Bundespräsident eröffnet Buga: Welt bewahren und gestalten

Mannheim (dpa) – Mit einem Appell zum Erhalt und zur Pflege der Umwelt hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag die Bundesgartenschau (Buga 23) in Mannheim eröffnet. Eine Gartenschau sei keineswegs eine nebensächliche Veranstaltung für Hobbygärtner und Erholungssuchende, sagte Steinmeier.

«Eine Gartenschau, das ist vielmehr Ermutigung und Verpflichtung. Hier wird uns buchstäblich die grundlegende menschliche Aufgabe vor Augen geführt, unsere Welt zu bewahren, zu hüten, behutsam zu gestalten.» Jeder, der für ein paar Quadratmeter Garten verantwortlich sei, könne hier etwas tun. Ein Garten bedeute Vielfalt, Buntheit, Schönheit durch Verschiedenheit. Weiterlesen

Drei Tote nach Lawinenabgang in Norditalien

Aosta (dpa) – Im norditalienischen Aostatal sind nach einem Lawinenabgang drei Menschen gestorben. Sie wurden am frühen Morgen unter den Schneemassen im Val di Rhêmes im Gebiet des Berges Tsanteleina nahe der Grenze zu Frankreich gefunden, wie die italienische Bergrettung am Freitag mitteilte.

Zu den Todesopfern zählt demnach auch ein 39 Jahre alter italienischer Skibergsteiger. Bei den beiden anderen Opfern handele sich um einen 37-jährigen sowie einen 44-jährigen Mann. Ihre Leichen wurden mit einem Hubschrauber nach Aosta gebracht. Weiterlesen

Regen und Sonnenschein – Deutschland beim Wetter geteilt

Offenbach (dpa) – Viel Regen und Neuschnee in den Alpen: Das Wochenende wird der Wettervorhersage zufolge in großen Teilen Deutschlands wenig frühlingshaft. An diesem Samstag regnet es von Schleswig-Holstein und der Nordsee über die Mitte bis nach Südostbayern, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach vorhersagte. Später wird es auch im Südwesten nass.

Oberhalb von 800 bis 1000 Metern sammelt sich an den Alpen «eine gute Portion» Neuschnee an, wie DWD-Meteorologe Sebastian Altnau erklärte. Bis Sonntag könnten 50 Zentimeter zusammenkommen, Wintersportler müssten aber mit ansteigender Lawinengefahr rechnen. Weiterlesen

Lemke: 30.000 Generationen müssen mit Atommüll leben

Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke hält den endgültigen Atomausstieg Deutschlands an diesem Samstag auch wegen des Entsorgungsproblems für richtig. Es gebe kein sicheres Endlager für den bisherigen Atommüll, dafür einen geeigneten Standort zu finden, sei eine «teure Jahrhundertaufgabe», schrieb die Grünen-Politikerin in einem Gastbeitrag für den Berlin «Tagesspiegel».

Lemke rechnet damit, dass noch 30.000 Generationen mit dem Atommüll werden leben müssen. «Das ist eigentlich unvorstellbar lange, und es ist mir schleierhaft, wie man eine solche Technologie als nachhaltig einstufen möchte», erklärte sie.

Krieg verzögerte Ausstieg

Morgen sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke – Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg – endgültig vom Netz gehen. Eigentlich sollte dies schon Ende vergangenen Jahres passieren. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise änderte die Ampel-Koalition nach einem Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Herbst jedoch das Atomgesetz, um die drei Meiler über den Winter bis Mitte April weiterlaufen zu lassen.

Eine Bevölkerungsmehrheit steht dem nun fälligen Aus laut Umfragen kritisch gegenüber. Deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) hält dies für falsch, lediglich rund ein Drittel (34 Prozent) für richtig, ergab der ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap – ähnlich wie zuvor bereits andere Umfragen. Überwiegende Zustimmung für das Ende der Atomkraft gibt es demnach ausschließlich unter den 18- bis 34-Jährigen (50 zu 39 Prozent), bei den mittleren und älteren Jahrgängen überwiegt dagegen die Ablehnung.

FDP stemmt sich dagegen

Anders als SPD und Grüne ist inzwischen auch der Koalitionspartner FDP gegen die Abschaltung, so wie auch die oppositionelle Union – weil befürchtet wird, dass Energie erneut knapp oder zumindest noch teurer werden könnte.

