«Foodsharing»: Essen aus Telefonzelle

Coburg (dpa) – Mit einer «Foodsharing-Telefonzelle» in der Altstadt will Coburg der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken. Aus dem gelben ehemaligen Fernsprecher könne jeder vor dem Wegwerfen gerettetes Essen herausnehmen, sagte ein Sprecher der Stadt Coburg in Oberfranken. Beim «Foodsharing» («Essen teilen») werden genießbare Lebensmittel, die ansonsten im Müll gelandet wären, an Menschen verteilt, die sie gebrauchen können.

Anders als bei den Tafeln müssen beim Foodsharing die Empfänger der Lebensmittel nicht unbedingt ein geringes Einkommen haben. Das Angebot steht allen offen. Über eine Internetplattform teilen Foodsharing-Aktivisten mit, welche Lebensmittel an welchem Standort (den sogenannten Fairteilern) abgeholt werden können. Weiterlesen

Braun weist im Wirecard-Prozess alle Anklagepunkte zurück

München (dpa) – Im Prozess um den mutmaßlichen Milliardenbetrug beim früheren Dax-Konzern Wirecard weist der ehemalige Vorstandschef Markus Braun sämtliche Vorwürfe der Anklage zurück. «Ich hatte keinerlei Kenntnisse von Fälschungen oder Veruntreuungen», sagte Braun am Montag vor der vierten Kammer des Landgerichts München. «Ich habe mich auch mit niemandem zu einer Bande zusammengeschlossen», betonte Braun in seiner ersten Stellungnahme zu den Vorwürfen seit Prozessbeginn im Dezember. Weiterlesen

Mainzer Lee ist mit Doppelpack der Stimmungsmacher

Von Andreas Schirmer, dpa

Mainz (dpa/lrs) – Auch der Südkoreaner Jae-sung Lee entkam dem karnevalistischen Treiben nach dem 3:1 (2:1) des FSV Mainz 05 gegen den FC Augsburg nicht. Nach seinem ersten Doppelpack für die Rheinhessen im Fußball-Bundesligaspiel am Samstag war er vorbereitet auf die Huldigung der Fans: Kostümiert mit einem bunten Hut und einer Sonnenbrille ließ er sich auf dem Zaun der Ultra-Fan-Tribüne feiern. «Ich muss jetzt essen und schlafen. Ich bin echt erschöpft», sagte der 30 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler geschafft nach einer sehr intensiven Partie.

Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff musste ihn der Mainzer Trainer Bo Svensson nach einer starken Leistung mit hohem Laufpensum wegen eines Krampfes vom Feld holen. «Das zeigt, was er auf den Platz gebracht hat», sagte der Däne anerkennend. Lee hatte in der 21. Minute zum dritten Mal in diesem Jahr – wie gegen Borussia Dortmund (1:2) und gegen den VfL Bochum (5:2) – das Führungstor erzielt.

«Er war wieder der Dosenöffner», meinte 05-Sportdirektor Martin Schmidt. Außerdem war Lee zur Stelle, als nach dem 2:0 von Karim Onisiwo (24.) den Gästen mit einem verwandelten Handelfmeter von Ermind Demirovic (28.) der Anschlusstreffer gelungen war: Nach der Halbzeitpause erzielte er auch 3:1 (52.) und zugleich seinen sechsten Saisontreffer. «Er tut der Mannschaft und dem Spiel gut. Wenn er das beibehalten kann, wird er umso wertvoller werden», meinte Angreifer Onisiwo.

Durch die starken Leistungen in dieser Spielzeit dürfte auch der Marktwert von Lee steigen, der im Sommer 2021 vom Zweitligisten Holstein Kiel nach Mainz gewechselt war. Zur Jahreswende hatte er mit einem Eintrag in seinem eigenen Block, in dem von einem «starken Wunsch» in einem «anderen Umfeld» zu wachsen zu lesen war, für Irritation gesorgt. «Es war nicht ganz gescheit, was aus dem Koreanischen übersetzt worden ist», erklärte Schmidt. «Das ist für ihn erledigt und kein Thema. Das wurde auch besprochen.»

