Spritpreis treibt Autofahrer über die Grenze

Energie
Von den dpa-Korrespondentinnen und Korrespondenten

München (dpa) – Die hohen Spritpreise lassen immer mehr Menschen zum Tanken über die Grenze fahren. Der Tanktourismus nehme in letzter Zeit wieder deutlich zu, hieß es am Dienstag vom Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG). Und immer mehr Kunden nähmen auch längere Fahrten auf sich.

Beim Verband spricht man dabei von einem «Benzinpreis-Paradoxon», denn eigentlich bleiben die Unterschiede an den Grenzen auch bei höheren Spritpreisen relativ ähnlich. Der steigende Ölpreis, der das Tanken derzeit verteuert, macht sich ja auf beiden Seiten der Grenzen bemerkbar, die Unterschiede gehen in der Regel vor allem auf Steuern und Abgaben zurück. Weiterlesen

Inflation in MV im September mit 4,4 Prozent höher als bundesweit

Schwerin (dpa/mv) – Angeheizt vor allem von höheren Energiekosten sind die Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern im September um 4,4 Prozent im Vergleich zum September 2020 gestiegen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Landesamtes hervor. Damit lag die Inflation im Nordosten über der deutschlandweit ermittelten Rate von 4,1 Prozent.

Eine Vier vor dem Komma war bundesweit zuletzt im Dezember 1993 ermittelt worden. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern – sie können sich für einen Euro weniger kaufen als zuvor. Weiterlesen

Dieselpreis in Deutschland klettert auf Allzeithoch

Verkehr
Von Theresa Münch und Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Die Fahrt zur Tankstelle wird für Millionen Autofahrer von Woche zu Woche schmerzhafter. Diesel ist in Deutschland inzwischen so teuer wie noch nie.

Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags lag der Preis bei 1,555 Euro pro Liter, wie der ADAC am Montag mitteilte. Damit übertraf er den bisherigen Rekord vom 26. August 2012 minimal. Auch Benzin nähert sich dem Höchststand: Super der Sorte E10 lag am Sonntag bei 1,667 Euro pro Liter. Damit fehlen nur noch 4,2 Cent zum Rekord vom 13. September 2012. Weiterlesen

Warum ist der Sprit so teuer?

Fragen und Antworten
Von Christof Rührmair, dpa 

München (dpa) – Diesel ist an der Zapfsäule so teuer wie noch nie, Superbenzin nähert sich seinem Allzeithoch. Doch wie kommen die Spritpreise zustande, welche Rolle spielt der CO2-Preis und kostet der Sprit jetzt bald 2 Euro? Antworten auf zentrale Fragen.

Warum wird Sprit derzeit immer teurer?

Die Ursache liegt vor allem im steigenden Erdölpreis. Binnen eines Jahres hat er sich in etwa verdoppelt und erreichte am Montag mehrjährige Höchststände. Die für Europa wichtige Sorte Brent lag bei Werten um 86 Dollar pro Barrel (159 Liter). Der langfristige Anstieg beim Öl liegt an der weltweiten wirtschaftlichen Erholung nach Corona. Seit einigen Wochen gibt es zudem Sorgen vor einem Angebotsdefizit. Bei Diesel gibt es zudem eine saisonale Komponente, da im Herbst typischerweise auch die Nachfrage nach dem sehr ähnlichen Heizöl anzieht. Weiterlesen

Schnäppchenjagd in der Autoversicherung hat begonnen

München (dpa) – In der Autoversicherung hat die alljährliche Schnäppchenjagd nach günstigeren Tarifen begonnen.

Die Preise für Kfz-Versicherungen sind nach Zahlen der Online-Portale Check24 und Verivox in den vergangenen Wochen bereits gesunken, die zwei in München und Heidelberg ansässigen Unternehmen erwarten in den nächsten Wochen weiter sinkende Preise. Weiterlesen

EU-Kommissar warnt vor mehr Energiearmut in Europa

Brüssel (dpa) – Angesichts stark gestiegener Energiepreise warnt EU-Arbeitskommissar Nicolas Schmit vor mehr Energiearmut in Europa. Es gebe bereits Millionen Menschen, die unter Energiearmut litten, «und diese Zahl könnte noch größer werden», sagte Schmit der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar könne die EU-Kommission den EU-Ländern helfen, die Auswirkungen der derzeit hohen Energiepreise für die Menschen zu begrenzen, aber es sei primär Sache der nationalen Regierungen, Maßnahmen zu ergreifen. Weiterlesen

Unternehmen ruft Pistazien wegen Salmonellen zurück

Sinzheim (dpa) – Wegen Salmonellen in einer Charge ruft die Kosebate GmbH (Sinzheim) Pistazien aus dem eigenen Bestand zurück.