Der Vizevorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Lukas Köhler, äußerte sich zuversichtlich, dass die letzten drei Atomkraftwerke im kommenden Winter noch reaktiviert werden können, falls der Ukraine-Krieg erneut eine Energiekrise auslöst. «Die Notwendigkeit sehen auch die Stromkonzerne ein, dass vor dem kommenden Winter der Rückbau noch nicht begonnen wird», sagte er dem Sender Welt-TV. Es sei eine Frage der Klugheit, dafür zu sorgen, dass die Meiler dann «im Zweifel wieder angeschaltet werden können».

Reaktivierung nicht so einfach möglich

Dass der Rückbau nach der Abschaltung bis zum Beginn des Winters noch nicht begonnen haben wird, ist nicht ganz unwahrscheinlich. Denn die Rückbaugenehmigungen der zuständigen Landesumweltministerien liegen noch nicht vor. Der Isar-2-Betreiber etwa, die Eon-Gesellschaft Preussen-Elektra, rechnet mit der Erteilung in den kommenden Monaten und damit, dass der Rückbau dann Anfang 2024 beginnen könnte.

Eine Reaktivierung dürfte aber unmittelbar kaum möglich sein: Denn dafür müssten abermals das Atomgesetz geändert, neue Betriebsgenehmigungen beantragt und erteilt, die nötigen Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt und die erforderlichen Brennstäbe bestellt werden. Letztere werden nach früherer Einschätzung von Wirtschafts- und Umweltministerium frühestens nach einem Jahr geliefert.

Rheinland-Pfalz und Saarland: Regenwetter am Wochenende

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland müssen sich auf ein nasses und ungemütliches Wochenendwetter einstellen. Zwar wird es am Freitag nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) anfangs noch sonnig. Die ersten Wolken und Schauer ziehen dann aber bereits ab dem Mittag auf. Die Temperaturen erreichen tagsüber am Rhein bis zu 16 Grad und bis zu 10 Grad in Hochlagen. Am Mittag und Nachmittag rechnet der DWD mit einer geringen Wahrscheinlichkeit für einzelne Gewitter. In der Nacht zu Samstag klingen die letzten Schauer ab und der Himmel klart auf. Dabei sinken die Temperaturen auf bis zu 2 Grad. Im Bergland ist auch stellenweise mit leichtem Frost und Temperaturen von bis zu minus 3 Grad zu rechnen. Weiterlesen

Pfälzerwald ist für weitere zehn Jahre Biosphärenreservat

Annweiler (dpa/lrs) – Der Pfälzerwald ist nach einer Überprüfung der Unesco für die nächsten zehn Jahre erneut als Biosphärenreservat anerkannt worden. Eine entsprechende Urkunde der Kulturorganisation der Vereinten Nationen nahm die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) am Donnerstag in Annweiler entgegen, wie die Verwaltung des Reservats mitteilte. Als Herausforderung nannte Eder die Bewältigung der Folgen des Klimawandels und die Erzeugung erneuerbarer Energien – im Einklang mit dem Ziel der Erhaltung einer zusammenhängenden möglichst unberührten Waldlandschaft. Weiterlesen

Eifelstrecke: Zugverkehr bis Gerolstein rollt wieder

Kyllburg/Gerolstein (dpa/lrs) – Der Wiederaufbau der von der Flut im Sommer 2021 stark zerstörten Eifelstrecke kommt voran: Ab nächsten Montag (17. April) fahren auch auf dem 24 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kyllburg und Gerolstein wieder Züge. «Heute ist ein guter Tag für das Land Rheinland-Pfalz und die Menschen in der Eifel», sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag bei einer «Premierenfahrt» ab Kyllburg anlässlich der Wiederinbetriebnahme des Abschnitts.

Spätestens im Spätherbst solle die Eifelstrecke komplett bis Köln wiederhergestellt sein, sagte sie. Und zwar einschließlich einer neuen elektronischen Stellwerkstechnik, denn die Deutsche Bahn plant die Elektrifizierung der gesamten Eifelstrecke bis Ende 2026. Dafür würden auch «in großen Umfang» Landesmittel mobilisiert, sagte Dreyer. Weiterlesen

Tod einer Radfahrerin: Keine Anklage gegen Klimaaktivisten

Berlin (dpa) – Der Tod einer Radfahrerin in Berlin nach einem Unfall mit einem Betonmischer hat für Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation keine strafrechtlichen Konsequenzen.