Dennoch weiß auch der Manager: «Je besser er wird, umso umworbener wird er sein. Aber er hat ja einen Vertrag bis 2024. Deshalb sind wir da ganz entspannt.» Zumal Lee selbst versicherte, nicht konkret an einen Weggang zu denken: «Ich gucke von Tag zu Tag und bin sehr glücklich in Mainz. Es gefällt mir hier.»

Nicht so entspannt ist ungeachtet dieser Wechsel-Spekulationen Coach Svensson nach dem dritten Heimerfolg der Saison gewesen, obwohl man den Abstand auf den Relegationsplatz auf immerhin zehn Punkte ausbauen konnte. «Beruhigend ist, wie wir gerade spielen», sagte er. «Wenn du aber drei Spiele verlierst, bis du wieder drin.»

Um dies zu verhindern, will Mainz nach Niederlagen gegen Vereine aus dem ersten Tabellendrittel wie Dortmund und 1. FC Union Berlin (jeweils 1:2) nun auch gegen ebenfalls höher eingeordnete Clubs punkten. «Was wir nicht schaffen ist, gegen Gegner wie Union und Dortmund mal einen Bonuspunkt zu holen. Das müssen wir jetzt schaffen gegen gute Gegner wie Bayer Leverkusen oder Borussia Mönchengladbach», forderte Schmidt. Die bereits eingefahrenen 26 Punkte sollten dazu beitragen, «etwas Ruhe» reinzubekommen.

Weiterlesen

Prozess gegen mutmaßliche Uhrenräuber-Bande

München (dpa) – Eine mutmaßliche Bande von Uhrenräubern muss sich seit Freitag vor dem Landgericht München I verantworten. Drei Männer sind wegen schweren Raubes und versuchten schweren Raubes angeklagt. Laut der Staatsanwaltschaft sollen sie «organisiert und arbeitsteilig» in der Münchner Innenstadt teure Armbanduhren geklaut oder dies versucht haben – auch mit Hilfe von körperlicher Gewalt.

Ihr Vorgehen sei dabei immer gleich gewesen: Einer der Angeklagten soll auf dem Gehweg oder der Straße plötzlich an das jeweilige Opfer herangetreten sein und ihm die Armbanduhr entrissen haben. Danach sei der Täter mit Hilfe eines Helfers aus der Gruppe auf einem in der Nähe wartenden Motorrad geflohen. Weiterlesen

Kronzeuge im Wirecard-Prozess als «Lügner» attackiert

München (dpa) – Im Wirecard-Prozess um den mutmaßlich größten Betrugsfall in Deutschland seit 1945 wird der Kronzeuge von den Verteidigern seiner Mitangeklagten als «Lügner» bezechnet. Die Verteidiger von Ex-Vorstandschef Markus Braun und des früheren Wirecard-Chefbuchhalters forderten am Donnerstag vor dem Münchner Landgericht ein «Verwertungsverbot» für die Aussagen des bis zum Kollaps des Dax-Konzerns 2020 in Dubai tätigen Managers Oliver Bellenhaus. Das Argument der Anwälte: Ebenso wie der 49-Jährige einst Vorgesetzte, Kollegen und Geschäftspartner belog und betrog, täusche er nun die Justiz.

«Ein professioneller Lügner», attackierte Brauns Verteidiger Alfred Dierlamm den einstigen Untergebenen seines Mandanten. «Lügen ein Leben lang, auch nach Wirecard.» Ein Verwertungsverbot würde bedeuten, dass sämtliche Aussagen des Kronzeugen – inklusive der Anschuldigungen gegen seine Mitangeklagten – im Urteil nicht berücksichtigt werden. Weiterlesen

Schimmelkäse Tomette des Alpes zurückgerufen

Kehl (dpa) – Wegen des Verdachts auf Listerien ruft die französische Firma Tradition Emotion den Käse «Tomette des Alpes» zurück. In dem Produkt «Tomette des Alpes 300 g TradEmo» bestehe der Verdacht auf eine Kontamination mit unerwünschten Bakterien, teilte die Firma über das Portal lebensmittelwarnung.de mit.

