Saarland will auf 2G-Regel umstellen: Noch kein Beschluss

Saarbrücken (dpa/lrs) – Das Saarland plant eine Verschärfung seiner Corona-Maßnahmen, die ab Anfang nächster Woche gelten könnten.

Das Kabinett habe sich am Dienstag auf die Einführung der 2G-Regel im Innenbereich verständigt, teilte Regierungssprecher Alexander Zeyer in Saarbrücken mit. Demnach sollten dann nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Gastronomie und Indoor-Veranstaltungen haben. Die Details einer neuen Verordnung müssten aber noch erarbeitet werden und könnten dann nach den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag beschlossen werden. «Dies würde ein Inkrafttreten zum Beispiel zu Beginn der nächsten Woche ermöglichen», sagte Zeyer.

In besonders geschützten Bereichen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen prüfe die Landesregierung zusätzlich zu 2G die Notwendigkeit eines Testnachweises. Das gelte auch für «Innenräume mit besonders hohem Infektionsrisiko wie Diskotheken». Für Kinder unter sechs Jahren und die, die regelmäßig an den Schultestungen teilnehmen würden, werde es wie auch für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, Ausnahmen geben.

Bei Veranstaltungen im Freien solle künftig eine Maskenpflicht gelten. Sie entfalle dann, wenn die Einhaltung von 3G (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene und Getestete) kontrolliert werde.

In der Schule solle in der nächsten Verordnung eine Maskenpflicht geregelt werden. In der Zwischenzeit spreche das Bildungsministerium eine dringende Empfehlung zum Maskentragen aus. Der Ministerrat hatte sich zuvor von Experten aus Wissenschaft beraten lassen.

«Wir sehen bei uns nicht diesen enormen Anstieg wie in Bayern oder anderen Bundesländern», sagte Zeyer. «Trotzdem müssen wir uns auf eine solche Situation einstellen und nicht länger warten, sondern Maßnahmen ergreifen, damit es zu solchen Situationen nicht erst kommt» Er kündigte an, dass nicht nur Impfzentren wieder reaktiviert würden, sondern auch mobile Teams noch stärker eingesetzt werden sollten – auch für Auffrischimpfungen.

Hintergrund für verschärfte Maßnahmen sind die stark steigenden Corona-Zahlen auch im Saarland. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts am Dienstag an der Saar bei 196,4. Vor zwei Wochen betrug dieser Wert noch 74,3.

Seit dem 1. Oktober galten im Saarland massive Lockerungen für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G). Bei einem 3G-Nachweis waren volle Kinosäle, das Tanzen in Clubs und Restaurantbesuche ohne Maske und ohne Abstand wieder möglich.

 

 

 

 

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