermietet. Die Kosten in Millionenhöhe zahlt der Freistaat Bayern.

Bisher hat die CSU die Herausgabe der Akten trotz einer einstimmigen Aufforderung durch den Untersuchungsausschuss verweigert. Die Opposition verlangt daher nun vom zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht München die Beschlagnahmung. Weiterlesen

Dieselbetrug: Gericht stellt Prozess gegen Angeklagten ein

München (dpa) – Im Dieselbetrugsprozess gegen den ehemaligen Audi-Chef Rupert Stadler hat das Landgericht München das Verfahren gegen einen der drei Mitangeklagten am Dienstag vorläufig eingestellt. Der ehemalige Motorentwickler Henning L., der ein umfangreiches Geständnis abgelegt hatte und als Kronzeuge im Prozess aufgetreten war, muss lediglich noch 25.000 Euro als Geldauflage an Umwelt- und Naturschutzvereine zahlen. Die Staatsanwaltschaft stimmte der Einstellung zu.

Nach bisherigem Ergebnis der zweieinhalbjährigen Beweisaufnahme hatte L. zusammen mit zwei mitangeklagten Vorgesetzten die Ausgestaltung der Betrugssoftware veranlasst, mit der Motoren die Stickoxid-Grenzwerte nur auf dem Prüfstand einhielten, aber auf der Straße die Abgasreinigung drosselten. Weiterlesen

Heiner Lauterbach und der Globus Geburtstag

München (dpa) – Heiner Lauterbach wünscht sich zum 70. Geburtstag die ganze Welt – als Globus. «Ich hatte mal einen großen Standglobus, den hatte Bernd Eichinger mir mal geschenkt, zu einem Geburtstag», sagte Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur in München. «Da hatte ich sogar eine kleine Party gemacht bei mir zu Hause. Da kam er an mit diesem riesigen Globus.» Inzwischen gebe es das Geschenk des Filmproduzenten aber nicht mehr. Der Globus sei kaputtgegangen und seine Ehefrau Viktoria habe ihn deshalb entsorgt. Weiterlesen

Astronaut Maurer: Müssen uns mehr um Erde kümmern

Weßling (dpa) – Sein knappes halbes Jahr im All hat für Astronaut Matthias Maurer den Horizont erweitert – im Wortsinn: In seiner Jugend habe er sein gesamtes Umfeld von einem kleinen Hügel in seiner saarländischen Heimat überblicken können, sagte Maurer am Freitag bei einem Pressetermin im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Weßling vor den Toren Münchens. «Das ist sozusagen mein Universum gewesen in den ersten 20 Jahren meines Lebens», sagte Maurer. «Jetzt ist mein Universum wirklich sprunghaft angestiegen.» Weiterlesen

München toleriert Konzert von Roger Waters und setzt Zeichen

München (dpa) – Die Stadt München wird das Konzert des wegen Antisemitismus-Vorwürfen in die Kritik geratenen Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters am 21. Mai in der Olympiahalle nicht verbieten. Es sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in dem Beschluss, den der Stadtrat am Mittwoch gefasst hat.

Stattdessen werde die Stadt rund um das Konzert Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen, ebenso für das Existenzrecht Israels und die Souveränität der Ukraine. Weiterlesen

Darf Stefan Mross «Immer wieder sonntags» weiter moderieren?

Stuttgart (dpa) – Nach dem Strafbefehl gegen den Schlagersänger und Moderator Stefan Mross prüft der SWR, ob der 47-Jährige die ARD-Schlagerssendung «Immer wieder sonntags» weiter moderieren darf. «Wir sind mit Stefan Mross im Gespräch mit dem Ziel, den Sachverhalt und die Hintergründe gemeinsam aufzuklären», teilte ein Sprecher des Stuttgarter Senders mit. Dies werde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Geplant war bislang, dass Mross am 7. Mai wieder auf der Bühne stehen und bis Ende August zwölf Folgen der Livesendung präsentieren wird. Mehrere Medien berichteten zuvor. Weiterlesen

Ermittlungen gegen zwei Kardinäle eingestellt

Von Britta Schultejans, dpa

München (dpa) – Mehr als 40 Verdachtsfälle, hochrangige Beschuldigte – doch keine Anklage: Die Staatsanwaltschaft München I hat nach der Vorstellung des Gutachtens zu sexueller Gewalt im Erzbistum München und Freising ihre Ermittlungen gegen die früheren Erzbischöfe Kardinal Joseph Ratzinger und Kardinal Friedrich Wetter wegen des Verdachts der Beihilfe eingestellt.

«Drei (damals) noch lebende kirchliche Personalverantwortliche» seien während der Ermittlungen «als Beschuldigte eingetragen» worden. Neben dem emeritierten Papst Benedikt XVI., der als Kardinal Ratzinger von 1977 bis 1982 Erzbischof war, und seinem Nachfolger Wetter betraf das den Angaben zufolge auch den ehemaligen Generalvikar Gerhard Gruber. Die Ermittlungen «ergaben jeweils keinen hinreichenden Verdacht strafbaren Handelns der Personalverantwortlichen».

