Dax startet mit Minus – Anhaltende Sorgen um Banksektor

Frankfurt/Main (dpa) – Die «Notfallrettung» der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse hat zu Beginn der neuen Handelswoche die Investoren am deutschen Aktienmarkt nicht beruhigen können. Der Dax fiel am Montagmorgen auf ein weiteres Tief seit Januar und rutschte mit zuletzt minus 1,12 Prozent auf 14.602,19 Punkte. Damit knüpfte der deutsche Leitindex zugleich nahtlos an die Abschläge der Vorwoche von mehr als vier Prozent an.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte verlor in den ersten Handelsminuten deutlich und gab um 1,90 Prozent auf 25.944,45 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rutschte um 1,55 Prozent auf 4002,17 Punkte ab. Weiterlesen

UBS übernimmt Credit Suisse – Märkte weiter beunruhigt

Zürich (dpa) – Nach der mühsam ausgehandelten Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS herrscht an internationalen Finanzmärkte vorerst weiter Unruhe. Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Montag überwiegend nachgegeben. Auch der deutsche Leitindex Dax startete mit einem Minus in den Handel.

Sowohl der Milliardendeal in der Schweiz als auch die Maßnahmen mehrerer Notenbanken zur Liquiditätsversorgung des Finanzsystems konnten gegen die Ängste vor einer möglichen Bankenkrise nur wenig ausrichten. Allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen, nachdem es in der vergangenen Woche deutlich bergab gegangen war. Die Stimmung für die Banken bleit angeschlagen. Der Euro reagierte am Montagmorgen zunächst kaum.

Die UBS übernimmt den kleineren Lokalrivalen für drei Milliarden Franken (gut 3 Mrd Euro). Zusätzlich steht sie für Verluste von bis zu fünf Milliarden Franken gerade. Hinzu kommen eine staatliche Verlustgarantie von 9 Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken. Weiterlesen

Prestigeträchtige Rückkehr: Commerzbank wieder im Dax

Frankfurt/Main (dpa) – Die Commerzbank ist wieder zurück im Dax. Fast viereinhalb Jahre nach dem Abstieg kehrte das Frankfurter Geldhaus am Montag in die oberste deutsche Börsenliga zurück. Damit zählt die Commerzbank wieder zu den inzwischen 40 Mitgliedern im Deutschen Aktienindex. Zum Handelsbeginn um 9.00 Uhr läuteten Konzernchef Manfred Knof und Finanzvorständin Bettina Orlopp die Börsenglocke auf dem Frankfurter Börsenparkett.

Knof sagte, die Dax-Rückkehr sei «ein gutes Signal» für die deutsche Bankenbranche. Unter den Dax-Gründungsmitgliedern im Jahr 1988 seien fünf Banken gewesen, davon sei bis zuletzt nur die Deutsche Bank übrig geblieben. Die prestigeträchtige Rückkehr in den deutschen Leitindex bezeichnete er als Ansporn für die Commerzbank, ihren Weg weiterzugehen. Die 1870 gegründete Bank sei nun wieder da, wo sie hingehöre. «Wir sind gekommen, um zu bleiben.» Weiterlesen

Commerzbank will 2023 wieder Milliardengewinn schreiben

Frankfurt/Main (dpa) – Die Commerzbank knüpft mit einem Milliardengewinn an Zeiten vor der Finanzkrise an und strebt in diesem Jahr weiteres Wachstum an. «Unter dem Strich soll das Konzernergebnis deutlich über dem von 2022 liegen», kündigte das Institut an.

Im vergangenen Jahr verdiente die Commerzbank unter dem Strich gut 1,4 Milliarden Euro und damit mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor – und das trotz Belastungen von rund einer Milliarde Euro bei der polnischen Tochter mBank. Einen höheren Überschuss hatte die Commerzbank zuletzt 2007 mit etwas mehr als 1,9 Milliarden Euro ausgewiesen. 2010 lag der Gewinn knapp unter dem Wert von 2022.

In diesen mehr als zehn Jahren hat das Geldhaus reichlich Krisen und Konzernumbauten hinter sich bringen müssen. Der Staat bewahrte das Institut nach Übernahme der Dresdner Bank in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden vor dem Kollaps und ist bis heute mit 15,6 Prozent größter Einzelaktionär. Ein gescheiterter Fusionsversuch mit der Deutschen Bank und Personalquerelen sorgten in den Jahren nach der Finanzkrise für Unruhe. Weiterlesen

Rekordwerte beim bargeldlosen Bezahlen mit der Girocard

Frankfurt/Main (dpa) – Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nutzen immer häufiger die Girocard zum bargeldlosen Bezahlen. Mehr als 6,7 Milliarden Bezahlvorgänge mit der Plastikkarte zählte die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme im vergangenen Jahr nach Angaben vom Dienstag. Das waren 13,4 Prozent mehr als im Rekordjahr 2021.