Betroffen ist das Produkt «Alburj – Halva mit Pistazien» mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 7/2022, wie aus einer am Freitag über das amtliche Portal «lebensmittelwarnung.de» verbreiteten Mitteilung hervorgeht. Die Ware wurde verpackt in Einheiten von etwa 400 und 800 Gramm angeboten. Salmonellen können eine gefährliche Durchfallerkrankung verursachen. Weiterlesen

Bundesregierung für europäische Abstimmung bei Energiekosten

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will sich über mögliche Schritte gegen stark gestiegene Energiepreise mit den europäischen Partnern abstimmen. «Es ist wichtig, europaweit koordiniert und innerhalb der geltenden Regeln für den EU-Binnenmarkt zu agieren», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin. Die Energiepreise und kurzfristige Handlungsmöglichkeiten würden auch beim EU-Gipfel in der nächsten Woche eine Rolle spielen. Weiterlesen

Wohngelderhöhung wegen teurerer Energie?

Berlin (dpa) – Die Verbraucherzentralen fordern angesichts stark gestiegener Energiepreise einen raschen Schutz für Menschen mit geringeren Einkommen.

Kurzfristig sollte dafür eine Erhöhung des Wohngelds vorbereitet werden, «damit niemand in diesem Winter frieren muss», sagte der Chef des Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller. Zudem sollten Strom- und Gassperren ausgesetzt werden, die bei säumigen Zahlungen drohen können. Auch die noch amtierende Bundesregierung sei «sehr wohl in der Lage, Dinge vorzubereiten», die die neue Regierung gleich nach der Kanzlerwahl beschließen könnte. Weiterlesen

Preisbremsen für die Energiekosten akut gesucht

Verbraucher
Von Sascha Meyer, dpa

Berlin (dpa) – Angesichts happiger Kostensprünge beim Heizen und Tanken rücken Preisbremsen für viele Haushalte in den Blick – und das schon dringlich für den nahenden Winter.

Die Verbraucherzentralen fordern die amtierende Bundesregierung auf, noch direkt Vorarbeiten für ein höheres Wohngeld in die Wege zu leiten, um vor allem Menschen mit geringen Einkommen zu unterstützen. In der Diskussion sind daneben auch Steuerentlastungen. Dabei geht es über die akute Preiskrise hinaus um grundsätzliche Weichenstellungen, um eher steigende Energiepreise für mehr Klimaschutz sozial abzufedern.

Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, forderte eine Erhöhung des Wohngelds, «damit niemand in diesem Winter frieren muss». Dies helfe zielgenau Menschen, die bedürftig sind, verteilt über die ganze Bevölkerung wäre es nicht finanzierbar. Auf die Höhe eines Aufschlags legten sich die Verbraucherschützer nicht fest. Es sollte ein genauer Blick darauf geworfen werden, wie sich die Preise im November entwickeln, sagte Müller. Mit «signifikanten Weitergaben» an die Kunden sei dann wohl im Dezember, Januar, Februar zu rechnen. Das Wohngeld ist ein staatlicher Mietzuschuss, auch Eigentümer, die ihre Wohnungen selbst nutzen, können es bekommen.

Nötig seien zudem Regelungen, um Strom- und Gassperren auszusetzen, die bei säumigen Zahlungen drohen können, sagte Müller und verwies auf ein Vorbild in der Corona-Krise. Die noch amtierende Regierung sei auch «sehr wohl in der Lage, Dinge vorzubereiten», die dann die neue Regierung unmittelbar nach der Kanzlerwahl beschließen könnte. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch mitgeteilt, keine zusätzlichen Maßnahmen ankündigen zu können. Müller nannte dies «fahrlässig».

Die Deutsche Umwelthilfe sprach sich dafür aus, die Stromsteuer auf das von der EU erlaubte Minimum zu reduzieren. Außerdem sollte die Ökostrom-Umlage verringert werden – mit Einnahmen, die der Staat aus dem CO2-Preis erhält. In Deutschland sind seit Jahresanfang 25 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.

Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert regte eine «Pro-Kopf-Rückerstattung» der CO2-Abgabe an. Dies würde vor allem Bezieher niedriger Einkommen entlasten, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Denn Haushalte mit niedrigerem Einkommen müssten relativ gesehen einen höheren Anteil davon für Energie aufwenden.