Von dem Rückruf betroffen sind den Angaben zufolge folgende Packungen: Chargennummer 012722347, Mindesthaltbarkeitsdatum 08. Februar; Chargennummer 012722357, Mindesthaltbarkeitsdatum 15. Februar bis 01.März; Chargennummer 012722361, Mindesthaltbarkeitsdatum 03. März bis 10. März; Chargennummer 012723003, Mindesthaltbarkeitsdatum 15. März bis 17. März. Der Käse wurde den Angaben zufolge in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland verkauft. Weiterlesen

Karl Valentin ist zum 75. Todestag «aktueller denn je»

Von Sabine Dobel, dpa

München (dpa) – «Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen» – zeitlos und themenneutral hat Karl Valentin so den Ablauf von Konferenzen und Debatten beschrieben. Für viele Lebenslagen prägte der Münchner Komiker philosophische Weisheiten. «Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch» – mit diesem Valentin-Spruch etwa kommentierte der Krüner Bürgermeister Thomas Schwarzenberger die Entscheidung der Bundesregierung, den G7-Gipfel im Sommer 2022 erneut auf dem Gebiet seiner kleinen oberbayerischen Gemeinde abzuhalten.

Auch «Fremd ist der Fremde nur in der Fremde» ist in Zeiten von Flüchtlingsströmen und Fremdenfeindlichkeit höchst aktuell – und gerne wird auch der akrobatisch verdrehte Spruch zitiert: «Mögen hätte ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.» Dafür mussten Betreiber eines Internet-Portals mit Zitat-Sammlung vor mehr als zehn Jahren zahlen – ein Münchner Gericht entschied damals: Urheberrecht verletzt. Der Spruch, so berichtet Gunter Fette, Anwalt und Betreuer des Valentin-Nachlasses, sei auch von einem Sex-Shop benutzt worden. Auch wenn das gerade dort sehr gut passte, habe er abgemahnt.

Surrealer Witz und Anarchie

Inzwischen sind Valentins Worte teilweise frei. Bis 70 Jahre nach dem Tod eines Menschen gilt in Deutschland der Urheberrechtsschutz, am 9. Februar ist nun der 75. Todestag von Karl Valentin, der 1948 starb. Doch Vorsicht: Seine Partnerin Liesl Karlstadt war in vielen Fällen Mitautorin, sie starb 1960, der Schutz hier läuft erst 2030 ab.

Surrealer Witz und anarchisches Denken kennzeichnen den Stil des schlaksig dürren Komikers, den manche zum Vordenker des absurden Theaters erklärten. Über 400 Bühnenstücke, Szenen, Couplets und Vorträge hat der Alltagsphilosoph, Filmemacher, Poet und «Wortzerklauberer» geschrieben. Mit seinem bitter-schwarzen Humor bringt er die Menschen zum Lachen – das oft im Hals steckenbleibt. Der Schriftsteller Samuel Beckett bemerkte nach dem Besuch eines Valentin-Abends, er habe «viel und voll Trauer gelacht».

Es sind auch Kleinbürgertum und die Nöte der kleinen Leute, die Valentin karikierte. Der «Buchbinder Wanninger», der am Telefon endlos weiterverwiesen wird, gehört bis heute zu Valentins bekanntesten Sketchen – auch wenn es inzwischen eher elektronische Vermittlungsmenüs sind, die Anrufer den letzten Nerv kosten.

Am 4. Juni 1882 wurde Valentin im Münchner Vorstadtviertel Au als Sohn eines Umzugsunternehmers aus Darmstadt und einer Zittauerin geboren. Nach der Schule absolvierte er eine Schreinerlehre, doch die Begeisterung des jungen Valentin Ludwig Fey – so sein bürgerlicher Name – für diesen Beruf hielt sich trotz seines Geschicks in Grenzen. Früh lernte er Zither. 1902 besuchte er eine Varieté-Schule und trat als «Volkssänger» auf. Er entwendete, so schilderte er den Abschied vom Schreinerhandwerk, dem letzten Meister einen Nagel, schlug ihn in die Wand «und hing daran das goldene Handwerk der Schreinerei für immer auf».