Die Behörde hatte die Ermittlungen ausgehend von dem 2022 vorgestellten Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) aufgenommen und 45 Fälle geprüft, in denen hochrangige Kirchenvertreter verdächtigt wurden, durch ihr Fehlverhalten im Umgang mit Tätern Beihilfe zu Missbrauchstaten geleistet zu haben. «Es standen mögliche Beihilfehandlungen der Personalverantwortlichen im Raum», sagt Staatsanwältin Angela Miechielsen. Unterstützt wurde die Behörde von einer Ermittlungsgruppe der Polizei, der «EG Kelch».

Verjährung eingetreten

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, wurde mit 39 dieser Fälle ein Großteil sofort eingestellt, sechs Fälle wurden intensiver geprüft – darunter auch der Fall des Wiederholungstäters Priester H., der wegen Missbrauchs aus dem Bistum Essen zu der Zeit in das Münchner Bistum versetzt wurde und dort immer wieder Kinder missbrauchte, als Ratzinger dort Erzbischof war.

In diesem Fall (Fall 41 aus dem WSW-Gutachten) sei Ratzinger als Beschuldigter geführt worden, sagt Staatsanwältin Miechielsen – ebenso im Fall eines weiteren Missbrauchstäters (Fall 40). Weil aber die Taten dieser Priester inzwischen verjährt waren, gilt das auch für den möglichen Vorwurf der Beihilfe zu diesen Taten. Das ist der Grund für die Einstellung des Verfahrens. Ob und inwiefern der spätere Papst damals eine Straftat begangen hat, wurde also nicht mehr untersucht: «Sobald Verjährung eingetreten ist, ermitteln wir nicht mehr weiter.»

Ratzinger-Biograf Peter Seewald wertet das Ergebnis der Ermittlungen unterdessen als Bestätigung der Aussagen des emeritierten Papstes. Schon das WSW-Gutachten habe «keinen einzigen Beweis für ein Fehlverhalten oder für eine Mithilfe des früheren Erzbischofs von München bei einer Vertuschung» enthalten. In dem Gutachten war Ratzinger in mehreren Fällen persönliches Fehlverhalten vorgeworfen worden.

Kardinal Wetter galt in fünf Verfahren als Beschuldigter – ebenso der frühere Generalvikar Gruber. In einem dieser Verfahren ging es um einen inzwischen gestorbenen Krankenhausseelsorger in Rosenheim, der im Verdacht stand, Ministranten missbraucht zu haben – und um möglicherweise noch nicht verjährte Fälle Anfang der 2000er Jahre.

Auf der Suche nach dem Giftschrank

Im Zusammenhang mit diesem Fall – der Nummer 26 aus dem Missbrauchsgutachten – hatte die Staatsanwaltschaft auch Mitte Februar Räume des Erzbistums München und des Erzbischöflichen Palais durchsucht. Ziel war es dabei, den sogenannten Giftschrank zu finden, in dem Informationen zu Missbrauchstätern weggeschlossen wurden. Der sei aber 2011 aufgelöst, die Unterlagen den entsprechenden Personalakten zugeordnet worden – das habe auch der amtierende Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, bestätigt.

Ihm und seinem Erzbistum stellt die Staatsanwaltschaft ein gutes Zeugnis aus. Die Kooperationsbereitschaft sei groß gewesen. Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst spricht sogar von «unbedingtem Aufklärungswillen». Es habe nie den Verdacht gegeben, «dass da irgendwas nicht vollständig sein könnte».

Kornprobst wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Behörde sei jahrelang viel zu sanft umgegangen mit der Kirche. «Wieso sollten wir ausgerechnet bei der Kirche besondere Milde walten lassen?», fragt er.

Kritiker werfen der Staatsanwaltschaft vor, sie hätte schon 2010 – nachdem das erste Missbrauchsgutachten für die Erzdiözese zwar erstellt, aber nicht veröffentlicht worden war – die Herausgabe der Kirchenakten verlangen sollen.

Die Ansicht teilt Kornprobst zwar rückblickend – er sagt aber auch, in dem Gutachten sei vieles nur so schwammig formuliert gewesen, dass es für einen Anfangsverdacht, der nötig ist, um Ermittlungen aufzunehmen, nicht gereicht hätte. Er sagt, die Ermittlungen hätten auch damals schon «strafrechtlich keine wesentlich anderen Ergebnisse» gebracht.

Im Fall Priester H. verjährte ein Fall allerdings erst im Jahr 2012 – zwei Jahre, nachdem das erste Gutachten erstellt worden war. Ob und wie dieser Fall im ersten Gutachten erwähnt wurde, konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht mitteilen.

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