Spritsteuer: Preise an Tankstellen fallen teils deutlich

München/Berlin/Hamburg (dpa) – Die seit Mitternacht geltende Senkung der Energiesteuer hat zu teils deutlich sinkenden Spritpreisen an Tankstellen geführt.

Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an rund 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6.00 und 7.00 Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC am Mittwoch. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied. Weiterlesen

Verband hofft auf weniger Tanktourismus dank Tankrabatt

Gerade in Grenzregionen fahren manche Menschen zum Tanken auch ins Ausland. Den Betreibern in Deutschland entgeht dadurch viel Umsatz – der Tankrabatt macht ihnen nun Hoffnung.

Schwerin (dpa/mv) – Der Tankstellenverband hofft wegen des Tankrabatts auf weniger Tanktourismus in Nachbarländer. «Wir versprechen uns vom Tankrabatt, dass der Preisunterschied zu den europäischen Nachbarländern geringer wird», sagte Hans-Joachim Rühlemann, Vorstandsvorsitzender des Verbands des Garagen- und Tankstellengewerbes Nord-Ost (VGT). «Damit es sich dann nicht mehr lohnt, zum Tanken über die Grenze zu fahren.» Weiterlesen

Spritsteuer: Was am Mittwoch an der Tankstelle passiert

Verbraucher
Von Christof Rührmair, dpa

Berlin/München (dpa) – Ab Mittwoch sinken die Steuern auf Kraftstoffe kräftig. Doch so mancher Autofahrer könnte am Morgen von den Spritpreisen enttäuscht werden. Was zu erwarten ist.

Die Steuerentlastung 

Die Steuerbelastung auf Kraftstoffe sinkt ab Mittwoch bis Ende August um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Beide Werte sind inklusive Mehrwertsteuer und aus europarechtlichen Gründen das auf diesem Wege maximal mögliche. Die Steuersenkung gilt für drei Monate und soll die Autofahrer angesichts der extrem hohen Spritpreise entlasten.

Die Entstehung des Preises an der Zapfsäule

Wie viel der Sprit an der Tankstelle kostet, bestimmen Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne. Sie sind nicht zur Weitergabe der Steuersenkung verpflichtet.

Niemand weiß genau, was in der Mitte der Nacht zum Mittwoch passiert. Eine flächendeckende vollständige Preissenkung ist allerdings unwahrscheinlich. Die Steuersenkung gilt nämlich für den Kauf des Sprits bei Raffinerie und Tanklagern. Selbst was am Dienstagabend geliefert wurde, beinhaltet also noch die normale – höhere – Steuer. Das stellt Tankstellen und Mineralölgesellschaften vor ein Dilemma, denn viele Kunden erwarten sofort sinkende Preise. Im Ergebnis könnte es zu einem verzögerten Sinken des Preises kommen. Auch das Finanzministerium hatte am Montag noch einmal darauf hingewiesen, dass Tanken möglicherweise erst nach und nach billiger werden wird.

Der Ansturm

Ein Teil der Autofahrer hat den Tank weitgehend leergefahren, um maximal von der Steuersenkung profitieren zu können. Ob das am Mittwoch zu einem Ansturm auf die Tankstellen oder nur zu erhöhter Nachfrage führen wird, ist kaum vorhersehbar. «Wir erwarten Anfang Juni eine höhere Nachfrage, aber keinen “Run” auf die Tankstellen», heißt es beispielsweise von Aral. Bei Shell sieht man eine «erwartbar höhere Nachfrage».

Gegen einen «Run» spricht auch die Nachfrage nach Treibstoff in den vergangenen Tagen. Sowohl Aral als auch der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) berichten von einer relativ normalen Entwicklung. Hätte ein Großteil der Autofahrer den Tank bis zur Reserve geleert, hätte sich das eigentlich in sinkender Nachfrage niederschlagen müssen.

Dagegen sagt der für die Tankstellen zuständige Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern, Günter Friedl: «Es ist zu erkennen, dass viele Autofahrer momentan weniger tanken.» Das zeige, dass viele auf die Steuersenkung warteten, um wieder richtig voll zu tanken. Friedl erwartet daher Leerstände an Tankstellen: «Die Kapazitäten werden nicht ausreichen, dass zum 1. Juni genug preiswerter Sprit da ist.»

