Trierer Bischof als Zeuge in Nötigungsprozess erwartet

Saarbrücken/Trier (dpa/lrs) – Im Saarbrücker Prozess wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung gegen einen früheren Pfarrer aus dem Bistum Trier wird am Mittwoch der Trierer Bischof Stephan Ackermann als Zeuge erwartet. Der 69 Jahre alte Pfarrer im Ruhestand muss sich seit Montag vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Laut Anklage soll er 1997 im saarländischen Freisen einen 14-jährigen Messdiener gedrängt haben, sexuelle Handlungen an sich zu dulden. Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte den Vorwurf zurückgewiesen.

Das Verfahren geht zurück auf eine Strafanzeige des Bistums Trier, nachdem der Geschädigte Angaben gegenüber dem erzbischöflichen Offizialat Köln, dem Kirchengericht, gemacht hatte.

Ackermann ist einer von drei amtierenden Bischöfe, die seit 2006 in unterschiedlichen Funktionen und Zuständigkeiten mit dem Fall des angeklagten Pfarrers befasst waren. Ackermann und Erzbischof Reinhard Marx (München und Freising) sowie Bischof Georg Bätzing (Limburg) hatten im April 2021 in einer gemeinsamen Erklärung eingeräumt, es seien «im Verlauf der Bearbeitung dieses Falles Fehler passiert, sowohl im Umgang mit Betroffenen als auch in der Handhabung der Bearbeitung».

Sie bedauerten dies und erklärten, sie wollten «sich ihrer Verantwortung stellen». Zuvor hatten Medien über den Termin berichtet. Die Sprecherin des Trierer Bischofs bestätigte am Abend, dass Ackermann geladen sei.

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