Freude über Rückkehr der Juwelen und einige Fragen

Dresden (dpa) – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Rückkehr des Großteils der aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Juwelen auf den hohen Fahndungsdruck zurückgeführt. Das aus dem unmöglich scheinenden Diebstahl ein ganz normales Verbrechen krimineller Clans geworden sei, habe etwas damit zu tun, dass «Polizei und Justiz absolut professionell, ruhig und präzise gearbeitet haben», sagte Kretschmer am Montag im Landtag. «Der Erfolg vom Wochenende ist nur durch diesen unglaublichen Fahndungsdruck und die harte juristische Auseinandersetzung erfolgt.»

Kretschmer dankte auch der Chefin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, und ihren Kollegen. «Was mussten diese Leute sich an dummen, bösartigen Unterstellungen und Beschimpfungen in den vergangenen Jahren gefallen lassen», sagte er. Es gebe bei den Staatlichen Kunstsammlungen tolle Leute: «Ich bin froh darüber, dass wir mit der Generaldirektorin eine Persönlichkeit haben, die international geschätzt ist und die uns hier in diesem Land weiterbringt.» Weiterlesen

Bluesikone Joanne Shaw Taylor mit Poprocksound «Nobody’s Fool»

London (dpa) – Joanne Shaw Taylor war gerade mal 16 Jahre alt, als sie von Eurythmics-Mastermind Dave Stewart entdeckt wurde. Die Britin aus den West Midlands ist nicht nur mit einer kräftigen Soulstimme gesegnet, sondern Taylor ist auch eine versierte Gitarristin. Nun veröffentlicht die bisher auf zeitgemäßen Blues spezialisierte Musikerin bereits ihr neuntes Studioalbum – und begibt sich dabei teilweise auf neues Terrain. «Nobody’s Fool» erscheint jetzt auf Vinyl-Schallplatte.

Nachdem sie zuletzt ein ganzes Album mit Blues-Coverversionen veröffentlicht hat, liefert die 37-Jährige auf «Nobody’s Fool» einen etwas breiteren Sound, den man als zeitlosen Gitarrenpop bezeichnen kann. Da sind auch mal markante Synthie-Klänge erlaubt. Es sind radiotaugliche, aber immer noch erdige Songs mit Rock’n’Roll-Attitüde – mal launig-poppig («Nobody’s Fool», «New Love»), mal bluesig («Bad Blood», «Then There’s You») und mal rasant mit kräftigen Gitarrenriffs («Figure It Out»). Einige Ohrwürmer sind darunter. Weiterlesen

Putin kommt nach Belarus – Auch Lawrow und Schoigu in Minsk

Minsk (dpa) – Schon vor Präsident Wladimir Putin sind Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag zu Gesprächen ins verbündete Nachbarland Belarus geflogen. Putin wird am Nachmittag zu seinem ersten Besuch in der Hauptstadt Minsk seit drei Jahren erwartet.

Lawrow sprach dort nach seiner Ankunft mit seinem neuen Kollegen Sergej Alejnik über die Lage im Krieg gegen die Ukraine, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Es sei auch darum gegangen, wie Russland und Belarus sich gegen den politischen Druck durch Sanktionen anderer Länder wehren könnten. Weiterlesen

EU-Staaten wollen gegen Methanemissionen vorgehen

Brüssel (dpa) – Die EU-Staaten wollen mit neuen Vorgaben gegen klimaschädliche Methanemissionen in der Öl-, Gas- und Kohleindustrie vorgehen. Die Energieminister der Mitgliedstaaten verständigten sich heute auf eine Verhandlungsposition bei einem entsprechenden Gesetz.

Demnach müssten Betreiber Methanemissionen etwa aus Kohlegruben oder Öl- und Gasquellen melden. Die EU-Staaten müssen über das Vorhaben noch mit dem EU-Parlament verhandeln, bevor es in Kraft treten kann. Weiterlesen

Gericht: London darf Asylsuchende nach Ruanda schicken

London (dpa) – Ein britisches Gericht hat einen umstrittenen Plan der konservativen Regierung für den Umgang mit Asylsuchenden im Grundsatz bestätigt. Illegal nach Großbritannien eingereiste Migrantinnen und Migranten in das ostafrikanische Ruanda zu schicken und dort einen Asylantrag stellen zu lassen, stehe im Einklang mit der Flüchtlingskonvention, entschied der High Court in London am Montag.

