Extra-Geld vom Chef als Inflationsausgleich

Von Roland Losch, dpa

München (dpa) – Millionen Arbeitnehmer in Deutschland haben bereits eine steuer- und abgabenfreie «Inflationsausgleichsprämie» erhalten oder zugesagt bekommen. Alle anderen können weiter hoffen: Noch zwei Jahre lang haben Unternehmen die Chance, ihren Beschäftigten bis zu 3000 Euro netto auszuzahlen. Bei den ab Januar beginnenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die Post, die Lebensmittelindustrie und das Gastgewerbe gehört die Prämie zur Verhandlungsmasse.

Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts wollen 42 Prozent der Betriebe eine Prämie zahlen, 14 Prozent nicht, 44 Prozent sind noch unentschlossen. «Besonders die Beschäftigten in der Industrie und bei großen Betrieben könnten von dieser steuerfreien Prämie profitieren», sagte Ifo-Expertin Johanna Garnitz am Freitag. Im Handel dagegen erwäge nur ein Drittel eine Prämie – im Schnitt 1500 Euro.

«Wir gehen davon aus, dass die Inflationsausgleichsprämie auch Bestandteil weiterer Tarifabschlüsse sein und somit noch vielen Beschäftigten zugutekommen wird», sagt Michael Schrodi, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Die Einmalzahlungen sollen den Beschäftigten in Zeiten explodierender Preise helfen – ohne die Betriebe mit dauerhaft höheren Personalkosten zu belasten und eine Lohn-Preis-Spirale in Gang zu setzen, die die Inflation weiter anheizt.

Diese Branchen zahlen die Prämie

Die 4,5 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie und der Chemie- und Pharmaindustrie erhalten 3000 Euro netto in zwei Tranchen 2023 und 2024 ausbezahlt – zusätzlich zu Lohnerhöhungen. So haben es Gewerkschaften und Arbeitgeber in den neuen Tarifverträgen der Branchen vereinbart. Von der Prämie profitieren damit nicht nur die Mitarbeiter von Dax-Konzernen wie BASF, Bayer, BMW, Fresenius, Henkel, Mercedes und Siemens, sondern auch die Beschäftigten unzähliger kleiner Betriebe.

Vor zwei Wochen beschloss auch der katholische Wohlfahrtsverband Caritas, seinen 650.000 Mitarbeitern 3000 Euro netto zu zahlen. Das sei ein erster Teilabschluss der anstehenden Tarifrunde 2023, «wir haben das bei den Verhandlungen auf jeden Fall im Blick», sagte Caritas-Manager Norbert Altmann.

Meinungen

Die Gewerkschaft Verdi begrüßt Einmalzahlungen, wie sie zum Beispiel die Deutsche Bank, die Commerzbank und die ING-Diba außerhalb der Tarifrunde leisten. «Allerdings sehen wir diese Zahlungen nicht als Alternative oder gar Ersatz zu tabellenwirksamen Entgelterhöhungen, da sie schnell «verpuffen» und auf Dauer nichts bleibt», sagt Norbert Reuter, Leiter der Tarifpolitischen Grundsatzabteilung bei Verdi. Bei den im Januar beginnenden Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert Verdi 10,5 Prozent mehr Lohn. «Unser Ziel ist es, Einmalzahlung «on top» zu verhandeln.»

Ifo-Präsident Clemens Fuest dagegen sagt: «Tarifpolitisch ist es sinnvoll, angesichts der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit Einmalzahlungen statt permanenter Lohnerhöhungen vorzusehen.» Er kritisiert aber, dass der Staat dies subventioniert: «Die Steuer- und Abgabenfreiheit der 3000 Euro Einmalzahlung ist finanzpolitisch nicht sinnvoll. Derartige Boni erhalten vor allem Beschäftigte mit mittleren und hohen Einkommen, staatliche Hilfen sollten sich in der aktuellen Lage aber auf den Bereich niedriger Einkommen beschränken», sagt der Wirtschaftsforscher.

Dass dem Staat und den Sozialversicherungen Beiträge entgehen, stört auch Gewerkschafter Reuter. Wie die Beschäftigten sparten auch die Unternehmen, sie seien «aber nicht von daraus resultierenden Leistungseinschränkungen bei sozialen Ausgaben und Sozialversicherungsleistungen betroffen».