Einen weiteren Schub gab es für das kontaktlose Bezahlen, das der Einzelhandel während der Corona-Pandemie aus Hygienegründen besonders beworben hatte. «Zum Jahresende 2022 erfolgten rund vier von fünf Zahlungen im Girocard-System kontaktlos», bilanzierte Euro Kartensysteme als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Kreditwirtschaft. Der Anteil dieser Zahlungen mit der Girocard erhöhte sich binnen Jahresfrist von knapp 73 Prozent auf 79 Prozent. Weiterlesen

Fast 840 Millionen Euro für Aufbauhilfe nach Flut bewilligt

Mainz (dpa/lrs) – Die landeseigene Förderbank ISB hat bislang 840 Millionen Euro für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz bewilligt. Über 14.100 von knapp 14.800 eingegangenen Anträge auf finanzielle Hilfe sind genehmigt worden, wie die Investitions- und Strukturbank am Donnerstag mitteilte. Den mengenmäßig mit Abstand größten Anteil hat dabei der Bereich Hausrat mit rund 11.400 Anträgen und einem bewilligten Volumen von 135 Millionen Euro. Das höchste Volumen hat aber der Bereich Gebäude mit 436 Millionen Euro bei rund 2800 Anträgen.

An Unternehmen wurden 265 Millionen Euro ausbezahlt – verteilt auf 387 Anträge. Die Zahl der eingehenden Anträge hat sich laut ISB in den vergangenen Monaten verringert. Rund 30 bis 40 sind es derzeit pro Woche. «Wir rechnen nicht mehr mit deutlichen Zuwächsen», sagte ISB-Vorstand Ulrich Link. Es sei zu vermuten, dass die meisten Anträge schon gestellt worden seien. Anträge können noch bis zum 30. Juni 2026 gestellt werden. Weiterlesen

Verbraucherschützer gegen Änderungen am Bankgebühren-Urteil

Berlin (dpa) – Im Konflikt um Bankgebühren befürchten Verbraucherschützer eine Gesetzesänderung zu Lasten der Kunden. Banken und Sparkassen wollten erreichen, dass auch bei gravierenden Vertragsänderungen wie Preiserhöhungen wieder die stillschweigende Zustimmung der Kunden ausreiche, Verbraucher also nicht ausdrücklich einwilligen müssten, sagte Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Bis zu einem Urteil des Bundesgerichtshofs hätten einige Institute die stillschweigende Zustimmung «als Freifahrtschein für umfangreiche Vertragsumbauten und Einführung neuer Entgelte genutzt», kritisierte Mohn.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte nach einer Klage der Verbraucherschützer im April 2021 entschieden, dass Kreditinstitute bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Zustimmung ihrer Kundinnen und Kunden einholen müssen. Die Klausel, wonach Geldhäuser von einer stillschweigenden Zustimmung ausgehen können, wenn Kunden einer Änderung nicht binnen zwei Monaten widersprechen, benachteilige Kunden unangemessen. Geldhäuser müssen daher nachträglich um Zustimmung zu aktuellen Gebühren bitten. Zudem können Bankkunden Gebühren zurückfordern, die Institute ohne explizite Einwilligung erhoben haben. Weiterlesen

EZB-Aufseher mahnen Banken trotz stabiler Lage zur Vorsicht

Frankfurt/Main (dpa) – Knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bescheinigt die EZB-Bankenaufsicht den Geldhäusern in der Eurozone eine stabile Lage. Die Banken hätten die Auswirkungen unter anderem dank ihrer starken Eigenkapital- und Liquiditätspositionen und ihrer höheren Rentabilität gut verkraftet, sagte der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank, Andrea Enria.

Die EZB hält die Kapitalanforderungen für die Institute für 2023 insgesamt etwa konstant. Für die Dauer des Krieges rechnet Enria aber mit weiteren Herausforderungen. Weiterlesen

Deutsche Bank fährt höchsten Gewinn seit 15 Jahren ein

Frankfurt/Main (dpa) – Inmitten aller Krisen hat die Deutsche Bank 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt. Konzernchef Christian Sewing bekräftigte am Donnerstag das Ziel, in den nächsten Jahren «nachhaltig» zu wachsen und die Rendite für die Aktionäre des Dax-Konzerns weiter zu steigern.

Der Vorsteuergewinn wuchs im vergangenen Jahr um 65 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bank in Frankfurt mitteilte. Der Überschuss hat sich zum Vorjahr auf rund 5,7 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Nach Abzug von Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen bleibt für die Aktionäre etwas mehr als 5,0 Milliarden Euro Gewinn nach 1,9 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Die Bank profitierte auch von einer einmaligen Steuergutschrift in Höhe von 1,4 Milliarden Euro.

In den Zeiten vor der Finanzkrise 2008/2009 waren Milliardengewinne nichts Besonderes. In ihrem Rekordjahr 2007 erzielte die Deutsche Bank einen Vorsteuergewinn von mehr als 8,7 Milliarden Euro und rund 6,5 Milliarden Euro Überschuss. Doch Deutschlands größtes Geldhaus musste die Bilanz nach der großen Krise kräftig aufräumen und machte bis einschließlich 2019 fünf Jahre in Folge Verluste. Weiterlesen

Banken im Euroraum verschärfen Kreditbedingungen

Frankfurt/Main (dpa) – Die Banken in der Eurozone haben ihre Bedingungen für die Kreditvergabe erheblich verschärft. Wie die Europäische Zentralbank am Dienstag unter Bezug auf eine eigene Umfrage mitteilte, fiel die Straffung bei Unternehmenskrediten so stark wie seit der Euro-Schuldenkrise 2011 nicht mehr aus. Die Bedingungen für Verbraucher- und Baukredite wurden ebenfalls deutlich strenger. Weiterlesen

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