Die Vorräte der Tankstellen

Dass Tankstellen erst ab Mittwoch steuervergünstigten Sprit kaufen können, macht es für sie unattraktiv ihre Lager vorab noch einmal zu füllen. Daher gibt es Befürchtungen, dass es zu Versorgungsengpässen kommen könnte. Auch Mineralölgesellschaften schließen dies nicht aus.

Dazu trägt bei, dass die Logistikkapazitäten für die Belieferung der Tankstellen bereits jetzt angespannt sind, wie es beispielsweise von Shell heißt. Allerdings versichert das Unternehmen: «Wir sind unsererseits bemüht, die Versorgung aller Tankstellen bestmöglich zu gewährleisten. Wir haben die Spediteure frühzeitig darauf hingewiesen, dass wir im Zuge der Steuersenkung die maximal verfügbare Fahrerzahl im Rahmen unserer Verträge anfordern werden.» Bei Aral heißt es, man habe sich «vorbereitet und die Logistikketten sind robust aufgestellt».

Die Preise im Vorfeld der Steuersenkung

Seit einigen Wochen steigt der Preis für Superbenzin wieder. Zuletzt hat auch der Dieselpreis zugelegt. Der ADAC kritisiert beide als zu hoch. Allerdings steht Deutschland mit der Preisentwicklung im europäischen Vergleich nicht alleine da. In den meisten EU-Ländern hat sich Superbenzin der Sorte E5 in den letzten Wochen sogar etwas stärker verteuert als in Deutschland. Allerdings erklärte am Dienstag auch das Bundeskartellamt: «Wir sehen seit Monaten eine Entkopplung von Rohölpreis und Raffinerie- beziehungsweise Tankstellenpreisen.»

Super E10 kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags 2,133 Euro pro Liter. Diesel schlug mit 2,029 Euro zu Buche. Bei einer vollständigen Weitergabe der Steuersenkung – und ohne weitere Preisschwankungen – ergäbe sich also ein Spritpreis von rund 1,86 Euro für Diesel und von rund 1,78 bei E10. Ob diese Werte erreicht werden, ist aus den genannten Gründen offen. Sowohl das Bundeskartellamt als auch der ADAC haben aber bereits angekündigt, die Entwicklung genau zu beobachten. Das Bundeskartellamt betonte aber auch, dass es hohe Preise nicht einfach verbieten könne.

Die politische Einschätzung

Es gibt alles von Lob bis zur Fundamentalkritik: Finanzminister Christian Lindner (FDP) schrieb beispielsweise am Montag auf Twitter: «Wir lassen die Menschen nicht allein, die auf das Auto angewiesen sind.» Greenpeace kritisierte dagegen: «Ausgerechnet die Partei, die Klimaschutz stets marktwirtschaftlich gestalten will, verfällt beim ersten Preissignal in Panik und greift mit dem milliardenschweren Tankrabatt in den Markt ein.»

Das Kartellamt passt auf

Das Bundeskartellamt will sich die Entwicklung der Spritpreise rund um die Energiesteuersenkung sehr genau ansehen. Man habe das Monitoring «noch einmal intensiviert», sagte Präsident Andreas Mundt am Dienstag. «Auch wenn es keine rechtliche Verpflichtung gibt, die Steuersenkung eins zu eins weiterzugeben, handeln die Mineralölkonzerne hier unter dem “Brennglas” des Bundeskartellamtes.»

Allerdings betonte Mundt auch: «Als Wettbewerbsbehörde können wir hohe, auch sehr hohe Preise nicht einfach verbieten.» Sie könnten auch im Wettbewerb entstehen. Für kartellrechtswidriges Verhalten, das mit hohen Bußgeldern geahndet werden könne, gebe es bisher keine Hinweise.

 

 

 

 

Vor Steuerentlastung: Spritpreis steigt

Von Christof Rührmair und Andreas Hoenig, dpa 

München/Berlin (dpa) – Vor der Steuerentlastung ab Mittwoch haben die Spritpreise noch einmal kräftig zugelegt. Sowohl Benzin als auch Diesel haben sich im Vergleich zur vergangenen Woche um mehrere Cent verteuert, wie der ADAC am Montag mitteilte.

