WHO: Corona, Krisen, Konflikte werfen Welt um Jahre zurück

Berlin/Genf (dpa) – Die Corona-Pandemie sowie Konflikte und Krisen haben Bemühungen, weltweit mehr Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen, zurückgeworfen. Besonders betroffen seien Kinder und Frauen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag bei der Konferenz Global Health Summit in Berlin.

Hunger und Armut seien gestiegen, und es gebe klare Anzeichen für einen Anstieg der Verheiratung Minderjähriger, häusliche Gewalt, sowie Depressionen und Angst unter Heranwachsenden, heißt es in dem WHO-Bericht. Danach waren 2021 weltweit 21 Millionen Kinder nicht ausreichend geimpft, sechs Millionen mehr als 2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das setze sie dem Risiko schwerer Krankheiten aus. In Afrika, das die WHO erst 2020 als polio-frei erklärt hatte, tauchten in diesem Jahr bereits wieder erste Fälle auf. Weiterlesen

Milliarden Handys Abfall – zu viel Elektronik wird gehortet

Brüssel/Genf (dpa) – Von den rund 16 Milliarden Mobiltelefonen weltweit werden nach Schätzungen in diesem Jahr etwa 5,3 Milliarden zu Abfall. Darauf weisen Experten zum Tag des Elektroschrotts am 14. Oktober hin. Nur ein kleiner Teil davon werde ordnungsgemäß entsorgt, teilten der Elektroschrott-Recycling­Verband WEEE Forum in Brüssel und das Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) in Genf am Donnerstag mit. Wenn die rund neun Millimeter dicken ausgedienten Geräte alle aufeinandergelegt würden, wäre der Turm demnach etwa 50.000 Kilometer hoch.

In europäischen Haushalten würden durchschnittlich 13 elektrische und elektronische Geräte gehortet, obwohl sie nicht mehr genutzt würden oder defekt seien, ergab eine Umfrage des WEEE Forum in Zusammenarbeit mit UNITAR. 8775 Haushalte in Portugal, den Niederlanden, Italien, Rumänien und Slowenien sowie in Großbritannien wurden einbezogen. Insgesamt befinden sich demnach in jedem Haushalt durchschnittlich 74 elektrische und elektronische Geräte wie Telefone, Tablets, Laptops, Elektrowerkzeuge, Haartrockner und Toaster. Weiterlesen

Corona: Experten beraten über Ende des Gesundheitsnotstands

Genf (dpa) – Unabhängige Experten haben am Donnerstag in Genf Beratungen über den wegen der Corona-Pandemie im Januar 2020 verhängten weltweiten Gesundheitsnotstand aufgenommen. Der Rat prüft alle drei Monate, ob der Notstand beendet werden soll. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgt seiner Empfehlung in aller Regel. Das Ergebnis wird oft erst Tage später bekanntgegeben.

Die Erklärung eines Notstands ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Hauptmotiv für die Ausrufung ist, Regierungen und die Öffentlichkeit wachzurütteln, damit sie sich mit einer Bedrohung befassen und Maßnahmen ergreifen. Wird der Notstand – offiziell «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» – beendet, hat das keine konkreten Auswirkungen. Weiterlesen

UN: Katastrophen-Frühwarnsysteme können Leben retten

Genf (dpa) – Naturkatastrophen brechen nach einer UN-Analyse unter anderem wegen des Klimawandels über immer mehr Menschen herein. Im Zeitraum 2005 bis 2014 waren es pro 100.000 Erdbewohner noch 1147 im Jahr, im Zeitraum 2012 bis 2021 waren es bereits 2066 im Jahr. Dank besserer Vorsorge sei die Zahl der Todesfälle durch Naturkatastrophen im gleichen Zeitraum gesunken, von 1,77 pro 100.000 Einwohner auf 0,84.

Dennoch fehlten in zu vielen Ländern Frühwarnsysteme, die mehr Menschen schützen könnten, berichteten die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung» am Donnerstag in Genf. Weiterlesen

UN-Bericht: Klimawandel bedroht die Energiesicherheit

Genf (dpa) – Der Klimawandel bedroht nach Einschätzung der Weltwetterorganisation (WMO) die Energieproduktion weltweit. Hitzewellen und Trockenheit lassen etwa Wasserpegel sinken, die für Wasserkraft oder zur Kühlung von Atomkraftwerken gebraucht werden, wie die WMO in Genf warnte. Dazu gefährden Stürme und andere Wetterextreme vielerorts die Infrastruktur.

