Privatbankier Evelyn de Rothschild gestorben

Porträt
Von Christoph Sator und Christoph Meyer, dpa

London (dpa) – Acht Zeilen hatte Evelyn de Rothschild im «Who’s Who», mehr nicht. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, doch bei solch einem Namen waren lange Erklärungen nicht nötig.

Es war wahrscheinlich Ende des 16. Jahrhunderts, dass sich in Frankfurt die ersten Leute Rothschild nannten – nach dem roten Schild, das einst an einem Haus in der Judengasse hing. Daraus entstand die bekannteste Bankiersfamilie der Welt. Nun starb der britische Bankier Evelyn Robert Adrian de Rothschild im Alter von 91 Jahren in London nach kurzer Krankheit, wie sein Büro am Dienstag mitteilte. Er hinterlässt seine dritte Frau Lynn und drei Kinder sowie zwei Stiefsöhne. Weiterlesen

Währungshüter peilen weitere Zinserhöhungen an

Frankfurt/Main (dpa) – Die Euro-Währungshüter steuern trotz eines drohenden Wirtschaftsabschwungs auf weitere Zinserhöhungen zu. «Weitere Zinserhöhungen sind erforderlich, um die Inflationsrate zurück auf zwei Prozent zu bringen», sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel bei einem Symposium der Notenbank in Frankfurt. Auf die Höhe weiterer Erhöhungen wollte sich Nagel nicht festlegen: «Ich weiß nur, dass große Zinsschritte notwendig sind.»

Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, sagte dem Nachrichtenportal «Politico» in einem Interview: «Wir werden die Zinsen weiterhin auf ein Niveau anheben, das sicherstellt, dass die Inflation wieder mit unserer Definition von Preisstabilität in Einklang kommt.» De Guindos betonte: «Wenn wir die Wachstumsaussichten verbessern wollen, ist es sehr wichtig, die Inflation zu bekämpfen.» Weiterlesen

Geldwäscheverdacht gegen russischen Oligarchen

Frankfurt/Main (dpa) – Die Ermittlungen gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow wegen des Verdachts der Geldwäsche ziehen weitere Kreise. Am Dienstag durchsuchten Ermittler Standorte der Großbank UBS in Frankfurt und München.

«Wir bestätigen, dass in den Räumlichkeiten der UBS-Europe-SE-Niederlassungen in Frankfurt und München derzeit staatsanwaltschaftliche Durchsuchungen stattfinden. Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden und bitten um Verständnis, dass wir uns zur Sache aktuell nicht weiter äußern können», teilte eine Sprecherin des Geldhauses auf Anfrage mit. Zuvor hatte «Spiegel Online» berichtet. Weiterlesen

Geldautomatensprengungen nehmen zu

Berlin (dpa) – Die steigende Zahl von Geldautomatensprengungen in Deutschland zwingt zum Handeln: Banken und Sparkassen wollen ihre Schutzmaßnahmen verstärken. Je nach Lage vor Ort könnten Bankkunden nachts auch vor verschlossenen Türen stehen.

«Der starke Anstieg der Fallzahlen von Geldautomatensprengungen und die häufige Nutzung hochgefährlicher Sprengstoffe durch die Täter kann unbeteiligte Dritte in Lebensgefahr bringen», sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Anschluss an eine Sitzung des «Runden Tischs zu Geldautomatensprengungen» mit Vertretern der Polizei, der Bundesbank, der Kreditwirtschaft und der Versicherungswirtschaft. Weiterlesen

Neugeschäft mit Baufinanzierungen bricht weiter ein

Analyse
Von Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Die Nachfrage nach Baufinanzierungen ist im Zuge steigender Zinsen weiter gefallen. Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen an Privathaushalte und Selbstständige brach im September um 28 Prozent zum Vorjahresmonat ein, wie neue Daten der Beratungsfirma Barkow Consulting zeigen.

Mit einem Volumen von 16,1 Milliarden Euro liege das Neugeschäft auf dem niedrigsten Stand seit 2014, so die Analyse, die sich auf Zahlen der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank stützt. Dabei besteht das ausgewiesene Neugeschäft aus Verlängerungen und Neuverhandlungen bestehender Finanzierungen sowie erstmals abgeschlossenen Krediten. Barkow sprach von einem Rekordrückgang und einem sich beschleunigenden Abwärtstrend. Weiterlesen

Händler klagen wegen Karten-Gebühren

Berlin/Hannover (dpa) – Im Streit über Gebühren bei Kartenzahlungen prüft das Landgericht Berlin Schadenersatzforderungen von Unternehmen. Insgesamt elf Klagen gegen die vier Spitzenverbände deutscher Banken, die das Girocard-System betreiben, liegen dem Gericht nach eigenen Angaben vor.

