Fall Attendorn: Jugendamt räumt Defizite ein

Attendorn (dpa) – Im Fall des jahrelang isolierten und eingesperrten Mädchens im sauerländischen Attendorn hat das Kreisjugendamt erstmals Defizite eingeräumt. Die bereits 2003 erarbeiteten fachlichen Verfahrensstandards zum Kinderschutz seien «nicht in Gänze eingehalten worden», heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne).

Das Jugendamt beabsichtige, seine organisatorischen Strukturen zu überprüfen und sich dabei vom Landesjugendamt beraten zu lassen. Es werde daran gearbeitet, die internen Verfahrensstandards zu verbessern. So soll jeder Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung künftig dem Vier-Augen-Prinzip unterliegen.

Fachbereichsleiter Michael Färber erläuterte auf dpa-Anfrage, es seien vor allem Dokumentationsdefizite festgestellt worden. «Das ist nicht sauber dokumentiert worden», sagte er. So sei bei jedem Hinweis auf Kindeswohlgefährdung ein Meldebogen anzulegen. Weiterlesen

Studie: Inflation trifft Familien mit niedrigem Einkommen

Düsseldorf (dpa) – Familien mit niedrigem Einkommen leiden nach einer aktuellen Studie weiterhin besonders stark unter der hohen Inflation. Während die Lebenshaltungskosten der deutschen Haushalte insgesamt im Oktober um 10,4 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen, mussten Familien mit niedrigem Einkommen für ihre typischen Einkäufe sogar 11,8 Prozent mehr zahlen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Noch am wenigsten trafen die Preissteigerungen Single-Haushalte mit hohem Einkommen. Ihre Lebenshaltungskosten erhöhten sich demnach um 8,4 Prozent. Weiterlesen

27-Jähriger wegen Dreifachmords in Rövershagen vor Gericht

Rostock (dpa) – Wegen des Vorwurfs des dreifachen Mordes muss sich von Dienstag (13.00 Uhr) an ein 27 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Rostock verantworten. Der Deutsche soll im Februar dieses Jahres in einem Einfamilienhaus in Rövershagen bei Rostock zunächst Vater und Schwester und einige Tage später auch die Mutter auf brutale Weise getötet haben. Der Mann zeigte sich bei Vernehmungen geständig. Im Falle eines Schuldspruchs droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Der Tatverlauf war mutmaßlich von tiefem Hass geprägt – das genaue Motiv blieb vorerst aber unklar. Am 7. Februar soll der damals 26-Jährige seinem schlafenden Vater mit einer Armbrust vier Pfeile in den Hinterkopf geschossen haben. Da der 52-Jährige nicht sofort tot war, soll der Sohn aus einem Schuppen eine Gartenmachete geholt und damit auf sein Opfer eingestochen haben. Der Vater verblutete. Weiterlesen

Lauterbach entsetzt über Morddrohungen gegen seine Kinder

Köln (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss nicht nur mit Morddrohungen gegen sich selbst leben, sondern ist auch besorgt über die Sicherheit seiner Familie. «Ich selbst werde immer noch bedroht, und auch für meine Kinder bekomme ich erschütternde Morddrohungen», sagte Lauterbach dem «Kölner Stadt-Anzeiger». «Mein Auto muss ich in einem Vorort parken. Ohne Personenschutz kann ich abends leider nicht vor die Tür gehen», fügte der SPD-Politiker hinzu. Lauterbach wohnt in der Kölner Innenstadt. Seit langem ist er Ziel von Hass-Kommentaren, die sich vor allem gegen seine Corona-Politik richten.

 

 

Wenn Kita und Hort zu sind: Kinderbetreuer gesucht

Berlin (dpa/bb) – Für Berliner Eltern, deren Arbeitszeiten nicht immer zu Kita und Hort passen, werden noch Kinderbetreuer benötigt. «Wir suchen ganz massiv», sagte Peter Heinßen, Geschäftsführer der proFam gGmbH am Montag der Deutschen Presse-Agentur. ProFam vermittelt über das Projekt «Mobiler Kinderbetreuungsservice für Eltern mit besonderen Arbeitszeiten» (MoKis) Betreuer. Die Nachfrage von Eltern übersteige das Angebot an Betreuern deutlich. Unter den Suchenden seien viele Alleinerziehende, aber auch andere Familien mit ungünstigen Arbeitszeiten.

Die vom Jugendamt überprüften und geschulten volljährigen Betreuer kümmern sich abends, nachts, am frühen Morgen oder auch am Wochenende im Haushalt der Familien um die Kinder, während die Eltern arbeiten und die Betreuungseinrichtungen geschlossen sind. Weiterlesen

In Ägypten inhaftierter Aktivist trinkt wieder Wasser

Scharm el Scheich (dpa) – Der in Ägypten inhaftierte Demokratieaktivist Alaa Abdel Fattah hat seinen Verzicht auf Wasser laut seiner Familie nach fast einer Woche beendet. «Ich trinke seit Samstag wieder Wasser. Vitalwerte heute sind gut», schrieb Abdel Fattah in einem Brief aus seiner Haft, den seine Familie am Montag veröffentlichte. «Es ist definitiv seine Handschrift», bestätigte seine Schwester Sanaa Saif die Echtheit des Briefs. Es sei «endlich ein Lebenszeichen» ihres Bruders. Weiterlesen

Das Christkind antwortet nun auch auf Ukrainisch

Engelskirchen (dpa) – Das Christkind hat rund sechs Wochen vor Weihnachten seine Arbeit aufgenommen. Es beantwortet Wunschzettel nun auch auf Ukrainisch, wie die Deutsche Post am Montag zur offiziellen Eröffnung der sogenannten Christkindpostfiliale in Engelskirchen im Bergischen Land mitteilte.

In der weihnachtlich geschmückten Schreibstube östlich von Köln werden Briefe von Kindern aus vielen Ländern gesammelt, die an das Christkind geschrieben haben – und von diesem und seinen Helfern anschließend beantwortet. Bereits am ersten Arbeitstag stapelten sich nach Angaben der Post rund 9000 Wunschzettel. Weiterlesen

Beliebte Kleingärten – Junge Familien suchen Lauben

Kleingärtnern ist in Mode gekommen. Vor allem in den Städten ist die Nachfrage groß, immer mehr jüngere Menschen entdecken den Laubenpieper in sich.

Hannover (dpa/lni) – Jäten, säen, pflanzen, schneiden – immer mehr Menschen haben in der Corona-Zeit ihre Liebe zum Gärtnern entdeckt. Unter anderem die eingeschränkten Reisemöglichkeiten trieben die Nachfrage nach Kleingärten in Niedersachsen an. In der Pandemie seien viele freie Gärten belegt worden, sagte der Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde, Hansjörg Kefeder, der Deutschen Presse-Agentur. «Eigentlich sind wir ausgelastet.» Auch viele junge Familien suchten eine Alternative zum Alltag – den Urlaub im Garten.

In Städten wie Lüneburg gibt es in 17 Kleingartenvereinen kaum noch freie Parzellen. Das ist in anderen Städten im Land ähnlich. Neue Flächen zu erschließen, sei aufwendig und teuer. «In Wolfsburg gibt es einen Kleingartenentwicklungsplan», erzählte Kefeder. «Ich gehe nicht davon aus, dass viele dazukommen.» Weiterlesen

Obduktion der vier Toten nach Gewaltverbrechen in Weilheim

Weilheim in Oberbayern (dpa) – Drei Tage nach dem gewaltsamen Tod von vier Verwandten in Weilheim in Oberbayern sollen die Leichen an diesem Montag obduziert werden. Aufgabe der Rechtsmedizin ist es etwa, die Todesursache festzustellen. Unklar ist bislang, wodurch die zwei Frauen starben. Die Polizei sprach von massiven Verletzungen, wie genau diese zustande kamen, muss nun geklärt werden.

Die Körper der Männer weisen den Ermittlern zufolge Schussverletzungen auf – fraglich ist, ob diese auch tödlich waren. Polizeisprecher Alexander Huber rechnet damit, dass frühestens am Dienstag Ergebnisse dieser Untersuchung veröffentlicht werden. Weiterlesen

Bluttat mit vier Toten: Ermittler suchen weiter nach Motiv

Weilheim in Oberbayern (dpa) – Die Suche nach dem Motiv für eine Gewalttat mit vier Toten in Oberbayern treibt die Polizei auch am Sonntag um. «Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren», sagte Polizeisprecher Alexander Huber mit Blick auf den Sonntag. Nicht bekannt ist bisher, ob der mutmaßliche Täter einen Abschiedsbrief hinterlassen hat oder im Affekt handelte. Der 59-Jährige soll am Freitag drei Verwandte in der Kreisstadt Weilheim getötet und sich anschließend das Leben genommen haben.

Neben der Leiche des mutmaßlichen Dreifachmörders fanden die Ermittler eine Waffe. «Nun wird untersucht, ob es die Tatwaffe ist», sagte Huber. «Das liegt natürlich nah.» Huber bestätigte Informationen der «Bild am Sonntag», wonach es sich bei der Waffe um eine Handfeuerwaffe handelt. Ob es eine Pistole ist oder ein Revolver, wollte er nicht sagen. Zudem müssen noch ermittelt werde, ob der Mann eine Waffe führen durfte. Weiterlesen

Mann greift Frau mit Messer an – Opfer wohl außer Lebensgefahr

Floh-Seligenthal/Schmalkalden (dpa/th) – Die bei einem Messerangriff in Südthüringen verletzte 49 Jahre alte Frau ist wohl außer Lebensgefähr. Das teilte ein Sprecher der Thüringer Landeseinsatzzentrale am späten Freitagabend mit. Die Polizei sprach in einer Mitteilung von einer «schwerwiegenden Auseinandersetzung im familiären Bereich», bei der ein 57-Jähriger die Frau am Freitag in einem Büroraum in einem Ortsteil von Floh-Seligenthal (Kreis Schmalkalden-Meiningen) attackiert hatte. Sie erlitt Schnitt- und Stichverletzungen und musste notoperiert werden. Der Täter flüchtete, die Polizei stellte ihn nach einer eineinhalbstündigen Verfolgung unter anderem mit einem Hubschrauber an seinem Wohnort in Schmalkalden. Weiterlesen

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