Allerdings müsse jeder Einzelfall genau geprüft werden. Der Ruanda-Plan ist das zentrale Vorhaben, mit dem die Regierung von Premierminister Rishi Sunak Migranten von der Überfahrt über den Ärmelkanal abschrecken will. Weiterlesen

Russland und China halten Flottenmanöver ab

Moskau (dpa) – Russland und China planen nach Militärangaben aus Moskau ab Mittwoch ein mehrtägiges Flottenmanöver vor der Küste von Japan und Taiwan. «Ein Verband von Kriegsschiffen der Pazifikflotte ist zur Teilnahme am gemeinsamen russisch-chinesischen Marinemanöver Meereskooperation-2022 ausgelaufen», teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in seinem Telegram-Kanal mit. Geplant sind demnach gemeinsame Schießübungen mit Raketen- und Schiffsartillerie im Ostchinesischen Meer. Weiterlesen

Marineschiff vor Thailand gesunken – Mehr als 30 Vermisste

Im Golf von Thailand ist ein Schiff der thailändischen Marine in einen Sturm geraten und gesunken. 78 Menschen seien bislang aus dem Wasser gerettet worden, drei von ihnen seien schwer verletzt, berichtete die «Bangkok Post» am Montag unter Berufung auf die Marine. Mehr als 30 Menschen würden noch vermisst, hieß es. Nach ihnen werde weiter mit Schiffen und Hubschraubern gesucht. Weiterlesen

Netzagentur: Enge Überwachung von Gas-Infrastruktur

München/Bonn (dpa) – Die Bundesnetzagentur dringt auf eine enge Überwachung der Erdgas-Infrastruktur, um Sabotageakte zu verhindern. «Wir tun gut daran, kritische Infrastrukturen besser zu überwachen als früher», sagte Behördenchef Klaus Müller der «Süddeutschen Zeitung» am Montag. So sei es «absolut richtig», rund um Terminals für Flüssigerdgas einen sehr großen Sicherheitsaufwand zu betreiben. Weiterlesen

Zählerstände online übermitteln

Bitte der evm: Daten nur digital, per Brief oder Fax melden – Zu Preisbremsen wird im Februar informiert

KOBLENZ. Wie berichtet, ändern sich um 1. Januar 2023 die Strom- und Gastarife der Energieversorgung Mittelrhein (evm). Um zum Jahreswechsel eine genaue Abgrenzung von altem zum neuen Preis zu erreichen, wollen viele Kundinnen und Kunden ihren Zählerstand zum 31. Dezember 2022 mitteilen. Weiterlesen

Persönlicher Erinnerungsschmuck aus Haaren, Zähnen oder Muttermilch

Von Jeanette Bederke, dpa

Von der Zahntechnikerin zur Schmuckdesignerin – Josephin Hammer fertigt in ihrer Manufaktur in Strausberg Kettenanhänger, Ringe oder Manschettenknöpfe – aus Epoxidharz und ganz besonderen Zutaten.

Der herzförmige Kettenanhänger hat eine goldgelbe, milchige Farbe. Darin eingeschlossen sind neben einer filigranen Haarsträhne auch winzige Fragmente. «Das sind Teile der Nabelschnur, die in Muttermilch eingebettet wurden», erklärt Schmuckdesignerin Josephin Hammer aus Strausberg (Märkisch-Oderland). Was bei manchem Betrachter überraschtes Erstaunen hervorruft, ist für die 31-Jährige längst Arbeitsalltag. Die gelernte Krankenschwester und Zahntechnikerin fertigt Erinnerungsschmuck, wie sie beschreibt.

Dazu gießt sie Haare, Asche, Zähne, Teile der Plazenta, Muttermilch in Epoxidharz und bringt das Ganze nach dem Aushärten in silberne oder goldene Fassungen – für Ringe, Manschettenknöpfe, Anhänger oder Broschen.

Was zunächst ungewöhnlich klingt, stößt bei Kunden offenbar auf Interesse – nicht nur bei jungen Müttern, sondern auch bei Angehörigen von Verstorbenen und bei Interessenten, die etwas von ihrem nicht mehr lebenden geliebten Haustier bei sich tragen wollen.

«Erinnerungsstücke von Hund oder Katze sind ein Indiz dafür, dass Tiere oftmals Partner ersetzen oder eben tatsächlich als Familienmitglied angesehen werden – über den Tod hinaus», schätzt Hester Pommerening, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes, ein. «Niemand möchte seinen treuen Begleiter gehen lassen. Tierhalter sollten aber nicht egoistisch handeln, sondern immer eine Entscheidung im Sinne ihres Tieres treffen.»