Preiserhöhungen und Fachkräftemangel

Gastgewerbe, Handwerk und Gesundheitsdienste suchen händeringend Fachkräfte, im Gütertransport fehlen laut Branchenverband BGL annähernd 90.000 Fahrer. Vereinzelt zumindest nutzen Unternehmen die Möglichkeit, mit der Prämie für sich zu werben. Der Logistikkonzern Kühne + Nagel zum Beispiel zahlt zweimal 500 Euro netto. BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhard sagt aber, das könne kein Maßstab sein für den kleinen Durchschnittsbetrieb. Und dass «auch ein solcher «Gigant» bei Weitem nicht die volle Höhe des gesetzlich Möglichen ausschöpft, kann zweifelsohne als Fingerzeig im Hinblick auf die für 2023 drohende Rezession gedeutet werden».

«Ein Bäcker, der statt 1500 plötzlich 15.000 Euro pro Monat für Strom und Gas bezahlen muss, braucht über Lohnerhöhungen oder Einmalzahlungen nicht mehr nachzudenken», hatte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt. Auf der anderen Seite haben laut Ifo-Institut viele Unternehmen die gestiegenen Energiekosten als Vorwand genutzt, um Preise zu erhöhen und ihre Gewinne auszuweiten – etwa im Baugewerbe, im Handel, in der Verkehrsbranche und im Gastgewerbe.

Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Freddy Adjan, zählt auch Nestlé, Unilever und Coca-Cola dazu: «Das sind Krisengewinnler.» Nestlé bestritt das. Notwendige Preisanpassungen würden so verantwortungsvoll wie möglich umgesetzt.

In den 2023 anstehenden Tarifrunden in der Lebensmittelindustrie und im Gastgewerbe mit insgesamt über zwei Millionen Beschäftigten fordert die NGG mindestens 10 Prozent mehr Lohn. «Wenn das in den Tarifverhandlungen passt, kann oben drauf noch eine Inflationsprämie kommen. Aber nicht umgekehrt», sagt Adjan. «Und überall dort, wo wir gerade nicht in Tarifverhandlungen sind, erwarten wir, dass die Konzerne jetzt schnell eine Inflationsausgleichsprämie auszahlen.»

Der Kaffeeröster Jacobs, die Schokoladenhersteller Ferrero, Lindt und Storck, die Molkerei Meggle und die Hotelkette Steigenberger zum Beispiel zahlen laut NGG zwischen 300 und 1000 Euro. Auch die Beschäftigten bei Lidl und Rewe, den Sana-Kliniken, RWE und der Deutschen Bahn bekommen Prämien. Für eine Zwischenbilanz sei es aber noch zu früh – da sind sich Adjan und Schrodi einig.

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Inflation: Türkei erhöht Mindestlohn erneut deutlich

Ankara (dpa) – Angesichts der starken Inflation hat die Türkei den monatlichen Mindestlohn um rund 55 Prozent angehoben. Er steige auf rund 8500 Türkische Lira netto (rund 428 Euro), teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in Ankara mit. Es ist die dritte Anhebung innerhalb eines Jahres. Normalerweise wird der Mindestlohn, auf den nach offiziellen Angaben rund 40 Prozent der Erwerbstätigen angewiesen sind, nur einmal im Jahr angepasst. Weiterlesen

«Hohe kriminelle Energie» – IG BAU beklagt Schwarzarbeit

Frankfurt/Main (dpa) – Die Gewerkschaft IG BAU kritisiert illegale Praktiken und Schwarzarbeit im großen Stil auf deutschen Baustellen. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) habe allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 9251 Ermittlungsverfahren im Bauhaupt- und Baunebengewerbe eingeleitet, teilte die IG BAU am Dienstag mit. Das sei rund ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum (7430). Dabei berief sich die IG BAU auf Zahlen, die das Bundesfinanzministerium auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup (SPD) für alle 41 Hauptzollämter in Deutschland mitgeteilt habe. Zuvor hatte die «Neue Westfälische» über die Zahlen berichtet. Weiterlesen

Gegen Arbeitslosigkeit: Saarland erhält 70 Millionen von EU

Saarbrücken (dpa/lrs) Das Saarland erhält 70 Millionen Euro aus Brüssel, um in den nächsten fünf Jahren weitere Projekte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auf den Weg zu bringen. Dabei handelt es sich um Fördergelder aus einem Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF), die die EU-Kommission genehmigt hat. «Wir bezeichnen ihn als Erfolgsgeschichte, denn er fördert bessere Bildung, unterstützt durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt auch zum Abbau von Benachteiligung am Arbeitsmarkt bei», sagte Arbeits-Staatssekretärin Bettina Altesleben (SPD) am Dienstag in Saarbrücken.

