Hohe Inflation bereitet Menschen Sorgen

Verbraucher
Von Friederike Marx, dpa

Berlin/Frankfurt (dpa) – Gaskrise und hohe Inflation in Deutschland zwingen viele Menschen laut einer Umfrage zum Verzicht im Alltag, der Einkaufskorb wird leerer. Zugleich nagt die hohe Teuerungsrate am Ersparten und der Traum von den eigenen vier Wänden rückt angesichts gestiegener Bauzinsen und hoher Kosten für viele in die Ferne. «Auskommen mit dem Einkommen, das ist für die deutliche Mehrheit der deutschen Privathaushalte das Motto der nächsten drei Jahre», sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Helmut Schleweis am Dienstag.

Konsum: In den vergangenen zwölf Monaten haben laut der DSGV-Umfrage 57 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Konsum bereits eingeschränkt. «Rund 90 Prozent der Befragten treibt die Inflation um», berichtete Schleweis. 46 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich künftig über die bisherigen Maßnahmen hinaus einschränken wollen. Bei einer Nachbefragung im Oktober waren es sogar mehr als die Hälfte (54 Prozent). Insgesamt wurden mehr als 4800 Menschen befragt, die Hauptbefragung fand im Sommer statt. Weiterlesen

Durchsuchung bei Deutscher Bank zu Cum-Ex-Aktiendeals

Frankfurt/Köln (dpa) – Durchsuchung bei der Deutschen Bank im Steuerskandal um Cum-Ex-Aktiendeals: Staatsanwälte, Polizei und Steuerfahnder haben am Dienstag in der Zentrale des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt nach Beweisen für die Geschäfte zulasten der Staatskasse gesucht.

«Wir bestätigen, dass im Rahmen der seit 2017 laufenden Ermittlungen gegen die Bank in Sachen Cum-Ex die Staatsanwaltschaft Köln an unserem Standort in Frankfurt zurzeit eine behördliche Maßnahme durchführt», teilte ein Sprecher der Bank mit. Zuvor hatte das «Handelsblatt» berichtet. «Wie bereits seit Beginn der Ermittlungen 2017 kooperiert die Bank weiterhin vollumfänglich mit der ermittelnden Behörde», erklärte der Sprecher. Weiterlesen

Falscher Bankmitarbeiter bringt Mann um fünfstellige Summe

Koblenz (dpa/lrs) – Ein 61-jähriger Mann aus dem Raum Koblenz ist Opfer eines Onlinebanking-Betrugs geworden. Dabei sei ein Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Vor einer Woche habe der 61-Jährige einen Anruf von einem Mann bekommen, der sich als Mitarbeiter seiner Hausbank ausgab. Auf dem Display sei die Nummer der Bank angezeigt worden. Der Betrüger sagte, dass es auf dem Konto des Opfers mehrere Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Weiterlesen

Ukrainer können Landeswährung bis Ende Oktober umtauschen

Berlin/Frankfurt (dpa) – Geflüchtete aus der Ukraine können noch bis Ende Oktober ihre Landeswährung Hrywnja bei Banken und Sparkassen in Deutschland in Euro umtauschen.

Der letzte Bankarbeitstag zum Umtausch von Hrywnja sei im Regelfall der 28. Oktober, teilten das Bundesfinanzministerium, die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Kreditwirtschaft am Montag in Berlin mit. Man habe sich mit der ukrainischen Nationalbank darauf verständigt, das Programm wegen stark gesunkener Nachfrage auslaufen zu lassen. Zuletzt hätten nur noch sehr wenige Transaktionen stattgefunden. Weiterlesen

N26 meldet höheren Verlust trotz starken Ertragswachstums

Berlin (dpa) – Die Smartphone-Bank N26 hat im vergangenen Jahr den Umsatz um über 50 Prozent auf 182,4 Millionen steigern können. Das teilten N26-Mitbegründer Valentin Stalf und Finanzchef Jan Kemper am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit. Wegen der hohen Marketingausgaben, Aufwendungen für den gescheiterten Marktstart in den USA und anderen Kosten schloss das Berliner Start-up sein Geschäftsjahr 2021 allerdings mit einem Verlust von 172,4 Millionen Euro ab – 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Stalf und Kemper zeigten sich trotzdem über den Geschäftsverlauf äußerst zufrieden. «2021 haben wir unsere führende Position unter den europäischen Digitalbanken gefestigt», sagte Stalf. Auch für das laufende Jahr zeichne sich eine kräftige Steigerung der Erlöse ab, etwa in der Größenordnung von 30 Prozent. «Wir verfolgen das Ziel, in den kommenden Jahren in Richtung Profitabilität zu gehen.» Weiterlesen

EY-Analyse: Europas große Banken weit hinter US-Konkurrenz

Frankfurt/Main (dpa) – Die großen US-Banken lassen beim Gewinn trotz Einbußen im ersten Halbjahr 2022 die europäische Konkurrenz weiterhin meilenweit hinter sich. Zwar sank der Nettogewinn der nach Bilanzsumme zehn größten US-Kreditinstitute im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Summe um 20 Prozent auf umgerechnet gut 76,7 Milliarden Euro, wie eine Auswertung des Beratungsunternehmens EY ergab.

