Uni Kassel: Keine Plagiatsbelege bei Bollingers Doktorarbeit

Mainz/Kassel (dpa) – Der rheinland-pfälzische AfD-Chef Jan Bollinger hat nach Aussage der Uni Kassel nicht Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben. Damit räumte die Hochschule den Verdacht aus dem Raum, der Landesparteivorsitzende habe seinen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften unredlich erworben. Entsprechende Vorwürfe eines Plagiatsjägers waren im Laufe dieses Jahres in Medien aufgetaucht.

Die Universität Kassel teilte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mit, der Promotionsausschuss ihres Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften habe in Abstimmung vor allem mit der hochschuleigenen Kommission zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis eine «anlassbezogene Vorprüfung» vorgenommen. «Im Ergebnis fand der Ausschuss keine Stellen, die als Plagiat eingestuft wurden und den vorgetragenen Vorwurf bestätigen. Es wird daher kein formelles Verfahren eröffnet», hieß es weiter.

Bollinger sagte der dpa: «Ich habe die Vorwürfe von Anfang an als unbegründet erachtet und fühle mich jetzt bestätigt.» Der AfD-Landeschef, der in Neuwied wohnt, ergänzte: «Ich bin in diesem Jahr auch noch mal mit einer Plagiatssoftware über meine Arbeit gegangen und habe nichts Ernsthaftes gefunden.» Er habe mehr als drei Jahre an seiner Dissertation gearbeitet, die mit «cum laude» bewertet worden sei.

Bollinger (45), der auch Vizefraktionschef im Mainzer Landtag ist, schloss seine Promotion vor gut zehn Jahren an der Uni Kassel ab. Das Thema seiner veröffentlichten Dissertation lautet: «Transformationale Führung als Erfolgsfaktor des Interim Management – Wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter motivieren und entwickeln, Unternehmenskrisen bewältigen und organisationale Veränderungen umsetzen können.»

 

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