UN: Weltwirtschaft muss sich für Klimaschutz radikal ändern

Nairobi (dpa) – Rund zehn Tage vor dem Start der Weltklimakonferenz in Ägypten haben die Vereinten Nationen (UN) der internationalen Gemeinschaft vorgeworfen, zu wenig für den Klimaschutz zu tun.

Die Bemühungen zum Klimaschutz reichten bei weitem nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel auch nur annähernd zu erreichen. Die Treibhausgas-Emissionen müssten dafür bis 2030 um 45 Prozent reduziert werden, hieß es in einem jährlichen Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der in der kenianischen Hauptstadt Nairobi vorgestellt wurde.

«Dieser Bericht sagt in kalten, wissenschaftlichen Begriffen das, was die Natur uns das ganze Jahr durch tödliche Überschwemmungen, Stürme und wütende Bränden gesagt hat: Wir müssen aufhören, unsere Atmosphäre mit CO2 zu füllen und wir müssen schnell damit aufhören», sagte UNEP-Chefin Inger Andersen. «Nur eine radikale Transformation unserer Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme kann uns davor bewahren, eine Klimakatastrophe zu beschleunigen.» Weiterlesen

Polnische Experten: Giftige Alge war Grund für Fischsterben

Warschau (dpa) – Polnische Wissenschaftler haben die These bestätigt, dass eine giftige Alge das Fischsterben in der Oder ausgelöst hat. Ein erneutes Auftreten der Algenart Prymnesium parvum in den kommenden Jahren sei möglich, warnten die Experten in Warschau bei der Vorstellung eines vorläufigen Berichts.

Sie empfahlen, die Wasserqualität künftig systematisch zu kontrollieren und die Genehmigungen für Betriebe zum Einleiten von Abwasser zu überprüfen. Am Freitag will das deutsche Bundesumweltministerium die Abschlussergebnisse der deutschen Seite veröffentlichen.

Das polnische Umweltministerium hatte eine Gruppe von 49 Experten aus 14 Forschungsinstituten damit beauftragt, den Ursachen der Umweltkatastrophe auf den Grund zu gehen. «Der Grund für das Fischsterben war höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Algenblüte», sagte die Wasserbiologin Agnieszka Kolada vom Institut für Umweltschutz. Weiterlesen

Leck in Pipeline: Kreis untersucht Umweltbelastung

Echternacherbrück (dpa/lrs) – Nachdem tausende Liter Kerosin aus einer beschädigten Pipeline im Gewerbegebiet Echternacherbrück ausgetreten waren, ist der umliegende Boden teilweise belastet worden. So wurde das Pumpengelände sowie ein angrenzendes Maisfeld verschmutzt, wie der Kreis am Donnerstag mitteilte.

Auf beiden Flächen wurde mittels eines Baggers Boden abgetragen. Die kontaminierte Erde sei in einen Container verlagert worden. Zusätzlich sei ein Graben freigeschaufelt worden, der eine weitere Ausbreitung im Fluss verhindern sollte. Weiterlesen

Lemke: Schlechte Wasserqualität deutscher Flüsse verbessern

Berlin (dpa) – Nach dem Fischsterben in der Oder hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke Konsequenzen für Deutschland angekündigt. «Über die schlechte Wasserqualität in fast allen deutschen Fließ- und Oberflächengewässern werde ich bald mit den Umweltministerinnen und -ministern der Bundesländer sprechen», sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Denn die Oder-Katastrophe zeigt uns überdeutlich, wie andauernd hohe Sommertemperaturen Umweltprobleme verschärfen können.» In wenigen Tagen würden Untersuchungsergebnisse zu den Ursachen des Fischsterbens in der Oder vorgestellt. Weiterlesen

Winterkorn-Komplex bleibt in VW-Dieselprozess abgetrennt

Braunschweig (dpa) – Es bleibt dabei – der frühere Volkswagen-Chef Martin Winterkorn wird vorerst nicht beim großen Betrugsprozess zu «Dieselgate» in der Braunschweiger Stadthalle erscheinen. Das abgetrennte Verfahren gegen den Ex-Konzernboss könne nur separat geführt werden, sagte ein Sprecher des Landgerichts der Deutschen Presse-Agentur. Eine Rückführung des Komplexes in das laufende Verfahren ist ihm zufolge nicht möglich. Ein Beginn der Verhandlung gegen Winterkorn ist damit überhaupt nicht absehbar.

Gegen die vier weiteren in diesem Verfahren angeklagten früheren Führungskräfte wird mittlerweile seit einem Jahr in der Braunschweiger Stadthalle verhandelt. Ihnen wird unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug mit Täuschungsprogrammen in der Abgassteuerung von Millionen Dieselautos vorgeworfen. Der Komplex gegen den mittlerweile 75-jährigen Winterkorn war zum Auftakt aufgrund eines medizinischen Gutachtens abgetrennt worden. Weiterlesen

Nach Schiffshavarie: Gibraltar gibt Entwarnung für Umwelt

Gibraltar (dpa) – Acht Tage nach der Kollision von zwei großen Transportschiffen vor Gibraltar haben die Behörden eine Entwarnung für die Umwelt gegeben.