Der Energiesektor sei für drei Viertel der menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich, die den Klimawandel vorantreiben. Es sei deshalb unumgänglich, die Produktion radikal umzustellen. Doch die Regierungen täten zu wenig, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Sie schafften es nicht, die Klimaerwärmung wie angestrebt auf 1,5 Grad zu begrenzen, wenn die Stromproduktion aus sauberen Quellen nicht in den nächsten acht Jahren verdoppelt wird. Weiterlesen

UNHCR rechnet mit mehr Vertriebenen in der Ukraine

Genf (dpa) – Nach der Eskalation des russischen Krieges gegen die Ukraine mit zahlreichen neuen Raketenangriffen rechnet der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, mit neuen Vertriebenen. Wenn Menschen durch die Zerstörungen keine Bleibe, keine Heizung und Versorgung mehr hätten, werde die Zahl derer, die andernorts Zuflucht suchen, steigen, sagte Grandi am Montagabend in Genf.

Allerdings sei die Ukraine mit internationaler Unterstützung heute besser als zu Kriegsbeginn vorbereitet, um in den vom Krieg weniger betroffenen Landesteilen vertriebene Landsleute aufzunehmen. Deshalb bedeute die Eskalation nicht unbedingt eine neue Welle von Flüchtlingen in den Nachbarländern. Weiterlesen

Schweizer stimmen für höheres Rentenalter für Frauen

Bern (dpa) – Die Schweizer haben einer Erhöhung des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre äußerst knapp zugestimmt. Bei der Volksabstimmung am Sonntag votierten dem vorläufigen amtlichen Ergebnis zufolge 51 Prozent der Wähler für die Initiative zur Stabilisierung der Rentenkasse.

Für ausreichende Mittel in der Rentenkasse soll auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7,7 auf 8,1 Prozent sorgen. Für diesen Schritt stimmten 56 Prozent. Bei der Volksabstimmung wurden die Bürger auch nach ihrer Meinung zu einem Ende der Massentierhaltung befragt. 63 Prozent lehnten dies ab. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 52 Prozent. Weiterlesen

WHO: Viele Todesfälle unter 70 durch nicht übertragbare Krankheiten

Genf (dpa) – Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und andere nicht übertragbare Krankheiten werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit unterschätzt. Alle zwei Sekunden sterbe auf der Welt ein Mensch unter 70 Jahren an einer solchen Krankheit, berichtete die WHO am Mittwoch. Es seiwie bekannt, was dagegen zu tun sei, sagte Bente Mikkelsen, Leiterin der Abteilung für nicht übertragbare Krankheiten (NCD) bei der WHO in Genf. «Wir müssen die Interventionen nur überall umsetzen.» Dazu gehörten eine Reduzierung des Tabakkonsums, eine gesündere Ernährung, weniger Alkohol, mehr Sport und bessere Luft. Weiterlesen

Brand in Seilbahnstation – Einsatz auf 3000 Meter Höhe

Les Diablerets (dpa) – Ein Feuer auf der Bergstation einer Schweizer Gletscherseilbahn hat einen Feuerwehreinsatz auf 3000 Metern Seehöhe ausgelöst. Wie die Polizei des französischsprachigen Kantons Waadt mitteilte, standen am Montag das Bergrestaurant Botta de Glacier 3000 und andere Teile des Gebäudes in Flammen. Da die Bergstation bei Les Diablerets nur aus der Luft erreichbar war, mussten Hubschrauber aufsteigen, um den Brand zu löschen. Die Einsatzkräfte wurden bereits in den frühen Morgenstunden alarmiert. Es sei offenbar kein Personal in der Bergstation gewesen, und es gebe keine Verletzten, berichtete die Polizei.

 

Prognose: Russische Erdölproduktion nur schwer zu ersetzen

Basel (dpa) – Der Ersatz russischer Erdöllieferungen dürfte für die westliche Welt ein schwieriges Unterfangen werden. Zu dieser Einschätzung kommt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht. Eine Begrenzung russischer Ölexporte dürfte mit starken und lang anhaltenden Preisanstiegen einhergehen, erwartet die BIZ. Zudem könnten sich Auswirkungen auf andere Bereiche wie die Lebensmittelpreise ergeben. Wegen des Ukraine-Kriegs wollen viele westliche Länder russisches Rohöl künftig meiden. Weiterlesen

Riesenloch in UN-Kassen für humanitäre Hilfe

Genf (dpa) – Trotz Rekordspenden von Regierungen in diesem Jahr reicht die humanitäre Hilfe bei Weitem nicht aus. Für den Zeitraum bis Ende Dezember fehlt den UN-Organisationen zur Bewältigung der gestiegenen Not weltweit noch ein Betrag von 32 Milliarden Dollar (32 Mrd Euro), wie das UN-Nothilfebüro (OCHA) in Genf berichtete.

17,6 Milliarden Dollar seien auf den Bankkonten eingegangen – so viel wie nie zuvor in einem Jahr, aber die Lücke sei ebenfalls so groß wie nie. Zu der katastrophalen Lage trügen Konflikte, Klimakrisen, Hunger und Vertreibungen bei. 204 Millionen der am meisten gefährdeten Menschen müsse geholfen werden. Weiterlesen

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