Und dass die Spritpreise am Mittwoch abrupt abstürzen werden, ist alles andere als sicher. So wies das Finanzministerium darauf hin, dass die Steuerentlastung sich möglicherweise erst sukzessive in den Preisen niederschlagen wird. Weiterlesen

Studie: Lage in Autoindustrie trotz guter Zahlen angespannt

Stuttgart (dpa) – Die Lage der Autobranche ist der Beratungsgesellschaft EY zufolge weniger rosig als Kennzahlen von Herstellern vermuten lassen.

So gerate der Verkauf von Neuwagen in China wegen den dortigen Corona-Lockdowns unter Druck. Das berichtete EY (Ernst & Young) in einer Studie zu den Geschäftszahlen der 16 weltweit größten Autokonzerne. Unter ihnen sind Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW. Weiterlesen

BMW muss mehr als 61.000 Autos zurückrufen

München (dpa) – Der Autobauer BMW muss weltweit mehr als 61.000 Autos wegen eines Softwarefehlers zurückrufen. Das betreffe die Modelle X3, X4 und 5 aus den Baujahren 2016 bis 2022, wie aus Angaben auf der Internetseite des Kraftfahrt-Bundesamts hervorgeht. Weiterlesen

VW schließt Millionenvergleich bei Massenklage

London/Wolfsburg (dpa) – Der Automobilkonzern Volkswagen hat nach einer britischen Massenklage im Dieselskandal einen Vergleich in Höhe von rund 227 Millionen Euro (193 Mio Pfund) geschlossen.

Geklagt hatten mehr als 90.000 Besitzer von Diesel-Fahrzeugen der Volkswagen-Marken VW, Audi, Seat und Skoda wegen manipulierter Emissionsdaten. Das Verfahren, das im Januar 2023 am Londoner High Court verhandelt werden sollte, gilt als größte je vor einem englischen Gericht vorgebrachte Sammelklage. Weiterlesen

Nur jeder Vierte lehnt Autobahn-Tempolimit generell ab

Berlin (dpa) – Nur knapp jeder vierte Einwohner in Deutschland lehnt einer Umfrage zufolge ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen in der Bundesrepublik generell ab.

In einer Erhebung im Auftrag des Fahrzeugportals Mobile.de sprachen sich 24 Prozent der Befragten gegen ein allgemeines Tempolimit aus. Dagegen könnten sich rund 69 Prozent für ein Tempolimit erwärmen – allerdings mit unterschiedlichen Vorstellungen über die Höhe der Begrenzung. Weiterlesen

Zulieferer Leoni verkauft Geschäft mit Autokabeln

Nürnberg (dpa) – Der Autozulieferer Leoni verkauft einen weiteren Teil seines Kabelgeschäfts.

Der Kabel- und Bordnetzespezialist aus Nürnberg gab den Verkauf seiner Business Group Automotive Cable Solutions, wo das Geschäft mit Spezialkabeln für Autos gebündelt ist, an den thailändischen Kabelspezialisten Stark Corporation bekannt. Der Verkauf soll mehr als 400 Millionen Euro in die Kassen des fränkischen Zulieferers spülen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Leoni weitgehend von seinem Geschäft mit Industriekabeln getrennt. Weiterlesen

Immer mehr SUVs auf den Straßen

Flensburg (dpa) – Die veränderten Vorlieben der Deutschen beim Autokauf und die durch Chip- und Teilemangel eingeschränkte Produktion machen sich immer stärker im Fahrzeugbestand bemerkbar.

Inzwischen ist fast jeder zehnte zugelassene PKW ein SUV, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervorgeht. Sie sind eines der wenigen großen Fahrzeugsegmente, in denen der Bestand vergangenes Jahr gestiegen ist. Viele klassische Segmente schrumpfen dagegen. Weiterlesen

ADAC startet bundesweite Fahrrad-Pannenhilfe

Wiesbaden (dpa) – Der ADAC will ab Juni eine bundesweite Pannenhilfe für Radfahrer einführen. Die Hauptversammlung des Vereins billigte am Samstag in Wiesbaden entsprechende Pläne des Automobilclubs für neue Dienstleistungsangebote.

«Das Bedürfnis nach Hilfe, Rat und Schutz endet nicht im Bereich der Mobilität, wir können mehr leisten und unseren Mitgliedern weitere Angebote machen», sagte ADAC-Präsident Christian Reinicke laut Mitteilung vor 220 Delegierten. Weiterlesen

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