Dreyer unterstützt Kurs der Bundesregierung gegen Russland

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat den Kurs der Bundesregierung gegen Russland ausdrücklich unterstützt. «Bundeskanzler Olaf Scholz hat deutlich gemacht, wie Deutschland auf die Zeitenwende jetzt reagieren wird: Sondervermögen für die Bundeswehr, Stärkung der Entwicklungszusammenarbeit, Umsteuern bei der Energieabhängigkeit und große Geschlossenheit in EU und Nato», erklärte Dreyer am Sonntag mit Blick auf die Sondersitzung des Bundestags.

Sie danke der Ampel-Koalition im Bund und auch der oppositionellen Union für die große Geschlossenheit, die der gemeinsame Entschließungsantrag ausdrücke.

«Wir haben eine Parlamentsarmee und die übergroße Mehrheit des Parlaments steht entschlossen an der Seite der Menschen in der Ukraine und an der Seite der Menschen in Russland, die sich mutig» gegen den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin auflehnten. Die Sanktionen seien ein scharfes Schwert, um den russischen Präsidenten vom Kriegskurs abzubringen, «sie richten sich gegen Putin und seine Getreuen». Die Bundesländer ihrerseits bereiteten sich darauf vor, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen, erklärte Dreyer weiter.

Beim traditionellen Fastnacht-Gottesdienst im Mainzer Dom sicherte Domdekan Henning Priesel den Menschen in der Ukraine Solidarität zu. «Wir sind bei Ihnen in unseren Gedanken, in unseren Gebeten», sagte er. In seiner Predigt erinnerte er auch an die Bombardierung von Mainz vor 77 Jahren, die Flutkatastrophe im Ahrtal im vergangenen Sommer und das Leid aufgrund der Corona-Pandemie.

Der emeritierte Domdekan Hein Heckwolf zitierte aus dem traditionellen Mainzer Fastnachtslied von Margit Sponheimer «Gell du hast mich gelle gern» die Zeile «gell du lässt mich net im Stich». Diese Worte seien ein Aufruf zur Solidarität, die für Christen nicht nur ein frommes Gefühl, sondern eine «handfeste Tat» bedeute, betonte Heckwolf.

In Koblenz hatten am Samstag rund 500 Menschen gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. Viele hatten blau-gelbe Flaggen mitgebracht und Schilder, auf denen sie ein Ende des Kriegs forderten. «Put in jail» (ein Wortspiel aus dem Namen Putin und der Aufforderung, jemanden ins Gefängnis zu stecken) sowie «No war» (Kein Krieg) war auf Plakaten zu lesen. Aber auch: «Helft Ukraine jetzt. Morgen ist es zu spät» Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sprach bei der Kundgebung mit Teilnehmern.

An einer erneuten Demonstration am Sonntagnachmittag in Koblenz nahmen laut Polizei etwa 30 Menschen teil. Auch sie verlief friedlich. Eine weitere Kundgebung war für den frühen Abend in Trier geplant, auch dort wurde mit einer geringen Teilnehmerzahl gerechnet.

Ministerpräsidentin Dreyer und ihr Mann Klaus Jensen nahmen am Samstag nach Angaben des Bistums mit rund 100 anderen Menschen an einem ökumenischen Friedensgebet im Trierer Dom teil. Ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen habe das Gebet gestaltet, darunter auch Bischof Stephan Ackermann, sagte eine Sprecherin des Bistums.

 

 

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