Ihren Angaben nach stehen zusammen mit öffentlichen und privaten Mitteln bis 2027 insgesamt 176 Millionen Euro für aktive Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung zur Verfügung. Weiterlesen

Russischer Minister: 100.000 IT-Spezialisten ausgereist

Moskau (dpa) – Rund 100.000 russische IT-Spezialisten haben nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Behördenangaben ihre Heimat verlassen. «Tatsächlich sind, wenn wir beide Ausreisewellen betrachten, bis zu zehn Prozent der Mitarbeiter von IT-Unternehmen aus dem Land ausgereist und nicht wiedergekommen», sagte Digitalisierungsminister Maxut Schadajew am Dienstag in Moskau bei einer Anhörung vor dem Parlament.

Allerdings seien 80 Prozent von ihnen weiterhin bei russischen Unternehmen beschäftigt. Schadajew sprach sich deshalb dagegen aus, diesen Russen die Arbeit aus dem Home-Office zu verbieten. Weiterlesen

Wann verjährt Urlaub? – Bundesarbeitsgericht entscheidet

Von Simone Rothe, dpa

Erfurt (dpa) – Es geht um stattliche 101 Urlaubstage – die hat eine Steuerfachangestellte aus Nordrhein-Westfalen wegen hoher Arbeitsbelastung über einen Zeitraum von mehreren Jahren nicht genommen. Ihr Arbeitgeber meint, sie seien verfallen und verjährt. Dagegen klagte die Frau – und ihr Fall zog große Kreise: Im September beschäftigte sich der Europäische Gerichtshof in Luxemburg damit, an diesem Dienstag das Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Erwartet wird ein Grundsatzurteil, wann Urlaub in Deutschland verjährt und ob Arbeitgeber dem untätig zusehen dürfen.

Worum es vor dem höchsten deutschen Arbeitsgericht geht

Die Bundesarbeitsrichter beschäftigen sich gleich mit mehreren Aspekten zum Thema Urlaub: Es geht im Fall der Steuerfachangestellten mit der langen Liste nicht genommener Urlaubstage um die Verjährungsfrist – sie liegt nach Angaben von Fachleuten auch bei arbeitsrechtlichen Fragen bisher bei drei Jahren in Deutschland. In einem anderen Fall – ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen – beschäftigen sich die Richter mit der Klage einer Krankenhausangestellten, die lange selbst krank war und in dem Jahr nur einen Teil ihres Urlaubs nehmen konnte. Ist der Resturlaub wirklich verfallen, wie ihr Arbeitgeber meint? Das will sie von den Bundesrichtern wissen.

Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung

In Deutschland streiten Arbeitnehmer und Arbeitgeber immer wieder darüber, wann Urlaub verfallen oder gar verjährt ist. «Oft ist das der Fall bei einem Jobwechsel oder wenn ein Arbeitsverhältnis aus einem anderen Grund aufgelöst wird», sagt der Bonner Arbeitsrechtler Gregor Thüsing. Grundsätzlich gelte, dass Urlaub bei langwieriger Krankheit 15 Monate nach Ende des Urlaubsjahres verfalle. Nach drei Jahren verjähre Urlaub. Nun gehe es darum, ob die deutsche Verjährungsfrist mit der europäischen Rechtsprechung vereinbar ist oder gekippt wird, wenn der Arbeitgeber passiv ist.

Die Rolle des Arbeitgebers

Welche Pflichten Arbeitgeber beim Thema Urlaub haben, hat das Bundesarbeitsgericht erstmals im Februar 2019 in einem Grundsatzurteil festgeschrieben – allerdings nur für den drohenden Verfall von Urlaubsansprüchen. Arbeitgeber wurden von den Bundesarbeitsrichtern verpflichtet, die Beschäftigten über ihren Urlaubsanspruch zu informieren, sie aufzufordern, ihren Resturlaub zu nehmen und auf einen möglichen Verfall hinzuweisen. Kurz: Sie müssen eine aktive Rolle spielen – Juristen sprechen von Initiativpflichten oder Mitwirkungsobliegenheiten. Schließlich hätten auch Arbeitgeber ein Interesse, dass sich Urlaub in Unternehmen nicht anstaut. Die Bundesarbeitsrichter ließen aber offen, wie bei drohender Verjährung und Krankheit zu verfahren ist. Das soll nun verbindlich entschieden werden.

Gerichtshof in Luxemburg hat Pflöcke eingeschlagen

Das Bundesarbeitsgericht hat die beiden Fälle aus NRW vor seiner anstehenden Entscheidung bereits dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vorgelegt. Er sollte prüfen, ob europäisches Recht eine Verjährung des Urlaubsanspruchs gestatte, «wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nicht durch entsprechende Aufforderung und Hinweise tatsächlich in die Lage versetzt habe, seinen Urlaubsanspruch auszuüben». Die Entscheidung war eindeutig: Nein, sagte der Gerichtshof im September. Urlaub könne nicht verjähren oder bei langer Krankheit verfallen, wenn Arbeitgeber ihren Pflichten nicht nachgekommen seien, so der EuGH.

