Mehr Hinweise auf Algengift als Grund für Fischsterben

Berlin/Warschau (dpa) – Im Rätsel um das massive Fischsterben in der Oder verdichten sich aus Sicht von Experten die Hinweise, dass die Tiere an einem von Algen produzierten Gift verendet sind. Die Bundesregierung wies am Montag polnische Vorwürfe zurück, Deutschland verbreite «Fake News» (Falschnachrichten) zu den möglichen Ursachen der Umweltkatastrophe. Die Regierung in Warschau warf der deutschen Seite vor, sie habe nicht genug Ölsperren zum Auffangen der verendeten Fische errichtet. Weiterlesen

Die Umweltkatastrophe an der Oder gibt weiter Rätsel auf

Potsdam/Warschau (dpa) – Während das Ausmaß des Fischsterbens an der Oder immer deutlicher wird, haben sich am Wochenende weitere Verstimmungen im deutsch-polnischen Verhältnis gezeigt.

In Zusammenhang mit einem Untersuchungsergebnis aus Brandenburg erklärte die polnische Umweltministerin, in Deutschland gebe es Falschmeldungen. Polens nationalkonservative PiS-Regierung steht derzeit unter Druck, weil polnische Behörden nur zögerlich auf erste Hinweise zu dem Fischsterben reagierten.

Es wurden überhöhte Pestizid-Werte gemessen

Bis zum Samstag wurden in Polen und Deutschland rund 200 Tonnen toter Fische eingesammelt. Die polnische Feuerwehr bezifferte die Menge am Samstag mit 158 Tonnen. In Brandenburg waren es nach einer früheren Mitteilung des Umweltministeriums mindestens 36 Tonnen. In Polen wurden nach Angaben des Innenministeriums in Warschau zur Bergung der Kadaver mehr als 3000 Feuerwehrleute, mehr als 2000 Polizisten sowie 1300 Soldaten eingesetzt. Weiterlesen

Ursachen der Umweltkatastrophe in der Oder weiter unklar

Potsdam/Warschau (dpa) – Anderthalb Wochen nach Bekanntwerden des Fischsterbens in der Oder wird das Ausmaß der Umweltkatastrophe immer deutlicher. Die Feuerwehr in Polen barg nach Angaben vom Samstag bislang fast 160 Tonnen toter Fische aus der Oder und einem kleineren Fluss.

In Brandenburg waren es nach einer früheren Mitteilung des Umweltministeriums mindestens 36 Tonnen. Bei der Suche nach der Ursache haben die Behörden überhöhte Pestizid-Werte gewiesen. Weshalb die Fische verendeten, ist aber noch unklar. Weiterlesen

Was hat zum Fischsterben in der Oder geführt?

Ueckermünde/Frankfurt (Oder) (dpa) – Zur Aufklärung des massenhaften Fischsterbens in der Oder will Mecklenburg-Vorpommern auf Satelliten-Aufnahmen setzen. Landesumweltminister Till Backhaus will so herausfinden, ob etwas in den Fluss eingeleitet wurde. «Meine Theorie lautet, es muss irgendwo zwischen Anfang Juli und Mitte Juli zu einem Eintrag gekommen sein», sagte der SPD-Politiker in Ueckermünde. Das könne eventuell auch etwas später passiert sein. Auch eine Woche nach Bekanntwerden der Umweltkatastrophe auf deutscher Seite kommt die Ursachenforschung nur langsam vorn.

Backhaus stellte zugleich erste Ergebnisse einer breit angelegten Wasseruntersuchung aus dem deutschen Teil des Stettiner Haffs vor, die im Nordosten für vorsichtiges Aufatmen sorgte. «Sie zeigen keine Auffälligkeiten», sagte der Minister. In Brandenburg sei die Welle toter Fische bereits durch. In Polen würden Ölsperren, mit denen Kadaver abgefangen werden, bereits abgebaut. Backhaus hofft zudem auf Verdünnungseffekte im Stettiner Haff, in das die Oder mündet. Es ist mit rund 900 Quadratkilometern etwa doppelt so groß wie der Bodensee. Weiterlesen

Brandenburg überprüft nach Fischsterben Warn- und Meldeketten

Potsdam (dpa) – Nach dem massenhaften Fischsterben in der Oder werden nach Angaben des Umweltministeriums in Brandenburg eigene Warn- und Meldeketten überprüft. Es gehe unter anderem darum, ob die bestehende Messpraxis neu bewertet und angepasst werden müsse, hieß es am Donnerstag. Das Nachrichtenmagazin «Spiegel» hatte zuvor berichtet, das Landesamt für Umwelt habe bereits Anfang August registriert, dass sich das Wasser der Oder verändert habe. Die Behörde sei aber tatenlos geblieben, hieß es unter anderem in dem Bericht.

«Von den bis dahin in der automatisierten Messstelle in Frankfurt (Oder) gemessenen Werten allein war nicht von einem Fischsterben auszugehen», teilte dazu eine Ministeriumssprecherin mit. Auch in der Vergangenheit hatte es ihr zufolge schon deutlich hohe Werte gegeben, die auf Salzfrachten hingedeutet, aber kein Fischsterben in der Oder ausgelöst hätten. Erhöhte Salzkonzentrationen in der Oder gibt es dem Ministerium zufolge bereits seit vielen Jahrzehnten. Weiterlesen

Schwierige Ursachenforschung zum Fischsterben

Potsdam (dpa) – Die Suche nach der Ursache für das massenhafte Fischsterben in der Oder dauert weiter an. Das Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) untersucht nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums weiterhin Wasserproben verschiedener Tage und Messpunkte sowie Fische.