Bertolt Brecht lernte viel von Valentin

Dennoch zimmerte er zeitlebens viele Requisiten selbst. Von 1903 an baute Valentin einen monströsen Musikapparat, das «Lebende Orchestrion», aus mehr als zwanzig Instrumenten. Den Apparat zerhackte er nach eigenen Angaben nach einer erfolglosen Tournee.

Mit Liesl Karlstadt, bürgerlich Elisabeth Wellano, feierte er in den 1920er Jahren weit über Bayerns Grenzen hinaus Erfolge. Gastspiele gab er in Zürich, Wien und vor allem Berlin. Angebote aus den USA, wo er als deutscher Charly Chaplin umworben wurde, lehnte Valentin ab. Die Reise nach Amerika war für ihn undenkbar – er hatte viel zu viel Angst. 1931 leitete Valentin in Schwabing ein eigenes Theater, doch nach drei Wochen gab er wegen behördlicher Auflagen entnervt auf.

Valentin sei kein Spaßmacher, sondern ein Ernstmacher, heißt es gelegentlich. Nach Meinung Bertolt Brechts machte Valentin keine Witze, sondern war selbst einer: «Dieser Mensch ist ein durchaus komplizierter, blutiger Witz.» Brecht, der von Valentin lernte, sah in ihm «eine der eindringlichsten geistigen Figuren unserer Zeit». Für Kurt Tucholsky war er ein «seltener, trauriger, unirdischer, maßlos lustiger Komiker, der links denkt».

Nicht Kleinkunst, Valentin ist große Kunst

«Er hat viele inspiriert», sagt Sabine Rinberger, Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums. «Er hat immer wieder Gültigkeit, das macht Valentin so stark.» In den Räumen im Turm des Isartors in München sind seine skurrilen Ideen ausgestellt: das altertümliche Telefon des Wanninger, der «Winterzahnstocher» mit Pelzbesatz, die «alte Schachtel», die auch mal jung war, eine geschmolzene Schneeplastik, die als Wasser in einem Reindl (hochdeutsch: Bräter) zu bewundern ist, und der Nagel, an den Valentin den Schreinerberuf hängte.

In der Nachkriegszeit kam sein tiefgründiger Humor nicht mehr so gut an. Ein Revival folgte Ende der 1960er Jahre – allerdings mehr im Ausland als in der Heimat, wie Anwalt Fette sagt, der bereits für die dritte Erbengeneration tätig ist. Valentin sei rund um die Welt verkauft worden, von Rio de Janeiro bis Helsinki, von Kasachstan bis Mexiko, von Lissabon bis Ljubljana – und auch in Afrika.

Derzeit sei Valentin sehr gefragt, stellen Museums-Leiterin Rinberger und Anwalt Fette fest. Erstmals seit langem sei mit «Valentiniade» ein Stück von und nach Karl Valentin im Münchner Residenztheater zu sehen. «Seine Sprüche sind aktueller denn je», sagt Fette und zitiert zwei davon: «Die Zukunft war früher auch besser» und «Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es schon ist.» Fette: «Valentin ist nicht Kleinkunst – er ist ganz große Kunst.»

Weiterlesen

Weitere Warnstreiks bei der Post

Berlin/Bonn (dpa) – Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die Warnstreiks bei der Post mit Arbeitsniederlegungen in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung fortgesetzt. «Es ist überall gut angelaufen, hohe Beteiligung, die Stimmung ist gut», sagte ein Gewerkschaftssprecher in Berlin. Damit dürften erneut Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete liegenbleiben. Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen.