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Gehälter nach Geschlecht: Firmen müssen Daten offenlegen

Brüssel (dpa) – Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen künftig regelmäßig Daten zum Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen veröffentlichen.

Das sieht eine Einigung von Unterhändlern der EU-Staaten und des Europaparlaments vor, wie die zwei Institutionen mitteilten. So soll es einfacher werden, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern festzustellen. Frauen verdienen den Angaben nach in der EU im Schnitt 13 Prozent weniger als Männer. Der sogenannte Gender Pay Gap habe sich in den vergangenen Jahren nur minimal verkleinert. Weiterlesen

Heil will Arbeitszeitgesetz bald reformieren

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts im kommenden Jahr zeitnah die Reform des Arbeitszeitgesetzes vorlegen. «Wir werden praxistaugliche Lösungen vorlegen», sagte Heil der «Rheinischen Post». «Es geht nicht darum, die Stechuhr wieder einzuführen, es gibt heute auch digitale Möglichkeiten. Über die Konsequenzen des Urteils spreche ich mit den Sozialpartnern und werde dann zeitnah einen Vorschlag vorlegen.»

Eine von den Arbeitgebern geforderte Abschaffung des starren Acht-Stunden-Tages im Zuge der Reform lehnte Heil ab. «Arbeitszeitgesetze dienen dem gesundheitlichen Schutz der Beschäftigten. Deshalb kann Arbeitszeitpolitik nicht Wünsch-Dir-was-vor-Weihnachten von Interessengruppen sein», sagte Heil. Weiterlesen

Studie: Starke Zunahme von Alkoholsucht Krankenkassen

Berlin (dpa) – Alkoholsucht unter Beschäftigten hat nach einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Die Zahl der KKH-versicherten Berufstätigen mit exzessiven Alkoholkonsum sei von 2011 bis 2021 um rund ein Drittel (32 Prozent) gestiegen, in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen sogar um 88,5 Prozent, heißt es nach einem Bericht der Funke Mediengruppe (Donnerstag) in der Studie. Weiterlesen

Weniger Arbeitslose im Saarland als im Vorjahr

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland hat es in diesem Jahr weniger Arbeitslose gegeben als im Vorjahr. Im Jahresdurchschnitt seien rund 33.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet gewesen, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Dies waren 8,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Arbeitslosenquote betrage voraussichtlich 6,3 Prozent und liege damit 0,5 Punkte niedriger als 2021.

Die Arbeitslosigkeit habe in diesem Jahr unter dem Niveau vor der Pandemie gelegen, teilte die Agentur mit. Durch die Krise waren die Zahlen von 2020 auf 2021 um rund 4300 gestiegen. 2022 hätten Unternehmen wieder deutlich mehr Stellen gemeldet, allerdings ein Großteil davon für Experten.

Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei gesunken, lag aber über dem Niveau vor der Pandemie. Im Saarland zählten 39 Prozent der Arbeitslosen dazu, waren also länger als ein Jahr ohne Arbeit. Ende November habe die Agentur im Saarland insgesamt rund 183 Millionen Euro Arbeitslosengeld ausgezahlt, fast 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Weiterlesen

Weniger Arbeitslose als im Vorjahr: Optimismus für 2023

Mainz (dpa/lrs) – Die Regionaldirektion der Arbeitsagentur rechnet 2023 für Rheinland-Pfalz mit einem geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Zugleich erwarten die Fachleute eine weitere leichte Steigerung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. «Wir können mit einem sehr optimistischen Blick ins neue Jahr gehen», sagte die Chefin der Behörde, Heidrun Schulz, am Montag in Mainz. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung habe für 2023 einen bundesweit unterdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um ein Prozent und eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 0,7 Prozent prognostiziert.

Als Gründe für die vorhergesagte Entwicklung nannte Schulz, dass viele Flüchtlinge aus der Ukraine nicht direkt in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach der Qualität von Beschäftigung weiter und könne nicht immer befriedigt werden. Rund 60 Prozent aller Arbeitslosen hätten keine Ausbildung. Der Fachkräftebedarf mache sich auch auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar. «Für junge Menschen stehen alle Chancen offen. Aber aufseiten der Arbeitgeber herrscht hohe Nachfrage.» Eine weitere Zuwanderung in den Arbeitsmarkt sei notwendig. Weiterlesen

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