Die Ursachenforschung gestalte sich auch deshalb schwierig, weil Informationen – auch von polnischer Seite – zu eventuellen Einleitungen oder konkreten Anlässen für die Umweltkatastrophe weiter fehlten, hatte das Ministerium am Mittwochabend mitgeteilt.

Laufende Untersuchungen hätten bisher keine eindeutigen Belege für eine singuläre Ursache für das Fischsterben in der Oder ergeben, teilte das Ministerium weiter mit. Bislang zeigten Analyseergebnisse keine besonders hohen Werte für Metalle wie etwa Quecksilber. Weiterlesen

Fischsterben in Oder setzt Polens PiS-Regierung unter Druck

Umweltverschmutzung
Von Doris Heimann, dpa

Warschau (dpa) – Ein polnischer Regierungschef, der erst mit zwei Wochen Verspätung von dem Fischsterben in der Oder erfährt. Seine Umweltministerin, die nicht sagen will, an welchem Tag sie über die Katastrophe informiert wurde. Und der Leiter der Gebietsverwaltung Niederschlesien, der in Ruhe Urlaub macht, während daheim die Helfer massenhaft verendete Fische aus dem Fluss bergen. Polens nationalkonservative PiS-Regierung hat ihr Krisenmanagement beim Umgang mit dem Fischsterben gründlich vermasselt.

Die Ursache für die Umweltkatastrophe in Polens zweitlängstem Fluss ist noch ungeklärt. Aber nicht nur im Nachbarland Deutschland beklagen Politiker die schlechte Informationspolitik polnischer Behörden. Auch im Land selbst wächst der Unmut über die PiS-Regierung. Die Opposition, Naturschützer und Bürger werfen ihr Passivität und Arroganz der Macht vor. Weiterlesen

Unterschiedliche Auffassungen über Krisenmanagement an der Oder

Lebus (dpa) – Nach dem massiven Fischsterben in der Oder fällt die Beurteilung des Krisenmanagements der betroffenen Behörden unterschiedlich aus. Landrat Gernot Schmidt wies am Montag in Lebus Kritik zurück, der Landkreis Märkisch-Oderland habe nicht genügend Unterstützung zum Sammeln der toten Fische entlang der Oder organisiert. Die Schuld auf andere zu schieben, sei immer leicht, gerade in Katastrophen. «Das zeugt manchmal auch davon, dass man zu wenig eigene Kreativität hat», sagte Schmidt der Deutschen Presse-Agentur. Seit vergangenem Dienstag liefen mit der Landesebene gemeinsame Maßnahmen auf Grundlage des Katastrophenabwehrplans des Kreises. Allein am Sonntag seien 30 Tonnen Fisch gesammelt worden, berichtete er. Die Fischkadaver sollen nach Schwedt gebracht und dort verbrannt werden. Der Kreis Märkisch-Oderland liegt auf einer Länge von rund 80 Kilometer an der Oder zur Grenze nach Polen. Weiterlesen

Bange Blicke auf Stettiner Haff nach Fischsterben

Stettin (dpa) – Rund eine Woche nach Bekanntwerden des massenhaften Fischsterbens in der Oder richten sich die Blicke mehr und mehr auf den Mündungsbereich vor der Ostsee.

Man setze alles daran, dass kein toter Fisch im Stettiner Haff ankomme, hatte der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD), gesagt. Mit Stand Dienstag seien im deutschen Teil des Haffs keine toten Fische gesichtet worden. Die Oder fließt in das Stettiner Haff, durch das die Grenze von Deutschland und Polen verläuft, und von dort aus in die Ostsee. Weiterlesen

Rätselraten um Fischsterben: Tödliche Fracht in der Oder?

Lebus (dpa) – Was hat die Fische in der Oder getötet? Hat das Massensterben eine einzige Ursache oder haben mehrere Faktoren dazu beigetragen? Am Dienstag erhoffen sich Verantwortliche und Bürger Antworten auf diese Fragen. Möglicherweise lägen dann Ergebnisse vor – das zumindest hatte das Bundesumweltministerium am Montag mitgeteilt. Bislang ist nur klar: Quecksilber ist laut polnischen Behörden nicht der Grund.

Nach einer Schätzung des Umweltverbandes BUND sind in den vergangenen Tagen bis zu 100 Tonnen Fisch in der Oder verendet. 500 Kilometer Flusslauf seien betroffen. Weiterlesen

Fischsterben in der Oder gibt weiterhin Rätsel auf

Berlin/Lebus (dpa) – Während die Ursache für das massenhafte Fischsterben in der Oder weiter rätselhaft bleibt, will sich Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) heute bei Lebus selbst ein Bild von der Situation machen. Auch dort hatten Einsatzkräfte und freiwillige Helfer am Wochenende großen Mengen an toten Fischen aus dem Grenzfluss geborgen. Außerdem werden in dem Bundesland weitere Labor-Ergebnisse erwartet. Geprüft wird unter anderem, ob ein erhöhter Salzgehalt im Wasser im Zusammenhang mit dem Fischsterben steht.

Bei Laboruntersuchungen von verendeten Fischen aus dem Fluss sind nach Angaben von Polens Regierung bislang keine toxischen Substanzen entdeckt worden. Die Fische seien auf Quecksilber und andere Schwermetalle untersucht worden, sagte Polens Umweltministerin Anna Moskwa am Sonntagabend in Stettin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Weiterlesen

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