Das hat die Staatsanwaltschaft Berlin mitgeteilt. Zwar habe eine Protestaktion von zwei Mitgliedern der Klima-Protestgruppe am 31. Oktober 2022 auf der Stadtautobahn A100 zum Stau geführt und damit die Ankunft eines Spezialfahrzeug der Feuerwehr verzögert, das bei der Bergung der 44-Jährigen helfen sollte. Darauf sei es aber angesichts einer «notfallmedizinisch vollkommen korrekten» Entscheidung der Notärztin vorher nicht angekommen, hieß es. Weiterlesen

Zyklon «Ilsa» jetzt Kategorie 5: Sorge in Westaustralien

Perth (dpa) – Westaustralien hat letzte Vorbereitungen für die Ankunft des schweren tropischen Wirbelsturms «Ilsa» getroffen. Der Zyklon sei mittlerweile deutlich stärker geworden und werde nun in die höchste Kategorie 5 eingestuft, teilte der staatliche Wetterdienst (BOM) am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) mit. Experten erwarteten, dass er zwischen dem späten Donnerstagabend und Freitagmorgen mit Starkregen und extrem heftigen Winden zwischen Port Hedland und Bidyadanga auf Land treffen werde.

Das Bureau of Meteorology warnte, der «sehr destruktive Kern» des Zyklons könne Sturmböen von 285 Stundenkilometer mit sich bringen. Zudem würden «abnormal hohe Wellen» speziell im Küstengebiet zwischen den Städten Broome und Port Hedland erwartet. Von dort werde «Ilsa» sich dann weiter in Richtung Hinterland bewegen, hieß es. Weiterlesen

Aktivisten beschmieren Eingang der FDP-Parteizentrale

Berlin (dpa) – Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben mit einer öl-ähnlichen Flüssigkeit den Eingang und den Eingangsbereich der FDP-Bundesgeschäftsstelle in Berlin-Mitte beschmiert. Die Flüssigkeit kippten sie aus mehreren Eimern an die Türen und Teile der Fassade, wie Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichteten.

Anschließend klebten sie mehrere Plakate an: «FDP: Profis im Blockieren, Kleben am Verbrenner», stand unter anderem darauf. Auch an anderen Orten in Berlin soll es zu ähnlichen Aktionen gekommen sein, etwa bei den Standorten von Coca Cola und BASF. Dabei kooperiere die Letzte Generation mit der Gruppe Extinction Rebellion, hieß es von den Reportern. Weiterlesen

«Toxischer Trip nach Thailand» – Extrem-Smog

Von Carola Frentzen, dpa

Bangkok (dpa) – Die Luft in Thailand stinkt zum Himmel – und das sprichwörtlich: Teile des Königreichs ächzen seit Wochen unter einer finsteren Glocke aus giftigem Smog. Der Auslöser des Phänomens ist bekannt: Brandrodungen. Aber in diesem Jahr ist die Situation so schlimm, dass sie auch international für Schlagzeilen sorgt.

Betroffen ist besonders der Norden mit der Touristenhochburg Chiang Mai, dem Backpackerparadies Pai und Chiang Rai nahe des Goldenen Dreiecks. Aber auch die pulsierende Hauptstadt Bangkok erlebt Feinstaubwerte, die mit jedem Atemzug der Gesundheit schaden.

Keine gute Nachricht für die wichtige Tourismusbranche, die nach der Corona-Pandemie gerade erst wieder zu einem Höhenflug angesetzt hatte. «”Machen Sie einen Trip ins toxische Thailand.” Hmmm, trotz der smarten Alliteration wird sich der Satz wohl nicht als Tourismus-Slogan durchsetzen», witzelte die Zeitung «South China Morning Post» kürzlich in einem Kommentar. Das «Land des Lächelns» habe sich in ein «Land der Grimassen» verwandelt.

Höchste Luftverschmutzung der Welt

Die Tempelstadt Chiang Mai, genannt «Rose des Nordens» und eines der schönsten Aushängeschilder des Landes, rangiert auf der Liste der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung der Welt seit Tagen immer wieder auf Platz 1. Die Feinstaubwerte sind manchmal rot untermalt («ungesund»), das sind die besseren Stunden. Meist sind die Werte lila oder sogar braun markiert. Will heißen: «äußerst ungesund» oder gar «gefährlich». Der Provinzgouverneur forderte die Menschen bereits auf, im Homeoffice zu arbeiten «und Schutzmasken zu tragen, falls Sie das Haus doch verlassen müssen».

