ADAC: Spritpreise an vielen Tankstellen sinken

Mainz (dpa/lrs) – An Tankstellen in Rheinland-Pfalz ist es laut ADAC wegen der gesunkenen Energiesteuer am Mittwoch teilweise zu deutlich niedrigeren Spritpreisen gekommen. Wie der Automobilclub mitteilte, unterschieden sich die Preise von Tankstelle zu Tankstelle noch deutlich und es ließen sich noch keine Angaben über die Preisentwicklungen im ganzen Land machen. Bei Stichproben waren aber teils deutliche Senkungen der Spritpreise feststellbar.

Bei einem Vergleich der Preise am Mittwoch gegen 12.00 Uhr kostete im Umkreis von zehn Kilometern um Mainz ein Liter Super zwischen 1,879 und 2,169 Euro. Der Liter E 10 kostete im selben Vergleichsraum zwischen 1,819 und 1,929 Euro und der Liter Diesel zwischen 1,879 und 2,009 Euro.

Über die weitere Preisentwicklung lassen sich laut ADAC keine genauen Angaben machen. Einige Tankstellen würden zuerst noch ihre zu den alten Preisen eingekauften Spritbestände verkaufen, bevor Preise dort spürbar in den nächsten Tagen sinken. Der Verkehrsclub empfahl, die Spritpreise mit Apps und auf Vergleichsportalen im Auge zu behalten. Ebenfalls nur spekulieren kann man laut ADAC über einen möglichen Tanktourismus in nächster Zeit. Sollten die Preise hierzulande aber konstant unter denen in Luxemburg liegen, wird man mit Reisen über die Grenze zur günstigeren Tankstelle rechnen müssen.

In Rheinland-Pfalz waren nach Einschätzung des Verkehrsunternehmens Vlexx vereinzelte Züge am ersten Tag, an dem das neue 9-Euro-Ticket gültig war, etwas voller als üblich. Insgesamt sei das Aufkommen aber mit normalen Wochentagen zu vergleichen. «Wir rechnen damit, dass zum kommenden Wochenende die Zahl der Fahrgäste aufgrund von vermehrten Ausflügen und des bevorstehenden langen Pfingstwochenendes deutlich steigen wird», sagte eine Sprecherin.

Das neue 9-Euro-Ticket wird dem Tagestourismus nach Einschätzung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH zusätzlichen Schwung verleihen. «Wir gehen schon davon aus, dass vor allen Dingen im Bereich von Tagesausflügen das 9-Euro-Ticket von vielen Menschen benutzt wird», sagte der Geschäftsführer der touristischen Management- und Marketingorganisation für das Land Rheinland-Pfalz, Stefan Zindler, der Deutschen Presse-Agentur in Koblenz.

Nach mehrmonatigen Vorbereitungen können Bürgerinnen und Bürger ab diesem Mittwoch mit dem 9-Euro-Ticket drei Monate stark verbilligt mit Bus und Bahn fahren. Die Monatskarten sind für Juni, Juli und August erhältlich. Die Bundesregierung will somit Verbraucher angesichts der gestiegenen Energiepreise und der Inflation entlasten. Der Ansturm auf die Tickets ist seit dem Verkaufsstart groß.

Zindler schätzte, dass das Ticket vor allem Rheinland-Pfälzer zu Tagestrips im Bundesland anspornt: «Wenn man mal von der Eifel an die Mosel möchte oder auch mal in die Pfalz fahren will, kann man das jetzt gut ausprobieren.» Aber auch Bewohner angrenzender Bundesländer würden in einem bestimmten Radius das Ticket voraussichtlich nutzen, um Orte oder Regionen in Rheinland-Pfalz anzusteuern.

Er rechnete damit, dass Regionalbahnen in Flusstälern wie Nahe, Rhein und Mosel beliebt seien. Aber auch Städte könnten Ziel von Tagesausflüglern werden. Er sei zuversichtlich, dass der Tourismus ein Stück weit profitieren werde – und vor allem die Gastronomie.

Bedenken über einen zu großen Ansturm habe er nicht. «Wir freuen uns über jeden Gast», sagte er. «Und deswegen sollte man auch dazu motivieren, das einmal auszuprobieren.» Er gehe davon aus, dass Bus und Bahn an den verlängerten Wochenenden gut ausgelastet sein werden. «Aber von einem großen Verkehrschaos gehen wir jetzt erst einmal nicht aus.»

Die Regionalzüge in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern sollen mit Einführung des 9-Euro-Tickets an den Wochenenden verstärkt werden: Das haben die Aufgabenträger für den regionalen Schienenverkehr in Rheinland-Pfalz – der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord und Süd – gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen bereits verabredet.

Der Prokurist der Bundesgartenschau Oberes Mittelrheintal 2029 gGmbH, Andreas Jöckel, sagt mit Blick auf dieses Unesco-Welterbe zwischen Bingen und Koblenz: «Ich denke schon, dass mit dem 9-Euro-Ticket gerade auch aus dem Rhein-Main-Gebiet und dem Raum Köln-Bonn mehr Ausflügler kommen.» Jöckel ergänzt: «Gerade das Bahnfahren ist im Oberen Mittelrheintal ja schön. Ich erlebe es oft im Zug, dass die Leute begeistert sind und sagen: Das sieht hier ja aus wie die Modelleisenbahn von unserem Onkel. Bei den vielen Burgen und der Loreley versucht jeder, Fotos zu machen.» Die Buga-Gesellschaft beobachte mit großem Interesse, wie sehr die Züge im 67 Kilometer langen Welterbegebiet nun gefüllt seien. Die Bundesgartenschau soll hier 2029 ausgerichtet werden.

 

 

 

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