Den Auftakt machte am Montag die Klage der Drogeriekette Rossmann. Das Unternehmen fordert für überhöhte Händlergebühren bei Kartenzahlungen in den Jahren 2004 bis 2014 Schadenersatz in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro. Zudem verlangt es die Erstattung von rund 200.000 Euro Kosten, die im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit entstanden sind. Weiterlesen

Cum-Ex-Skandal: Lange Haftstrafen für frühere Maple-Banker

Frankfurt/Main (dpa) – Im Cum-Ex-Steuerskandal hat das Landgericht Frankfurt Haftstrafen gegen drei frühere Manager der Maple Bank verhängt.

Der ehemalige Deutschland-Chef wurde wegen schwerer Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und vier Monaten und zu einer Geldbuße von 96.000 Euro verurteilt, wie das Gericht entschied. Damit muss erstmals ein früherer Bankchef in Deutschland wegen Cum-Ex-Geschäften ins Gefängnis. Zudem werden 2,9 Millionen Euro Taterträge aus seinem Vermögen eingezogen.

Ein zweiter Mann erhielt eine Haftstrafen von vier Jahren und zwei Monaten und muss 60.000 Euro Geldstrafe bezahlen. Ein dritter Ex-Banker bekam dreieinhalb Jahre Haft. Die beiden müssen zudem Erträge aus den Taten zurückzahlen, der eine eine Million Euro, der andere 805.000 Euro. Weiterlesen

N26 wird in Aktiengesellschaft umgewandelt

Berlin (dpa) – Die Neobank N26 wird sich in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Das kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Bislang ist N26, eines der wertvollsten europäischen Start-ups, als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) organisiert. Mit der Firmierung als AG würden die Voraussetzungen geschaffen, um künftig die Umwandlung in eine europäische Gesellschaft (Societas Europaea, SE) vollziehen zu können, erklärte N26. «Die Umwandlung zur AG spiegelt das bisherige Wachstum von N26 und die Position als eine führende digitale Bank in Europa wider.» Gleichzeitig gebe die neue Struktur N26 mehr Flexibilität, um die Unternehmensstrategie voranzutreiben. Weiterlesen

Credit Suisse: Umbau und Einstieg von Saudi National Bank

Zürich (dpa) – Die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse will mit einer Kapitalerhöhung, Entlassungen im großen Stil und einem radikalen Umbau des Investmentbankings aus der Krise kommen. Die Saudi National Bank werde bei der beschlossenen Kapitalerhöhung mit 1,5 Milliarden Franken (1,51 Mrd Euro) einsteigen und dann 9,9 Prozent des Aktienkapitals besitzen, teilte die Credit Suisse (CS) am Donnerstag mit. Die Bank kündigte die Ausgabe neuer Aktien im Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Schweizer Franken an. Das entspricht fast einem Drittel der aktuellen Marktkapitalisierung.

Die nach der UBS zweitgrößte Schweizer Bank legte einen erneut großen Quartalsverlust vor, den vierten in Folge. Im dritten Quartal lag der Verlust bei gut vier Milliarden Franken und deutlich höher als von Analysten erwartet. Der Verlust umfasst den Angaben zufolge eine Wertberichtigung latenter Steuerguthaben in Verbindung mit der Strategieüberprüfung der Bank in Höhe von 3,7 Milliarden Franken. Vor Steuern lag der Verlust bei 342 Millionen Franken – nach einem Gewinn von rund einer Milliarde im Vorjahreszeitraum. Weiterlesen

Deutsche Bank sieht sich auf Kurs – Milliardengewinn

Frankfurt/Main (dpa) – Die Deutsche Bank hat trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes im dritten Quartal einen überraschend hohen Milliardengewinn erzielt. Vor Steuern verdiente das Institut rund 1,6 Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und so viel wie seit 2006 nicht mehr, wie Deutschlands größtes privates Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von gut 1,1 Milliarden Euro, fast sechsmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt deutlich weniger erwartet. Vor allem gestiegene Zinsen gaben dem Institut Auftrieb.

«Die Deutsche Bank liegt voll auf Kurs, ihre Ziele für das Jahr 2022 zu erreichen», sagte Vorstandschef Christian Sewing. Damit rechnet der Manager weiterhin mit einer Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital, was Analysten bisher für unrealistisch hielten. In den ersten neun Monaten lag diese Kennziffer bei 8,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie lediglich 4,8 Prozent erreicht. Weiterlesen

BGH urteilt zu Abschaltoption für gemietete Autobatterien

Karlsruhe (dpa) – Der Bundesgerichtshof (BGH) will am Mittwoch (9.00 Uhr) entscheiden, ob Vermieter von Batterien für E-Autos diese nach Vertragskündigung per digitalem Fernzugriff abschalten dürfen. Bei der Verhandlung vor fast einem Monat hatte sich angedeutet, dass sich Deutschlands oberste Zivilrichter in Karlsruhe auf die Seite der Verbraucher stellen und die entsprechende Klausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für nichtig erklären könnten (Az. XII ZR 89/21). Nach Einschätzung des ADAC ist die Thematik im Moment nicht von allzu großer Bedeutung, könnte es aber wieder werden. Weiterlesen

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