Ausmaß des Fischsterbens in Oder ungeklärt – Was ergeben Analysen?

Von Monika Wendel und Doris Heimann, dpa

Es sind beunruhigende Bilder: Viele tote Fische treiben an die Ufer der Oder – und die Funde werden mehr. Aber welche Erklärung gibt es? Klar ist bisher eines: Das Wasser aus der Oder ist tabu.

Potsdam/Frankfurt (Oder) (dpa) – Das ganze Ausmaß des massiven Fischsterbens entlang der Oder ist noch nicht geklärt. Die Region in Brandenburg, in der tote Fische gefunden worden, weitete sich aus. Auch am Oderabschnitt im Kreis Uckermark waren am Donnerstag laut Verwaltung sehr viele Kadaver festgestellt worden. Das Landeskriminalamt in Brandenburg ermittelt zu dem Fischsterben. Behörden werteten Wasserproben aus. Das Ergebnis der Analysen war am Donnerstag noch nicht bekannt. Warnungen der Behörden, Kontakt mit dem Wasser aus der Oder zu meiden, blieben bestehen Weiterlesen

Fischsterben an der Oder – «Sowas noch nicht erlebt»

Frankfurt (Oder) (dpa) – Der Berufsfischer Henry Schneider hat sich erschüttert über das massive Fischsterben in der Oder geäußert. Die wirtschaftlichen Folgen seien noch nicht abschätzbar. «Sowas haben wir noch nicht erlebt. Tote Fische sind überall zu sehen. Es sind viele», sagte der Fischermeister. Er führt in Brieskow-Finkenheerd im Kreis Oder-Spree, nicht weit entfernt von Frankfurt (Oder), einen Familienbetrieb in der fünften Generation.

Für sein aktuelles Geschäft sieht er bislang keine direkten Folgen. «Wir kommen gut über den Sommer», sagte Schneider. Da die Oder extremes Niedrigwasser führe, habe er bereits vor drei Wochen die Fischerei in der Oder eingestellt und sei auf andere Gewässer ausgewichen. Ob Laich- und Jungfische gestorben seien, lasse sich erst in einigen Monaten sehen. «Es kann schlimm ausgehen, oder es kann sein, dass die Anrainer mit einem blauen Augen davon kommen.» Weiterlesen

Digitale Lernstation zur Müllvermeidung eröffnet

Koblenz (dpa/lrs) – Mit einem Virtual-Reality-Spiel macht eine digitale Lernstation im Besucherzentrum Mosellum in Koblenz auf die Vermüllung in der Mosel aufmerksam. Unter dem Motto «Plastikmüll gefährdet unsere Gewässer» weihte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) die Lernstation am Dienstag ein. Weiterlesen

Abgas-Betrug: Fiat Chrysler zahlt 300 Millionen Dollar

Detroit (dpa) – Den Autobauer Fiat Chrysler kommt seine Affäre um Abgasmanipulationen in den USA erneut teuer zu stehen. Das Unternehmen wurde vor einem Bundesgericht in Detroit zu einer Strafe von rund 300 Millionen Dollar (rund 290 Mio Euro) wegen Betrugs bei Emissionsangaben verurteilt.

Der inzwischen zum internationalen Autokonzern Stellantis gehörende Hersteller hatte sich im Juni schuldig bekannt und einem Vergleich mit dem US-Justizministerium zugestimmt. Der Betrag sei durch Rückstellungen gedeckt, teilte Fiat Chrysler damals mit. Nun wurde die Einigung vom Gericht genehmigt. Weiterlesen

Schockierend: Australien veröffentlicht Umweltbericht

Canberra (dpa) – Die Zahl der bedrohten Arten ist in Australien in den vergangenen fünf Jahren um acht Prozent gestiegen. Zudem nimmt der Druck auf alle Ökosysteme des Landes durch den Klimawandel weiter zu.

Dies sind einige der dramatischen Ergebnisse des mit Spannung erwarteten Berichts zum Zustand der australischen Umwelt (State of the Environment Report 2021). Die alle fünf Jahre vorgenommene Bestandsaufnahme wurde vom Umweltministerium in Canberra veröffentlicht. Kommentatoren und Medien in Down Under bezeichneten die Ergebnisse als «schockierend» und sprachen von «katastrophalen Verlusten von Wildtieren und Lebensräumen».

Mehr als 30 Experten haben zwei Jahre lang die Daten gesammelt. Dabei geht es um jeden Aspekt der australischen Umwelt, von Flüssen und Ozeanen über Luft und Eis bis hin zu ländlichen und städtischen Gebieten. Die Lektüre des jüngsten Berichts sei «ernüchternd», kommentierte die Universität von Sydney.

Seit seiner Kolonisation 1788 seien auf dem roten Kontinent 39 Säugetierarten ausgestorben – mehr als auf jedem anderen Kontinent, so die Forscher. Gleichzeitig leben 80 Prozent der fast 400 Säugetierarten des Landes überhaupt nur in Australien, darunter Koalas, Wombats und die eierlegenden Schnabeltiere (Platypus).

Seit der Veröffentlichung des letzten Reports 2016 seien 17 Säugetierarten, 17 Vogelarten und 19 Froscharten in die Liste des bedrohten Arten aufgenommen beziehungsweise mittlerweile als «vom Aussterben bedroht» eingestuft worden, hieß es weiter. Insgesamt stieg die Zahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten in den vergangenen fünf Jahren von 1774 auf 1918.

Einer der Hauptgründe ist der Verlust des natürlichen Lebensraums. Dem Report zufolge wurden in Australien zwischen 2000 und 2017 rund 7,7 Millionen Hektar Land gerodet. Aber auch die verheerenden Buschfeuer 2019-2020 haben der Tierwelt schwer zugesetzt.