Die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms sinkt im kommenden Jahr nach dpa-Informationen schon von 6,5 auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtet. Zur Senkung trägt auch ein Milliardenzuschuss des Bundes bei.

Die Betreiber der großen Stromnetze wollen die Höhe der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) an diesem Freitag bekanntgeben. Sie ist aber nur ein Bestandteil des Strompreises. In der Branche wird damit gerechnet, dass eine sinkende EEG-Umlage die Preise insgesamt stabilisiert. Auf der anderen Seite sind nämlich Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom zahlen müssen, deutlich gestiegen.

Jüngste Vorschläge der EU-Kommission für einen «Werkzeugkasten» zum Kampf gegen teurere Energie stießen auf ein geteiltes Echo. Der Wohneigentümerverband Haus & Grund forderte die Regierung auf, davon Gebrauch zu machen und die Steuern auf Gas unverzüglich um 50 Prozent zu senken. Zudem solle die CO2-Bepreisung für die kommenden sechs Monate ausgesetzt werden. So wäre sicherzustellen, dass Heizen und Warmwasser im Winter bezahlbar bleiben. «Die verfehlte Energiepolitik darf nicht auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen werden»

Aus Sicht der Verbraucherzentralen steht in dem Papier aus Brüssel «nichts Neues», wie Müller sagte. Die Kommission spiele nur den Ball zu den Nationalstaaten zurück. Die am Mittwoch vorgelegten Vorschläge sehen etwa direkte Zahlungen, Steuererleichterungen und Subventionen für kleine Firmen vor. Die EU-Kommission erwägt auch mittelfristige Reformen, um den europäischen Energiemarkt robuster zu machen.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte der «Rheinischen Post» (Freitag), bei der Einführung der CO2-Abgabe auch für Privathaushalte zu Jahresbeginn habe noch niemand absehen können, «dass die Energiepreise unabhängig davon so rasant ansteigen werden wie derzeit – und das weltweit» Preissignale seien gerade für den Klimaschutz wichtig. «Aber es darf dadurch nicht zu Brüchen in der Wirtschaft oder sozialen Härten kommen» Hans schlug nach Angaben der Zeitung unter anderem vor, die Mineralöl- und Erdgassteuer zeitlich begrenzt zu senken. Überfällig sei auch eine dauerhafte Senkung der Stromsteuer, die derzeit 2,05 Cent pro Kilowattstunde betrage.

Die Gewerkschaft Verdi gab «deutlich spürbare Reallohnsteigerungen» als Ziel für kommende Tarifrunden aus. Der Vorsitzende Frank Werneke sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: «Da die Preissprünge etwa für Lebensmittel, Energie und Benzin insbesondere Menschen mit geringeren und mittleren Einkommen betreffen, beinhalten unsere Tarifforderungen Mindestbeträge, die die Lohnsteigerungen für diese Beschäftigten überdurchschnittlich wirken lassen»

Im September waren die Verbraucherpreise verglichen mit dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent gestiegen. Gründe dafür waren vor allem höhere Energiekosten und die nach einer Senkung wieder angehobene Mehrwertsteuer.

Ökonomin Kemfert erläuterte, steigende Preise für Rohöl, Erdgas und Kohle seien auch auf das Wiederanspringen der Konjunktur nach der Corona-Krise zurückzuführen. Grundsätzlich gelte aber: «Die Preise für fossile Energien sind das Problem. Wenn wir die Energiewende nicht ausgebremst hätten, hätten wir heute einen Anteil von erneuerbaren Energien von etwa 80 Prozent, was die Preise drücken würde» Auch Verbraucherschützer Müller mahnte Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren an. Nötig sei ein Rahmen, damit sich die Wirtschaft so schnell wie möglich von den fossilen Energien entkoppeln könne und Verbraucher klimafreundliche Alternativen zur Verfügung hätten.

 

 

 

EEG-Umlage sinkt im kommenden Jahr deutlich

Erneuerbare Energien
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms sinkt im kommenden Jahr deutlich – eine Entwarnung bei den hohen Strompreisen bedeutet das aber nicht.

Die Umlage geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 2022 auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde zurück. Dazu trägt auch ein Milliardenzuschuss des Bundes bei. Die Umlage ist allerdings nur ein Bestandteil des Strompreises. In der Branche wird damit gerechnet, dass eine sinkende EEG-Umlage die Strompreise insgesamt zwar stabilisiert – aber dass sie nicht sinken. Weiterlesen

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