«Dennoch bleibt der Trend der vergangenen Jahre intakt: Die großen US-Banken lassen ihre europäischen Wettbewerber beim Gewinn und der Profitabilität weit hinter sich – auch wenn der Abstand im ersten Halbjahr kleiner geworden ist», ordnete EY-Partner Thomas Griess ein. Seit 2017 sind die Gewinne der größten amerikanischen Banken in einem ersten Kalenderhalbjahr nach EY-Angaben jeweils mindestens doppelt so hoch wie die ihrer europäischen Konkurrenten. Weiterlesen

Tresorraum geleert: Viele hatten Zugriff auf Schlüssel

Düsseldorf (dpa) – Im Prozess um einen leer geräumten Tresorraum der Düsseldorfer Kreissparkasse sind deutliche Sicherheitslücken bekannt geworden. «Alle, die da arbeiten, konnten auf die Schlüssel zugreifen. Das bereitet mir etwas Bauchschmerzen», sagte der Vorsitzende Richter am Düsseldorfer Landgericht am Donnerstag zum Ende der Verhandlung in dem Zivilprozess.

Die Kreissparkasse Düsseldorf möchte die verschwundene Summe in Höhe von 934.000 Euro von ihrer Versicherung erstattet haben, doch die sperrt sich. Weiterlesen

Aufseher: Deutschlands Banken überwiegend krisenfest

Frankfurt/Main (dpa) – Banken und Sparkassen in Deutschland gehen nach Einschätzung der Aufsicht in Summe ausreichend solide in ein schwieriges Jahr 2023. Doch die Sorgen wachsen angesichts einer Gemengelage aus Konjunkturabschwung, hartnäckig hoher Inflation und noch nicht ausgestandener Corona-Pandemie. «Wir wissen alle nicht, wie windig es wirklich wird. Aber die Bedingungen für einen perfekten Sturm sind gegeben», sagte der oberste Bankenaufseher der Finanzaufsicht Bafin, Raimund Röseler, in Frankfurt.

In einem Belastungstest nahmen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und die Deutsche Bundesbank die etwa 1300 kleineren und mittleren Geldhäuser unter die Lupe, die sie direkt beaufsichtigen. Die Institute mussten in einer Umfrage beantworten, wie ihre Pläne und Prognosen auf fünf Zinsszenarien für den Zeitraum 2022 bis 2026 reagieren würden. Weiterlesen

Milliardenstrafe für Finanzfirmen wegen Messenger-Diensten

New York/Frankfurt (dpa) – Ungeregelte Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp kommt eine Reihe großer Banken und Finanzfirmen in den USA teuer zu stehen. Die 16 Unternehmen werden insgesamt gut 1,1 Milliarden Dollar (knapp 1,15 Mrd Euro) Strafe zahlen, wie die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte. Unter anderem zahlen Barclays Capital, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Deutsche Bank Securities jeweils 125 Millionen Dollar.

«Die Deutsche Bank hat bei diesem branchenweiten Thema vollumfänglich mit den Aufsichtsbehörden kooperiert», teilte ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt mit. «Die Bank hat zudem neue technische Lösungen für Text- und Chatnachrichten eingeführt, die gut bedienbar sind und im Einklang mit den rechtlichen Anforderungen stehen. Diese Lösungen werden wir weiter ausbauen, um die Erwartungen der Aufsichtsbehörden und unserer Kunden zu erfüllen.» Weiterlesen

Umfrage: 40 Prozent sparen höchstens 100 Euro im Monat

Frankfurt/Main (dpa) – Vier von zehn Menschen in Deutschland sparen höchstens 100 Euro im Monat. Etwa jeder Zehnte (11 Prozent) der 1000 Befragten gab in einer Erhebung des Innovationsdienstleisters Zühlke an, gar nichts auf die hohe Kante zu legen – zumeist, weil am Monatsende kein Geld übrig bleibt. Die Preise für Energie und Lebensmittel haben zuletzt kräftig angezogen.

Die seit Monaten extrem hohe Inflation hat viele Menschen jedoch auch für das Thema Sparen sensibilisiert. 62 Prozent der Befragten wählten aus einer Reihe vorgegebener Möglichkeiten die Antwort: «Ich möchte mich stärker mit dem Thema Geldanlage befassen.» In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen sagten dies sogar 77 Prozent. Weiterlesen

London will Obergrenze für Banker-Boni aufheben

London (dpa) – Die britische Regierung will eine Obergrenze für Bonuszahlungen für Banker aufheben und stößt damit auf scharfe Kritik. Die Gewerkschaft GMB forderte den Chef der Bank of England, Andrew Bailey, auf, den Schritt abzulehnen.

Das Vorhaben von Premierministerin Liz Truss sei eine Beleidigung von Arbeitern, «die von Leuten wie Mister Bailey aufgefordert werden, den Gürtel enger zu schnallen», sagte GMB-Generalsekretär Gary Smith. Bailey hatte mit Verweis auf steigende Kosten für Lebensmittel und Energie den Verbrauchern Verzicht empfohlen. Weiterlesen

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