«Insgesamt sind der Zustand und die Entwicklung der Umwelt Australiens schlecht, und sie verschlechtern sich aufgrund des zunehmenden Drucks durch den Klimawandel, den Verlust von Lebensräumen, invasive Arten, Umweltverschmutzung und Ressourcenentnahme weiter», so der Bericht. Dies wirke sich nicht nur negativ auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch auf ihren Lebensstandard sowie ihre kulturelle und spirituelle Erfüllung aus.

Die konservative Vorgängerregierung von Scott Morrison, die wegen ihrer passiven Haltung in der Umweltpolitik schwer in der Kritik stand, hatte den Bericht schon im Dezember 2021 erhalten, ihn aber wegen der Parlamentswahlen im Mai zurückgehalten. Die neue Regierung von Anthony Albanese hat hingegen den Kampf gegen den Klimawandel zu einem Hauptpunkt ihrer Agenda gemacht. Umweltministerin Tanya Plibersek erklärte am Dienstag, der Report spiegele «mehr als ein Jahrzehnt Untätigkeit und vorsätzliche Ignoranz» wider.

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Porsche schließt Vergleich mit US-Klägern

San Francisco (dpa) – Porsche akzeptiert im Rechtsstreit um angeblich irreführende Angaben zum Kraftstoffverbrauch Hunderttausender Autos in den USA einen Kompromiss.

Zur Beilegung zivilrechtlicher Ansprüche habe Porsche einen Vergleich geschlossen, bestätigte das Unternehmen am Donnerstag auf Nachfrage. Bei den Vorwürfen der Sammelkläger gehe es um potenzielle Kraftstoffverbrauchs- und Emissionsabweichungen. Laut Gerichtsakten wird Porsche Autobesitzern in den USA im Rahmen des Vergleichs mindestens 80 Millionen Dollar (76 Mio Euro) zahlen. Weiterlesen

Faktencheck: Gasgrill besser fürs Klima als Holzkohle?

Recherche
Von Marc Fleischmann, dpa

Berlin (dpa) – Die Deutschen stehen gerne am Grill und das durch die Pandemie bedingt sogar häufiger. 28 Prozent der Befragten gaben in einer Studie der Marktforschungsberatung mafowerk an, durch das Coronavirus öfter als zuvor ihren Rost anzuheizen. Und darunter sorgt immer häufiger Gas für die notwendige Hitze. Nummer eins bleibt die Holzkohle – obwohl sie schädlicher für die Natur sein soll. Stimmt das? Ein Faktencheck.

Behauptung: Grillen mit Gas ist klimafreundlicher als mit Holzkohle und setzt weniger schädliches Kohlendioxid (CO2) frei.
Bewertung: Das stimmt, wichtiger für die Klimabilanz ist jedoch die Auswahl des Grillguts. Weiterlesen

Wie Rauchen die Umwelt belastet

Genf/Düsseldorf (dpa) – Das Rauchen schadet laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt enorm.

Jedes Jahr kosteten Herstellung und Konsum von Tabak mehr als acht Millionen Menschenleben, 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land sowie 22 Milliarden Tonnen Wasser und setzten rund 84 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) frei, rechnet die WHO in einem neuen Bericht unter dem Titel «Tabak: Vergiftung unseres Planeten» vor. Die CO2-Menge entspreche dem Ausstoß von etwa 17 Millionen benzinbetriebenen Autos jährlich.

Tabakprodukte enthielten über 7000 giftige Chemikalien, die beim Wegwerfen in die Umwelt gelangten, sagte Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO, zum heutigen Weltnichtrauchertag. Rund 4,5 Billionen Zigarettenfilter landen demnach jedes Jahr in Ozeanen und Flüssen, auf Bürgersteigen und Böden und an Stränden. Weiterlesen

VW schließt Millionenvergleich bei Massenklage

London/Wolfsburg (dpa) – Der Automobilkonzern Volkswagen hat nach einer britischen Massenklage im Dieselskandal einen Vergleich in Höhe von rund 227 Millionen Euro (193 Mio Pfund) geschlossen.

Geklagt hatten mehr als 90.000 Besitzer von Diesel-Fahrzeugen der Volkswagen-Marken VW, Audi, Seat und Skoda wegen manipulierter Emissionsdaten. Das Verfahren, das im Januar 2023 am Londoner High Court verhandelt werden sollte, gilt als größte je vor einem englischen Gericht vorgebrachte Sammelklage. Weiterlesen

Reederei prescht mit Plastikmüll-Stopp vor

Umweltverschmutzung
Von Christiane Oelrich und Ahmad Pathoni, dpa 

Genf (dpa) – Am Ufer des Ciliwung-Flusses nahe der indonesischen Hauptstadt Jakarta türmen sich alte Joghurt- und Suppenbecher, Getränkebehälter, ausgedrückte Zahnpastatuben und leere Plastiktüten.

Das sind Folgen des Geschäfts mit Plastikmüll. Die Industrie spricht zwar von wertvollem Rohstoff, und Länder exportieren Plastik eigentlich zum Recyceln. Aber vieles landet in fernen Ländern eben doch an Flussufern und Stränden.

Doch es gibt Bewegung: Seit Januar 2021 ist der Export von nicht wiederverwertbaren Abfällen nach dem «Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihre Entsorgung» verboten. EU-Firmen dürften nur noch saubere und gut sortierte Kunststoffabfälle zum Recyceln exportieren. Und die drittgrößte Containerreederei der Welt, die französische CMA CGM, hat angekündigt, ab 1. Juni keinen Plastikmüll mehr zu transportieren. Das Versprechen wurde nach Angaben der Firma schon umgesetzt. Weiterlesen

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