IHK: Ausmaß der Folgen der Sanktionen bislang nicht absehbar

Koblenz (dpa/lrs) – Die EU-Sanktionen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine werden nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) unmittelbare Folgen für rheinland-pfälzische Unternehmen haben, die direkte Handelsbeziehungen mit Russland haben. Darüber hinaus sei zu erwarten, dass eine weitere Verteuerung der Energiepreise Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben werde, sagte die Sprecherin der IHK Koblenz, Susanne Thelen, am Freitag. Für eine genaue Abschätzung der Folgen sei es noch zu früh.

Die Entwicklung im Ukraine-Konflikt hat auch viele Betriebe in Rheinland-Pfalz aufgeschreckt. Über die jüngst eingerichtete Hotline der IHK gingen zahlreiche Fragen zu den möglichen Auswirkungen ein, berichtete Thelen. Diese drehten sich vor allem um die Fragen, wie sich Unternehmen gegen die Folgen der Sanktionen schützen könnten und ob sie noch nach Russland liefern dürften. Um dem gesteigerten Informationsbedürfnis Rechnung zu tragen, habe die Kammer als IHK-Kompetenzzentrum für Russland bereits einen extra Newsletter an die Mitglieder verschickt und werde demnächst auch ein Webinar anbieten. Der Zuständigkeitsbereich der IHK Koblenz als Kompetenzzentrum Russland geht den Angaben zufolge über das Gebiet von Rheinland-Pfalz hinaus.

Russland und die Ukraine spielen für die rheinland-pfälzische Wirtschaft keine herausragende Rolle. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes belegte Russland im vergangenen Jahr in der Liste der wichtigsten Handelspartner des Bundeslandes den 16. Platz beim Export und den 24. beim Import. Bei den Ausfuhren lagen chemische Erzeugnisse und Maschinen vorn, bei den Importen waren es Kokerei- und Metallerzeugnisse.

 

 

 

 

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