Verdi hat die Post-Beschäftigten in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart zu Protestkundgebungen aufgerufen. Bereits am Montag hatten nach Gewerkschaftsangaben rund 8000 Postbedienstete die Arbeit niedergelegt. Dadurch wurde nach Angaben der Post die Zustellung von rund einer Million Briefen und mehreren Hunderttausend Paketen ausgebremst. Weiterlesen

Volksmusikstar Marianne wird 70

Von Sabine Dobel, dpa

Vaterstetten (dpa) – Die Enkelin bekommt selbst gemachten Milchreis mit in die Schule, abends wird gekocht – und im heimischen Garten sprießt eigener Salat. Bei allem Erfolg sind sie bodenständig geblieben, die Familie ist ihnen das Wichtigste. Marianne und Michael Hartl eroberten als Traumpaar der Volksmusik die Charts – und sind auch privat ein Erfolgsduo, mit skandalfreier Ehe, zwei Söhnen und vier Enkeln. 50 Jahre sind die beiden in diesem Sommer zusammen, 50 Jahre stehen sie gemeinsam auf der Bühne – und davor steht noch ein rundes Datum an: Am 7. Februar wird Marianne 70 Jahre alt.

Die beiden haben allen Grund zum Feiern, ein schwieriges Jahr liegt hinter ihnen. Nun setzen sie neue Schwerpunkte in ihrem Leben. Für das nächstes Jahr plant das Duo eine Abschiedstournee. «Da soll die Jugend jetzt ran. Es gibt so viel Nachwuchs. Wir freuen uns jetzt auf unsere Freizeit», sagt Marianne Hartl.

Beim Spaziergang mit Familienhund Winnie, einem 17-jährigen West Highland White Terrier, war sie im vergangenen Jahr gestürzt und hatte sich die Schulter gebrochen. Dann bekam Michael einen Schlaganfall. Beide haben sich gut erholt. Marianne stand kürzlich wieder auf Skiern, Michael hält sich mit täglichem Powerwalking fit.

«Nur zur Miete»

Dennoch: «Was passiert ist, das lässt einen schon aufhorchen: Aufgepasst, du bist nur zur Miete in deiner “Wohnung”. Und wie du mit deiner Wohnung umgehst, ist deine Verantwortung», sagt Marianne Hartl. «Der Blickwinkel hat sich geändert. Wir wissen: Das Metermaßband wird kürzer.»

Natur, Golfen, die Berge, der Garten – Familie. «Wir haben unsere Prioritäten jetzt auf unsere Familie, auf die Enkelkinder und auf unsere Freizeit konzentriert.» Zudem engagiert sich das Paar mit seinem Verein «Marianne und Michael Frohes Herz e.V.» für Bedürftige. Die passionierten Golfer planen erneut ein Charity-Turnier für einen guten Zweck, die Spieler kommen dazu in Dirndl und Lederhosen.

Den runden Geburtstag wird Marianne mit ihrem Michael beim Golfen auf Teneriffa verbringen, sein Geschenk an sie. Danach wird im kleinen Familienkreis gefeiert. Wünsche? «Nein! Ich hab alles», sagt Marianne Hartl. «Ich bin dankbar, ich hab so viele schöne Sachen erleben dürfen.»

Dankbarkeit und Kompromissbereitschaft – das sind ihre Rezepte auch für eine gelingende Partnerschaft. «Jeder gibt einen Teil weg, gewinnt aber auch einen Teil dazu. Das ist ein Veränderungsprozess, den wir glücklicherweise gut geschafft haben.»

Beim Jugoslawen hat es gefunkt

An das erste Treffen erinnern sich beide genau. Am 17.07.1973 um 17.00 Uhr, zwischen Hofbräuhaus und Platzl. Marianne lädt Michael mit Essensmarken aus der Kanzlei, in der sie als Steuergehilfin arbeitet, zum Jugoslawen ein. Nach drei Stunden hat es gefunkt. Zwei Wochen später zieht Michael bei Marianne ein – in ihr Kinderzimmer. Sie wohnt noch bei den Eltern. «Ich habe das ganz geschickt eingefädelt: Marianne hat einen kleinen Blumenstrauß gekriegt – und die Schwiegermutter einen großen», erzählte er einmal.

