Ahrtal will 2030 eine Landesgartenschau ausrichten

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Neun Jahre nach der tödlichen Flutkatastrophe an der Ahr will das Flusstal eine große Blumenschau organisieren. «Die Kommunen an der Ahr wollen gemeinsam eine Perspektive aufzeigen und im Jahre 2030 gemeinschaftlich eine Landesgartenschau im Ahrtal durchführen», teilte die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler am Mittwoch mit. Zunächst werde der Wiederaufbau von Tausenden beschädigten oder zerstörten Häusern «die ganze Kraft und Energie» der Städte und Dörfer erfordern. «Doch schon jetzt darf auch in eine fernere Zukunft geschaut werden», hieß es weiter. Eine Landesgartenschau 2030 könne ein Zeichen der Hoffnung und eine zeitliche Zielmarke für den gesamten Wiederaufbau sein.

Bereits zuvor hatte die rheinland-pfälzische Staatskanzlei mitgeteilt, Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und die neue Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand (parteilos), hätten bei deren Antrittsbesuch in Mainz auch über «eine mögliche Bewerbung des Ahrtals für die Landesgartenschau 2030» gesprochen. Laut der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler könnte es womöglich eine Blumenschau ohne weitere Bewerbungen anderer Kommunen werden. Das Wirtschaftsministerium teilte vorerst nur mit, die zuständige Arbeitsgruppe mehrerer Ministerien werde sich mit dem Thema befassen.

Die Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, will in seiner Kur- und Kreisstadt an diesem Donnerstag (10.3.) zusammen mit seinem Sinziger Amtskollegen Andreas Geron über die geplante Blumenschau näher informieren. Laut Orthens Stadtverwaltung geht es um die Idee einer Landesgartenschau im gesamten Ahrtal. Dabei sollten Tourismus, Ökologie und Hochwasserschutz sinnvoll kombiniert werden.

Das rheinland-pfälzische Kabinett entscheidet voraussichtlich am 29. März, wer den Zuschlag für die vorherige Landesgartenschau 2027 erhält. Darum bewerben sich Mainz, Speyer, Neustadt an der Weinstraße, Bendorf, die Südeifel mit Bitburg sowie die Mittelmosel rund um Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues. Eine schon für 2023 in Bad Neuenahr-Ahrweiler geplante Landesgartenschau wurde wegen der Flutkatastrophe im Juli 2021 mit 134 Toten im Ahrtal abgesagt.

Das Wirtschaftsministerium rief nach Mitteilung vom Mittwoch unterdessen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern die Veranstaltungsreihe «Zukunft Tourismus und Gastgewerbe im Ahrtal» ins Leben. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) betonte: «Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region.» Beim Auftakt der Gesprächsreihe gab es einen Überblick über die verschiedenen finanziellen Hilfen für die Branche im Flutgebiet. Ein neues «strategisches Konzept mit konkreten Zielen und Maßnahmen» soll laut Ministerium den Tourismus hier weiter fördern.

 

 

 

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