Schlagzeilen über die angebliche Geldscheffelei von Ärzten sind schnell und leicht geschrieben. „Doch sie spiegeln nicht die Versorgungsrealität, in der Ärzte vielfach Leistungen erbringen, ohne dafür honoriert zu werden“, sagt Dr. Franz Josef Heil vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng).
Jede Erhöhung der Gesamtvergütung wird den Ärzten vorgehalten: „Wieder ein tiefer Schluck aus der Pulle.“ So oder ähnlich kommentiert die Tagespresse und niemand widerspricht. Gerade um diese Jahreszeit wird dies wieder deutlich. Kurz vor Jahresende sind die Budgets für die ambulante Versorgung der Bevölkerung überall im Bundesgebiet aufgebraucht. Jede Untersuchung, die darüber hinaus anfällt, ist im Jahresplan nicht vorgesehen. Führt der Arzt sie dennoch durch, weil sie nötig ist, überzieht er seine Honoraransprüche.
Weil die Budgets noch nie den tatsächlichen Versorgungsbedarf der Bevölkerung berücksichtigt haben, sondern stets zu knapp bemessen waren, überschreiten Fach- und Hausärzte landauf, landab mit zwangsläufiger Regelmäßigkeit die zugewiesenen Budgets um 20 bis 30 Prozent. Für diese „Mehrleistungen“ bekommen Weiterlesen