Ein Deutscher, der in Bangkok lebt, schickte kürzlich Urlaubsgrüße aus Chiang Mai: «Ich kann morgens vor lauter Smog nicht einmal den Berg direkt vor meinem Hotelfenster sehen.» Das Video einer Autofahrt durch die Provinz Chiang Rai, das ein Reporter des Senders ThaiPBS in sozialen Medien postete, wirkt wie eine Reise auf dem Highway to Hell. Passend schrieb er: «Es ist eine Hölle aus Staub und Rauch.» Zur Beruhigung aller, die eine Thailand-Reise planen: Auf den Inseln weiter südlich wie Ko Samui oder Ko Chang ist die Luft recht gut.

Kratzende Hälse, tränende Augen

Seit vielen Jahren fliehen auch alle Bürger, die es sich leisten können, immer zu Jahresbeginn aus dem Norden in luftfreundlichere Regionen weiter südlich. Denn am Ende der Trockenzeit zwischen Januar und April brennen die Bauern rund um Chiang Mai und Co. ihre Zuckerrohr- und Reisfelder ab – aber nicht nur in Thailand, sondern auch in den Nachbarländern Myanmar, Laos und Kambodscha. Bis Bangkok zieht der Dunst manchmal. Im März klagten viele tagelang über einen kratzenden Hals und tränende Augen.

Hinzu kamen in diesem Jahr Waldbrände. Da es nicht regnet und zumeist windstill ist, klebt die dadurch hervorgerufene Schicht aus Feinstaub förmlich in der Luft, unbeweglich und bedrohlich. «Ich glaube, wir haben jetzt diese vier Jahreszeiten: Sommer, Winter, Regenzeit und Smog», sagte der Taxifahrer Pat aus Chiang Mai lokalen Medien.

Jedoch waren die Werte rund um die wichtigen Songkran-Feiertage im April, die an diesem Donnerstag begonnen haben, meistens wieder im Normalbereich. Dass dies in diesem Jahr nicht der Fall ist, ist für Hoteliers und Reiseveranstalter extrem bitter. Bereits Anfang März habe er einen Buchungsrückgang von 50 Prozent verzeichnet, zitierte die Nachrichtenseite «The Thaiger» den Inhaber des Tourenanbieters Chiang Mai Tee Tours. «Ich denke, Touristen werden sich der Umweltverschmutzung immer bewusster.»

Yuthasak Supasorn, Gouverneur des thailändischen Fremdenverkehrsamtes TAT, sagte zuletzt, der Smog werde dem Tourismus in Chiang Mai, Chiang Rai und anderen beliebten Orten der Region wahrscheinlich einen finanziellen Schaden von zwei Milliarden Thai Baht (rund 50 Millionen Euro) zufügen. Aber nicht nur die Tourismusindustrie leidet, sondern vor allem die Gesundheit.

Verkürzte Lebenserwartung um Jahre

Laut Rangsarit Kanchanawanit von der medizinischen Fakultät der Universität Chiang Mai erhöht die Schadstoffbelastung das Risiko für Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle und verkürzt die Lebenserwartung um vier bis fünf Jahre. 1700 Bürger aus Chiang Mai haben deshalb bereits eine Sammelklage eingereicht. Sie werfen Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und zwei Behörden vor, nicht genug gegen die Brandrodungen zu unternehmen und die geltenden Richtlinien und Regeln nicht konsequent durchzusetzen.

«Wir wollen, dass die Regierung ihre Politik ändert, einen starken politischen Willen zeigt und nicht nur Rücksicht auf kapitalistische Gruppen nimmt», erklärte Kanchanawanit. «Das könnte Millionen Menschen vor Krankheiten bewahren.»

Einer, der sich trotzdem nach Chiang Mai aufmachen wollte, ist der renommierte Thailand-Blogger Richard Barrow. Vor Abfahrt postete er auf Twitter ein Foto seines Gepäcks: ein tragbarer Luftreiniger und unzählige Masken. Zuvor hatte er angekündigt: «Ich fahre für die Songkran-Feiertage mit dem Zug nach Chiang Mai. Aber wenn die Luftqualität immer noch “gefährlich” ist, nehme ich wohl einfach den ersten Zug wieder zurück.» Es sei erstaunlich, dass die Behörden angesichts der Lage noch nicht den Notstand ausgerufen hätten.

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