Der für das Ökosystem des Mittelmeers gefährliche Treibstoff sei fast vollständig aus dem vor der Küste des «Affenfelsens» auf Grund liegenden Frachter «OS 35» abgepumpt worden, teilte die Regierung des britischen Überseegebiets am Südzipfel Spaniens am Dienstag mit. Der vor fünf Tagen wegen der Verschmutzungsgefahr ausgerufene Notstand eines «schweren Zwischenfalls» sei deshalb aufgehoben worden, hieß es. Weiterlesen

Öl-Abpumpen bleibt größte Sorge nach Havarie vor Gibraltar

Gibraltar (dpa) – Sechs Tage nach der Havarie vor Gibraltar bleibt das Abpumpen des gefährlichen Schweröls die größte Sorge der Bergungsteams. Das schwierige Abpumpen von Treibstoff sei auch in der Nacht auf Sonntag fortgesetzt worden, teilte die Regierung des britischen Überseegebiets am Südzipfel Spaniens mit.

Die Situation an Bord des auf Grund liegenden Frachters «OS 35» sei «stabil». Zuletzt sei nur wenig Öl ins Meer geflossen. Lediglich am Strand von Little Bay sei am Sonntag wegen «sehr leichter Verschmutzung» die rote Flagge gesetzt worden. Weiterlesen

Abpumpen von Schweröl aus Havaristen immer schwieriger

Gibraltar (dpa) – Die Arbeiten zum Abpumpen von Treibstoff aus einem bei Gibraltar auf Grund liegenden Frachter haben am Samstag einen Rückschlag erlitten. Der Maschinenraum der «OS 35» sei voll Wasser gelaufen, teilte die Regierung des britischen Überseegebiets am Südzipfel Spaniens mit.

Die bordeigenen Anlagen des 128 Meter langen Massengutfrachters stünden damit für das Abpumpen nicht mehr zur Verfügung, und die Leerung der Tanks werde nun länger als geplant dauern. Es sei auch damit zu rechnen, dass weiteres Öl ins Meer und an die Küsten gelangen werde. Weiterlesen

Vergessene Diesel-Kläger: Keine Lösung für Myright-Kunden

Abgasskandal
Von Anja Semmelroch, dpa

Karlsruhe (dpa) – Im Abgasskandal haben Hunderttausende längst Geld von VW bekommen – rund 28.000 Diesel-Kläger warten dagegen bis heute vergeblich. Sie haben ihre Forderungen vor Jahren an den Rechtsdienstleister Myright für dessen Sammelklagen abgetreten, aber die Verfahren schleppen sich dahin. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem Juni hätte vielleicht den Durchbruch bedeuten können. Laut Volkswagen wird es trotzdem keine schnelle Lösung geben. «Es kann noch einige Jahre dauern, bis es in den großen Sammelklagen zu einer Entscheidung kommt», teilte der Konzern auf Anfrage mit.

Rückblick: 2016, als immer mehr Details über eine illegale Abgastechnik in Millionen Diesel-Autos ans Licht kommen, ist völlig offen, ob Betroffenen in Deutschland Schadenersatz zusteht. «Myright soll die zentrale Plattform für den Zugang zu Recht und Gerechtigkeit werden», versprechen die Gründer auf ihrer Internetseite. Denn: «Welcher Verbraucher kann es mit Weltkonzernen wie VW aufnehmen?» Weiterlesen

Nie mehr «Köttelbecke»: Die Emscher darf wieder Fluss sein

Umwelt
Von Helge Toben, dpa

Castrop-Rauxel (dpa) – Hans-Peter Schmidt kann sich noch gut an die stinkende Emscher erinnern. «Als Kinder haben wir das nicht so empfunden. Aber die Mutter hat im Sommer nachts oft die Fenster zugemacht, weil da so ein beißender Geruch kam», erzählt der 67-Jährige, der am Donnerstagmorgen zufällig zu Fuß eine Emscherbrücke in Castrop-Rauxel überquert.

Schmidt wohnt immer noch in Emschernähe. Doch aus dem einstigen Abwasserfluss ist mittlerweile ein (fast) normales Fließgewässer geworden. Seit Jahresbeginn wird an keiner Stelle mehr Abwasser in Deutschlands einst dreckigsten Fluss geleitet. Der Dreck fließt jetzt durch ein neues Abwassersystem, dessen Bau 30 Jahre dauerte. Am Donnerstag wurde der Abschluss dieses sogenannten Emscher-Umbaus groß gefeiert. Weiterlesen

Institut: Massive Algenblüte in Oder bereits Anfang August

Berlin/Potsdam (dpa) – Auf der Suche nach der Ursache für das große Fischsterben in der Oder hat das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) weitere Erkenntnisse gewonnen. Nach Angaben der Wissenschaftler hat sich das Ausbreiten einer massiven Algenblüte im Fluss bereits Anfang August auf der Höhe von Wroclaw (Polen) gezeigt.

Auswertungen von Satellitendaten hätten vom 3. bis 4. August einen sprunghaften Anstieg der Chlorophyll-Konzentrationen im gesamten Flusslauf ergeben, wie das IGB am Donnerstag weiter mitteilte. Diese gelten als Anzeiger für die Algenblüte. Auch vom 19. bis 20. Juli seien diese Werte erhöht gewesen. Weiterlesen

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