Etwa einhundert Aufträge gehen bei Hammers milk-design Manufaktur monatlich ein. «Die meisten bestellen nicht einfach im Internet, sondern kommen persönlich vorbei, um mir die Erinnerungsstücke zu bringen.» Ein neuer Trend ist die Verarbeitung winziger Blütenteile aus dem Brautstrauß, die an die Hochzeit erinnern sollen. «Ich hatte auch schon Kunden aus der Gothic-Szene, denen ich einen Blutstropfen für einen Ring in Harz gegossen habe», erzählt sie. Besonders wichtig sei ihr der Trauerschmuck. «Als Krankenschwester habe ich gelernt, mit dem Tod umzugehen. Für Trauer blieb aber dabei keine Zeit», sagt Hammer. Nach Gesprächen mit Bestattern könne sie inzwischen mit der Trauer ihrer Kunden gut umgehen und bei der Verarbeitung helfen.

Ihre Geschäftsidee entstand vor fünf Jahren. «Damals verstarb mein geliebter Hund und ich wollte etwas von ihm behalten. Also begann ich mit Fell und Harz zu experimentieren», erzählt die Strausbergerin. Kurze Zeit später habe sich eine Freundin an sie gewandt, die gerade ein Kind bekommen hatte. «Sie brachte mich auf die Idee mit der Muttermilch, denn sie wollte sich an die intensive Zeit des Stillens immer erinnern.» Hammer entwickelte ein eigenes Verfahren, inzwischen gießt sie auch die Fassungen für die Schmuckstücke selbst. «Als Zahntechnikerin hatte ich Grundlagen der Metallverarbeitung und war filigranes Arbeiten gewöhnt», erinnert sich die Autodidaktin.

Vor allem das Arrangieren von Haaren mittels Pinzette in bestimmte Formen erfordere Geduld und Fingerspitzengefühl, beschreibt die 31-Jährige. Sie zeigt einen Anhänger, den sie selbst um den Hals trägt: Eigene sowie Haare von zwei Freundinnen hat sie zu Umrissen eines Löwenkopfes geformt. Ganz ohne moderne Technik geht es aber in ihrer Schmuckmanufaktur nicht: Am 3-D-Drucker entsteht das Modell. Miniatur-Gießanlage, 3-D-Scanner, Laserschweißgerät und eine Apparatur zum Vergolden gehören ebenso zur Ausstattung der Manufaktur. Gemeinsam mit einem Geschäftspartner hat sie dafür mehrere Hunderttausend Euro investiert und über Kredite finanziert.

Fünf bis sechs Wochen dauere die Anfertigung eines Schmuckstücks. Das Harz brauche eine längere Zeit zum Aushärten, sagt Hammer. «Zwischendurch stimmen wir uns mit dem Kunden mehrfach ab, denn es soll ja ganz individuell für ihn sein.» Ab dem nächsten Frühjahr will Hammer an den Wochenenden auch Schmuckkurse anbieten. «Ich arbeite dann gemeinsam mit den Kunden an ihren Erinnerungsstücken.»

Schmuckstücke müssen offenbar längst nicht mehr nur aus edelsten Materialien bestehen. Im Internet finden sich unzählige Angebote – darunter Schmuck aus Beton, Laminat, zusammengeklebten Buchseiten oder mit Perlen veredelten Fahrradketten. Allein der Online-Marktplatz Etsy.com für den Kauf und Verkauf handgemachter Produkte führt Dutzende Hersteller von Schmuckstücken an, in die Haarsträhnen, Tierzähne oder auch Muttermilch eingearbeitet wurden.

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Iran: Internet massiv gestört – Scharfe Worte gegen Berlin

Teheran (dpa) – Im Iran ist das Internet massiv gestört. Nutzer in der Hauptstadt Teheran berichteten am Montag von extrem langsamen Verbindungen. Während iranische Websiten gut zu erreichen waren, schienen Domains zu internationalen .com-Domains gesperrt zu sein.

Einige Nutzer äußerten die Sorge, dass Irans Zugang zum weltweiten Netz nach den dreimonatigen Protesten im Land nun endgültig gesperrt werden könnte. Entsprechende Pläne für ein nationales Netz werden im Parlament der Islamischen Republik seit Jahren diskutiert. Viele Onlinehändler leiden unter den Internetblockaden, insbesondere durch die Sperren der beliebten Netzwerke Instagram und Whatsapp. Weiterlesen

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