Scholz warnt vor dauerhafter Inflationsspirale

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor einer «dauerhaften Inflationsspirale» in Deutschland gewarnt.

«Genau daran muss uns jetzt gelegen sein», sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim Tag der Industrie in Berlin mit Blick auf die angekündigte «konzertierte Aktion» mit Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern am 4. Juli. Schwierige Probleme ließen sich im Miteinander besser lösen als im Gegeneinander. Weiterlesen

Industrieverband BDI senkt Konjunkturprognose drastisch

Berlin (dpa) – Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat seine Konjunkturprognose für dieses Jahr drastisch nach unten geschraubt. Erwartet wird nur noch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung in Deutschland um rund 1,5 Prozent, wie der BDI am Dienstag in Berlin mitteilte.

Zu Jahresbeginn war die Industrie vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von einem Plus um etwa 3,5 Prozent für 2022 ausgegangen. «Der Industrie macht die doppelte Krise aus der russischen Invasion in die Ukraine und den Auswirkungen der Covid-Pandemie zu schaffen», erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm.

Bei einem Tag der Industrie am Dienstag werden Kanzler Olaf Scholz und unter anderen Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck erwartet. Habeck hatte umfangreiche Maßnahmen angekündigt, um angesichts der Drosselung russischer Lieferungen den Gasverbrauch zu verringern.

Angst vor möglicher Rezession wächst

Russwurm erwartet eine Erholung im Sinne einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau vor der Corona-Pandemie frühestens zum Jahresende. Voraussetzung sei, dass russisches Gas weiterhin Westeuropa erreiche. «Eine Unterbrechung hätte katastrophale Auswirkungen auf die produzierende Industrie und würde unsere Wirtschaft unweigerlich in die Rezession schicken», so Russwurm.

Zwar sei der Auftragsbestand bei den Unternehmen auf Rekordhoch. Aufgrund von Lieferengpässen sei die Produktion aber zum Teil erheblich beeinträchtigt. Unsichere Konjunkturaussichten und gestiegene Unsicherheiten durch den Krieg bremsten außerdem die Investitionstätigkeit der Firmen.

Der Krieg habe die «Achillesferse» des Industrielandes Deutschland aufgedeckt: die Versorgungssicherheit für Energie, Rohstoffe und Basistechnologien. Mit Blick auf die hohe Inflation getrieben durch stark gestiegene Energiepreise sowie Rohstoffe sagte Russwurm: «Die Kostenbelastungen schnüren den Unternehmen immer mehr die Luft ab.» Er forderte die Bundesregierung dazu auf, die Stromsteuer und die Netzentgelte deutlich zu senken.

 

 

 

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Jedes fünfte Metall-Unternehmen wirtschaftlich gefährdet

Berlin (dpa) – Die hohen Energie- und Materialkosten sowie die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Kriegs führen in der Metall- und Elektroindustrie zu großer Verunsicherung.

Jedes fünfte Unternehmen der Branche sieht sich aufgrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds existenziell gefährdet, wie aus der aktuellen Unternehmensbefragung des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Weiterlesen

Scholz: Schulterschluss mit der Wirtschaft beim Strukturwandel

Berlin (dpa) – Zur Bewältigung des Strukturwandels in Deutschland sucht Bundeskanzler Olaf Scholz den Schulterschluss mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Umweltverbänden.

«Große Veränderungen stehen vor uns», sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin zur Auftaktsitzung einer «Allianz für Transformation» im Kanzleramt. Dies könne nur gemeinsam geschafft werden. Es gehe darum, dass Deutschland global wettbewerbsfähig bleibe und CO2-neutral werde.

Zum Auftakt der Allianz ging es vor allem um die Energiewende, also den Umbau von fossilen zu erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne. Industriepräsident Siegfried Russwurm, sagte, das Ziel der Klimaneutralität sei klar. «Was uns fehlt, ist Tempo.» Der Umbau werde hohe Kosten verursachen, machte er deutlich. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sagte, es gehe um einen Umbau für mehr Beschäftigung und «qualitatives» Wachstum sowie mehr Mitbestimmung und eine größere Tarifbindung von Firmen. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings, sagte, es gehe darum, den «Mehltau» aufzulösen. Ein neuer Politikstil sei nötig, bei dem nicht nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner gesucht werde.

SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag die Transformationsallianz angekündigt. Im ersten Halbjahr 2022 sollten «stabile und verlässliche Rahmenbedingungen» für die Transformation besprochen werden. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Dazu müssen Produktionsprozesse etwa in der Stahlindustrie grundlegend umgebaut werden.

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9-Euro-Ticket-Boom: Debatte über künftige Ticket-Preise

Berlin (dpa) – Nach dem Boom beim 9-Euro-Monatsticket und der starken Nachfrage im Pfingstverkehr der Bahn fordern Verbraucherschützer, Kommunen sowie Verkehrspolitiker dauerhaft günstige Nahverkehrspreise sowie zusätzliche Milliarden-Zuschüsse.

Der Städte- und Gemeindebund sprach sich dafür aus, auch nach Auslaufen des auf drei Monate befristeten 9-Euro-Tickets für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein bundesweit unbegrenzt gültiges ÖPNV-Billigticket anzubieten. Die SPD-Verkehrsexpertin Dorothee Martin sieht die aktuelle Rabattaktion als Chance, fordert aber auch grundlegende Verbesserungen. Die «Wirtschaftsweise» Veronika Grimm reagierte zurückhaltend auf den Vorstoß für ein Billigticket für jedermann. Weiterlesen

Ehemaliger Manager des Unternehmerverbands gestorben

Mainz (dpa/lrs) – Der ehemalige Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU), Werner Simon, ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 68 Jahren gestorben. Das teilte der Verband am Montag in Mainz mit. Der LVU würdigte Simons «langjähriges engagiertes Wirken». Ein besonderes Anliegen sei ihm der Dialog zwischen Kirchen und Wirtschaft gewesen. Weiterlesen

Mittelstand sorgt sich um Kriegsfolgen

Düsseldorf (dpa) – Mittelständische Unternehmen blicken mit Sorge auf die Folgen des Krieges in der Ukraine.

«Der Ukraine-Krieg ist Gift für die aufkeimende Erholung der mittelständischen Wirtschaft», sagte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, am Dienstag. Die Wirtschaftsauskunftei hatte im März 1200 mittelständische Unternehmen aus allen Bundesländern zu ihrer Wirtschaftslage befragt. Weiterlesen

Höhere Verbraucherpreise treiben die Indexmieten in die Höhe

Wohnen
Von Andreas Heimann, dpa

Berlin (dpa) – Indexmietverträge können Mieter angesichts der aktuellen Inflationsentwicklung teuer zu stehen kommen. Dabei richtet sich die Miete nach dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes.

«In den vergangenen Jahren sind die Lebenshaltungskosten kaum gestiegen», sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, der Deutschen Presse-Agentur. «Das hat sich dramatisch geändert.» Entsprechend müssten sich Mieter auf deutliche Erhöhungen einstellen. «Die Zahl solcher Mietverträge nimmt zu und zwar gerade in letzter Zeit», sagte Siebenkotten. «Wir haben Rückmeldungen aus Mietervereinen wie aus Hamburg, dass bis zur Hälfte aller Mietverträge, die im Moment abgeschlossen werden, Index- oder Staffelmietverträge sind.» Weiterlesen

Sparkassen besorgt wegen hoher Inflation

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Sparkassenverband hat sich besorgt über die rasant steigende Inflation in Deutschland geäußert. «Das Geldvermögen wird entwertet, die Kaufkraft wird weiter abnehmen», warnte Verbandspräsidentin Beate Läsch-Weber am Mittwoch. Die Teuerung treffe Menschen mit niedrigem Einkommen besonders stark und gefährde wegen des Risikos einer Lohn-Preis-Spirale die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie. Zudem würden Inflation und niedriges Zinsniveau die Einlagen von Sparerinnen und Sparern schleichend entwerten. Weiterlesen

Unternehmerverband sieht Mängel im Haushaltsentwurf

Mainz (dpa/lrs) – Die Landesvereinigung der Unternehmerverbände in Rheinland-Pfalz hat den aktuellen Haushaltsentwurf der Landesregierung kritisiert. Das bloße Weiterleiten von Geldern aus dem Bund und aus Europa sei keine aktive Politik, sagte LVU-Hauptgeschäftsführer Karsten Tacke am Donnerstag laut Mitteilung. Aber auch die Opposition habe bisher wenig kreative Ansätze geliefert. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft brauche massive Investitionen in die Fachkräftegewinnung und Hochschulen, mehr Geld für die digitale und die Verkehrsinfrastruktur sowie Förderinstrumente zur Stärkung der erneuerbaren Energien. Weiterlesen

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