Marianne war behütet aufgewachsen, sie ging bis zu ihrem 16. Lebensjahr bei Klosterschwestern zur Schule. Die Strenge habe ihr gut getan, sagt sie. «Mich hat das klösterliche Leben schon sehr geprägt – ich find: zu meinem Vorteil.» Die Schwestern förderten ihr musikalisches Talent, sie spielte Flöte, Melodica und Akkordeon, konnte singen und Theater spielen. Mit 16 sang bei einer Schul-Aufführung eine kleine Operette von Mozart. «Im Grunde genommen war das wahrscheinlich der Einstieg in die Musik.»

Die Musik war der erste Anker zwischen ihr und Michael, der damals noch Adolf hieß, sein eigentlicher Name, der bis heute im Pass steht. Als Künstlername hatte Adolf gerade in München keinen guten Klang. Bei seinen ersten Auftritten in Wirtshäusern jodelte er deshalb als Adi, daraus wurde Michel wie Vater und Großvater, und dann Michael.

Der Erfolg folgt prompt

Kurz nach dem Kennenlernen nimmt Michael Marianne mit auf die Bühne – der Startschuss der gemeinsamen Karriere. Die erste Platte «Rund samma, g’sund samma» erscheint ein Jahr später im Jahr 1974. Die beiden landen Hits und feiern Platten-Erfolge. Ende der 1980er Jahre übernehmen sie beim ZDF die Moderation der Shows «Superhitparade der Volksmusik» und «Lustige Musikanten». Eine letzte ZDF-Sendung «Weihnachten mit Marianne und Michael» gab es im Jahr 2010.

Wie die beiden den 50. Jahrestag ihres Kennenlernens im Sommer feiern, ist noch offen. Nächstes Jahr geht es ohnehin gleich weiter mit den Jubiläen: Michael wird 75, das Erscheinen der ersten Platte liegt 50 Jahre zurück, der 45. Hochzeitstag steht an.

Doch erst einmal erfüllen sich die beiden einen langgehegten Traum. «Im Sommer gehts nach Kroatien.» Vor zwei Jahren haben die beiden ein Motorboot gekauft, um die Inselgruppe der Kornaten zu durchfahren – «es wird ein Abenteuer». Der betagte Winnie wird dabei sein und Freunde auf einem anderen Boot. «Wir freuen uns sehr drauf», sagt Marianne. «Wir haben jetzt unsere goldenen Jahre.»

Weiterlesen

Prozess um Dreifachmord – hohe Jugendstrafen gefordert

München (dpa) – Im Prozess um einen Dreifachmord in Starnberg fordert die Staatsanwaltschaft hohe Jugendstrafen wegen Mordes für die beiden Angeklagten. Die Staatsanwältin sprach sich am Montag in ihrem Plädoyer für jeweils 13 Jahre und sechs Monate Haft aus und den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung.

«Gute Freunde kann niemand trennen – außer wenn einer der Freunde dringend Geld braucht», sagte Staatsanwältin Julia Wiesenbauer vor dem Landgericht München II. «Dann hört auch die beste Freundschaft auf.»

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der inzwischen 22 Jahre alte Hauptangeklagte im Januar 2020 seinen Freund und dessen Eltern erschoss. Angeklagt ist er unter anderem wegen dreifachen Mordes. Sein 21 Jahre alter Mitbewohner soll den Mord am gemeinsamen Kumpel mit geplant und den Haupttäter zum Tatort gefahren haben. Er steht wegen Mordes in einem Fall vor Gericht. Weiterlesen

Sohn gebissen: Cathy Hummels gibt ihren Hund ab

München (dpa) – Vom Hund abgekommen: Moderatorin und Influencerin Cathy Hummels (35) hat das Rätsel um den Verbleib ihres Vierbeiners Moon gelüftet. «Moon geht es gut. Sie ist in meinem engsten Umfeld bei einer sehr engen Vertrauten», schrieb sie auf Instagram, nachdem sie sich dort zuvor eine Weile nicht mehr zusammen mit dem Hund gezeigt hatte. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen