Attendorn (dpa) – Ein acht Jahre altes Mädchen soll nahezu sein gesamtes Leben lang in einem Haus im Sauerland festgehalten worden sein. Die Staatsanwaltschaft in Siegen ermittelt gegen die Mutter des Kindes und die Großeltern, wie Sprecher Patrick Baron von Grotthuss am Wochenende sagte.
Man gehe davon aus, dass diese Personen dem Mädchen nicht ermöglicht hätten, «am Leben teilzunehmen» – nicht am Kindergarten, nicht an der Schule und nicht am Spiel mit anderen Kindern. Das Mädchen habe mutmaßlich knapp sieben Jahre lang in dem Haus der Großeltern im Ort Attendorn gelebt, ohne es verlassen zu dürfen. Mehrere Medien hatten über den Fall berichtet.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll die Mutter beim Jugendamt einst angegeben haben, dass sie samt Kind nach Italien umziehe. Der Vater lebe getrennt von der Familie. Das Jugendamt habe dann allerdings Hinweise erhalten, dass sich das Mädchen gar nicht in Italien aufhalte. Italienische Behörden hätten anschließend bestätigt, dass Mutter und Kind nicht vor Ort seien – und wohl auch nie dort gewesen seien. Weiterlesen